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Friedrich Boedicker 13 Marz 1866 in Kassel 20 September 1944 ebenda war ein deutscher Vizeadmiral im Ersten Weltkrieg Admiral Friedrich Boedicker 1866 1944 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkriegsjahre 2 Erster Weltkrieg 2 1 Beschiessung von Lowestoft und Yarmouth 2 2 Skagerrakschlacht 2 3 1916 1918 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorkriegsjahre BearbeitenBoedicker trat nach seinem Abitur 1884 in die Kaiserliche Marine ein und durchlief die ubliche Ausbildung zum Seeoffizier Er diente sowohl an Bord verschiedener Schiffe als auch in Stabsstellen Als Korvettenkapitan erhielt er im Oktober 1907 das Kommando uber den Kleinen Kreuzer Frauenlob und wurde kurz darauf zum Fregattenkapitan befordert Im Januar 1908 wurde er Kommandant des Kleinen Kreuzers Stettin der die Frauenlob bei den Aufklarungsstreitkraften ersetzte und den er bis September 1908 befehligte Vom 17 Juni bis zum 8 August 1908 begleitete er mit der Stettin die kaiserliche Yacht Hohenzollern bei Regatten nach Norwegen und bei einem Besuch in Stockholm Von September 1910 bis September 1913 befehligte er als Kapitan zur See das Linienschiff Schleswig Holstein Erster Weltkrieg BearbeitenBeschiessung von Lowestoft und Yarmouth Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg war Boedicker als Konteradmiral vom 28 August 1915 bis zum 10 September 1916 Befehlshaber der aus modernen Kleinen Kreuzern bestehenden II Aufklarungsgruppe Vom 27 Marz bis zum 12 Mai 1916 befehligte er wahrend eines Genesungsurlaubs von Vizeadmiral Franz Hipper vertretungsweise auch die I Aufklarungsgruppe bestehend aus den Schlachtkreuzern Seydlitz Lutzow Derfflinger Moltke und Von der Tann Mit diesen Schiffen unternahm Boedicker am 24 25 April 1916 einen von Admiral Reinhard Scheer mit Teilen der Schlachtflotte gedeckten Vorstoss an die englische Ostkuste und beschoss dort die Stadte Lowestoft und Yarmouth Die Seydlitz auf der Boedicker seine Flagge gesetzt hatte musste allerdings nach dem Erhalt eines Minentreffers bei Norderney nach Wilhelmshaven zuruckkehren und Boedicker stieg auf die Lutzow um In Lowestoft wurden zwei 15 cm Kustenbatterien und etwa 200 Hauser zerstort wahrend in Yarmouth wegen aussergewohnlich schlechter Sichtverhaltnisse nur wenige Salven abgefeuert wurden Beim Abmarsch wurde der britische Kreuzer Conquest durch Artilleriefeuer der deutschen Schlachtkreuzer schwer beschadigt Skagerrakschlacht Bearbeiten In der Skagerrakschlacht am 31 Mai 1 Juni 1916 befehligte Boedicker wieder die II Aufklarungsgruppe bestehend aus den Kleinen Kreuzern Frankfurt Flaggschiff Elbing Pillau und Wiesbaden Seine Schiffe hatten als erste Feindberuhrung und die Elbing erzielte um 14 36 Uhr trotz sehr grosser Entfernung den ersten Treffer der Schlacht allerdings einen Blindganger auf dem britischen Kreuzer Galatea Gegen 19 00 Uhr traf Boedicker uberraschend auf die Grand Fleet und geriet unter schweren Beschuss Die Wiesbaden wurde kampfunfahig geschossen und sank in der Nacht Die drei anderen Kreuzer seiner Gruppe konnten sich trotz erhaltener Treffer zuruckziehen Die Elbing kollidierte in der folgenden Nacht mit dem Linienschiff Posen und musste von der eigenen Besatzung versenkt werden Am 1 Juni kehrten daher nur zwei Kreuzer mit der Hochseeflotte nach Deutschland zuruck 1916 1918 Bearbeiten Im Herbst 1916 befehligte Boedicker vom 2 September bis zum 14 Oktober ein weiteres Mal die I Aufklarungsgruppe in Abwesenheit Hippers und ab 15 Oktober war er Zweiter Befehlshaber der I Aufklarungsgruppe In dieser Stellung loste ihn Konteradmiral Ludwig von Reuter am 22 Januar 1918 ab 1 als Boedicker nun Vizeadmiral zum Chef des I Geschwaders der Hochseeflotte ernannt wurde und seine Flagge auf dem Grosslinienschiff Ostfriesland setzte Diese Position hatte er bis zum Kriegsende inne Am 23 24 April 1918 nahm sein Geschwader am letzten Nordseevorstoss der Hochseeflotte teil Im August 1918 wurde Boedicker zum Befehlshaber des Unternehmens Schlussstein ernannt dessen Ziel die Besetzung der Murmanbahn in Karelien war Boedicker begann die Vorbereitungen dazu am 12 August mit dem Raumen von Minen in den Zufahrtswegen zum Finnischen Meerbusen Er selbst ging mit seinem Stab auf dem Kleinen Kreuzer Stralsund uber Libau Reval Helsingfors Narwa und Hungerburg bis in den Bjorko Sund um die Vorbereitungen zu leiten wahrend er seine Linienschiffe in Kiel in Bereitschaft hielt Das Unternehmen wurde dann jedoch in der ersten Septemberwoche wegen der unklaren Lage an der Ostfront vorlaufig aufgeschoben und Boedicker kehrte mit der Stralsund nach Wilhelmshaven zuruck Am 27 September wurde das Unternehmen endgultig aufgegeben Am 2 Oktober stand Boedickers I Geschwader zur Aufnahme der Flandern U Boote bereit Am 3 November nach dem aufgegebenen Flottenbefehl vom 24 Oktober 1918 fuhrte Boedicker das Geschwader in die Elbmundung und liess es in der Schleuse von Brunsbuttel festmachen Am 6 November meuterten Matrosen und ein Soldatenrat ubernahm die Befehlsgewalt Am 9 November lief das Geschwader wieder in Wilhelmshaven ein wo es das Ende des Kriegs am 11 November erlebte Die Schiffe des Geschwaders wurden in der vierten Novemberwoche entwaffnet und das Geschwaderkommando wurde am 27 November aufgelost Ab 28 November 1918 wurde Boedicker zur Verfugung des Chefs der Marinestation der Nordsee bzw des Staatssekretars des Reichsmarineamtes gestellt und dann am 17 Marz 1919 verabschiedet Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 2 Roter Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub und Schwertern 2 Kronenorden II Klasse 2 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 2 Ehrenritterkreuz I Klasse des Oldenburgischen Haus und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig 2 Friedrich August Kreuz I Klasse 2 Komtur I Klasse des Albrechts Ordens mit Schwertern 2 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziers im Admiralsrang Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1988 ISBN 3 7648 2480 8 S 124 125 Einzelnachweise Bearbeiten Reuter war Boedicker bereits im September 1916 als Befehlshaber der II Aufklarungsgruppe nachgefolgt a b c d e f g Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine Hrsg Marinekabinett Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1918 S 7PersonendatenNAME Boedicker FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher VizeadmiralGEBURTSDATUM 13 Marz 1866GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 20 September 1944STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Boedicker Vizeadmiral amp oldid 218437035