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Die Goldene Regel der Akkumulation von Edmund S Phelps besagt dass im Solow Modell der Konsum je Kopf der Bevolkerung oder je Arbeitnehmer dann maximiert wird wenn der Zinssatz gleich der Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts ist Die Herleitung dieser Regel beruht auf einer Reihe von vereinfachenden Voraussetzungen Die Regel ist auch weiterentwickelt worden etwa indem Zeitpraferenzen der Konsumenten berucksichtigt werden Ramsey Regel Der mit Hilfe der Goldenen Regel gewonnene Zinssatz konnte dann als gleichgewichtiger Realzinssatz in der Taylor Regel zur Ermittlung des Taylor Zinssatzes verwendet werden Inhaltsverzeichnis 1 Annahmen 2 Steady State Wachstumsrate 2 1 Linear homogene Produktionsfunktion 3 Maximierung des Pro Kopf Konsums 4 Goldene Regel der Akkumulation 5 Nebenrechnung zur Grenzproduktivitat des Kapitals 6 Empirische Uberprufung 6 1 Profitquote gleich Investitionsquote 6 2 Zinssatz gleich Wachstumsrate 7 Literatur 8 WeblinksAnnahmen BearbeitenZur Herleitung der Regel werden einige Annahmen gemacht Die Wachstumsrate der Bevolkerung Beschaftigung L ist exogen gegeben Das Arbeitsangebot L wachst wie die Bevolkerung mit einer naturlichen Wachstumsrate n L t L t L t n displaystyle frac dot L t L t hat L t n nbsp wobei L t displaystyle dot L t nbsp die Ableitung einer Variablen nach der Zeit darstellt L t d L t d t displaystyle dot L t frac dL t dt nbsp Das Produkt Y teilt sich auf in Konsum C und in Investitionen I Exporte und Importe werden also vereinfachend nicht berucksichtigt geschlossene Volkswirtschaft Die Ersparnis S wird zur Finanzierung von Investitionen I in gleicher Hohe verwendet S gleich I Y t C t I t displaystyle Y t C t I t nbsp oder Y t C t S t displaystyle Y t C t S t nbsp Es wird ein steady state Wachstum angenommen also alle wirtschaftlichen Grossen wachsen mit der gleichen Wachstumsrate die dann wenn kein technischer Fortschritt vorliegt der naturlichen Wachstumsrate n des Arbeitskrafteangebots entsprechen muss Schliesslich wird eine Produktionsfunktion angenommen das heisst die Produktion oder der Output Y die Menge davon hangt davon ab wie viel der beiden Produktionsfaktoren Arbeitskrafte L und Kapital die Produktionsmittel K eingesetzt werden Daruber hinaus wird uber die Form der Produktionsfunktion die vereinfachende Annahme gemacht dass sie linear homogen ist Linear homogene Produktionsfunktionen haben die mathematische Eigenschaft dass sie so umgeformt werden konnen dass die Produktion je Arbeiter Y L als y bezeichnet eine Funktion des Kapitaleinsatzes je Arbeiter K L als k bezeichnet ist Unter all diesen Annahmen lasst sich eine mathematische Beziehung Funktion formulieren nach welcher der Konsum je Arbeiter C L bestimmt wird durch den Kapitaleinsatz je Arbeiter K L als k bezeichnet Dieses C L soll maximiert werden indem nach dem ublichen mathematischen Verfahren nach k abgeleitet und das Ergebnis gleich Null gesetzt wird die erste Ableitung wird gleich Null gesetzt um den Extrempunkt zu finden Im Einzelnen Steady State Wachstumsrate BearbeitenDer Zuwachs des Kapitalstocks K displaystyle dot K nbsp ist gleich den Investitionen I die wiederum durch die Ersparnisse S finanziert werden