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John Charles Harsanyi eigentlich Janos Karoly Harsanyi 29 Mai 1920 in Budapest 9 August 2000 in Berkeley Kalifornien war ein ungarisch amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler Er erhielt 1994 den Alfred Nobel Gedachtnispreis fur Wirtschaftswissenschaften Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Schulzeit 1 2 Studium und Kriegszeit 1 3 Nachkriegszeit und Promotion 1 4 Zweite Flucht aus Ungarn 1 5 Zeit in Australien 1 6 Ubersiedlung in die USA 2 Wissenschaftliches Leben 3 WeblinksBiographie Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Eugene Wigner John von Neumann und John Harsanyi Budapest Varosligeti Gasse 17 21Schulzeit Bearbeiten In Budapest besuchte er das humanistische deutschsprachige Lutheraner Gymnasium eine der besten Schulen in Ungarn Auch John von Neumann und Eugene Paul Wigner Nobelpreis fur Physik 1963 waren hier Schuler Im Jahr 1937 machte er seinen Abschluss Im selben Jahr noch gewann er einen nationalen Mathematik Wettbewerb Studium und Kriegszeit Bearbeiten Dem Wunsch seiner Eltern entsprechend studierte er Pharmazie Auch die damalige politische Lage in Deutschland die bereits auf Ungarn ausstrahlte und die Tatsache dass er als Student zunachst keinen Militardienst leisten musste verleiteten ihn dazu schnell ein Studium aufzunehmen Erst als im Marz 1944 deutsche Truppen Ungarn besetzten diente er von Mai bis November 1944 beim Militar Nach der Gefangenschaft stand ihm die Deportation in ein osterreichisches KZ bevor Er konnte jedoch im November 1944 fliehen Harsanyi fand danach Unterschlupf in einem Jesuitenkloster Das Erlebnis des Faschismus pragte auch seine spateren ethischen Arbeiten Darin sprach er sich fur eine Ethik aus die konkret an einem nachweisbaren Nutzen gemessen werden kann und nicht in den Handen irgendwelcher politischen Institutionen liegt und somit schnell in Fanatismus umschlagen kann Nachkriegszeit und Promotion Bearbeiten Nach dem Krieg im Jahre 1946 schrieb er sich wieder an der Universitat Budapest ein um seinen Doktor in Philosophie mit den Nebenfachern Soziologie und Psychologie zu machen Im Juni 1947 erhielt er die Doktorwurde Von September 1947 bis Juni 1948 arbeitete er am Institut fur Soziologie Dort lernte er auch seine spatere Frau Anne Klauber kennen Zweite Flucht aus Ungarn Bearbeiten Als uberzeugter Antimarxist musste Harsanyi im Juni 1948 seine Arbeit an der Universitat Budapest aufgeben und verliess zusammen mit Anne im April 1950 illegal Ungarn Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Osterreich emigrierten beide im Dezember 1950 nach Sydney Australien Dort heirateten sie am 2 Januar 1951 Zeit in Australien Bearbeiten Harsanyis ungarische Abschlusse wurden in Australien nicht anerkannt so studierte er abends nach seiner Fabrikarbeit Wirtschaftswissenschaften 1953 bekam er seinen M A und 1954 eine Lehranstellung an der University of Queensland in Brisbane Im Jahr 1956 bekam er eine Forderung der Rockefeller Stiftung die es ihm ermoglichte zwei Jahre an der Stanford University zu studieren und seinen Doktor in Wirtschaftswissenschaften zu machen Im Jahr 1958 kehrte er nach Australien an die Australian National University in Canberra zuruck da er dort eine attraktive Anstellung bekam Ubersiedlung in die USA Bearbeiten In Australien fuhlte sich Harsanyi jedoch bald als Spieltheoretiker isoliert und so kehrte er mit Hilfe von Kenneth Arrow Nobelpreis fur Wirtschaftswissenschaften 1972 und James Tobin Nobelpreis fur Wirtschaftswissenschaften 1981 