www.wikidata.de-de.nina.az
Paul Michael Romer 7 November 1955 in Denver Colorado ist ein US amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Trager des Alfred Nobel Gedachtnispreises fur Wirtschaftswissenschaften 2018 Paul Romer 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Das Konzept der Charter Cities 3 Preise 4 Mitgliedschaften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenDer Sohn von Roy Romer dem ehemaligen Gouverneur von Colorado und dessen Frau Bea Romer studierte Physik und Mathematik und machte 1977 seinen Bachelor in Mathematik an der University of Chicago Dann wechselte Paul Romer zur Volkswirtschaftslehre Seine Dissertation begann er am Massachusetts Institute of Technology setzte sie an der Queen s University in Kanada fort und beendete sie 1983 in Chicago Von 1982 bis 1988 war er Assistenzprofessor an der University of Rochester dann Professor an der University of Chicago 1988 erhielt er von der Alfred P Sloan Foundation ein Forschungsstipendium Sloan Research Fellowship 1 1990 wechselte er als Professor an die University of California Berkeley und 1996 an die Graduate School of Business der Stanford University Romer war daneben Senior Fellow der Hoover Institution 2 2000 grundete er die Online Lernplattform Aplia Fur den Aufbau des Startups nahm Romer 2001 eine akademische Auszeit 2007 verkaufte er das Unternehmen an Cengage Learning 3 Seit 2010 ist er Professor fur Okonomie an der Stern School of Business der New York University und war bis 2016 Direktor des dort angesiedelten Marron Institute of Urban Management 4 Romer beschaftigte sich bereits in seiner Dissertation mit Wirtschaftswachstum 5 und wurde spater zum Mitbegrunder der endogenen Wachstumstheorie besonders durch sein Romer Modell 6 Ein Supervisor seiner Doktorarbeit war Robert Lucas der bedeutende Beitrage u a zur exogenen neoklassischen Wachstumstheorie geleistet hatte Solow Modell In exogenen Wachstumsmodellen liess sich ein bedeutender Teil des Wachstums nicht erklaren es wurde als von aussen vorgegebener technischer Fortschritt angenommen Romer uberwand diese Beschrankung indem er innerhalb seines Modells den technischen Fortschritt durch die Investition der Unternehmen erklarte und ihn als durch nicht rivale Ideen befeuert ansah 7 8 2015 loste er die Mathiness Debatte uber wissenschaftliche Standards in der Makrookonomie aus Im September 2016 wurde er Chefokonom der Weltbank 9 Im Januar 2018 ausserte er Chile sei von der Weltbank uber mehrere Jahre hinweg in einem Lander Ranking fur Unternehmerfreundlichkeit zu schlecht eingestuft worden moglicherweise in der Absicht die sozialistische Prasidentin Michelle Bachelet in ein schlechtes Licht zu rucken und den Wahlsieg ihres konservativen Nachfolgers Sebastian Pinera zu unterstutzen 10 Nach dieser Kontroverse sowie Kritik an seinem Fuhrungsstil trat er zuruck 11 2018 erhielt er zusammen mit William D Nordhaus den Wirtschaftsnobelpreis Romer wurde ausgezeichnet fur die Integration von Innovation in die langfristige makrookonomische Analyse 12 Das Konzept der Charter Cities BearbeitenIm Jahr 2009 erregte Romer Aufsehen mit seinem Vorschlag zur Grundung von sogenannten Charter Cities haufig ubersetzt als Sonderverwaltungszonen in wachstums und strukturschwachen Landern als Mittel zur Armutsbekampfung Gemass dem Konzept wird ein nichtbesiedeltes Stuck Land ausgewahlt und eine bestimmte Charta verabschiedet Ein anderes entwickeltes Land sorgt dafur dass die in der Charta verbrieften Regeln eingehalten werden Damit soll in dieser Sonderzone eine attraktive urbane Infrastruktur entstehen die Bewohner und Auslandsinvestitionen anzieht und fur Wachstum sorgt als Vorbild positiv auf das Umfeld wirkt und dort ebenfalls das Wachstum ankurbelt Ein wesentlicher Anreiz soll dabei von der Rechtssicherheit ausgehen die von der externen Regierung in den Charter Cities garantiert wird Diese Rechtssicherheit wurde Menschen und Investoren im Grunde von alleine in die kunstlich geschaffenen Stadte ziehen