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Die Wachstumstheorie ist ein Zweig der Volkswirtschaftslehre der sich mit der Erklarung der Ursachen von Wirtschaftswachstum bzw der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes befasst Der klassische Indikator fur wirtschaftliches Wachstum ist das Bruttoinlandsprodukt BIP dessen absolute Veranderung oder die Veranderung Pro Kopf betrachtet werden kann wobei letztere gemeinhin in Wachstumsmodellen verwendet wird Dies liegt daran dass die wirtschaftliche Lebenssituation eines reprasentativen Durchschnitts Burgers von Interesse ist 1 Klassisches Merkmal vieler Wachstumstheorien ist die langfristige Sichtweise vgl Fristigkeit Kurzfristige Fragen der Auslastung des Produktionspotenzials eines Landes sind Gegenstand der Konjunkturtheorie Inhaltsverzeichnis 1 Historische Entwicklung 1 1 Klassische Wachstumstheorie 1 2 Marxistische Wachstumstheorie 1 3 Keynesianische Wachstumstheorien 1 4 Neoklassische Wachstumstheorie 1 5 Endogene Wachstumstheorie 1 6 Unified Growth Theory 2 Produktionsfaktoren und Wachstumsbuchhaltung 2 1 Produktionsfaktor Arbeit 2 2 Produktionsfaktor Kapital 2 3 Produktionsfaktor Boden inkl Natur bzw Rohstoffe 2 4 Technischer Fortschritt und totale Faktorproduktivitat 3 Einfaches Wachstumsmodell formal dargestellt 3 1 Ohne Abschreibungen 3 2 Mit Abschreibungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHistorische Entwicklung BearbeitenKlassische Wachstumstheorie Bearbeiten Wahrend lange Zeit die Wahrnehmung einer stationaren Wirtschaft vorherrschend war und auch in den Theorien der klassischen politischen Okonomie diskutiert wurde 2 entstanden erste Theorien bezuglich des Wirtschaftswachstum bereits Ende des 17 Jahrhunderts und begrundeten den Merkantilismus Den Gedanken einer gleichmassig fortschreitenden Wirtschaft fasste zuerst Gustav Cassel in eine Formel 3 Darin wurde zuerst die Gleichheit von Sparen und Investieren postuliert Die klassische Nationalokonomie betrachtete die Produktionsfaktoren Boden Arbeit und Kapital Marxistische Wachstumstheorie Bearbeiten nbsp Das Kapital enthalt die Wachstumstheorie von Karl Marx Wachstum und Akkumulation sind zentrale Bestandteile der marxistischen Wirtschaftstheorie Karl Marx argumentiert in Band I des Kapitals 4 die einzelnen Unternehmen waren im Wettbewerb gezwungen zu akkumulieren 5 Von heutigen marxistischen Theoretikern wird dies auch als grow or die oder Wachstumszwang diskutiert 6 7 8 Dank der sinkenden Profitrate kommt es nach den marxistischen Krisentheorien bzw Zusammenbruchstheorien zu Stagnation wegen Uberproduktion und letztlich zum Zusammenbruch des kapitalistischen Systems 9 In Band II des Kapitals entwickelt Marx allerdings eine Theorie der Kreislaufzusammenhange einer wachsenden Wirtschaft die Wilhelm Krelle als eine der wichtigsten wachstumstheoretischen Leistungen des 19 Jahrhunderts bezeichnet 9 58 Keynesianische Wachstumstheorien Bearbeiten Moderne Wachstumstheorien entwickelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunachst keynesianischer Natur Eine fruhe Theorie ist das Harrod Domar Modell das von Roy F Harrod und Evsey Domar entwickelt wurde 10 11 Die Keynesianischen Modelle betonen die Bedeutung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage Postkeynesianische Wachstumsmodelle werden unter anderem mit Stock Flow Consistent Models formuliert 12 13 Neoklassische Wachstumstheorie Bearbeiten 1928 veroffentlichte Frank Plumpton Ramsey ein Papier das die Wachstumsrate als Ergebnis intertemporaler Nutzenmaximierung herleitete Keynes Ramsey Regel 14 Es wurde spater