in die USA an die Wayne State University in Detroit zuruck Spater wurde er Professor an der Business School an der University of California Berkeley Dort wurde auch sein Sohn geboren Nach der politischen Transformation im Ostblock 1990 besuchte er mehrmals sein Heimatland Ungarn Wissenschaftliches Leben BearbeitenWissenschaftlich beschaftigte sich J C Harsanyi in den Jahren zwischen 1956 und 1973 hauptsachlich mit der Spieltheorie Ausserdem publizierte er mehrere Schriften zur utilitaristischen Ethik vorwiegend unter Verwendung rationaler Entscheidungsfindung fur moralische Probleme Das in der Moralphilosophie bekannte Prinzip des Durchschnittsnutzens geht auf ihn zuruck ebenso wie das Gleichwahrscheinlichkeitsmodell das er bereits vor dem Philosophen John Rawls das Gedankenexperiment des Schleiers des Nichtwissens beschreibt Mit seiner Arbeit Rational Behavior and Bargaining Equilibrium in Games and Social Situations 1977 arbeitete er ein 1930 von Frederik Ludvig Bang von Zeuthen entwickeltes spieltheoretisches Verhandlungsmodell auf vgl Zeuthen Harsanyi Modell An der University of California Los Angeles UCLA ubernahm er zwischen 1964 und 1990 eine Lehrtatigkeit und bekam 1994 zusammen mit John F Nash Princeton University und Reinhard Selten Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn den Alfred Nobel Gedachtnispreis fur Wirtschaftswissenschaften womit seine Verdienste in Sachen der nichtkooperativen Spieltheorie geehrt wurden Er wurde ausserdem 1984 in die American Academy of Arts and Sciences und 1992 in die National Academy of Sciences gewahlt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons John Harsanyi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber John Harsanyi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1994 an John Harsanyi englisch News article remembering Dr Harsanyi s life and careerTrager des Alfred Nobel Gedachtnispreises fur Wirtschaftswissenschaften 1969 Ragnar A K Frisch Jan Tinbergen 1970 Paul A Samuelson 1971 Simon S Kuznets 1972 John R Hicks Kenneth J Arrow 1973 Wassily Leontief 1974 Gunnar Myrdal Friedrich August von Hayek 1975 Leonid W Kantorowitsch Tjalling C Koopmans 1976 Milton Friedman 1977 Bertil Ohlin James E Meade 1978 Herbert A Simon 1979 Theodore W Schultz Sir Arthur Lewis 1980 Lawrence R Klein 1981 James Tobin 1982 George J Stigler 1983 Gerard Debreu 1984 Richard Stone 1985 Franco Modigliani 1986 James M Buchanan Jr 1987 Robert M Solow 1988 Maurice Allais 1989 Trygve Haavelmo 1990 Harry M Markowitz Merton H Miller William F Sharpe 1991 Ronald H Coase 1992 Gary S Becker 1993 Robert W Fogel Douglass C North 1994 John C Harsanyi John F Nash Jr Reinhard Selten 1995 Robert E Lucas 1996 James A Mirrlees William Vickrey 1997 Robert C Merton Myron S Scholes 1998 Amartya Sen 1999 Robert A Mundell 2000 James J Heckman Daniel L McFadden 2001 George A Akerlof A Michael Spence Joseph E Stiglitz 2002 Daniel Kahneman Vernon L Smith 2003 Robert F Engle III Clive W J Granger 2004 Finn E Kydland Edward C Prescott 2005 Robert J Aumann Thomas C Schelling 2006 Edmund S Phelps 2007 Leonid Hurwicz Eric S Maskin Roger B Myerson 2008 Paul Krugman 2009 Elinor Ostrom Oliver E Williamson 2010 Peter A Diamond Dale T Mortensen Christopher A Pissarides 2011 Thomas J Sargent Christopher A Sims 2012 Alvin E Roth Lloyd S Shapley 2013 Eugene F Fama Lars Peter Hansen Robert J Shiller 2014 Jean Tirole 2015 Angus Deaton 2016 Oliver Hart Bengt Holmstrom 2017 Richard H Thaler 2018 William D Nordhaus Paul Romer 2019 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