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Die St Elisabeth Kirche in Westrum ist das Gotteshaus des ehemals kleinsten Kirchspiels des Jeverlandes Sie stammt in Teilen vermutlich aus der Mitte des 13 Jahrhunderts 1420 wurde die Kirche weitgehend zerstort und danach in veranderter Form neu errichtet Seit 1532 dient sie der evangelisch lutherischen Gemeinde des Warfendorfes Westrum als Gotteshaus 1 Heute ist sie eine der beiden Kirchen der evangelisch lutherischen Gemeinde Waddewarden Westrum die der Oldenburgischen Landeskirche angehort 2 und eine von dreizehn Stationen des Wangerlandischer Pilgerweges 3 St Elisabeth Kirche WestrumErst 1999 erhielt das Westrumer Gotteshaus durch Beschluss des Gemeindekirchenrats den Namen St Elisabeth Er erinnert an Elisabeth von Thuringen der als vorbildlicher Wohltaterin auch in protestantischen Kreisen eine gewisse Verehrung zuteilwird Uber ein alteres Patrozinium der Kirche ist nichts bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Ausstattung 2 1 Altar Kanzel und Taufbecken 2 2 Gestuhl und Opferstock 2 3 Orgel 2 4 Weitere Kirchenausstattung 3 Kirchenmuseum Waddewarden Westrum 4 Glockenturm 5 Kirchhof 6 Gemeindegeschichte 6 1 Verlust der Eigenstandigkeit 6 2 Westrumer Pastoren von 1514 bis 1904 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBaubeschreibung Bearbeiten nbsp Apsis der St Elisabeth Kirche nbsp Nord und Westseite der St Elisabeth Kirche mit Fenstern und angelehntem Glockenturm nbsp Jugendstil AltarDie St Elisabeth Kirche wurde als rechteckige Saalkirche mit einer nach Osten weisenden Apsis errichtet An der Westseite lehnt sich der relativ kleine Glockenturm an der von seinem Grundriss her den landesublichen Parallelmauertyp darstellt Die Westwand der Kirche dient ihm dabei als dritte Mauer Das Satteldach des Turmes wird vom Giebel des Kirchengebaudes weit uberragt Die Nordwand des Gebaudes besitzt zwei kleine romanische Fenster die sich im oberen Drittel der Wand befinden Sie wurden bei der umfangreichen Reparaturmassnahme von 1986 1988 freigelegt Wie alt das grosse Fenster in der Nordwand und die funf Sudwandfenster sind ist ungeklart Sie sind von ihrer Form her ebenfalls romanisch Die Kirche besass ursprunglich drei Apsisfenster von denen spater das nordliche zugemauert worden ist Bei der erwahnten Reparaturmassnahme schloss man das mittlere Fenster offnete aber dafur wieder das nordliche Bei der Renovierung im Jahr 1912 wurden die Nord und Ostseite der Kirche mit einem neuen Mauerwerk ummantelt 4 Im Mauerwerk der Nord und Sudwand sind im unteren Bereich noch Granitquadersteine zu sehen Sie erinnern an die Vorgangerbauten Das Eingangsportal befindet sich an der Sudseite Die Umrisse eines weiteren Portals das an der Nordseite eingelassen war sind im Innern der Kirche sichtbar Ausstattung BearbeitenDer rechteckige Innenraum hat ohne Apsis eine Lange von 19 4 Meter sowie eine Breite von 8 1 Meter 5 Ein Triumphbogen der die Trennung zwischen Altarraum und Saal architektonisch hervorhob wurde bei der Renovierung von 1912 beseitigt Der Fussboden ist in den Gangen mit Ziegelplatten ausgelegt und im Bereich des Gestuhls mit Holz Die Decke des Kirchengebaudes wurde als einfache Holzbalkendecke gefertigt Eine Orgelempore die in der Mitte hervorspringt ist im hinteren Bereich eingebaut Unter ihr befindet sich das mit Holzwanden und gittern vom Gottesdienstraum abgetrennte Kirchenmuseum sowie die Sakristei von der aus ein Treppenaufgang zur Empore fuhrt Altar Kanzel und Taufbecken Bearbeiten Die in ihrem Kern steinerne und mit Holz umkleidete Mensa des Altars hat eine Hohe von 1 10 Meter und misst in der Breite und Tiefe 1 75 beziehungsweise 