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Douglass Cecil North 5 November 1920 in Cambridge Massachusetts 23 November 2015 in Benzonia Michigan war ein US amerikanischer Okonom und Wirtschaftshistoriker Er erhielt 1993 zusammen mit Robert William Fogel den Preis fur Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel fur ihre Erneuerung der wirtschaftsgeschichtlichen Forschung durch Anwendung okonomischer Theorie und quantitativer Methoden Cliometrie um wirtschaftlichen und institutionellen Wandel zu erklaren Zugleich stellte Douglass North mit seinen Analysen institutionellen Wandels einen wichtigen Grundpfeiler klassischer und neoklassischer okonomischer Theorien namlich die Theorie der rationalen Entscheidung in Frage Douglass North 1997 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDouglass C North wurde 1920 in Cambridge Massachusetts als Sohn eines Lebensversicherungs Managers geboren und wuchs in Ottawa Lausanne New York und Connecticut auf Nachdem seine Familie nach San Francisco gezogen war studierte North an der University of California Berkeley Politikwissenschaft Philosophie und Wirtschaftswissenschaften 1942 schloss er sein Studium mit dem Bachelor of Arts ab und trat als erklarter Kriegsgegner der US Handelsmarine zum Transport von Truppen und Ausrustung bei Von 1944 bis zu seinem Austritt 1946 lehrte er unter anderem an der Marineschule in Alameda Astronomische Navigation Nach seiner Ruckkehr nach Berkeley promovierte er 1952 uber die Geschichte der Lebensversicherungen in den Vereinigten Staaten Nach Aussagen Norths standen seine wirtschaftshistorischen Betreuer der Wirtschaftstheorie eher skeptisch gegenuber so dass er ihr erst im Kontakt mit Kollegen an der University of Washington Seattle naher begegnet sei wo er seine erste Dozentenstelle bekam Nach seinem ersten Artikel im Journal of Political Economy uber Regionalokonomik und Wirtschaftswachstum Location Theory and Regional Economic Growth JPE Jg 63 H 3 1955 S 243 258 erhielt er 1956 57 die Moglichkeit am Forschungsinstitut National Bureau of Economic Research NBER zu arbeiten wo er sich vor allem mit empirischen Forschungen zur Zahlungsbilanz der Vereinigten Staaten zwischen 1790 und 1860 beschaftigte die er in den nachsten zehn Jahren zu dem Buch The Economic Growth of the United States from 1790 to 1860 ausbaute Seit den fruhen sechziger Jahren war North einer der Vorreiter der Cliometrie der Anwendung von okonomischer Theorie und quantitativ statistischen Methoden auf wirtschaftshistorische Untersuchungsgegenstande Wahrend eines Auslandsjahres in Genf 1966 67 wandte er sich starker der europaischen Wirtschaftsgeschichte zu Seitdem erforschte er schwerpunktmassig die gesellschaftlichen Strukturwandlungen die mit Wirtschaftsentwicklungen einhergehen bzw sie beeinflussen und ermoglichen Wahrend dieser Arbeit entwickelte er Stuck fur Stuck seine Theorie des institutionellen Wandels die sich immer starker vom Effizienz und Rationalitatsparadigma der neoklassischen Sicht von Institutionen abwandte North trug dazu bei dass die Neue Institutionenokonomik in der Volkswirtschaftslehre mehr Anerkennung fand 1 1983 wechselte er von der University of Washington an die rechts und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultat der Washington University in St Louis wo er von 1984 bis 1990 Direktor des Zentrums fur politische Okonomie war Die American Academy of Arts and Sciences nahm ihn 1987 als Mitglied auf 1992 erhielt er als erster Wirtschaftshistoriker uberhaupt eine der fur Okonomen bedeutendsten