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Nutzkosten englisch used capacity cost sind in der Betriebswirtschaftslehre jener Teil der Fixkosten der durch Vollbeschaftigung der Produktionsfaktoren entsteht Komplementarbegriff sind die Leerkosten Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Berechnung 3 Wirtschaftliche Aspekte 4 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDer Begriff wurde im Jahre 1951 von Erich Gutenberg eingefuhrt 1 und gehort zur Teilkostenrechnung Sein Pendant Nutzkosten stammt von Otto Bredt 2 Es handelt sich bei Nutzkosten um Fixkosten die aufgrund voll ausgelasteter Kapazitaten entstehen Nutzkosten steigen je hoher der Beschaftigungsgrad ist 3 Entsprechend dazu sind die Leerkosten der Teil der fixen Kosten der bei Unterbeschaftigung besteht Grundlage der Unterteilung der Fixkosten in Nutz und Leerkosten ist das Beanspruchungsprinzip Berechnung BearbeitenLeerkosten K L displaystyle K L nbsp und Nutzkosten K N displaystyle K N nbsp ergeben zusammen die Fixkosten K f displaystyle K f nbsp 4 K f K L K N displaystyle K f K L K N nbsp Da die Leerkosten Teil der ohnehin in voller Hohe entstehenden Fixkosten sind lassen sie sich nicht einsparen sondern lediglich in Nutzkosten umwandeln Das geschieht durch Erhohung der Kapazitatsauslastung oder Verringerung der Kapazitat Die Berechnung der Nutzkosten erfolgt mit Hilfe des Beschaftigungsgrads 5 K N B g K f B i B v K f displaystyle K N B g cdot K f left B i over B v right cdot K f nbsp Dabei sindK N displaystyle K N nbsp NutzkostenB g displaystyle B g nbsp BeschaftigungsgradB i displaystyle B i nbsp Ist BeschaftigungB v displaystyle B v nbsp Vollbeschaftigung Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenDas Kostenmanagement insbesondere in Dienstleistungsunternehmen steht meist einer Kostenstruktur mit hohem Anteil von Personalkosten gegenuber und muss darauf ausgerichtet sein den Auslastungsgrad Belegungsgrad zu maximieren um moglichst geringe Leerkosten und moglichst hohe Nutzkosten zu verursachen Vorubergehende Leerkosten konnen aufgrund unternehmensinterner Faktoren zum Beispiel durch die Krankheit von Arbeitnehmern und auch externer Faktoren keine Nachfrage fur das erzeugte Produkt entstehen In Industrien mit hoher Anlagenintensitat englisch asset intensive gehen Leerkosten aufgrund weltweiter Anlagen Uberkapazitaten dauerhaft in die Rentabilitatsrechnungen ein z B bei Commodities in der Chemischen Industrie Leerkosten konnen auch strukturell notwendig werden Durch hohe Anforderungen an die Flexibilitat eines Unternehmens entsteht ein permanenter strukturell nicht vollig zu vermeidender Wechsel zwischen Kapazitatsengpassen und Uberkapazitaten Leerkosten Im Falle der Personalfixkosten wird versucht die Leerkosten durch Flexibilisierung der Arbeitszeit zu minimieren Bei Dienstleistungsunternehmen in denen die Produktionsfixkosten im Wesentlichen aus Personalkosten bestehen ist zu beachten dass das Vorhalten von Personal Leerkosten im klassischen Sinne vom Kunden als Qualitatsmerkmal empfunden wird insbesondere wenn die Dienstleistung in Zusammenarbeit mit dem Kunden erbracht wird Ein Weg dies in einer Leerkostenbetrachtung abzubilden ist die Differenzierung der Nutzkosten in Beanspruchungsnutzen eigentliche Nutzkosten und Bereithaltungsnutzen Bereitschaftskosten Einzelnachweise Bearbeiten Erich Gutenberg Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Band 1 Die Produktion 1951 S 348 354 Otto Bredt Der endgultige Ansatz der Planung II in Technik und Wirtschaft Band 32 1939 S 252 Peter Fetzer Bettina Schneider Lexikon fur IT Berufe 2005 S 202 Josef Loffelholz Repetitorium der Betriebswirtschaftslehre 1967 S 387 Walther Busse von Colbe Nils Crasselt Bernhard Pellens Hrsg Lexikon des Rechnungswesens 2011 S 570 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nutzkosten amp oldid 216914193