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Die 28 cm Schnelladekanone L 50 28 cm S K L 50 wurde vor dem Ersten Weltkrieg als Schiffsgeschutz entwickelt und kam auf den deutschen Schlachtkreuzern Goeben Moltke und Seydlitz als Hauptbewaffnung zum Einsatz Spater wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden die Geschutze als Kustengeschutze von der Marine Artillerie der Wehrmacht zum Einsatz gebracht 28 cm Schnelladekanone L 50Beschadigtes Mittelteil einer 28 cm SK L 50 von SMS Seydlitz in WilhelmshavenAllgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung 28 cm Schnelladekanone L 50Herstellerbezeichnung 28 cm SK L 50Entwickler Hersteller Krupp EssenEntwicklungsjahr 1909Produktionszeit 1909 bis 1913Stuckzahl mind 39 StuckModellvarianten Flachbettung Kesselbettung GeschutzturmWaffenkategorie SchiffsgeschutzTechnische DatenGesamtlange 14 150 mmRohrlange 13 421 mmKaliber 283 mmKaliberlange L 50Anzahl Zuge 80Drall ansteigend RH 1 in 45 zu 1 in 30Kadenz 1 2 Schuss min Schuss minHohenrichtbereich 2 bis 50 WinkelgradSeitenrichtbereich 80 bis 150Drehgeschwindigkeit 1 25 s grob 0 17 s fein sErhohungsgeschwindigkeit 4 sAusstattungVerschlusstyp FallblockverschlussLadeprinzip HinterladerEnergieversorgung Gleichstrom Nebenschlussmotor GH 143 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 3 Einsatz 3 1 Schiffsgeschutze 3 1 1 Deutsches Kaiserreich 3 2 Kustenartillerie 3 2 1 Weimarer Republik 3 2 2 Deutsches Reich 3 2 2 1 Batterie Coronel 3 2 2 2 Batterie Grosser Kurfurst 4 Literatur 5 FussnotenEntwicklung BearbeitenDie 28 cm S K L 50 basierte im Ursprung auf der 28 cm S K L 45 die fur die Ausrustung der kaiserlichen Grosslinienschiffe der Nassau Klasse bzw des Schlachtkreuzers Von der Tann verwendet worden waren Krupp hatte also bereits einige Erfahrung in der Fertigung der Schiffsgeschutze im 28 cm Kaliber als 1909 mit dem Bau der ersten beiden Schiffe mit dieser Bewaffnung begonnen wurde und die Hauptbewaffnung bestellt wurde Die Technik kann demnach als ausgreift bezeichnet werden was sich im erfolgreichen Einsatz wahrend des Ersten Weltkrieges und der Weiterverwendung im Zweiten Weltkrieg zeigt Technik BearbeitenDas Geschutz ist als Mantelringrohr Geschutz ausgefuhrt bei dem ein Seelenrohr von Ringen und Mantel umfasst wird um dem grossen Druck beim Zunden der Treibladung standzuhalten Im Aufbau folgen aufeinander das Verschlussstuck ein Hornring ein Ringstuck und das lange Feld Der Hornring hat zwei hornartige Ansatze an denen die Kolbenstangen der Rucklaufbremse befestigt werden Das Ringstuck ist anfangs zylindrisch und verjungt sich dann hin zum langen Feld das sich schliesslich konisch zur Mundung hin verjungt Im Verschlussstuck findet sich ein Keilloch zur Befestigung des Verschlussblocks nach hinten fuhrt das Ladeloch und nach vorne die Seele Das Ladeloch hat auf der linken Seite eine Aussparung welche den Ladevorgang erleichtern soll Die Seele ist unterteilt in einen glatten und gezogenen Teil wobei der konische Kartuschenraum im glatten Teil liegt Im gezogenen Teil befinden sich die Zuge die dem Geschoss den Drall zur