zum Ramsey Cass Koopmans Modell erweitert 15 16 1956 veroffentlichte Robert M Solow sein neoklassisches Wachstumsmodell vgl Solow Modell 17 fur welches er 1987 den Preis fur Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank erhielt Das Modell wurde schnell zu einem haufig benutzten und getesteten Hilfsmittel fur Okonomen Langfristiges Wachstum der Pro Kopf Grossen ist im Gleichgewicht moglich aufgrund von exogenem technologischen Fortschritt 18 Die empirische Analyse welche Produktionsfaktoren welchen Beitrag zum Wachstum leisten wird als Wachstumsbuchhaltung bezeichnet 19 20 Endogene Wachstumstheorie Bearbeiten Hauptartikel Endogene Wachstumstheorie Mitte Ende der 1980er Jahre erhielt die Wachstumstheorie einen neuen Schub Insbesondere die Arbeiten von Paul Romer begrundeten einen neuen Typ von Wachstumsmodellen die sogenannten endogenen Wachstumsmodelle Die kennzeichnende Eigenschaft endogener Wachstumsmodelle ist dass die Produktionsfunktion zunehmende Skalenertrage ermoglicht Die Begrundungen fur zunehmende Skalenertrage sind vielfaltig z B learning by doing oder Ubertragungseffekte Beispiele fur endogene Wachstumsmodelle sind das AK Modell das Romer Modell oder das Jones Modell 21 N Gregory Mankiw Romer und Weil erweiterten 1992 das Standard Solow Swan Modell Sie fugten in die Produktionsfunktion den Faktor Humankapital ein Humankapital definierten sie uber die Einschulungsraten Ihr Modell ergibt eine langsamere Konvergenzgeschwindigkeit als im Solow Modell Ganzlich verabschiedet von der Gruppe der exogenen Wachstumsmodelle haben sich die Anhanger der endogenen Wachstumstheorie Paul Romer Philipp Aghion Peter Howitt et al Endogene Wachstumsmodelle basieren auf der Annahme dass keine abnehmenden Grenzertrage vorliegen Diese Annahme begrundet Paul Romer in seinem Werk von 1986 mit der These dass technisches Wissen nicht alleine dem Erfinder zur Verfugung steht sondern durch Ubertragungseffekte auch allen anderen Gesellschaftsmitgliedern verfugbar ist Grossman Aghion und weitere erweiterten diese Modellgattung dahingehend dass angetrieben durch eine monopolistische Konkurrenz Firmen Vorteile aus der bestandigen Erfindungstatigkeit haben Technischer Fortschritt wird endogen Endogene Wachstumsmodelle wurden von einer Vielzahl von Wissenschaftlern erarbeitet darunter Robert E Lucas Paul Romer Philippe Aghion Peter W Howitt Gene M Grossman Elhanan Helpman Robert J Barro und Xavier Sala i Martin Unified Growth Theory Bearbeiten Hauptartikel Unified Growth Theory Obwohl die endogenen Wachstumstheorien noch viele Einsichten bereithalten und Forschung in diesem Gebiet betrieben wird gab es auch an dieser Modellklasse einige Kritik die die Suche nach anderen Ansatzen motivierte Galor und Weil beschaftigten sich 2000 mit dem Zusammenhang von Bevolkerungswachstum Bevolkerungsgrosse technischem Fortschritt und Humankapital Dabei befruchten sich diese Variablen gegenseitig und ein sehr langfristiges Wachstum mit der Uberwindung der Malthusianischen Falle wird zum Teil erklarbar Manche Wachstumsmodelle der Populationsdynamik werden auf das wirtschaftliche Wachstum oder auf Konjunktur allgemein angewandt Produktionsfaktoren und Wachstumsbuchhaltung BearbeitenDie neoklassischen Modelle erklaren den Beitrag der einzelnen Produktionsfaktoren zum Wachstum mit Hilfe der Wachstumsbuchhaltung 19 20 Ein gesteigerter Einsatz des Faktors Arbeit beispielsweise durch Bevolkerungswachstum sorgt fur eine Vergrosserung der Produktion Wie gross der Beitrag des Arbeitseinsatzes zum Wachstum tatsachlich ist hangt dabei von der Produktionselastizitat