0 85 Meter 6 Ein fruheres Retabel von 1847 hangt an der Nordwand der Kirche und zeigt ein Zitat aus dem 1 Johannes Brief 1 Joh 4 16b EU und rechts und links eines schlichten Kreuzes die Einsetzungsworte des Abendmahls 1 Kor 11 23 26 EU Der heutige Jugendstil Aufsatz ist ein Werk des aus Danemark stammenden und spater im Grossherzogtum Oldenburg tatigen Kunstlers Wilhelm Larsen 1861 1913 Er zeigt im Zentrum den gekreuzigten Jesus sowie rechts und links jeweils zwei der vier neutestamentlichen Evangelisten Die zwei Inschriften stammen aus dem Alten Ps 23 1 EU und dem Neuen Testament Offb 2 10 EU Rechts vor der Apsis befindet sich an der Sudwand die durch eine Treppe erreichbare Kanzel Sie hat einen sechseckigen Grundriss Ihre Umwandung besteht aus neugotischem Stabfullwerk Daruber befindet sich ein ebenfalls sechseckiger Schalldeckel Ein Stehpult das den gottesdienstlichen Lesungen dient steht vor der Apsis Es wurde erst nach 1988 aus einer nicht mehr verwendeten Tur des Kirchengestuhls hergestellt 7 Das auf einem Holzstander befindliche Taufbecken steht links der Apsis Sein Fuss steht auf der romanischen Steinplatte eines alteren Taufbeckens Uber dem hangt ein Taufdeckel Der holzerne Stander tragt die Inschrift Gerhardus Backhusius Pastor zu Westrum Frederick Iben Hilgenmann Heiliger Mann Kirchengeschworener Anno 1648 Es handelt sich bei den Angaben um die Stifter sowie um das Stiftungsdatum 8 Gestuhl und Opferstock Bearbeiten Das Kirchengestuhl bietet heute Platz fur rund 100 Gottesdienstbesucher und befindet sich rechts und links des Mittelgangs Turen und Seitenwande des Westrumer Gestuhls stammen aus der Mitte des 17 Jahrhunderts und sind noch im Original vorhanden Die Sitzplatze gehorten ursprunglich den Hofbesitzern und waren mit den damit verbundenen Rechten in den entsprechenden Grundbuchern eingetragen Ein Seitenteil des Gestuhls tragt noch heute den Namen seines ursprunglichen Besitzers Mensse Arens Daneben findet sich die Jahreszahl 1658 9 Ein verschliessbarer Opferstock der im Eingangsbereich der Kirche aufgestellt ist diente in fruheren Zeiten dem Armenwesen des Dorfes Er stammt vermutlich aus der gleichen Zeit in der das Kirchengestuhl hergestellt wurde In seinem Kern besteht er aus einem ausgehohlten Balkenstuck das mit stabilen Eisenbandern umgeben ist Die kleine Tur verfugt uber zwei Schlosser Ursprunglich war er an wohl der Wand befestigt heute befindet er sich in einem verschliessbaren Holzschrank der in den Farben des Kirchengestuhls gehalten ist In den Aufzeichnungen der Gemeinde findet sich der Hinweis auf einen abhanden gekommenen zweiten Opferstock der eine Aufschrift in danischer Sprache trug 10 Orgel Bearbeiten Im Jahr 1796 beantragte Pastor Ludwig Schween beim jeverschen Konsistorium das Westrumer Gotteshaus mit einer Orgel zu versehen Der Antrag wurde abschlagig beschieden Als Begrundung dafur wurde darauf verwiesen dass die kleinste Gemeinde schon drei Geistliche und altere Gebaude zu unterhalten habe Auch seien Folgekosten Organist Kalkanten sowie der allgemeine Religionsverfall zu bedenken Eine Orgel fur Westrum sei ubertriebener Luxus umso mehr als diese Gemeinde schon viele saecula hindurch auch ohne Kirchenmusik ihre Devotion verrichtet hat 11 Erst 66 Jahre spater wurde der Westrumer Gemeindegesang von einem Instrument begleitet Ein in Stuttgart erworbenes Harmonium erhielt im Weihnachtsgottesdienst 1866 seine Weihe 1891 konnten die Westrumer fur die Summe von 70 Reichsmark die alte Orgel der Sandeler St Jakobus Kirche erwerben Dieses kleine Instrument hatte vor seinem Einsatz in Sandel als Orgel eines Passagierschiffs gedient Im Jahr 1918 erhielt Westrumer