Stabilisierung der Flugbahn geben Der Verschluss ist als Krupp Schnelllade Flachkeilverschluss ausgefuhrt dessen Mechanismus mehrere Funktionen umfasst Beim Offnen wird der Verschluss automatisch fur die nachste Schussauslosung gespannt Beim gleichen Vorgang wird die Kartuschenhulse durch einen Mechanismus ausgeworfen Der Verschluss kann ohne Werkzeug zerlegt werden Schlagbolzen und Schlagbolzenfeder konnen leicht ausgewechselt werden 1 Die fur eine Schnellladekanone vorteilhafte Verschlusstechnik erforderte fur die Abdichtung des Laderaums die Verwendung von Treibladungshulsen um den Austritt von Verbrennungsgasen zu vermeiden Das Rohr hatte ein Gewicht von 41 5 Tonnen und eine Gesamtlange von 14 15 Metern 2 Einsatz BearbeitenSchiffsgeschutze Bearbeiten Deutsches Kaiserreich Bearbeiten Details Moltke Klasse Zwei Schiffe mit einer Hauptbewaffnung mit funf Doppelturmen 2 28 cm davon ein Turm auf dem Vorderdeck zwei auf dem Achterdeck davon einer uberhoht und zwei in versetzter Seitenaufstellung Moltke Selbstversenkung am 21 Juni 1919 in Scapa Flow Goeben ab August 1914 unter osmanischer Flagge als Yavuz Sultan Selim und 1926 von der Turkischen Marine ubernommen Seydlitz Einzelschiff mit einer Hauptbewaffnung mit funf Doppelturmen 2 28 cm davon ein Turm auf dem gegenuber der Moltke Klasse erhohten Vorderdeck zwei auf dem Achterdeck davon einer uberhoht und zwei in versetzter Seitenaufstellung Selbstversenkung am 21 Juni 1919 in Scapa Flow Kustenartillerie Bearbeiten Wie fur andere Schiffsbewaffnungen auch wurden von den 28 cm S K L 50 mehr Rohre gebaut als fur die Bestuckung der Schiffe erforderlich waren Es handelte sich dabei um die etatmassigen Reserverohre Nach der Skagerrakschlacht wurde der Kustenschutz verstarkt und es wurden Batterien mit Schiffsgeschutzen an der Nord und Ostsee stationiert Fur den Einsatz an Land wurden die Bettungsschiessgeruste B Geruste geschaffen die in der Lage waren diverse grosskalibrige Marine Kanonen aufzunehmen Alle mit dem Geschutz bestuckten Schiffseinheiten waren nach dem Kriegsende verlorengegangen bzw an andere Staaten abgegeben worden eine Weiterverwendung im Kustenschutz bot sich an da kein Bedarf an Ersatzrohren mehr bestand Weimarer Republik Bearbeiten 1902 hatte Kaiser Wilhelm Borkum zur Seefestung erklart und die Stationierung von Artillerie veranlasst In einem Manover 1908 wurde festgestellt dass die Geschutzmannschaften die immer nur vorubergehend zum Schiessen nach Borkum kamen aufgrund der Gezeiten nicht rechtzeitig eintrafen Daraufhin wurden zwei Batterien dauerhaft ausgebaut Die sogenannte Wiesen und Watt Batterie wurde spater zu der fur grosse Geschutze Wahrend der Weimarer Republik erhielt diese als Ausstattung 28 cm S K L 50 Deutsches Reich Bearbeiten Das Oberkommando der Marine fuhrte eine Liste uber die Verwendung von Geschutzen die zur Kustensicherung verwendet wurden Liste der schweren Schiessgeruste Kustendrehscheibenlafetten und Turme Per Stand vom 20 August 1943 wurden folgende 28 cm S K L 50 aufgefuhrt Batterie Coronel Bearbeiten Vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die vier 