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SMS Seydlitz war ein Grosser Kreuzer Schlachtkreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine Das Schiff war nach dem preussischen General Friedrich Wilhelm von Seydlitz benannt Seydlitz SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp SchlachtkreuzerBauwerft Blohm amp Voss HamburgBaunummer 209Baukosten 44 685 000 ℳStapellauf 30 Marz 1912Indienststellung 22 Mai 1913Verbleib Am 21 Juni 1919 selbst versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 200 6 m Lua 200 0 m KWL Breite 28 5 mTiefgang max 9 29 mVerdrangung Konstruktion 24 988 tMaximal 28 550 t Besatzung 1 068 MannMaschinenanlageMaschine 27 Wasserrohrkessel2 Satz DampfturbinenMaschinen leistung 63 000 PS 46 336 kW Hochst geschwindigkeit 28 1 kn 52 km h Propeller 4 dreiflugelig 3 88 mBewaffnung10 SK 28 cm L 50 870 Schuss 12 SK 15 cm L 45 1 920 Schuss 12 SK 8 8 cm L 45 3 400 Schuss 4 Torpedorohr 50 0 cm 11 Torpedos PanzerungGurtelpanzer 100 300 mm Panzerdeck 30 80 mm Zitadelle 265 mm vorderer Kommandoturm 100 300 mm achterer Kommandoturm 50 200 mm Artillerie Turme 70 250 mmKasematten 150 mmSchilde 70 mmFarbzeichnung der Seydlitz Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion 2 Geschichte 2 1 Erster Weltkrieg 2 1 1 Gefecht auf der Doggerbank 2 1 2 Beschiessung von Lowestoft und Great Yarmouth 2 1 3 Skagerrakschlacht 2 2 Scapa Flow 3 Verbleib 4 Kommandanten 5 Bilder 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKonstruktion BearbeitenDie Seydlitz war ein Einzelschiff und hatte keine Schwesterschiffe Sie war ausserlich von der Anordnung und Kaliberstarke der schweren Artillerie her eine Kopie ihrer beiden Vorganger der Moltke Klasse Das Schiff unterschied sich im Aussehen von der Vorgangerklasse dadurch dass es im Vorschiffbereich ein Deck hoher gebaut war um dadurch ein Uberspulen bei hoher See zu verhindern Daher gliederte sich das Schiff vom Bug bis zum Heck uber drei Ebenen Weniger auffallig war die um einen Knoten erhohte Geschwindigkeit wofur die Maschinenanlage auf eine Konstruktionsleistung von 63 000 PS fur 26 5 kn Fahrt verstarkt wurde Erreicht wurden bei den Probefahrten 89 738 PS In der Literatur schwanken die Angaben zur dabei erzielten Hochstgeschwindigkeit zwischen 28 1 und 29 1 kn Breyer 1970 Zudem waren die Starken der Panzerung und deren Ausdehnung wesentlich erweitert worden Die letzteren Massnahmen schlugen sich auch in den Beschaffungskosten nieder die um uber zwei Millionen Goldmark hoher lagen als bei den zuvor gebauten Schiffen Die Nachfolgeschiffe der Derfflinger Klasse waren eine Neukonstruktion deren Hauptartillerie in Mittschiffslinie aufgestellt wurde und mit 30 5 cm Geschutzen ausgerustet wurde Ferner waren die Nachfolgeschiffe bei gleicher Breite deutlich langer Sie besassen folglich einen schlankeren Rumpf und erstmals im deutschen Grosskampfschiffbau eine Glattdeckbauweise Uberkommendes Seewasser sollte weniger durch die Hohe des Vorstevens als durch das verlangerte Vorschiff und die Neukonstruktion der Bugform verhindert werden Geschichte BearbeitenErster Weltkrieg Bearbeiten Bei ihren ersten Kriegseinsatzen beschoss die Seydlitz am 3 November 1914 Great Yarmouth und nahm am 16 Dezember 1914 am Raid auf Scarborough Hartlepool und Whitby teil Beim zweiten Einsatz erhielt sie drei Treffer durch Landbatterien Gefecht auf der Doggerbank Bearbeiten