ab Wahrend in der klassische Nationalokonomie der Produktionsfaktor Boden noch eine Rolle spielte wird seit Beginn des 20 Jahrhunderts der Boden meist zum Kapital gerechnet und nur von zwei Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital ausgegangen 22 Insbesondere in der Umwelt und Ressourcenokonomik wird aber auch die Bedeutung von Natur bzw Rohstoffen als Teil des Faktors Boden untersucht Da alle Produktionsfaktoren knapp sind muss fur ihren Einsatz ein Preis bezahlt werden der bei der Arbeit Lohn beim Kapital Zins und beim Boden Bodenrente heisst Der Wachstumsanteil der nicht der Zunahme der Produktionsfaktoren zugeschrieben werden kann wird als totale Faktorproduktivitat bezeichnet und zumeist dem technischen Fortschritt zugeschrieben 17 23 Produktionsfaktor Arbeit Bearbeiten Arbeit englisch labour beschrankt sich in der ublichen Definition als Produktionfaktor auf Erwerbstatigkeit die auf Einkommenserzielung ausgerichtet ist Der Arbeitseinsatz hangt zum Beispiel von der Situation am Arbeitsmarkt ab Die Arbeitsmarktokonomik untersucht die Zusammenhange zwischen Angebot und Nachfrage von Beschaftigung und dem Lohn sowie die Ursachen und Auswirkungen von Arbeitslosigkeit Der Begriff jobless growth bzw beschaftigungsfreies Wachstum auch jobless recovery bezeichnet ein Wirtschaftswachstum oder die wirtschaftliche Erholung von einer Rezession die jedoch nicht ausreicht um Arbeitsplatze zu schaffen 24 Gepragt wurde der Begriff in den 1990er Jahren in den USA um die okonomische Situation am Ende der Amtsperiode des US amerikanischen Prasidenten George H W Bush zu beschreiben 25 Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Beschaftigungszunahme ist eine traditionelle Theorie in der Okonomie jedoch teilweise umstritten Ralf Fucks schreibt in seinem Buch Intelligent wachsen Die grune Revolution Die oft kolportierte These vom Jobless Growth halt einer empirischen Uberprufung nicht stand Der Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Beschaftigung ist nach wie vor intakt Die Zahl der Erwerbstatigen in der Bundesrepublik hat im Herbst 2012 ein Allzeithoch erreicht Entgegen dem verbreiteten Eindruck haben dabei die sozialversicherungspflichtigen Beschaftigungsverhaltnisse starker zugenommen als die Minijobs 26 Jeremy Rifkin vertritt dagegen in seinem Buch Das Ende der Arbeit die Auffassung dass Rationalisierung Automatisierung und Wirtschaftswachstum zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit fuhren konnen In einem Interview erklarte er 27 Langfristig wird die Arbeit verschwinden Wir sind mitten in einer Umwalzung die die industrielle Revolution noch ubertrifft die Computer und Informationstechnik von heute machen immer mehr Menschen ganz uberflussig Selbst die billigste menschliche Arbeitskraft ist teurer als die Maschine Produktionsfaktor Kapital Bearbeiten Das Kapital oder der Kapitalstock umfasst die Vermogensguter die in der Produktion eingesetzt werden also z B Maschinen und Burogebaude Kapital ist notwendig um Guter und Dienstleistungen herstellen zu konnen 28 Die Produktion je Beschaftigtem steigt mit der Kapitalintensitat in Abhangigkeit vom Grenzertrag des Kapitals Je hoher die Produktion bereits ist desto geringer ist dieser Ertrag und somit das Wachstumspotenzial 29 Im Gegensatz zur Arbeit kann Kapital akkumuliert werden Gleichzeitig nutzt es sich ab und muss mit der Zeit abgeschrieben und ersetzt werden Ein Teil der Produktion muss also fur die Instandhaltung des Kapitals aufgewendet werden um die Produktion mindestens konstant halten zu konnen Durch den abnehmenden Grenzertrag