28 cm S K L 50 auf Borkum stationiert Im Nordwesten der Insel sicherten sie als sogenannte Friedensaufstellung weitreichend 38 km Reichweite die westlichste der Ostfriesischen Inseln Nach dem Beginn des Krieges und der Besetzung der Niederlande wurden zwei Geschutze der Batterie bis diese durch drei 28 cm SK C 34 der Gneisenau ersetzt wurden auf der Halbinsel de Beer am Hoek van Holland zum Schutz des Rotterdamer Hafens eingesetzt Danach erfolgte die Zuruckverlegung nach Borkum Batterie Grosser Kurfurst Bearbeiten Die Friedensaufstellung der Batterie war in Pilau heute Baltijsk an der Ostsee Als grosser Marinestutzpunkt mit Seefliegern Minensuchbooten und U Booten und kritischer maritimer Zugangspunkt fur die Stadte Konigsberg Elbing und Braunsberg mit denen die Stadt durch den ganzjahrig befahrbaren Konigsberger Kanal verbunden war sah man den Bedarf auch seeseitig schwere Geschutze zur Verteidigung zu positionieren Nachdem mit der Sowjetunion ein Nichtangriffsabkommen geschlossen war wurden Geschutze nach der Eroberung Frankreichs an die Kanalkuste nach Cap Gris Nez an die engste Stelle des englischen Kanals gebracht um den Schiffsverkehr auf dem Kanal zu unterbinden und die englische Sudkuste zu beschiessen Die Geschutze wurden in vier einzelnen Panzerturmen Kustenlafette C 37 montiert die um 360 gedreht werden konnten Literatur BearbeitenTerry Gander Peter Chamberlain Enzyklopadie deutscher Waffen 1939 1945 Handwaffen Artillerie Beutewaffen Sonderwaffen 1 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01975 2 S 269 Originaltitel Small arms artillery and special weapons of the Third Reich 1978 Ubersetzt von Herbert Jager Ian Hogg Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg 1 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 1978 ISBN 3 87943 504 9 englisch German artillery of World War Two 1975 Ubersetzt von Hugo Friedrich Karl R Pawlas 28 cm Schnelladekanone L 50 in Bettungsschiessgerust B Gerust In Waffen Revue 1 Auflage Nr 102 Journal Verlag Schwend GmbH Schwabisch Hall 1996 S 117 ff Karl R Pawlas 28 cm Schnelladekanone L 50 in Bettungsschiessgerust B Gerust Teil 2 In Waffen Revue 1 Auflage Nr 103 Journal Verlag Schwend GmbH Schwabisch Hall 1996 S 83 ffFussnoten Bearbeiten Waffen Revue 102 S 128 141 Tony DiGiulian 28 cm 50 11 SK L 50 In navweaps com Naval Weapons of the World 2020 abgerufen am 16 Februar 2021 Artillerie der Wehrmacht im Zweiten WeltkriegFlugabwehr 2 cm Flak 28 2 cm Flak 29 2 cm Flak 30 2 cm Flak 38 2 cm Flak Vierling 38 2 cm Flak Vierling 38 43 2 cm Gebirgs Flak 38 2 cm Fla Drillings MG 151 20 3 cm Flak 103 38 3 cm Flakzwilling 303 3 7 cm SK C 30 in Einh Laf C 34 3 7 cm Flak 18 3 7 cm Flak 36 3 7 cm Flak 37 3 7 cm Flak M42 3 7 cm Flak 43 3 7 cm Flak Zwilling 43 4 cm Flak 28 5 cm Flak 41 8 8 cm Flak 18 8 8 cm Flak 36 37 8 8 cm Flak 41 10 5 cm Flak 38 10 5 cm Flak 39 12 8 cm Flak 40 12 8 cm Flak Zwilling 40Kampfwagenkanonen 2 cm KwK 30 3 7 cm KwK 36 3 7 cm KwK 38 t 5 cm KwK 38 5 cm KwK 39 7 5 cm KwK 37 7 5 cm KwK 40 7 5 cm KwK 42 8 8 cm KwK 36 8 8 cm KwK 43 12 8 cm KwK 44Panzerabwehr 2 8 cm schwere Panzerbuchse 