und damit den Impuls zu Wachstum liefern 13 Romer zieht als Erfolgsbeispiel haufig Hongkong unter britischer Kolonialherrschaft heran und fasst sein Konzept zusammen als Kanada entwickelt ein Hongkong in Kuba 13 14 Das Konzept wurde seit seiner Veroffentlichung in vielen Medien diskutiert 15 16 Es wurde als neoimperialistisch bzw neokolonialistisch kritisiert 17 Romer halt dagegen dass der Kolonialismus individuelle Freiheiten eingeschrankt habe im Gegensatz dazu niemand zum Umzug in die neu eingerichtete Stadt gezwungen wurde Auch die Landvergabe erfolge freiwillig Charter Cities als Massnahme in humanitaren Notstandsgebieten wie Haiti nach dem verheerenden Erdbeben in 2010 lehnt er ab 18 Als problematisch wurde auch gesehen dass in einer Charter City keine demokratischen Wahlen vorgesehen waren Dies bedeutet die Politiker wurden zwar die Lebensbedingungen in der Stadt vorgeben gewahlt dagegen werden sie nur in ihrem eigenen Heimatland Damit bleibt den Bewohnern einer Charter City nur die haufig als Abstimmung mit den Fussen bezeichnete Moglichkeit des Ein und Auswanderns Romer schliesst jedoch Wahlen nicht kategorisch aus 19 Weiterhin wurde Romer vorgeworfen die fur eine kunstliche Stadt notwendigen Investitionen seien immens und das Konzept allein deshalb vollig unrealistisch 15 Romer geht jedoch von uberschaubaren Kosten aus da der Grossteil der Aufbauarbeit durch die Zuwanderer im Zuge der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen erfolgen wurde und die offentlichen Investitionen sich auf die Schaffung der Rahmenbedingungen beschranken wurden 20 Honduras ist bislang der einzige Staat in dem ein Projekt zur Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen Zona de empleo y desarrollo economico ZEDE verfolgt wird 21 das sich vorgeblich am Konzept der Charter Cities orientiert Unter anderem Paul Romer sollte das Projekt beaufsichtigen Kurz nach Projektstart zog sich Romer zuruck er habe weder die Befugnisse noch die Informationen erhalten die er fur seine Aufgabe brauchte 22 8 Preise Bearbeiten1997 einer der 25 Most Influential Americans Time 23 1999 Distinguished Teaching Award Stanford University s Graduate School of Business 2002 Horst Recktenwald Preis 2018 Alfred Nobel Gedachtnispreis fur WirtschaftswissenschaftenMitgliedschaften Bearbeiten1996 Econometric Society 2000 American Academy of Arts and Sciences 24 National Bureau of Economic Research Canadian Institute for Advanced ResearchLiteratur BearbeitenCharles I Jones Paul Romer Ideas Nonrivalry and Endogenous Growth In The Scandinavian Journal of Economics Band 121 Nummer 3 Juli 2019 doi 10 1111 sjoe 12370 PDF Mark Blaug Hrsg Who s who in economics 4 Auflage Elgar Cheltenham u a 1999 S 713 714 ISBN 1 85898 886 1 Who s Who in America 66 Ausgabe Band 2 M Z Marquis Who s Who Berkeley Heights 2011 ISBN 978 0 8379 7032 5 Band 2 ISBN 978 0 8379 7035 6 Gesamtwerk ISSN 0083 9396 S 3785 Weblinks BearbeitenPaul Romers Homepage Why the World needs Charter Cities Vortrag von Paul Romer auf der TED Konferenz 2009 Der Stadtplaner als Welt Retter Artikel von Johannes Pennekamp im Handelsblatt vom 12 Mai 2010 Paul Romer im Katalog der ZBW Leibniz Informationszentrum Wirtschaft ZBW Einzelnachweise Bearbeiten Past Fellows Alfred P Sloan Foundation abgerufen am 27 Juli 2019 Paul M Romer In Hoover Institution Fellows Abgerufen am 30 September 2016 http news cengage com corporate thomson learning acquires aplia inc Paul Romer Nicht mehr online verfugbar In NYU Stern School Experience Faculty amp Research Archiviert vom Original am 7 Oktober 2018 abgerufen am 30 September 2016 Paul M Romer Dynamic competitive equilibria with externalities increasing returns and unbounded growth Dissertation University of Chicago 1983 spater als Paul M Romer Increasing Returns and Long Run Growth In Journal of Political Economy Band 94 Nr 5 Oktober 1986 S 1002 1037 JSTOR 1833190 Paul M Romer Endogenous Technological Change In Journal of Political Economy Band 98 Nr 5 Teil 2 Oktober 1990 S S71 S102 