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Sir Angus Stewart Deaton 19 Oktober 1945 in Edinburgh ist ein britisch US amerikanischer Okonom Er ist Professor fur Wirtschaftswissenschaften an der Princeton University und erhielt 2015 den Alfred Nobel Gedachtnispreis fur Wirtschaftswissenschaften fur seine Analyse von Konsum Armut und Wohlfahrt 1 Angus Deaton Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Forschungsinteressen 2 2 Das Deaton Paradoxon 2 3 Kritik der Entwicklungshilfe 3 Mitgliedschaften und ehrenamtliches Engagement 4 Ehrungen 5 Werke 5 1 Bucher 5 2 Beitrage in Sammelwerken 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten source source source source source source source Angus DeatonDeaton wurde im schottischen Edinburgh geboren Er studierte Okonomie an der Cambridge University B A 1967 M A 1971 und wurde dort 1974 zum Ph D promoviert Sein Doktorvater war der Okonom Richard Stone Anschliessend lehrte er von 1976 bis 1983 an der University of Bristol als Professor of Econometrics Als erster Preistrager uberhaupt erhielt er im Jahr 1978 die Frisch Medaille Gemeinsam mit John Muellbauer veroffentlichte er 1980 An Almost Ideal Demand System in der Fachzeitschrift American Economic Review diese Arbeit gilt bis heute als eine seiner wichtigsten Von Bristol wechselte er nach Princeton und lehrt dort seitdem an der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs und an der Wirtschaftsfakultat der Princeton University als Dwight D Eisenhower Professor of International Affairs sowie als Professor of Economics and International Affairs Von 1990 bis 1991 war er als Overseas Fellow am Churchill College der University of Cambridge tatig Seine Gattin ist die Okonomin Anne Case 2 Wirken BearbeitenForschungsinteressen Bearbeiten Deatons Forschungsinteressen sind Gesundheits und Entwicklungsokonomie sowie die Befragung und das mikrookonomische Verhalten von Haushalten Das Deaton Paradoxon Bearbeiten Deaton formulierte 1989 zusammen mit John Y Campbell im Fachaufsatz Why Is Consumption So Smooth 3 das spater nach ihm benannte Deaton Paradoxon Sie setzen sich darin mit der Hypothese permanenter Einkommen von Milton Friedman auseinander 4 Gemass der Hypothese richten Menschen ihre Konsumentscheidungen an ihrem langfristigen Einkommen aus und erhohen ihre Ausgaben um weniger als ihren Einkommenszuwachs Konsumausgaben wurden demnach weniger schwanken als das Einkommen sie sind glatter Obwohl diese Hypothese aggregierte Daten sehr gut erklaren kann konnten Campbell und Deaton dagegen in ihrer Zeitreihenalyse von quartalsweise gesammelten Mikrodaten zeigen dass die Hypothese nicht immer stimmt Sie sei im Gegenteil davon abhangig um welche Form von Einkommen es sich handele und ob die Haushalte weitere Einkommenszuwachse zusatzlich zu bisherigen Einkommenszuwachsen erwarteten In diesem Fall wurden Konsumausgaben fast doppelt so stark schwanken wie das Einkommen Das Paradoxon ist nun dass in aggregierten Daten immer noch eine Konsumglattung auftaucht die die nun korrigierte Hypothese permanenter Einkommen nicht vorhersagt Kritik der Entwicklungshilfe Bearbeiten Deaton ist ein scharfer Kritiker der Entwicklungshilfe Diese wurde zwar einen unmittelbaren Nutzen stiften zerstore aber weil sie nicht vom Staat selber erbracht werde und von aussen komme den Gesellschaftsvertrag und richte deshalb grossen Schaden an Die Entwicklungshilfe behindere so die Entstehung eines funktionierenden Staates Wenn die Dienstleistungen von aussen herangetragen wurden funktioniere der demokratische Mechanismus E in demokratisches oder wechselwirksames Zusammenspiel von Steuern und Ausgaben nicht mehr Das Zusammenspiel von Verantwortungs Ubertragung und Rechenschafts Pflicht wie es in einer modernen Gesellschaft bestehe werde damit unterminiert Es ist sehr zynisch und ausgesprochen bosartig etwas zu tun das den Menschen schadet Wenn wir helfen nur um uns gut zu fuhlen wenn wir uns sagen wir mussen etwas fur die Menschen tun und deswegen spende ich 1000 Franken dann ist das nicht gut denn wir tun es fur uns Er sieht stattdessen Potenzial in der Hilfe bei der Ausarbeitung von Wirtschaftsvertragen bei denen Entwicklungslander schlecht wegkommen wurden Er ist auch ein scharfer Gegner der Weltbank weil diese amerikanisch dominiert sei was sich bereits darin zeige dass die USA seit der Grundung samtliche Prasidenten gestellt haben 5 Mitgliedschaften und ehrenamtliches Engagement Bearbeiten2009 leitete Deaton die American Economic Association als Prasident 6 2014 wurde er in die American Philosophical Society gewahlt 2015 in die National Academy of Sciences Er ist korrespondierendes Mitglied der British Academy Mitglied der Econometric Society Royal Society of Edinburgh sowie der American Academy of Arts and Sciences Ehrungen Bearbeiten1978 Frisch Medaille der Econometric Society 7 2011 BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award in Economics Finance and Management 2014 Leontief Preis 8 2015 Alfred Nobel Gedachtnispreis fur Wirtschaftswissenschaften fur seine Analyse