kann daher nicht beliebig viel Kapital akkumuliert werden solange es keine technischen Neuerungen gibt Im Solow Modell gibt es ein theoretisches Limit fur die Produktion einer Volkswirtschaft an dem die Investitionen gleich den Abschreibungen sind konstante Arbeitskraft und Technologie vorausgesetzt Dieser Punkt ist der steady state 30 Dieser steady state wird massgeblich von der Sparquote beeinflusst Je hoher die Sparquote und damit die Ersparnisse sind desto mehr Kapital kann ersetzt werden Weil mehr gespart wird sinkt der Konsum Aus diesem Trade off ergibt sich ein optimaler Punkt an dem der Konsum dauerhaft maximal ist d h das fur die Produktion notwendige Kapital kann dauerhaft ersetzt werden Im Optimum ist die Sparquote gleich der Produktionselastizitat des Kapitals Dieser Sachverhalt wird im Solow Modell als goldene Regel bezeichnet 31 Produktionsfaktor Boden inkl Natur bzw Rohstoffe Bearbeiten Der Produktionsfaktor Boden umfasst die wirtschaftlich genutzte Erdoberflache Ursprunglich umfasste er den Ackerboden wurde im Zuge der Ausbeutung von Bodenschatzen dann zunachst auf diese erweitert Angesichts der zunehmenden Verknappung von Produktionsmitteln wie Wasser wird im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte mittlerweile auch der Produktionsfaktor Umwelt berucksichtigt 32 Die eigenstandige Bedeutung des Bodens und der Bodenwerte fur Verteilungsfragen wird insbesondere vom Georgismus betont der sich auf den 1897 verstorbenen Henry George und sein Buch Fortschritt und Armut bezieht 22 33 34 Auch in der Okologischen Okonomie und Energieokonomik wird die Bedeutung von naturlichen Rohstoffen betont Das Solow Residuum liesse sich erklaren in dem man neben Arbeit und Kapital den Produktionsfaktor Energie einbeziehen wurde 35 36 37 38 39 40 Technischer Fortschritt und totale Faktorproduktivitat Bearbeiten Das Solow Modell betrachtete nur die Faktoren Arbeit und Kapital deren Steigerung aber nur 20 Prozent des Wachstums erklaren konnten 17 41 Das nicht durch Arbeit und Kapital erklarte Beitrag zum Wachstum blieb als sogenanntes Solow Residuum bestehen was zunachst ein Mass unserer Unwissenheit war 42 Daher wurde das Solow Modell kritisiert weil es einen Hauptfaktor unerklart lasse 43 Heute wird das Residuum als totale Faktorproduktivitat bezeichnet Sie nimmt alle Beitrage zum Wachstum auf die nicht durch die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital erklart werden konnen Ublicherweise wird das Residuum dem technischen Fortschritt zugeschrieben Bei diesen technologischen Innovationen kann es sich zum Beispiel um neue Produkte verbesserte Produktionsverfahren Erschliessung neuer Rohstoff Ressourcen oder neue Organisationsstrukturen handeln Diese Sicht wurde Joseph Schumpeter zugeschrieben der Entwicklung von Wachstum unterschieden hat 44 Die Differenzierung zwischen Wachstum und Entwicklung hat sich in der Wirtschaftstheorie nicht durchgesetzt Generell ist erstaunlich dass bei der inflationaren Verwendung des Begriffs Innovation der Okonom Schumpeter als Vater der Innovationstheorie in betrieblichen und volkswirtschaftlichen Gestaltungsfragen ein Schattendasein fuhrt Dagegen fehle d ie Wortwendung schopferische Zerstorung in kaum einem Vortrag eines digital transformatorischen Experten unserer Tage Doch niemand scheint sich die Muhe zu machen die Werke von Schumpeter zu lesen bemangelten Jochen Ropke und Olaf Stiller in der Einfuhrung der Schumpeter Schrift Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Die herrschende okonomische Lehre bietet nichts an um die Entwicklung zu erklaren oder