Kirche eine eigens fur sie gefertigte Orgel Ihr Erbauer war die Oldenburger Firma Johann Martin Schmid Kurz zuvor war die Orgelempore errichtet worden Etwa 20 Jahre spater erstellte der Wilhelmshavener Orgelbauer Alfred Fuhrer das jetzige Instrument Es ist sein Meisterstuck und verfugt uber zwei Manuale neun Register und ein selbstandiges Pedal Zu Anfang der 1960er und 1996 wurde die Orgel grundlegend uberholt 12 13 nbsp Fuhrer Orgel von 1938 auf der Empore der Westrumer KircheI Manual C f3Principal 8 Blockflote 4 Principal 2 Krummhorn 8 II Manual C f3Gedackt 8 Praestant 4 Quinte 1 1 3 Pedal C d1Subbass 16 Gemshorn 8 Koppeln II I I PWeitere Kirchenausstattung Bearbeiten nbsp Altes RetabelZur weiteren Ausstattung der Kirche gehort eine Skulptur der Heiligen Elisabeth von Thuringen Sie wurde Ende der 1990er Jahre geschaffen und ist die Replik einer Figur Tilman Riemenschneiders von 1492 14 Sie hat ihren Platz an der Nordseite der Apsis Eine Gedenktafel mit den Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs befindet sich an der Nordwand Umrahmt sind die Tafeln vom Umriss des ehemaligen Nordausgangs Ein Sarkophag dessen Alter auf 900 Jahre geschatzt wird ist in der Nahe des Taufbeckens aufgestellt Er wurde 1986 bei Baggerarbeiten auf dem Friedhof gefunden und anschliessend restauriert Sein Deckel lasst noch ein Vortragekreuz sowie Hirtenstabe erkennen 15 Kirchenmuseum Waddewarden Westrum BearbeitenUnterhalb der Orgelempore wurde 2007 unter der Bezeichnung Kirchenmuseum Waddewarden Westrum eine kleine kirchenhistorische Dauerausstellung eingerichtet 16 Gezeigt werden vor allem religiose Druckerzeugnisse darunter alte Bibelausgaben aus dem 16 Jahrhundert Gesangbucher und Erbauungsliteratur vergangener Jahrhunderte Ursprunglich befanden sich die Exponate auf dem Orgelboden der evangelischen Kirche in Waddewarden 17 Glockenturm BearbeitenUrsprunglich war der um 1760 errichtete Glockenturm der Westrumer Kirche ein freistehendes Bauwerk 1761 fertigte die Burhafer Glockengiesserei Claude und Mammeus Fremy eine Glocke fur diesen Turm an Genutzt wurde dabei das Material alterer Glocken Gegen Ende der 1790er Jahre wurde die Lucke zwischen Turm und Westwand der Kirche geschlossen und auf diese Weise Platz fur eine weitere Glocke geschaffen die 1798 von der bereits erwahnten Glockengiesserei gegossen wurde Die altere Glocke die auch die kleinere ist wurde in den neu errichteten Teil des Glockenturms gehangt Sie ist dem Anhalt Zerbster Fursten Friedrich August gewidmet Die jungere Glocke die den ursprunglichen Platz der alteren einnimmt tragt den Namen des russischen Zaren Paul I Damit erinnern beide Glocken an zwei der zahlreichen fernen Fursten 18 unter deren Herrschaft das Jeverland mehrere Jahrhunderte stand 19 Das elektrische Lautwerk wurde in den 1960er Jahren eingebaut Die grossere Glocke ruft dreimal taglich zum Gebet Das volle Gelaut ist dem Sonntagsgottesdienst vorbehalten 20 Kirchhof BearbeitenDie Anfange des Westrumer Kirchhofs der die St Elisabeth Kirche umschliesst gehen auf die Wende des Fruhmittelalters zum Hochmittelalter zuruck Bedeutsame Zeugnisse fur das Alter der Begrabnisstatte sind zwei Sarkophagdeckel deren Ornamente in das 11 12 sowie das 13 Jahrhundert verweisen Sie sind an der Westwand des Kirchengebaudes aufgestellt 21 Aus einem Grabregister von 1865 das der damalige Pastor Anton Renken Engelbarts begonnen hat geht hervor dass Kirche Schule und die grosseren Hofstellen der Gemeinde uber einen bestimmten Anteil am Friedhof verfugten Die den Hofstellen zugehorigen Graber waren entweder durch Entgelt oder durch Hand und Spanndienste erworben worden und wurden grundbuchlich auf die