K t I t S t displaystyle dot K t I t S t nbsp Sparquote s S t Y t K t Y t displaystyle s frac S t Y t frac dot K t Y t nbsp Die Konsumfunktion C t 1 s Y t displaystyle C t 1 s Y t nbsp mit s 0 1 displaystyle s in 0 1 nbsp Kapitalintensitat k t K t L t displaystyle k t frac K t L t nbsp Pro Kopf Produktion y t Y t L t displaystyle y t frac Y t L t nbsp Produktionsfunktion Y t F K t L t displaystyle Y t F K t L t nbsp Linear homogene Produktionsfunktion Bearbeiten F l K t l L t l F K t L t displaystyle F lambda K t lambda L t lambda F K t L t nbsp l 1 L displaystyle lambda frac 1 L nbsp 1 L Y t F 1 L K t 1 L L t displaystyle frac 1 L cdot Y t F left frac 1 L cdot K t frac 1 L cdot L t right nbsp also kann die Produktionsfunktion auch in Pro Kopf Grossen ausgedruckt werden Die Produktion je Arbeiter hangt ab von der Kapitalausstattung je Arbeiter Kapitalintensitat y t F k t 1 f k t displaystyle y t F k t 1 f k t nbsp Die Wachstumsrate der Bevolkerung Beschaftigung L ist exogen gegeben L t L t L t n displaystyle frac dot L t L t hat L t n nbsp Steady State Wachstumsrate alle Grossen sollen mit der gleichen Rate wachsen Y t Y t L t L t K t K t n displaystyle frac dot Y t Y t frac dot L t L t frac dot K t K t n nbsp K t K t K t s Y t K t s y t k t n displaystyle frac dot K t K t hat K t s cdot frac Y t K t s frac y t k t n nbsp s y t k t s f k t k t n displaystyle s frac y t k t s frac f k t k t n nbsp s f k t n k t displaystyle sf k t nk t nbsp Maximierung des Pro Kopf Konsums Bearbeiten nbsp Diese Graphik zeigt wie der Kapitalstock k g o l d displaystyle k mathrm gold nbsp und die zugehorige Sparquote s g o l d displaystyle s mathrm gold nbsp den langfristigen Gleichgewichtskonsum c displaystyle c nbsp der Volkswirtschaft maximieren Das Maximum liegt bei c g o l d displaystyle c mathrm gold nbsp Bei welcher Steady State Wachstumsrate wird der Konsum je Kopf C t L t displaystyle frac C t L t nbsp maximiert C t L t 1 s Y t L t 1 s y t 1 s f k t displaystyle frac C t L t 1 s frac Y t L t 1 s y t 1 s f k t nbsp Laut Steady State gilt s f k t n d k displaystyle s cdot f k t n delta cdot k nbsp Also C t L t f k t n d k displaystyle frac C t L t f k t n delta cdot k nbsp Maximierung des Pro Kopf Konsums bezuglich k bedeutet nach k ableiten und gleich null setzen f k t n d 0 displaystyle f prime k t n delta 0 nbsp Goldene Regel der Akkumulation BearbeitenDie Grenz Produktivitat des Kapitals f k displaystyle f prime k nbsp muss also gleich der Wachstumsrate n d displaystyle n delta nbsp sein Neoklassisch wird angenommen dass die Grenzproduktivitat des Kapitals gleich dem Preis fur den Kapitaleinsatz ist also gleich der Profitrate bzw dem Zinssatz Nebenrechnung zur Grenzproduktivitat des Kapitals BearbeitenGrenzproduktivitat des Kapitals als partielle Ableitung von F K L nach K F K L K displaystyle frac partial F K L partial K nbsp Lineare Homogenitat F K L L F K L 1 L f k displaystyle F K L L cdot F left frac K L 1 right L cdot f k nbsp Teilrechnung mit Anwendung der Kettenregel F K L 1 K F K L 1 K L K L K displaystyle frac partial F frac K L 1 partial K frac partial F frac K L 1 partial frac K L cdot frac partial frac K L partial K nbsp f k 1 L displaystyle f prime k frac 1 L nbsp Insgesamt also F K L