anzustossen 45 Schumpeters Worte von der schopferischer Zerstorung 46 dem Prozess einer industriellen Mutation der unaufhorlich die alte Struktur zerstort und unaufhorlich eine neue schafft 47 werden viel und missverstandlich rezipiert Insbesondere okologische Okonomen kritisieren dabei dieses Konzept des technischen Fortschritts als formlose Kraft die die Produktivitat beliebig vergrossern kann sei keine angemessene Beschreibung der Realitat 48 Die Grosse des Solow Residuums sei stattdessen darauf zuruckzufuhren dass Energie und Materialien von Solow nicht berucksichtigt worden seien 37 35 Einfaches Wachstumsmodell formal dargestellt BearbeitenOhne Abschreibungen Bearbeiten In jedem Jahr t displaystyle t nbsp sei gegeben Das Bruttoinlandsprodukt BIP Y t displaystyle Y t nbsp die Bruttoanlageinvestitionen I t displaystyle I t nbsp und der Kapitalstock K t displaystyle K t nbsp zu Beginn des Jahres Der Kapitalstock erhoht sich durch die Investitionen Der steady state sei definiert als ein Wachstumszustand bei dem alle Variablen mit derselben Wachstumsrate g displaystyle g nbsp wachsen Es gilt also in zeitdiskreter Darstellung 1 Y t 1 g Y t 1 displaystyle Y t 1 g cdot Y t 1 nbsp 2 I t 1 g I t 1 displaystyle I t 1 g cdot I t 1 nbsp 3 K t K t 1 I t 1 g K t 1 displaystyle K t K t 1 I t 1 g cdot K t 1 nbsp Aus 3 ergibt sich 4 I t g K t 1 displaystyle I t g cdot K t 1 nbsp Aus 2 und 4 I t I t 1 1 g g K t 1 g displaystyle I t I t 1 over 1 g g cdot K t over 1 g nbsp Mit Y t displaystyle Y t nbsp durchdividiert I t Y t K t Y t g 1 g displaystyle I t over Y t K t over Y t cdot g over 1 g nbsp oderi k g 1 g displaystyle i k cdot g over 1 g nbsp wenn i displaystyle i nbsp die Steady state Investitionsquote ist und k displaystyle k nbsp der Steady state Kapitalkoeffizient Mit Abschreibungen Bearbeiten Unter Berucksichtigung der Abschreibungen ergibt sich die Veranderung des Kapitalstocks durch Bruttoinvestitionen abzuglich Abschreibungen mit Abschreibungsrate d displaystyle delta nbsp 3 K t K t 1 d K t 1 I t 1 g K t 1 displaystyle K t K t 1 delta cdot K t 1 I t 1 g cdot K t 1 nbsp Daher ergibt sich fur die Investitionen I t g K t d K t 1 g displaystyle I t g cdot K t delta cdot K t over 1 g nbsp Mit Y t displaystyle Y t nbsp durchdividiert I t Y t g K t d K t Y t 1 g displaystyle I t over Y t g cdot K t delta cdot K t over Y t over 1 g nbsp oderi k g d 1 g displaystyle i k cdot g delta over 1 g nbsp wenn wieder i displaystyle i nbsp die Steady state Investitionsquote ist und k displaystyle k nbsp der Steady state Kapitalkoeffizient Diese Formel wird vom Internationalen Wahrungsfonds in seiner Studie von 2005 zum Investitionsverhalten siehe Weblink benutzt Er spricht dabei von Standard neoklassischem Wachstumsmodell standard neoclassical growth model wobei allerdings die meisten Gleichungen oben eher tautologisch sind also fur ganz unterschiedliche Wachstumsmodelle also auch fur das Harrod Domar Modell gelten Die Anwendbarkeit dieses Modells wird in einem aktuellen Arbeitspapier des IWF selbst jedoch inzwischen in Zweifel gezogen 49 Literatur BearbeitenLutz Arnold Wachstumstheorie Vahlen Verlag Munchen 1997 ISBN 3 8006 2242 4 Lucas Bretschger Wachstumstheorie 2004 ISBN 3 486 20003 8 Elhanan Helpman The Mystery of Economic Growth 2004 ISBN 0 674 01572 X Hans Rimbert Hemmer und Michael Frenkel Grundlagen der Wachstumstheorie Verlag Vahlen Munchen 1999 ISBN 3 8006 2396 X Hans W Holub Veronika Eberharter Gottfried Tappeiner Der Aufstieg und Niedergang der modernen Wachstumstheorie 2004 ISBN 3 486 21255 9 Charles I Jones Introduction to Economic Growth 