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Sir John Richard Hicks 8 April 1904 in Leamington Spa England 20 Mai 1989 in Blockley England war ein britischer Okonom und gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten Okonomen des 20 Jahrhunderts 1 Gemeinsam mit Kenneth Arrow erhielt er 1972 den Alfred Nobel Gedachtnispreises fur Wirtschaftswissenschaften und wurde damit fur bahnbrechende Leistungen auf dem Gebiet der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie und der Wohlfahrtstheorie ausgezeichnet John Richard Hicks 1972 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Preise und Auszeichnungen 4 Mitgliedschaften 5 Siehe auch 6 Publikationen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHicks studierte Okonomie am Balliol College der University of Oxford Danach wurde er Dozent an der London School of Economics and Political Science wo er Friedrich Hayek traf Von 1935 bis 1938 war er an der Universitat Cambridge wo er sein Hauptwerk Value and Capital Wert und Kapital schrieb Von 1938 bis 1946 war er Professor an der Universitat Manchester 1946 kehrte er nach Oxford zuruck und hielt von 1952 bis 1965 die Drummond Professur fur politische Okonomie an der Universitat Oxford inne Danach setzte er seine Forschungstatigkeit am All Souls College in Oxford fort Von 1960 bis 1962 war er Prasident der Royal Economic Society 2 Forschung BearbeitenHicks vielseitiges Forschungsinteresse erstreckte sich von der Entscheidungs Produktions und Kapitaltheorie uber die Wachstums und Wohlfahrtstheorie bis hin zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung Mit seinem 1939 veroffentlichten Hauptwerk Value and Capital 2 erweiterte Hicks die vorherrschende Mikrookonomie Bereichert wurde die Haushaltstheorie und deren Konsumententheorie parallel dazu wurden Erkenntnisse fur die Produktionstheorie gezogen und eine Erweiterung des allgemeinen Gleichgewichtsmodells beschrieben Die kompensierte Nachfragefunktion wird Hicks zugeschrieben 3 und wird ebenfalls Hickssche Nachfragefunktion bezeichnet 2 im Englischen auch Hicksian 4 Mithilfe dieser Funktion lasst sich die Veranderung der Nachfrage ausgelost durch Preisanderungen von Gutern in den Einkommens und Substitutionseffekt aufteilen Methodisch beinhaltet dieser Ansatz keinen Gebrauch von Indifferenzkurven 3 Die zugrunde liegende Annahme ist dass sich der Preis von einem Gut andert die restlichen Preise und das Nutzenniveau jedoch konstant bleiben 4 Der Hicks Substitutionseffekt beschreibt dabei dass der Nutzen der Konsumenten konstant gehalten wird 2 Daruber hinaus entwickelte Hicks ein Gleichgewichtsmodell mit aggregierten Kapital Faktor Kredit und Geldmarkten Einer seiner einflussreichsten Beitrage zur Volkswirtschaftslehre war das IS LM Modell das simultan ein Gleichgewicht auf dem Kapital und Geldmarkt bestimmt 2 Dieses Model popularisierte Theorien von John Maynard Keynes siehe Keynesianismus wobei Hicks spater seine Unzufriedenheit mit dem IS LM Modell 5 ausdruckte und es als a classroom gadget 6 bezeichnete Keynes selbst nahm die Formalisierung verhalten positiv auf Im Gegensatz dazu lehnten es zahlreiche Anhanger und Schuler Keynes ab Joan Robinson ausserte ihre Kritik und sprach von Bastard Keynesianism Ihrer Meinung nach verlieren die originellen Gedanken im simplen konventionellen Gleichgewicht ihren revolutionaren Charakter Zudem wurden die Instabilitat des Systems und die Rolle der Unsicherheit als auch der Erwartungen ausgeblendet 7 Des Weiteren trug er massgeblich zur Wohlfahrtsokonomik bei er entwickelte die nach ihm benannten Wohlfahrtsmasse equivalent compensating variation surplus 1939 wurde das sog Kaldor Hicks Kriterium veroffentlicht das die Effizienz von Kompensationszahlungen bei Wohlfahrtsvergleichen beschreibt Sein Konzept des Einkommens das auf Vorarbeiten von Erik Robert Lindahl und Irving Fisher basiert gilt bis heute als theoretische Basis Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung 8 Hicks befasste sich weiterhin mit der Konjunkturtheorie Er kam zur Erkenntnis dass sich ohne staatliche Konjunkturpolitik die wirtschaftliche