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Carl Ernst Heinrich August Woebcken 18 Oktober 1878 in Neuenburg 31 August 1965 in Sillenstede war ein deutscher Theologe Pastor und Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarl Woebcken wurde als Sohn des Pastors Carl Wobcken 1846 1903 und dessen Ehefrau Wilhelmine geb Schussler 1849 1923 in Neuenburg geboren und verbrachte seine Kinder und Jugendjahre im Pfarrhaus in Sillenstede Er besuchte das Mariengymnasium in Jever und studierte danach von 1896 bis 1900 dem Vater folgend Theologie in Gottingen und Halle Wahrend seines Studiums trat er 1896 der Burschenschaft Germania Gottingen und 1897 der Verbindung Tuiskonia Halle bei beide im Schwarzburgbund 1 Nach dem Theologiestudium wurde er kurze Zeit Hauslehrer in Pommern und anschliessend Aushilfs und Vakanzprediger in Varel Schonemoor und Ganderkesee Im August 1903 legte er das Examen ab und wurde nach einer vorubergehenden Tatigkeit als Hilfsprediger in Osternburg Pfarrer der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinden Altenesch 1904 1911 und Sillenstede 1911 1947 2 Bereits wahrend seiner Ausbildung beschaftigte sich Woebcken mit Familienforschung und regionaler Geschichte und wurde schriftstellerisch tatig 1917 bat ihn der mit ihm befreundete Rustringer Burgermeister Emil Lueken um Mitarbeit bei der soeben gegrundeten Zeitschrift Die Tide Woebcken verfasste daraufhin nach dem Vorbild der Wanderungen durch die Mark Brandenburg von Theodor Fontane eine Reihe kulturhistorischer Skizzen und Ortsbeschreibungen Ostfrieslands die bei der Leserschaft sehr erfolgreich war und 1919 in Buchform unter dem Titel Wanderfahrten durch das Friesenland veroffentlicht wurden Kurz darauf folgten die Werke Friesische Schlosser und Oldenburger Wanderungen denen ahnlicher Erfolg beschieden war Ab 1920 arbeitete Woebcken zusammen mit dem Wilhelmshavener Hafenbaudirektor Wilhelm Kruger und dem oldenburgischen Lehrer und Marschenforscher Heinrich Schutte an mehreren geologisch hydrographischen Studien Weiterhin veroffentlichte er Arbeiten uber die Einfuhrung des Christentums im ostlichen Teil Frieslands sowie uber die geschichtliche Entwicklung der evangelischen Kirche im Kreis Friesland zudem uber die Kusten und Wurtenforschung Vorrangig widmete er sich in Schriften und Vortragen der Geschichte der Friesen Auf seine Initiative fand im August 1925 in Jever eine Zusammenkunft von Freunden friesischer Geschichte und Literatur statt Diesem ersten Friesenkongress folgten weitere in Leeuwarden 1927 in Husum 1930 hier Grundung eines Friesenrates mit Delegierten aus Nord Ost und Westfriesland und in Medemblik 1937 Carl Woebcken griff auch in eine zeitgeschichtliche Diskussion ein 1935 protestierte er als evangelischer Pastor gegen die kirchenfeindliche Tendenz des Schauspiels De Stedinge Vom Untergang eines Volkes von August Hinrichs 2 und kritisierte die Vereinfachung historischer Befunde in einem Brief an den Autor worin es heisst Nirgends finde ich in den Berichten der Zeitgenossen dass Priester verjagt sind Ich finde auch nirgends dass Gefangene lebendig verbrannt sind Das umstrittene Volksstuck von 1934 handelt von der Schlacht bei Altenesch in der ein Kreuzritterheer die Bauernrepublik Stedingen vernichtet hatte Hinrichs schrieb das Stuck zur 700 Jahr Feier der Schlacht in Altenesch wo es auch erstmals aufgefuhrt wurde 1948 wurde Woebcken aus gesundheitlichen