2002 ISBN 0 393 97745 5 Heinz Konig Hrsg Wachstum und Entwicklung der Wirtschaft ISBN 3 445 01671 2 Alfred Maussner Wachstumstheorie 1996 ISBN 3 540 61501 6 Paul M Romer Endogenous Technological Change In Journal of Political Economy Jahrgang 98 Nr 5 1990 S 71 102 Joseph Schumpeter Theorie der Wirtschaftlichen Entwicklung Eine Untersuchung uber Unternehmergewinn Kapital Kredit und den Konjunkturzyklus 6 Auflage Berlin 1964 Stephan Seiter Neuere Entwicklungen in der Wachstumstheorie und der Wachstumspolitik 2005 ISBN 3 89518 499 3 Robert M Solow A Contribution to the Theory of Economic Growth In Quarterly Journal of Economics Jahrgang 70 Nr 1 1956 S 65 94 Weblinks BearbeitenWachstumstheorie Artikel im Gabler Wirtschaftslexikon Postkeynesianische Wachstumstheorie Artikel im Gabler Wirtschaftslexikon Neoklassische Wachstumstheorie Artikel im Gabler Wirtschaftslexikon Evolutorische Wachstumstheorie Artikel im Gabler Wirtschaftslexikon Keynesian Growth the Cambridge version Analyse des IWFs zum weltweiten Spar und Investitionsverhalten englisch PDF 285 KiB Jan Priewe und Katja Rietzler Dezember 2010 Deutschlands nachlassende Investitionsdynamik 1991 2010 Ansatzpunkte fur ein neues Wachstumsmodell Expertise im Auftrag der Abteilung Wirtschafts und Sozialpolitik der Friedrich Ebert Stiftung Kapital 4 Investitionen und Wachstumstheorien ISBN 978 3 86872 548 3 S 44ff pdf im Kapitel 4 Uberblick uber WachstumsmodelleEinzelnachweise Bearbeiten Wachstumstheorie Definition im Gabler Wirtschaftslexikon Murray Milgate Shannon C Stimson After Adam Smith A Century of Transformation in Politics and Political Economy Princeton University Press ISBN 978 0 691 14037 7 S 186 216 Gustav Cassel Theoretische Sozialokonomie 4 Auflage Leipzig 1927 S 51 Karl Marx Das Kapital Band 1 In Marx Engels Werke Nr 23 Dietz Berlin 1965 S 618 mlwerke de Joachim Radkau Wachstum oder Niedergang ein Grundgesetz der Geschichte In Irmi Seidl Angelika Zahrnt Hrsg Postwachstumsgesellschaft Konzepte fur die Zukunft Metropolis Marburg 2010 ISBN 978 3 89518 811 4 S 37 52 Richard Smith Beyond Growth or Beyond Capitalism In Real world economics review Band 53 S 28 42 paecon net PDF John Bellamy 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Shepheard Walwyn Publishing Co London S 29 164 masongaffney org PDF Paul Krugman The Myth of Asia s Miracle Foreign Affairs 73 6 S 68 Jorn Altmann Wirtschaftspolitik eine praxisorientierte Einfuhrung Lucius amp Lucius DE 2007 ISBN 978 3 8252 1317 6 S 51 Ricardo J Caballero Mohamad L Hammour Jobless growth appropriability factor substitution and unemployment National Bureau of Economic Research 1997 Ralf Fucks Intelligent wachsen Die grune Revolution Carl Hanser Verlag Munchen 2013 S 120 Jeremy Rifkin Interview uber das Ende der Arbeit mit der Stuttgarter Zeitung 29 April 2005 Memento vom 3 Mai 2005 im Internet Archive O Blanchard G Illing Makrookonomie 5 aktualisierte und erweiterte Auflage 2009 S 324 O Blanchard G Illing Makrookonomie 5 aktualisierte und erweiterte Auflage 2009 S 335 f O Blanchard G Illing Makrookonomie 5 aktualisierte und erweiterte Auflage 2009 S 338 ff O Blanchard G Illing Makrookonomie 5 aktualisierte und erweiterte Auflage 2009 S 342 ff Rudiger Lutz Herausgeber 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unexplained Joseph A Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Leipzig 1911 4 geanderte Auflage Berlin 1934 The Theory of Economic Development Cambridge Mass 1934 S 252ff Bussiness Cycles 2 Bde New York 1939 Als Zusammenfassung von Schumpeters Sicht der Wirtschaftsentwicklung kann wohl die