In der Doggerbankschlacht am 24 Januar 1915 war sie Flaggschiff des B d A Befehlshaber der Aufklarungsstreitkrafte Vizeadmiral Franz Hipper Der als letztes Schiff in der deutschen Kiellinie fahrende Grosse Kreuzer Blucher wurde dabei versenkt und die Seydlitz erhielt von der HMS Lion einen schweren Treffer in den achteren Geschutzturm D der einen Kartuschenbrand verursachte Fast die gesamte Besatzung dieses und des unmittelbar davor gelegenen Turmes C verlor dabei ihr Leben 165 Mann Dass der Turm C mitbetroffen war war dem Umstand geschuldet dass sich Teile der Turmbesatzung von Turm D in den Nachbarturm retten wollten und dazu eine absperrende Doppeltur im Turmunterbau offneten Die Folge war das Uberspringen der Flammen und das Ausbrennen auch des zweiten Turmes Nur durch rasches Fluten der achteren Munitionskammern konnte eine Explosion der Treibladungen und damit die vollige Zerstorung des Schiffes vermieden werden Um dies zu bewerkstelligen drang der zustandige Pumpenmeister Wilhelm Heidkamp in die schon vollgequalmte Abteilung III vor und offnete mit seinen Handen die bereits rotgluhenden Flutventile Am zweiten Ventil brach er besinnungslos zusammen doch der nachfolgend eingetroffene Feuerwerker Franz Muller brachte das Rettungswerk erfolgreich zu Ende Beide Manner zogen sich schwerste Verbrennungen an den Handen sowie eine Rauchgasvergiftung zu fur ihre Tat bekamen sie das Eiserne Kreuz zweiter Klasse verliehen In der offiziellen Begrundung hiess es fur beide gleichlautend Ist unter hoher eigener Lebensgefahr in das gasverseuchte und qualmerfullte Zwischendeck eingedrungen um die brennende Munitionskammer unter Wasser zu setzen Hat sich dabei an den gluhenden Handradern Brandwunden an beiden Handen zugezogen 1 Die Kriegsmarine taufte spater einen ihrer Zerstorer auf den Namen Wilhelm Heidkamp Die Umstande des Ausbrennens beider Turme der Seydlitz hatten weitreichende interne Folgen Eine genaue Untersuchung des Trefferschadens forderte konstruktive und verfahrenstechnische Schwachstellen an deutschen Kriegsschiffen zutage die anschliessend im Rahmen eines 8 Punkte Programms weitgehend beseitigt werden konnten in der Folge kam es auf deutschen Grosskampfschiffen nicht mehr vor dass ein einzelner Treffer das Schiff an den Rand eines Totalverlustes brachte wohingegen drei britische Schlachtkreuzer Indefatigable Queen Mary und Invincible wahrend der Skagerrakschlacht nach vergleichbaren Treffern explodierten und Tausende von Seeleuten mit in den Tod rissen Beschiessung von Lowestoft und Great Yarmouth Bearbeiten Am Mittag des 24 April 1916 lief die Seydlitz als Flaggschiff eines Verbandes von Konteradmiral Friedrich Boedicker an die englische Ostkuste zur Beschiessung von Lowestoft und Great Yarmouth aus Bereits gegen 16 Uhr wurde sie auf der Hohe von Norderney von einer Seemine getroffen und schwer beschadigt elf Besatzungsmitglieder kamen ums Leben Wahrend Boedicker auf die Lutzow umstieg und das Unternehmen fortsetzte kehrte die Seydlitz in Begleitung von zwei Torpedobooten und dem Luftschiff L 7 nach Wilhelmshaven zuruck wo sie bis zum 29 Mai repariert wurde Skagerrakschlacht Bearbeiten Am 31 Mai 1916 nahm die Seydlitz als zweites Schiff in Hippers 1 Aufklarungsgruppe an der Skagerrakschlacht teil Hierbei konnte sie zusammen mit der Derfflinger den britischen Schlachtkreuzer Queen Mary versenken In der Schlacht erhielt