Grunden emeritiert Er war seit dem 25 September 1912 verheiratet mit Antonie Sophie Wilhelmine geb Minssen 1879 1963 der Tochter des Medizinalrats Heinrich Minssen 1847 1932 Sie gehorte damit einer in Jever ansassigen Gelehrtenfalilie an zu der auch der Sprachwissenschaftler Johann Friedrich Minssen 1823 1901 gehorte Das Ehepaar hatte zwei Kinder Carl Woebcken wurde auf dem Warftenfriedhof neben der St Florian Kirche in Sillenstede beigesetzt 2 Ehrungen BearbeitenIn Sillenstede wurde der Carl Woebcken Weg an der St Florian Kirche nach dem Pastor benannt 2 Die Stadt Jever benannte die Carl Woebcken Strasse nach ihm Publikationen Auswahl BearbeitenWanderfahrten durch das Friesenland Wilhelmshaven 1919 5 Aufl 1982 ISBN 3 920602 26 9 Friesische Schlosser Mit Federzeichnungen von G E Baumann Wilhelmshaven 1922 Friesische Kirchen Bremen Wilhelmshaven 1923 Oldenburger Wanderungen Bremen 1923 Deiche und Sturmfluten an der deutschen Nordseekuste Bremen Wilhelmshaven 1924 Die Entstehung des Dollart Aurich 1928 Jever Die Stadt der Kunst der Sage und Geschichte Jever i O 1930 3 Aufl DNB 578406241 Das Land der Friesen und seine Geschichte Oldenburg 1932 Die Schlacht bei Altenesch am 27 5 1234 und ihre Vorgeschichte Veroffentlicht in OJb Jahrgang 37 1933 Seiten 5 bis 35 Die Entstehung des Jadebusens Aurich 1934 Die grossen Sturmfluten an der deutschen Nordseekuste bis zum Ausgang des Mittelalters Hildesheim 1941 Die Anfange der Herrlichkeit Kniphausen Veroffentlicht in OJb 46 47 1942 43 Seiten 25 bis 42 Die Meeresbuchten an der deutschen Nordseekuste Oldenburg 1943 Kurze Geschichte Ostfrieslands Jever Oldbg 1949 Mein Lebenslauf 1949 Veroffentlicht in Archiv der Ostfriesischen Landschaft Aurich 1949 Die Einfuhrung des Christentums in dem ostlichen Teil Frieslands Veroffentlicht in Jahrbuch der Gesellschaft fur niedersachsische Kirchengeschichte Jahrgang 47 1949 Die Reformation in Jever und Kniphausen ebd 49 1951 S 103 105 Jeverland Gewesenes u Gebliebenes Jever o J 1961 DNB 455728933 Literatur BearbeitenHans Friedl Woebken Carl In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 813 814 online Theodor Murken Erinnerungen an Carl Woebcken In Carl Woebcken Wanderfahrten durch das Friesenland 5 Aufl Wilhelmshaven 1982 S 169 173 Die Stedinger Streitpunkt zwischen Dichter und Historiker Zu August Hinrichs umstrittenen Volksstuck Aus einem Briefwechsel mit dem Geschichtsforscher Pastor Carl Woebcken In Nordwest Zeitung Oldenburg 21 April 1979 Harms Mentzel Der Ketzerkreuzzug gegen die Stedinger 2008 ISBN 3640160339 Geschichte der friesischen Sprachen und Literaturen in der Neuzeit In Horst Haider Munske Nils Arhammar Hrsg Handbuch des Friesischen 2001 S 700 Einzelnachweise Bearbeiten Leopold Petri Hrsg Mitgliederverzeichnis des Schwarzburgbundes Vierte Auflage Bremerhaven 1908 S 119 Nr 2527 a b c d Pastor auf literarischer Wanderung In Delmenhorster Kreisblatt 1 Oktober 2012 archiviert vom Original am 12 April 2013 abgerufen am 13 Februar 2013 Normdaten Person GND 117447838 lobid OGND AKS VIAF 5762149108594768780005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Woebcken CarlALTERNATIVNAMEN Woebcken Carl Ernst Heinrich August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe Pastor und HistorikerGEBURTSDATUM 18 Oktober 1878GEBURTSORT NeuenburgSTERBEDATUM 31 August 1965STERBEORT Sillenstede Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Woebcken Pastor amp oldid 236435136