Entwicklung vom idealen Wachstumspfad entfernt Ausserdem untersuchte er wie sich Konsum Investitionen Einkommen und Kapital in einer Volkswirtschaft entwickeln mussen um den Wachstumsprozess im Gleichgewicht zu halten 2 Preise und Auszeichnungen BearbeitenEr wurde 1964 geadelt und erhielt 1972 gemeinsam mit Kenneth Arrow den Alfred Nobel Gedachtnispreis fur Wirtschaftswissenschaften Mitgliedschaften Bearbeiten1958 wurde Hicks in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1979 in die National Academy of Sciences Siehe auch BearbeitenListe der Trager des Alfred Nobel Gedachtnispreises fur WirtschaftswissenschaftenPublikationen BearbeitenThe Theory of Wages Macmillan London 1932 2 Auflage 1963 mit R G D Allen A Reconsideration of the Theory of Value In Economica 1934 Mr Keynes and the Classics A Suggested Interpretation In Econometrica Mai 1937 The Foundations of Welfare Economics In Economic Journal 1939 Value and Capital Clarendon Press Oxford The Valuation of Social Income In Economica Band 7 1939 S 105 124 2 Auflage 1946 The Rehabilitation of Consumers Surplus In Review of Economic Studies 1941 The Social Framework An Introduction to Economics 1942 A Contribution to the Theory of the Trade Cycle Clarendon Press Oxford 1950 A Revision of Demand Theory Clarendon Oxford 1956 The Measurement of Real Income In Oxford Economic Papers 1958 Essays in World Economics Clarendon Press Oxford 1959 Measurement of Capital in Relation to the Measurement of Other Economic Aggregates In F A Lutz D C Hague Hrsg Theory of Capital 1961 Capital and Growth Clarendon Press Oxford 1965 A Theory of Economic History Clarendon Press Oxford 1969 Review of Friedman Economic Journal 1970 The Mainspring of Economic Growth In Assar Lindbeck Hrsg Nobel Lectures Economics 1969 1980 World Scientific Publishing Co Singapore 1973 1992 Autobiography for Nobel Prize 1973 Capital Controversies Ancient and Modern In American Economic Review 1974 What Is Wrong with Monetarism In Lloyds Bank Review 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York 2008 ISBN 978 0 521 87321 5 F A Brockhaus Hrsg Nobelpreise Chronik herausragender Leistungen F A Brockhaus GmbH Mannheim Leipzig 2001 ISBN 3 7653 0491 3 S 648 649 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons John Hicks Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber John R Hicks im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1972 an John Richard Hicks englisch Zeitungsartikel uber John R Hicks in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Artur Woll Definition Hicks Abgerufen am 21 Januar 2020 a b c d e f Brockhaus 2001 S 684 f a b Robert Pindyck Daniel Rubinfeld Mikrookonmie Aus dem Englischen von Peggy Plotz Steger 8 Auflage Peorson Deutschland GmbH Munchen 2013 ISBN 978 3 86894 167 8 S 219 a b Nicholson Walter Christopher M Snyder Microeconomic Theory 10 Auflage Thompson South Western Kanada 2013 ISBN 978 0 324 58537 7 S 151 John Hicks IS LM An Explanation In Journal of Post Keynesian Economics Band 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1985 Franco Modigliani 1986 James M Buchanan Jr 1987 Robert M Solow 1988 Maurice Allais 1989 Trygve Haavelmo 1990 Harry M Markowitz Merton H Miller William F Sharpe 1991 Ronald H Coase 1992 Gary S Becker 1993 Robert W Fogel Douglass C North 1994 John C Harsanyi John F Nash Jr Reinhard Selten 1995 Robert E Lucas 1996 James A Mirrlees William Vickrey 1997 Robert C Merton Myron S Scholes 1998 Amartya Sen 1999 Robert A Mundell 2000 James J Heckman Daniel L McFadden 2001 George A Akerlof A Michael Spence Joseph E Stiglitz 2002 Daniel Kahneman Vernon L Smith 2003 Robert F Engle III Clive W J Granger 2004 Finn E Kydland Edward C Prescott 2005 Robert J Aumann Thomas C Schelling 2006 Edmund S Phelps 2007 Leonid Hurwicz Eric S Maskin Roger B Myerson 2008 Paul Krugman 2009 Elinor Ostrom Oliver E Williamson 2010 Peter A Diamond Dale T Mortensen Christopher A Pissarides 2011 Thomas J Sargent Christopher A Sims 2012 Alvin E Roth Lloyd S Shapley 2013 Eugene F Fama Lars Peter Hansen Robert J Shiller 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