Hofstelle eingetragen Bis heute finden sich noch steinerne Stelen auf dem Westrumer Friedhof die den Namen des Grabeigentumers beziehungsweise der Hofstelle tragen und die Grenze der jeweiligen Grabanlage markieren Ausgehend von diesen Stelen wurde die Breite der Graber jeweils 3 Fuss 1 Fuss 31 4 Zentimeter vermessen Die meisten Grabanlagen auf dem Westrumer Friedhof haben eine Breite von 18 Fuss umfassen also sechs Graber Bis in die 1960er Jahre konnten Graber vererbt privat veraussert oder mit dem jeweiligen Hof verkauft werden Erst nachdem ein 1964 erfolgtes Grundsatzurteil des Bundesverwaltungsgerichts festgestellt hatte dass es kein Privateigentum an Grabern gibt und die Nutzung eines Grabes durch den jeweiligen Trager nur auf einen begrenzten Zeitraum gewahrt wird passte man in der Kirchengemeinde Westrum Waddewarden die bis dahin gultige alte Friedhofssatzung erst in den 1980er Jahren der Rechtsprechung an Danach erwirbt der Kaufer einer Grabstelle das Nutzungsrecht fur eine bestimmte Zeit wobei Verlangerungen moglich sind Danach fallt das Nutzungsrecht wieder an die Kirchengemeinde als Friedhofstrager zuruck Seit 2007 besitzt der Westrumer Friedhof auch ein Urnenfeld auf dem es auch eine Abteilung fur anonyme Urnengraber gibt Letztere ist gekennzeichnet durch einen besonderen Stein Er tragt unter Hinweis auf eine Bibelstelle Lk 12 6 EU die Inschrift Bei Gott ist keiner vergessen Gemeindegeschichte Bearbeiten nbsp Ehemaliges Pfarrhaus der St Elisabeth KircheDie Anfange der ehemals eigenstandigen Kirchengemeinde Westrum und seiner Kirche liegen im Dunkeln Archaologische Grabungen die in den Jahren zwischen 1986 und 1996 durchgefuhrt wurden stiessen in den Heizungsschachten auf hoch und spatmittelalterliche Graber Auch kamen alte Fundamentreste zum Vorschein Diese Funde gaben zu der Vermutung Anlass dass auf der Kirchenwurt mindestens zwei Vorgangerbauten gestanden haben eine Holzkirche aus dem 11 Jahrhundert und eine mit Granitquadern und Backsteinen errichtete Steinkirche aus dem 12 Jahrhundert 22 Die Gemeinde Westrum gehorte ursprunglich zum Erzbistum Bremen und war hier zunachst dem Dekanat Ostringen zugeordnet 23 Spatestens 1495 ist die Westrumer Kirche Teil des wangerlandischen Dekanats 24 Die Kirche erlebte eine wechselvolle Geschichte Vom Ende des 14 bis zu Anfang des 15 Jahrhunderts scheint sie in den friesischen Hauptlingskriegen auch als Wehrkirche gedient zu haben In einem Verzeichnis des Archidiakonats des Bremer Domdechanten von 1420 wird sie als destructe lateinisch deutsch zerstort gefuhrt ist aber in den Jahrzehnten danach als ostfriesische Apsissaal Kirche wieder aufgebaut worden Um 1532 erfolgte in Westrum wie in den anderen Gemeinden des Jeverlandes die Einfuhrung der Reformation Sie ist fur Westrum mit dem Namen des Geistlichen Cornelius Falconissa 25 verbunden Von ihm heisst es Cornelius Westrum hat 1548 seine Meinung uber das Interim weitlaufig abgehandelt und wie er gesteht zum erstenmal so offentlich diese Lehre bekannt 26 Die Seelenzahl der Westrumer Gemeinde lag in dieser Zeit bei 88 27 Um 1754 beantragte das jeversche Konsistorium bei Friedrich August dem Fursten von Anhalt Zerbst und Herrn von Jever die Auflosung der Westrumer Kirchengemeinde sowie die Entwidmung des Kirchengebaudes und dessen Abbruch Grunde waren vor allem der desolate Zustand des Gotteshauses aber auch die geringe Zahl der Gemeindemitglieder Der Landesherr der in Jever durch die Regentin Johanna Elisabeth von Schleswig Holstein Gottorf vertreten wurde genehmigte den Antrag und versetzte den Ortspfarrer auf eine andere Stelle Dass es nicht zum Abbruch der Kirche kam ist einer Bittschrift von Westrumer