JSTOR 2937632 Charles I Jones Paul Romer Ideas Nonrivalry and Endogenous Growth In The Scandinavian Journal of Economics Juli 2019 doi 10 1111 sjoe 12370 a b Abhijit Banerjee Esther Duflo Gute Okonomie fur harte Zeiten Penguin 2020 ISBN 978 3 328 60114 2 S 249 262 World Bank Group President Appoints Paul Romer as Chief Economist In Weltbank News 18 Juli 2016 abgerufen am 30 September 2016 Josh Zumbrun Ian Talley World Bank Unfairly Influenced Its Own Competitiveness Rankings In Wall Street Journal 12 Januar 2018 ISSN 0099 9660 Online abgerufen am 8 Oktober 2018 Andrew Mayeda Paul Romer Steps Down as World Bank Chief Economist After Rocky Stint Bloomberg 24 Januar 2018 abgerufen am 8 Oktober 2018 englisch The Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel 2018 Abgerufen am 8 Oktober 2018 amerikanisches Englisch a b Paul Romer Concept Charter Cities Archiviert vom Original am 13 Januar 2010 abgerufen im Jahr 2010 Artikel in The Atlantic Magazine Ausgabe Juli August 2010 a b Artikel auf Spiegel Online vom 25 Januar 2010 Artikel auf Handelsblatt de vom 12 Mai 2010 Carsten Lenz amp Nicole Ruchlak Honduras als Experimentierfeld neoliberaler Utopien amerika21 27 April 2016 1 Paul Romer zum Erdbeben in Haiti und dem Konzept der Charter Cities Interview mit Paul Romer Memento vom 15 September 2015 im Internet Archive auf aidwatch org 5 Oktober 2009 Wirtschaftsnobelpreistrager Romer Migranten brauchen keine Almosen derStandard at 25 Dezember 2018 abgerufen am 31 Dezember 2018 https www tagesschau de ausland amerika honduras privatstadt 101 html Jonathan Watts Plans for Honduras start up city hit by transparency concerns In Guardian 8 September 2012 abgerufen am 4 August 2021 Time s 25 Most Influential Americans Book of Members Abgerufen am 23 Juli 2016 englisch Trager des Alfred Nobel Gedachtnispreises fur Wirtschaftswissenschaften 1969 Ragnar A K Frisch Jan Tinbergen 1970 Paul A Samuelson 1971 Simon S Kuznets 1972 John R Hicks Kenneth J Arrow 1973 Wassily Leontief 1974 Gunnar Myrdal Friedrich August von Hayek 1975 Leonid W Kantorowitsch Tjalling C Koopmans 1976 Milton Friedman 1977 Bertil Ohlin James E Meade 1978 Herbert A Simon 1979 Theodore W Schultz Sir Arthur Lewis 1980 Lawrence R Klein 1981 James Tobin 1982 George J Stigler 1983 Gerard Debreu 1984 Richard Stone 1985 Franco Modigliani 1986 James M Buchanan Jr 1987 Robert M Solow 1988 Maurice Allais 1989 Trygve Haavelmo 1990 Harry M Markowitz Merton H Miller William F Sharpe 1991 Ronald H Coase 1992 Gary S Becker 1993 Robert W Fogel Douglass C North 1994 John C Harsanyi John F Nash Jr Reinhard Selten 1995 Robert E Lucas 1996 James A Mirrlees William Vickrey 1997 Robert C Merton Myron S Scholes 1998 Amartya Sen 1999 Robert A Mundell 2000 James J Heckman Daniel L McFadden 2001 George A Akerlof A Michael Spence Joseph E Stiglitz 2002 Daniel Kahneman Vernon L Smith 2003 Robert F Engle III Clive W J Granger 2004 Finn E Kydland Edward C Prescott 2005 Robert J Aumann Thomas C Schelling 2006 Edmund S Phelps 2007 Leonid Hurwicz Eric S Maskin Roger B Myerson 2008 Paul Krugman 2009 Elinor Ostrom Oliver E Williamson 2010 Peter A Diamond Dale T Mortensen Christopher A Pissarides 2011 Thomas J Sargent Christopher A Sims 2012 Alvin E Roth Lloyd S Shapley 2013 Eugene F Fama Lars Peter Hansen Robert J Shiller 2014 Jean Tirole 2015 Angus Deaton 2016 Oliver Hart Bengt Holmstrom 2017 Richard H Thaler 2018 William D Nordhaus Paul Romer 2019 Abhijit Banerjee Esther Duflo Michael Kremer 2020 Paul Milgrom Robert B Wilson 2021 David Card Joshua Angrist Guido Imbens 2022 Ben Bernanke Douglas W Diamond Philip Dybvig 2023 Claudia Goldin Normdaten Person GND 12967432X lobid OGND AKS LCCN n86005012 VIAF 15855149 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Romer PaulALTERNATIVNAMEN Romer Paul MichaelKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer WirtschaftswissenschaftlerGEBURTSDATUM 7 November 1955GEBURTSORT Denver Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Romer amp oldid 236890849