Auszeichnungen den John R Commons Preis der 1965 von der International Honors Society in Economics sinngemass Internationale Gesellschaft fur Auszeichnungen in der Okonomie ins Leben gerufen worden war Seit 1996 war er korrespondierendes Mitglied der British Academy 2 Seine spateren Forschungsinteressen betrafen Eigentumsrechte Transaktionskosten die okonomische Organisation in der Geschichte Institutionen und okonomische Entwicklung in Entwicklungslandern North diente als Experte beim Copenhagen Consensus der Copenhagen Business School North war seit 1972 in zweiter Ehe verheiratet Aus seiner ersten Ehe erwuchsen drei Sohne die zwischen 1951 und 1957 geboren wurden Werke Auswahl BearbeitenInstitutions Institutional Change and Economic Performance Cambridge University Press Cambridge u a 1990 Cambridge ISBN 0 521 39416 3 ins Deutsche ubersetzt von Monika Streissler als Institutionen Institutioneller Wandel und Wirtschaftsleistung Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften Bd 76 Mohr Tubingen 1992 ISBN 3 16 146024 3 Understanding the Process of Economic Change Princeton University Press Princeton NJ u a 2005 ISBN 0 691 11805 1 Literatur BearbeitenIngo Pies Martin Leschke Hrsg Douglass Norths okonomische Theorie der Geschichte Konzepte der Gesellschaftstheorie Bd 15 Mohr Siebeck Tubingen 2009 ISBN 978 3 16 150050 3 Weblinks Bearbeiten Commons Douglass North Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Douglass North im Katalog der ZBW Leibniz Informationszentrum Wirtschaft ZBW Literatur von und uber Douglass North im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1993 an Douglass Cecil North englisch Biographie von Douglass North auf der Website der Hoover Institution Philipp Ischer Rezension zu North Douglass C Understanding the Process of Economic Change Princeton 2005 Rezension zu Pies Ingo Leschke Martin Hrsg Douglass Norths okonomische Theorie der Geschichte Tubingen 2009 In H Soz u Kult 25 Februar 2010 Nachruf Washington University in St Louis Nachruf FAZ net Gerald Braunberger Einzelnachweise Bearbeiten Claude Menard Shirley Mary M 2011 The Contribution of Douglass North to New Institutional Economics PDF Deceased Fellows British Academy abgerufen am 11 Juli 2020 Trager des Alfred Nobel Gedachtnispreises fur Wirtschaftswissenschaften 1969 Ragnar A K Frisch Jan Tinbergen 1970 Paul A Samuelson 1971 Simon S Kuznets 1972 John R Hicks Kenneth J Arrow 1973 Wassily Leontief 1974 Gunnar Myrdal Friedrich August von Hayek 1975 Leonid W Kantorowitsch Tjalling C Koopmans 1976 Milton Friedman 1977 Bertil Ohlin James E Meade 1978 Herbert A Simon 1979 Theodore W Schultz Sir Arthur Lewis 1980 Lawrence R Klein 1981 James Tobin 1982 George J Stigler 1983 Gerard Debreu 1984 Richard Stone 1985 Franco Modigliani 1986 James M Buchanan Jr 1987 Robert M Solow 1988 Maurice Allais 1989 Trygve Haavelmo 1990 Harry M Markowitz Merton H Miller William F Sharpe 1991 Ronald H Coase 1992 Gary S Becker 1993 Robert W Fogel Douglass C North 1994 John C Harsanyi John F Nash Jr Reinhard Selten 1995 Robert E Lucas 1996 James A Mirrlees William Vickrey 1997 Robert C Merton Myron S Scholes 1998 Amartya Sen 1999 Robert A Mundell 2000 James J Heckman Daniel L McFadden 2001 George A Akerlof A Michael Spence Joseph E Stiglitz 2002 Daniel Kahneman Vernon L Smith 2003 Robert F Engle III Clive W J Granger 2004 Finn E Kydland Edward C Prescott 2005 Robert J 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2015STERBEORT Benzonia Michigan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Douglass North amp oldid 233115757