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Karl Gustav Cassel 20 Oktober 1866 in Stockholm 15 Januar 1945 in Jonkoping war ein schwedischer Professor fur Volkswirtschaftslehre Er studierte zuerst Mathematik in Uppsala und dann Okonomie in Deutschland Er lehrte Okonomie in Stockholm von 1903 bis 1936 Er war Begrunder der Schwedischen Schule der Nationalokonomie zusammen mit Knut Wicksell und David Davidson Cassel gilt als Wegbereiter der Kaufkraftparitatentheorie Zu seinen Schulern gehoren Eli Heckscher Gunnar Myrdal und Bertil Ohlin Gustav Cassel Inhaltsverzeichnis 1 Wirken 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseWirken Bearbeiten nbsp Theoretische Sozialokonomie 1923In seinem Hauptwerke Theoretische Sozialokonomie formulierte Cassel als erster eine Formel fur ein kontinuierliches Wachstum bei dem die Sparsumme gleich der Investitionssumme ist Ebenso wie John Maynard Keynes warnte Gustav Cassel bereits in den 1920er Jahren vor einer Ruckkehr zum Goldstandard und einer schweren deflationaren Depression durch eine Senkung des Preisniveaus entsprechend der Goldparitaten der Vorkriegszeit 1 Er war in den fruhen 1920er Jahren einer der bekanntesten Okonomen weshalb seine Warnungen vor dem Goldstandard nicht ohne weiteres ignoriert werden konnten Der Finanzausschuss des Volkerbundes hatte 1929 eine Goldkommission ernannt die von Fruhsommer 1930 bis Fruhjahr 1932 die Probleme mit dem Goldstandard diskutierte Gustav Cassel erklarte die Weltwirtschaftskrise mit der durch den Goldstandard erzwungenen Deflationspolitik und pladierte fur eine expansive Geldpolitik Das deutsche Mitglied der Goldkommission war der uberzeugte Deflationist Moritz Julius Bonn der entschieden gegen Cassels Thesen argumentierte 2 Der Schlussbericht der Goldkommission im Jahr 1932 der fur die Beibehaltung des Internationalen Goldstandards pladierte wurde von Gustav Cassel als einzigem Mitglied nicht unterzeichnet Obwohl England und die Lander des Sterling Blocks schon im September 1931 den Goldstandard aufgegeben hatten beschrankten sich die beiden Englander Henry Strakosch und Reginald Mant mit dem Belgier Albert Edouard Janssen auf einen Minderheitsbericht und stimmten der Grundhaltung der Goldkommission zu In seinen Publikationen wie etwa Postwar Monetary Stabilization 1928 The Crisis in the World s Monetary System 1932 und The Downfall of the Gold Standard 1936 sowie mehreren Vortragen in dieser Zeit behandelte Gustav Cassel die von der Wahrungspolitik verursachten Probleme der Wirtschaft und pladierte zuletzt fur ein vom Gold ganzlich unabhangiges Wahrungssystem 3 1934 wurde Cassel in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Cassel war seit 1895 verheiratet mit der in Dusseldorf geborenen Johanna Moller 1870 1936 einer Tochter des norwegischen Landschaftsmalers Niels Bjornsen Moller und dessen schwedischer Ehefrau Jeannette geborene Holmlund die ebenfalls eine Malerin war 4 Das Paar hatte eine Tochter und zwei Sohne Die Tochter Margit Cassel 1897 1994 heiratete 1927 den Wirtschaftswissenschaftler Nils Wohlin der 1923 1924 schwedischer Handelsminister gewesen und 1928 1929 schwedischer Finanzminister war Werke BearbeitenDas Recht auf den vollen Arbeitsertrag Eine Einfuhrung in die theoretische Okonomie Gottingen 1900 Vandenhoeck amp Ruprecht The Nature and Necessity of Interest New York 1903 Macmillan Deutschlands wirtschaftliche Widerstandskraft Berlin 1916 Ullstein Theoretische Sozialokonomie Leipzig 1918 C F Winter 5 Auflage Leipzig 1932 The World s Monetary Problems London 1921 Constable and Co Das Geldwesen nach 1914 Leipzig 1925 Glockner Grundgedanken der theoretischen Okonomie Leipzig 1926 Deichert Das Stabilisierungsproblem oder der Weg zu einem festen Geldwesen Leipzig 1926 Glockner Neuere monopolistische Tendenzen in Industrie und Handel Eine Untersuchung uber die Natur und die Ursachen der Armut der Nationen Berlin 1927 Springer Sozialismus oder Fortschritt Berlin 1929 Hobbing Die Krise im Weltgeldsystem 3 Vortrage gehalten als Rhodes Memorial Lectures Berlin 1933 Buchholz amp Weisswange On quantitative thinking in economics Oxford 1935 Clarendon Press Der Zusammenbruch der Goldwahrung Stuttgart 1937 Kohlhammer Festschrift Johan Akerman Hrsg Economic essays in honour of Gustav Cassel London 1933 Allen amp Unwin Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Cassel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Gustav Cassel in den Historischen Pressearchiven der ZBW Ronald W Batchelder David Glasner Pre Keynesian Monetary Theories of the Great Depression What Ever Happened to Hawtrey and Cassel PDF 1 5 MB Einzelnachweise Bearbeiten Douglas A Irwin Anticipating the Great Depression Gustav Cassel s Analysis of the Interwar Gold Standard S 5 PDF 45 S 152 kB M J Bonn So macht man Geschichte Paul List Verlag Munchen 1953 S 308f Der Zusammenbruch der Goldwahrung 1937 S IX Arild Stubhaug Gosta Mittag Leffler A Man of Conviction Springer Munchen 2010 ISBN 978 3 6421 1671 1 S 723Normdaten Person GND 118519492 lobid OGND AKS LCCN n50039190 VIAF 49285903 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cassel GustavALTERNATIVNAMEN Cassel Karl GustavKURZBESCHREIBUNG schwedischer OkonomGEBURTSDATUM 20 Oktober 1866GEBURTSORT StockholmSTERBEDATUM 15 Januar 1945STERBEORT Jonkoping Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Cassel amp oldid 238644141