von Konsum Armut und Wohlfahrt 1 Werke BearbeitenBucher Bearbeiten mit John Muellbauer Economics and Consumer Behavior Cambridge University Press New York 1980 ISBN 0 521 29676 5 Understanding Consumption Clarendon Lectures in Economics Clarendon Press Oxford 1992 ISBN 0 19 828824 7 The Analysis of Household Surveys A Microeconometric Approach to Development Policy Johns Hopkins University Press for the World Bank Baltimore 1997 PDF The Great Escape Health Wealth and the Origins of Inequality Princeton University Press Princeton 2013 ISBN 978 1 4008 4796 9 Deutsch Der grosse Ausbruch Von Armut und Wohlstand der Nationen Klett Cotta Stuttgart 2017 ISBN 978 3 608 94911 7 mit Anne Case Deaths of Despair and the Future of Capitalism Princeton University Press 2020 ISBN 978 0 691 19078 5 Deutsch Tod aus Verzweiflung Der Untergang der amerikanischen Arbeiterklasse und das Ende des amerikanischen Traums Plassen Kulmbach 2022 ISBN 978 3 86470 769 8 Economics in America An Immigrant Economist Explores the Land of Inequality Princeton University Press Princeton Oxford 2023 ISBN 978 0 691 24762 5 Beitrage in Sammelwerken Bearbeiten Aging Religion and Health In David A Wise Hrsg Explorations in the Economics of Aging University of Chicago Press 2011 ISBN 978 0 226 90337 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Angus Deaton Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Angus Deaton im Katalog der ZBW Leibniz Informationszentrum Wirtschaft ZBW Literatur von und uber Angus Deaton im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2015 an Angus Deaton englisch Personliche Webseite Kolloquium mit Deaton uber die Effektivitat der Entwicklungshilfe 2011 Princeton University YouTube Reality cheque Artikel vom Economist vom 17 Oktober 2015 Der Burger wird schrittweise entmachtet Interview mit Angus Deaton vom 18 Januar 2017Einzelnachweise Bearbeiten a b The Prize in Economic Sciences 2015 nobelprize org 12 Oktober 2015 abgerufen am 12 Oktober 2015 englisch Even Famous Female Economists Get No Respect The New York Times In nytimes com Abgerufen am 26 Marz 2017 John Y Campbell Angus Deaton Why Is Consumption So Smooth In The Review of Economic Studies Band 56 Nr 3 1989 S 357 373 JSTOR 2297552 englisch Francis X Diebold Glenn D Rudebusch Is Consumption Too Smooth Long Memory and the Deaton Paradox In The Review of Economics and Statistics Band 73 Nr 1 1991 S 1 9 doi 10 2307 2109680 englisch Angus Deaton Entwicklungshilfe ist zynisch auf srf ch 2015 Past and Present Officers aeaweb org American Economic Association abgerufen am 21 Oktober 2015 englisch Awards econometricsociety org abgerufen am 16 August 2015 englisch Leontief Prize for Advancing the Frontiers of Economic Thought ase tufts edu abgerufen am 12 Oktober 2015 englisch Trager des Alfred Nobel Gedachtnispreises fur Wirtschaftswissenschaften 1969 Ragnar A K Frisch Jan Tinbergen 1970 Paul A Samuelson 1971 Simon S Kuznets 1972 John R Hicks Kenneth J Arrow 1973 Wassily Leontief 1974 Gunnar Myrdal Friedrich August von Hayek 1975 Leonid W Kantorowitsch Tjalling C Koopmans 1976 Milton Friedman 1977 Bertil Ohlin James E Meade 1978 Herbert A Simon 1979 Theodore W Schultz Sir Arthur Lewis 1980 Lawrence R Klein 1981 James Tobin 1982 George J Stigler 1983 Gerard Debreu 1984 Richard Stone 1985 Franco Modigliani 1986 James M Buchanan Jr 1987 Robert M Solow 1988 Maurice Allais 1989 Trygve Haavelmo 1990 Harry M Markowitz Merton H Miller William F Sharpe 1991 Ronald H Coase 1992 Gary S Becker 1993 Robert W Fogel Douglass C North 1994 John C Harsanyi John F Nash Jr Reinhard Selten 1995 Robert E Lucas 1996 James A Mirrlees William Vickrey 1997 Robert C Merton Myron S Scholes 1998 Amartya Sen 1999 Robert A Mundell 2000 James J Heckman Daniel L McFadden 2001 George A Akerlof A Michael Spence Joseph E Stiglitz 2002 Daniel Kahneman Vernon L Smith 2003 Robert F Engle III Clive W J Granger 2004 Finn E Kydland Edward C Prescott 2005 Robert J Aumann Thomas C Schelling 2006 Edmund S Phelps 2007 Leonid Hurwicz Eric S Maskin Roger B Myerson 2008 Paul Krugman 2009 Elinor Ostrom Oliver E Williamson 2010 Peter A Diamond Dale T Mortensen Christopher A Pissarides 2011 Thomas J Sargent Christopher A Sims 2012 Alvin E Roth Lloyd S Shapley 2013 Eugene F Fama Lars Peter Hansen Robert J Shiller 2014 Jean Tirole 2015 Angus Deaton 2016 Oliver Hart Bengt Holmstrom 2017 Richard H Thaler 2018 William D Nordhaus Paul Romer 2019 Abhijit Banerjee Esther Duflo Michael Kremer 2020 Paul Milgrom Robert B Wilson 2021 David Card Joshua Angrist Guido Imbens 2022 Ben Bernanke Douglas W Diamond Philip Dybvig 2023 Claudia Goldin Normdaten Person GND 122003020 lobid OGND AKS LCCN n79074344 NDL 001186194 VIAF 85162145 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deaton AngusALTERNATIVNAMEN Deaton Angus Stewart vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG britisch US amerikanischer WirtschaftswissenschaftlerGEBURTSDATUM 19 Oktober 1945GEBURTSORT Edinburgh Schottland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angus Deaton amp oldid 237846106