41 3 7 cm PaK 36 4 2 cm leichte PaK 41 4 7 cm PaK 36 t 4 7 cm Festungs PaK t 5 cm PaK 38 5 cm KwK in Sockellafette I 7 5 cm PaK 97 38 7 5 cm PaK 39 7 5 cm PaK 40 7 5 cm PaK 41 7 5 cm PaK 50 7 62 cm Pak 36 8 cm Panzerabwehrwerfer 600 8 8 cm PaK 43 12 8 cm PaK 44Infanterie und Gebirgsgeschutze 7 5 cm leichtes Infanteriegeschutz 18 7 5 cm Gebirgsgeschutz 18 7 5 cm Infanteriegeschutz 37 7 5 cm Infanteriegeschutz 42 7 5 cm Gebirgsgeschutz 34 7 5 cm Gebirgsgeschutz 36 10 5 cm Gebirgshaubitze 40 15 cm schweres Infanteriegeschutz 33Ruckstossfreie Geschutze 7 5 cm Leichtgeschutz 40 10 5 cm Leichtgeschutz 40 10 5 cm Leichtgeschutz 42Granatwerfer 5 cm Granatwerfer 36 5 cm Maschinengranatwerfer M19 8 cm Granatwerfer 34 Kurzer 8 cm Granatwerfer 42Schwere Granatwerfer 10 cm Nebelwerfer 35 10 cm Nebelwerfer 40 12 cm Granatwerfer 42 220 cm leichter Ladungswerfer 21 cm Wurfmorser 69 20 cm Ladungswerfer 38 cm LadungswerferRaketenartillerie Henschel Hs 297 7 3 cm Propagandawerfer 41 8 cm Raketen Vielfachwerfer 8 8 cm Raketenwerfer 43 15 cm Do Gerat 15 cm Nebelwerfer 41 21 cm Nebelwerfer 42 28 32 cm Nebelwerfer 41 30 cm Nebelwerfer 42 30 cm Raketen Werfer 56 Wurfrahmen 40Feld mittlere und schwere Geschutze 7 5 cm Feldkanone 16nA 7 5 cm Feldkanone 18 7 5 cm Feldkanone 38 7 5 cm Feldkanone 7M85 7 5 cm Feldkanone 7M59 10 cm Kanone 17 Schwere 10 cm Kanone 18 Schwere 10 cm Kanone 42 10 5 cm leichte Feldhaubitze 16 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18M 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18 39 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18 40 12 8 cm Kanone 81 1 12 8 cm Kanone 81 2 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 15 cm schwere Feldhaubitze 18 15 cm schwere Feldhaubitze 36 15 cm schwere Feldhaubitze 42 15 cm Schnelladekanone C 25 15 cm Hochdruckpumpe Tausendfussler 15 cm Kanone 16 15 cm Kanone 18 15 cm Kanone 39 15 cm Schnelladekanone C 28 15 cm Schnelladekanone C 28 in Morserlafette 17 cm Schnelladekanone L 40 17 cm Kanone 18Eisenbahngeschutze internationale Liste 15 cm Kanone E 17 cm Kanone E 20 3 cm Kanone E 21 cm Kanone 12 E 24 cm Kanone Theodor E 24 cm Kanone Theodor Bruno E 28 cm Kanone Bruno E 28 cm Kanone 5 E 38 cm Kanone Siegfried E 80 cm Kanone E Kustenartillerie und Belagerungsgeschutze internationale Liste 8 8 cm Schnelladekanone C 30 8 8 cm Schnelladekanone C 31 10 5 cm Schnelladekanone C 32 12 7 cm Schnelladekanone C 34 20 3 cm Schnelladekanone C 34 21 cm Morser 16 21 cm Morser 18 21 cm Kanone 38 21 cm Kanone 39 24 cm Haubitze 39 24 cm Haubitze 39 40 24 cm Kanone L 46 24 cm Kanone 3 24 cm Kanone L 35 24 cm Schnelladekanone L 40 24 cm Schnelladekanone L 50 28 cm Haubitze L 12 28 cm Kustenhaubitze 28 cm Schnelladekanone L 40 28 cm Schnelladekanone L 45 28 cm Schnelladekanone L 50 28 cm Schnelladekanone C 28 28 cm Schnelladekanone C 34 30 5 cm M 11 Morser 30 5 cm Schnelladekanone L 50 35 5 cm Haubitze M1 38 cm Schnelladekanone C 34 40 6 cm Schnelladekanone C 34 42 cm Gamma Morser 60 cm 54 cm Morser Karl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 28 cm Schnelladekanone L 50 amp oldid 233220626