Burgern zu verdanken in der sie sich fur den weiteren Bestand ihrer Kirche einsetzten Nachdem eine gesicherte Finanzierung der notwendigen Renovierungsmassnahmen glaubhaft belegt werden konnte widerrief Friedrich August seinen Aufhebungsbefehl Der versetzte Pfarrer Anton Ulrich Grell konnte auf seine Stelle in Westrum zuruckkehren 28 Verlust der Eigenstandigkeit Bearbeiten Gegen Ende des 19 Jahrhunderts verringerte sich die Zahl der Westrumer Gemeindemitglieder so sehr dass nach der Pensionierung des letzten Geistlichen im Jahre 1904 die Pfarrstelle des Wurtendorfes nicht wieder besetzt wurde Zum 1 April 1925 wurden die Kirchengemeinden Westrum und Wiefels zu einer Gesamtkirchengemeinde verbunden 29 Die Verbindung geriet 1934 allerdings in eine schwere Krise Grund dafur war der Pfarramtskandidat Heinz Lubben der der Bekennenden Kirche angehorte und 1934 eine Stelle als Vakanzprediger in Wiefels antrat Wahrend die Wiefelser Gemeindemitglieder in den Auseinandersetzungen mit den nationalsozialistisch orientierten Deutschen Christen sich mehrheitlich auf die Seite Lubbens stellten opponierte der Westrumer Kirchenrat der sich zu den Deutschen Christen hielt gegen den Pfarramtskandidaten 30 Lubben blieb bis 1940 in Wiefels Die Vereinigung der Kirchengemeinden Westrum und Wiefels wurde mit Wirkung vom 1 April 1936 aufgehoben zum 3 September 1936 erfolgte der Zusammenschluss der Kirchengemeinden Westrum und Waddewarden zur Kirchengemeinde Waddewarden Westrum 31 32 Westrumer Pastoren von 1514 bis 1904 Bearbeiten Die 27 Geistlichen die die Kirchengemeinde im genannten Zeitraum betreuten kamen was ihre Herkunft angeht vorwiegend aus der naheren Umgebung Westrums Viele von ihnen waren langer als zehn Jahre in Westrum tatig Neben ihrem Pfarramt versahen sie als Lehrer auch den Schuldienst an der Westrumer Schule und zum Teil am Mariengymnasium in Jever Die folgende Liste folgt dem Verzeichnis der Oldenburger Prediger 33 Geistliche Zeitraum AnmerkungenHerr Johann um 1514Cornelius Falconissa 1548 Einfuhrung der reformatorischen Predigt Falconissa gehorte zu den 21 jeverlandischen Pastoren die 1548 auf Veranlassung Fraulein Marias zum Augsburger Interim schriftlich Stellung bezogen Die Stellungnahmen Bekenntnisse finden sich in der Bibliothek des jeverschen Mariengymnasiums Hero Ricklefs Johann Stapserus von Eimbeck um 1586 Von Eimbeck starb am 2 Januar 1603 Gerhard Alvius Gerhard Backhusius der Altere 1606 1643 Backhusius stammte aus Barenburg Grafschaft Hoya war Autodidakt und vor seiner Berufung ins Pfarramt viele Jahre Schulmeister im Butjadinger und im Jeverland Minsen Neuende Jever 34 Er ist 1646 in Westrum verstorben Gerhard Backhusius der Jungere 1644 1678 Backhusius d J war der Sohn seines Vorgangers und Magister der Theologie Er ist in Westrum verstorben Ummo Ummius 1678 1694 Ummius war vorher Hilfsprediger unter Backhusius Er betatigte sich auch als Dichter 35 und ist in Westrum verstorben Friedericus von Buttel 1694 1721 Von Buttel kam aus Sandel Von ihm ist uberliefert dass er seine Predigten in einem singenden Ton vortrug Er ist in Westrum verstorben Friedrich C Hausmann 1717 1718 Hausmann war Hilfsprediger unter von Buttel und gleichzeitig Lehrer am Mariengymnasium Jever Johann Anton Lingius 1721 1734 Lingius stammte geburtig aus Wiefels und war mit einer Tochter Friedericus von Buttels verheiratet Er wechselte 1734 auf die Pfarrstelle nach Wuppels Wilhelm August Klepperbein 1734 1738 Klepperbein stammte geburtig aus Jever und wechselte 1738 auf die Pfarrstelle nach Oldorf Von dort verzog er nach Amsterdam wo er im Februar 1786 verstarb 36 Christian D von Buttel 1738 1739 Christian von Buttel