K f k displaystyle frac partial F K L partial K f prime k nbsp Empirische Uberprufung BearbeitenProfitquote gleich Investitionsquote Bearbeiten Die Goldenen Regel der Akkumulation besagt also dass im optimalen Falle der Zinssatz gleich der Steady State Wachstumsrate sein soll insbesondere also i K t K t displaystyle i frac dot K t K t nbsp Multipliziert man links und rechts mit K und dividiert man mit Y dann erhalt man i K t Y t K t Y t displaystyle frac i cdot K t Y t frac dot K t Y t nbsp wobei K t I t displaystyle dot K t I t nbsp ist nbsp Investitionen im Verhaltnis zu den GewinnenLinks der Gleichung steht damit die Profitquote Gewinnquote der Anteil der Gewinne am BIP und rechts steht die Investitionsquote der Anteil der Investitionen am BIP Ob beides tatsachlich gleich ist kann empirisch uberpruft werden Ist die Investitionsquote gleich der Sparquote einschliesslich der Abschreibungen hoher als die Profitquote einschliesslich der Abschreibungen also gleich der Cash Flow Quote dann liegt laut Lutz Arnold S 54 dynamische Ineffizienz vor Laut Arnold kommen Studien fur die OECD Lander zu dem Ergebnis dass es eher umgekehrt war eher war die Profitquote hoher als die Investitionsquote Die Profitquote lag dabei bei rund einem Drittel die Investitionsquote bei etwa 10 bis 20 Die Profitquote ist dabei einschliesslich der Steuern Eine Studie des IWF kommt zu dem Ergebnis dass die weltweite Spar und Investitionsquote gemessen am Bruttoinlandsprodukt von etwa 24 1970 auf etwa 22 2004 abgenommen hat Wahrend dieses Ergebnis also laut Arnold dynamische Ineffizienz widerlegt stellt sich andererseits die Frage ob die Regel Die Gewinne von heute sind die Investitionen von morgen und die Arbeitsplatze von ubermorgen die sogenannte G I B Formel stimmt wenn die Investitionsquote tatsachlich spurbar niedriger als die Profitquote ist bzw wie andere Untersuchungen zeigen hinter der Profitquote immer weiter zuruckbleibt Sparschwemme In der Abbildung sind die Bruttoanlageinvestitionen im Verhaltnis zum gesamtwirtschaftlichen Cash Flow hier Gewinne vor Abzug der Steuern zuzuglich der Abschreibungen dargestellt Die so definierte Investitionsneigung geht in den Landern der Triade USA Japan und BRD tendenziell zuruck Zinssatz gleich Wachstumsrate Bearbeiten Die goldene Regel kann auch unmittelbar uberpruft werden indem man die Wachstumsrate des BIP mit dem Zinssatz vergleicht In der Abbildung wird die Differenz gebildet zwischen BIP Wachstumsrate und langfristigem Zinssatz Demnach lagen die langfristigen Zinssatze bis zu den 1970er Jahren eher zu niedrig seit den 1980er Jahren eher zu hoch Seit den 1980er Jahren waren also die Einkommen des Produktionsfaktors Kapital gemessen an der goldenen Regel eher zu hoch nbsp Langfristiger Zinssatz minus BIP WachstumsrateLiteratur BearbeitenLutz Arnold Wachstumstheorie Vahlen Verlag Munchen 1997 ISBN 3 8006 2242 4Weblinks BearbeitenWirtschaftsdienst 1999 11 Jorg Hinze Kai Kirchesch Zusammenhang zwischen Gewinnen und Investitionen gelockert PDF Datei Analyse des IWFs zum weltweiten Spar und Investitionsverhalten auf englisch PDF Datei 285 kB Normdaten Sachbegriff GND 4212288 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldene Regel der Akkumulation amp oldid 204188775