folgende von Peter Ruben gelten Sie geht erstens von der faktischen Existenz okonomischer Neuerungen Innovationen aus um sie als Folgen eines bestimmten Wirtschaftsverhaltens selbst zu erklaren Sie unterstellt zweitens im Sinne von Say und Walras fur das Wirtschaftsgleichgewicht im reinen Kreislauf d h in der einfachen Reproduktion die volle produktive Verbindung der objektiven und subjektiven Arbeitsbedingungen Mit ihr wird daher drittens angenommen dass in der Theorie von Walras keine Entwicklung denkbar ist was insbesondere die Unerklarbarkeit des Kapitalismus impliziert Und so wird viertens schliesslich in ihr festgestellt dass die Durchsetzung von Neuerungen eben unter Voraussetzung des okonomischen Gleichgewichts nur dadurch erfolgen kann dass mittels der Kreditschopfung der Entzug von Produktionsbedingungen aus bestehenden Produktionsarten und ihre Verbindung in neuen Unternehmungen realisiert wird Die Kreditschopfung ihrerseits wird darin kapitalistisch durch private Bankiers vermittelt Indem sie potentiellen Unternehmern d h okonomischen Neuerern im Sinne Schumpeters Guthaben eroffnen konnen diese fur Produktionsmittel und Arbeitskraft Gegenwerte bieten die die des gegebenen Kreislaufs uberschreiten was die bekannte Prosperitatsinflation induziert weshalb der Entzug an sich gebundener Produktionsbedingungen via Konkurrenz realisierbar wird Im Erfolgsfall fuhren Schumpeters Unternehmer in das Wirtschaftssystem Neuerungen neue Produkte Produktionsmethoden Absatzmarkte Rohstoffe oder Halbfabrikate Wirtschaftsorganisationen ein die eine vollige Reform des Preissystems erzwingen womit unter anderem auch alteingesessene Fabrikanten niederkonkurriert werden und aus dem Wirtschaftssystem ausscheiden Damit erscheint als Folge dieser Produktivitatssteigerung die Depression oder Krise in der objektiv beurteilt wird was vom Alten eben noch haltbar ist und was nicht mehr Peter Ruben Schumpeters Theorie der Wirtschaftsentwicklung in philosophischer Sicht In Deutsche Zeitschrift fur Philosophie 38 Jg 1990 Heft 4 Gunnar Sohn Wenn Volkswirtschaften in Routine ersticken In Hans Frambach u a Hg Schopferische Zerstorung und der Wandel des Unternehmertums Zur Aktualitat von Joseph A Schumpeter Marburg 2019 S 520f Sohn bezieht sich auf den Nachdruck der 1 Auflage von Joseph A Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung hg und erganzt um eine Einfuhrung von Jochen Ropke und Olaf Schiller Berlin 2006 S IX Joseph Schumpeter Kapitalismus Sozialismus und Demokratie 10 deutschsprachigen Auflage und erste vollstandige Ubersetzung Mit einer Einfuhrung von Heinz D Kurz ubersetzt von Susanne Preiswerk Teil I IV und Theresa Hager Philipp Kohlgruber und Patrick Mellacher Teil V Narr Francke Attempo Tubingen 2020 Joseph Schumpeter Kapitalismus Sozialismus und Demokratie 10 deutschsprachigen Auflage und erste vollstandige Ubersetzung Mit einer Einfuhrung von Heinz D Kurz ubersetzt von Susanne Preiswerk Teil I IV und Theresa Hager Philipp Kohlgruber und Patrick Mellacher Teil V Narr Francke Attempo Tubingen 2020 S 106 John Gowdy Mario Giampietro Jesus Ramos Martin and Kozo Mayumi Incorporating biophysical foundations in a hierarchical model of societal metabolism In Richard P F Holt Steven Pressman Clive Spash Post Keynesian and Ecological Economics 2009 amorphous force that can increase the productive power of the economy without limit S 206 Arcand Berkes Panizza Too Much Finance IMF working paper WP 12 161 PDF 943 kB Normdaten Sachbegriff GND 4128160 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wachstumstheorie amp oldid 227276409