wurde in Westrum als der jungste Sohn des Friedricus von Buttel geboren Er wechselte 1739 auf die Pfarrstelle nach Oldorf Gerhard Gerdes 1739 1743 Gerdes stammte geburtig aus Schortens Bei Antritt seiner Stelle in Westrum war er 28 Jahre Neben seiner pastoralen Tatigkeit in Westrum war er Rektor des Mariengymnasiums in Jever 1743 wechselte er auf die Pfarrstelle nach Waddewarden Popke Bernhard Toben 1743 1745 Toben war geburtig aus Hooksiel Anton Ulrich Grell 1745 1757 Grell stammte geburtig aus Hohenkirchen In seiner Amtszeit sollte die Westrumer Kirche abgebrochen und die Gemeinde aufgelost werden was aber aufgrund einer Eingabe der Einwohner Westrums nicht geschah Nach einem kurzen Dienst in Oldorf kehrte er nach Westrum zuruck Friedrich August Janssen 1758 1777 Janssen stammte geburtig aus Neuende und wechselte 1777 auf die Pfarrstelle nach St Joost Robert Gottfried Rittershausen 1777 1784 Rittershausen wurde am 23 November 1748 in Schortens geboren 37 Johann Friedrich Wilhelm Urban 1785 1788 Urban stammte geburtig aus Zerbst war zunachst Vakanzverwalter und wurde dann zum Pfarrer in Westrum berufen Carl Gustav Mitscherlich 1788 1790 Mitscherlich ging anschliessend als Pastor nach Neuende Dort wurden auch seine Sohne der Pharmakologe Karl Gustav Mitscherlich und der Chemiker Eilhard Mitscherlich geboren Ludwig August Schween 1790 1805 Schween stammte geburtig aus Wiefels Er war gleichzeitig Lehrer am Mariengymnasium in Jever 1805 wechselte er nach Cleverns Johann Georg Anton Kirchhoff 1805 1814 Kirchhoff kam geburtig aus Jever und wechselte 1814 auf die Pfarrstelle nach Oldorf Gemeinsam mit dem Westrumer Schullehrer Johann Anton Wilhelm Schroder verfasste er 1810 ein Hollandisch deutsches Handworterbuch besonders fur Unstudirte 38 Die Herrschaft Jever gehorte in dieser Zeit zum Konigreich Holland Jurgen Christian Gottfried Chemnitz 1814 1826 Chemnitz kam geburtig aus Jever Seine Designierung zum Pfarrer in Westrum erfolgte noch durch Kaiser Napoleon I seine Bestallung zum Pfarrer erhielt er am 8 Februar 1814 von Herzog Peter Friedrich Ludwig Chemnitz wechselte 1826 auf die Pfarrstelle nach Oldorf Karl Ernst Ludwig Gerken 1826 1828 Gerken kam geburtig aus Delmenhorst Heinrich Arnold Groninger 1829 1843 Groninger kam geburtig aus Elsfleth Er wechselte 1843 auf die Pfarrstelle nach Oldorf Anton Renken Engelbarts 1843 1880 Engelbarts war geburtig aus Neuende Neben seinem Pfarramt war er auch Hilfslehrer am Mariengymnasium in Jever Nach dem Ende seiner Westrumer Dienstzeit ging er am 1 Juli 1880 in den Ruhestand Vakanz 1880 1892Johann Friedrich Christoph Teerkorn 1892 1904 Teerkorn war geburtig aus Warfleth und zunachst Pastor in Middoge 39 Von dort versorgte er Westrum als Vakanzprediger und wurde 1892 zum Pastor ernannt da es keine anderen Bewerber auf die Westrumer Pfarrstelle gab 1904 wurde er in den Ruhestand versetzt Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in der Landeskirche OldenburgLiteratur BearbeitenHans Saebens Christel Matthias Schroder Die Kirchen des Jeverlandes Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1956 S 13 35 Gunter Muller Die alten Kirchen und Glockenturme des Oldenburger Landes Kayser Verlag Oldenburg 1983 S 175 f Robert Noah Martin Stromann Gottes Hauser in Friesland und Wilhelmshaven Verlag Soltau Kurier Norden Norden 1991 ISBN 978 3 922365 95 2 S 109 f Wilhelm Gilly Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land Baugeschichte und Bestandsaufnahme Isensee Verlag Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 126 6 S 170 f Rolf Schafer Hrsg Wegweiser durch die Kirchen von Waddewarden und Westrum Oldenburg o J herausgegeben