die Seydlitz 21 schwere Treffer sowie zwei Treffer mittleren Kalibers und ausserdem einen Torpedotreffer im Vorschiff Mit ca 5 300 t Wasser an Bord und schwer beschadigt konnte sie am 1 Juni 1916 nur unter grossen Schwierigkeiten nach Wilhelmshaven zuruckkehren Dabei musste zeitweise sogar ruckwarts gefahren werden weil das Vorschiff bereits soweit unter Wasser lag dass das Deck uberspult wurde Scapa Flow Bearbeiten Gemass den Waffenstillstandsbedingungen musste sich der grosste Teil der deutschen Hochseeflotte von den Alliierten internieren lassen Am 19 November 1918 wurde das Schiff mit dem deutschen Internierungsverband in den britischen Flottenstutzpunkt Scapa Flow verlegt Als die Siegermachte in Versailles die endgultige Auslieferung der Flotte entschieden wurde die Selbstversenkung der Kaiserlichen Hochseeflotte in Scapa Flow entschieden um sie nicht in die Hand der Gegner fallen zu lassen Die Besatzung der Seydlitz versenkte das Schiff am 21 Juni 1919 durch Offnen der Seeventile Es kenterte nach Steuerbord wobei der Rumpf wegen der geringen Tiefe teilweise uber Wasser blieb Verbleib BearbeitenDas Wrack wurde im November 1928 gehoben und bis 1930 in Rosyth verschrottet Ein in der Skagerrakschlacht beschadigtes Geschutzrohr der Seydlitz wurde nach dem Ersten Weltkrieg vor der Wilhelmshavener Garnisonkirche aufgestellt Heute befindet es sich im Deutschen Marinemuseum Die Schiffsglocke wird im Marineehrenmal Laboe verwahrt Kommandanten BearbeitenKapitan zur See Moritz von Egidy von Mai 1913 bis 1917 Kapitan zur See Wilhelm Tagert von November 1917 bis Dezember 1918 Kapitanleutnant Otto BrauerBilder Bearbeiten nbsp Seydlitz vor dem Kriegsausbruch mit eingerollten Torpedoschutznetzen an der Seite nbsp Die Turme C und D der SMS Seydlitz nbsp Nach der Doggerbankschlacht Der verhangnisvolle Treffer am Barbettenpanzer von Geschutzturm D nbsp Seydlitz dampft schwer beschadigt aus der Skagerrakschlacht zuruck nbsp Schwer beschadigt nach der Skagerrakschlacht nbsp Torpedoschaden im Trockendock nbsp Seydlitz auf dem Weg nach Scapa Flow nbsp Seydlitz im gesunkenen Zustand in Scapa Flow nbsp Heimkehr der Restbesatzung der Seydlitz aus Scapa Flow 1920 Der Pfeil weist auf Wilhelm Heidkamp der das Schiff 1915 vor dem Untergang bewahrt hatte nbsp Das wahrend der Skagerrakschlacht beschadigte 28 cm Geschutzrohr der Seydlitz als Denkmal nbsp Schlachtkreuzer Seydlitz 1916Siehe auch BearbeitenListe der Schiffe der Kaiserlichen Marine Liste deutscher Schlachtschiffe und SchlachtkreuzerLiteratur BearbeitenKlaus Grobig Grosser Kreuzer SMS Seydlitz In Schiffe Menschen Schicksale Heft Nr 155 156 Verlag Rudolf Stade Kiel 2007 Gary Staff German battlecruisers of World War One their design constructions and operations Seaforth Publishing Barnsley 2014 ISBN 978 1 84832 213 4 S 137 200 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seydlitz Album mit Bildern Videos und Audiodateien 1 Allen voran Eine deutsche Schlachtschifflegende deutsche schutzgebiete de Wochenschauaufnahme der British Pathe vom 13 Mai 1929 mit Filmausschnitten von der Hebung der Seydlitz in Scapa Flow So verlief die Revolution auf Schlachtkreuzer Seydlitz Einzelnachweise Bearbeiten Kommando der Seestreitkrafte Hrsg Vorschlage zur Verleihung des Eisernen Kreuzes I u II Klasse 1 Februar 1915 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Seydlitz amp oldid 239111959