in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft Kunst der Oldenburgischen Landschaft S 20 24 Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes Wangerland Westrum 2008 S 61 85 Fritz Schild Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evangelisch Lutherischen Kirche in Oldenburg Florian Noetzel Verlag Wilhelmshaven 2008 ISBN 3795908949 S 250 415 Abb 381 Hermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 41 Axel Burgener Klaus Siewert Saalkirchen im Wangerland Verlag Auf der Warft Munster Hamburg Wiarden 2015 ISBN 978 3 939211 97 6 S 104 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elisabethkirche Westrum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Gemeinde Wangerland St Elisabethkirche Wangerlandischer Pilgerweg eingesehen am 26 Dezember 2013 Kirchspiel Westrum eingesehen am 27 Januar 2014 Dit un dat ut uns Dorp eingesehen am 27 Januar 2014Einzelnachweise Bearbeiten Rolf Schafer Hrsg Die Jeverschen Pastorenbekenntnisse 1548 anlasslich des Augsburger Interims Mohr Siebeck Verlag Tubingen 2012 ISBN 978 3 16 151910 9 S 8 f dass 1532 die Reformation fur das ganze Jeverland durchgefuhrt wurde Daten und Fakten der folgenden Abschnitte sind wenn nicht anders angegeben entnommen Rolf Schafer Hrsg Wegweiser durch die Kirchen von Waddewarden und Westrum Oldenburg o J S 20 24 Internetauftritt der Gemeinde Wangerland Wangerlandischer Pilgerweg abgerufen am 17 Mai 2019 Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde im Jeverland sina edition Jever 2012 S 71 Rolf Schafer Hrsg in Verbindung mit der Ostfriesischen Landschaft Wegweiser durch die Kirchen von Waddewarden und Westrum oJ S 24 Rolf Schafer Hrsg Wegweiser durch die Kirchen von Waddewarden und Westrum Oldenburg o J S 24 Daten der St Elisabeth Kirche zu Westrum Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes Westrum 2008 S 71f Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes sina edition Jever 2008 S 69 Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes sina edition Jever 2008 S 68f Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes sina edition Jever 2008 S 73f Zitiert nach Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes Westrum 2008 S 74f auch die weiteren Angaben dieses Abschnitts sind dieser Quelle entnommen Westrum Dorfkirche In de Orgelsite Abgerufen am 12 Dezember 2022 niederlandisch Fritz Schild Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evangelisch Lutherischen Kirche in Oldenburg Florian Noetzel Verlag Wilhelmshaven 2008 S 250 415 Abb 381 Das Original befindet sich am Hochaltar der romisch katholischen Pfarrkirche St Maria Magdalena in Munnerstadt bei Bad Kissingen Rolf Schafer Hrsg Wegweiser durch die Kirchen von Waddewarden und Westrum Oldenburg o J S 23 Rolf Schafer Hrsg Wegweiser durch die Kirchen von Waddewarden und Westrum Oldenburg o J S 21 Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes Westrum 2008 S 75 Klaus Homola Nordwestzeitung vom 7 Juli 2007 Kirchenmuseum nach Westrum verlegt eingesehen am 2 Januar 2014 So der Titel einer Ausstellung im Schlossmuseum Jever 2004 siehe dazu auch Antje Sander Hrsg Ferne Fursten Das Jeverland in Anhalt Zerbster Zeit Band 2 in der Reihe Der Hof die Stadt das Land Oldenburg 2004 ISBN 3 89995 100 X Gabriele Dittrich Wilfried Schneider Glockenatlas Eine Dokumentation der Glocken evangelischer Kirchen im Oldenburger Land Ev luth Oberkirchenrat der Ev luth Kirche in Oldenburg Oldenburg 2016 S 50 Digitale Bibliothek abgerufen am 22 Dezember 2017 Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes Westrum 2008 S 73 Daten und Fakten stammen dieses Abschnitts sofern nicht anders vermerkt sind folgender Schrift entnommen Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes Chronikgemeinschaft Westrum Westrum 2008 S 86ff Friesland Jever de archivierte Seite Westrum Memento vom 10 Juli 2012 im Webarchiv archive today eingesehen am 26 Dezember 2013 Oldenburger Verein fur Altertumskunde und Landesgeschichte Hrsg Oldenburgisches Urkundenbuch Band VI Jever und Kiphausen bearb von Gustav Ruthning Oldenburg 1932 S 43 Urkunde Nr 89 Der Archidiakonat des Domdechanten von Bremen in Ostringen und Wangerland im Stader Kopiar von 1420 Oldenburger Verein fur Altertumskunde und Landesgeschichte Hrsg Oldenburgisches Urkundenbuch Band VI Jever und Kiphausen bearbeitet von Gustav Ruthning Oldenburg 1932 S 159 Urkunde Nr 335 Bericht uber die Huldigung wangerlandischer Kirchspielleute gegenuber dem ostfriesischen Grafen Edzard I Zu Falconissa siehe Rolf Schafer Hrsg Die Jeverschen Pastorenbekenntnisse 1548 anlasslich des Augsburger Interim Band 168 in der Reihe Beitrage zur historischen Theologie Tubingen 2012 ISBN 978 3 16 151910 9 S 73 78 Johannes Ramsauer zitiert nach Hugo Harms Ereignisse und Gestalten der Geschichte der evangelisch lutherischen Kirche in Oldenburg 1520 bis 1920 Oldenburg 1966 S 51 Rolf Schafer Hrsg Die Jeverschen Pastorenbekenntnisse 1548 anlasslich des Augsburg Interim Band 168 in der Reihe Beitrage zur historischen Theologie Tubingen 2012 S 24 Tabelle Bei dieser Angabe handelt es sich um eine aus verschiedenen Faktoren errechnete Zahl Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes Westrum 2008 S 69f Gesetz vom 24 Februar 1925 betreffend die Verbindung der Kirchengemeinden Wiefels und Westrum zu einer Gesamtkirchengemeinde Gesetz und Verordnungsblatt fur die ev luth Kirche des Landesteils Oldenburg im Freistaat Oldenburg vom 5 Marz 1925 S 33 Zum sogenannten Wiefelser Kirchenkampf und Heinz Lubben siehe Alfred Flessner Wiefels ein Dorf im Kirchenkampf Oldenburg 2000 PDF online eingesehen am 27 Dezember 2013 Gesetz vom 3 September 1936 uber die Aufhebung der Gesamtkirchengemeinde Wiefels Westrum und uber Bildung der Kirchengemeinde Waddewarden Westrum Gesetz und Verordnungsblatt fur die ev luth Kirche des Landesteils Oldenburg im Freistaat Oldenburg vom 5 September 1936 S 360 Chronikgemeinschaft Westrum Westrum einst die kleinste Gemeinde des Jeverlandes Westrum 2008 S 70 f Hans Warntjen Die Prediger des Herzogtums Oldenburg von der Reformation bis zur Gegenwart hrsg im Auftrag des Oberkirchenrates 3 Band Von 1940 Gegenwart Oldenburg 1980 S 45 im Anhang Sp I und II Hulfsverein fur die Provincialschule Hrsg Beitrage zur Specialgeschichte Jeverlands Jever 1853 S CXXXI Hulfsverein der Provinzialschule Beitrage zur Specialgeschichte Jeverlands Jever 1853 S XLIX auswanderer oldenburg de Klepperbein Wilhelm August eingesehen am 28 November 2017 Auswanderer Oldenburg de Familie Rittershausen Anton Gunther Porbecken Juliana F9448 eingesehen am 28 November 2017 Munster Univ und Landesbibliothek 2020 Internetauftritt der Evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Tettens Middoge Pastoren in Middoge eingesehen am 28 Dezember 2013 53 603074 7 917347 Koordinaten 53 36 11 N 7 55 2 O Kirchen in der Gemeinde Wangerland St Sixtus und Sinicius Hohenkirchen St Ansgar Hooksiel Evangelisch lutherische Kirche Middoge St Severinus und Jacobus Minsen St Marien Oldorf Kirche zum Heiligen Kreuz Pakens St Jodocus St Joost St Marien Schillig St Nikolai Schillig St Martin Tettens St Johannes Waddewarden St Elisabeth Westrum St Cosmas und Damian Wiarden Evangelisch lutherische Kirche Wiefels Evangelisch lutherische Kirche Wuppels Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Elisabeth Kirche Westrum amp oldid 236645889