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Die lange schwere Feldhaubitze 13 kurz lg sFH 13 mit einem Kaliber von 15 cm war ein 1917 bei der deutschen Armee eingefuhrtes Geschutz das auch noch im Zweiten Weltkrieg im Truppengebrauch stand 15 cm lange schwere Feldhaubitze 1315 cm lange schwere Feldhaubitze 13 in den Ardennen 1918 Allgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung lange schwere Feldhaubitze 13Entwickler Hersteller Krupp Essen u a Entwicklungsjahr ab 1916Produktionszeit 1917 bis 1918Stuckzahl min 1582Modellvarianten 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 02Waffenkategorie Feld und BelagerungsgeschutzMannschaft 6Technische DatenRohrlange 2 55 mKaliber 14 97 cmKaliberlange L 17Anzahl Zuge 36Kadenz 4 Schuss minHohenrichtbereich 0 45 Winkelgrad Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Im Ersten Weltkrieg 1 2 In niederlandischen Diensten 1 3 In belgischen Diensten 1 4 Im Zweiten Weltkrieg 1 5 Auf Selbstfahrlafette 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Ersten Weltkrieg Bearbeiten Unter dem Eindruck der Leistungen der sFH 02 und der sFH 13 wurden von den Entente Machten im Laufe des Jahres 1915 neue Geschutztypen entwickelt die die sFH 13 an Schussweite ubertrafen Es waren dies die englische 6 inch 26 cwt howitzer Kaliber 15 2 cm Schussweite 8 7 km Gewicht in Fahrstellung 4471 kg 1 die franzosische Canon de 155 mm C modele 1915 Saint Chamond Kaliber 15 5 cm Schussweite 9 3 km Gewicht in Fahrstellung 3400 kg 2 die franzosische Canon de 155 mm C modele 1917 Schneider Kaliber 15 5 cm Schussweite 10 6 km Gewicht in Fahrstellung 3600 kg 3 Alle diese Geschutze hatten eine grossere Schussweite als die sFH 13 erkauften diesen Vorteil allerdings damit dass sie fur den sechsspannigen Pferdezug zu schwer waren Man benotigte mindestens 8 Pferde was indessen den Geschutztransport sehr unhandlich machte Andererseits lief Englandern und Franzosen in grossen Mengen der Jeffery Quad zu ein in den USA gebauter leichter allradgetriebener 4 4 LKW der zum Ziehen dieser Geschutze im Stande war wahrend das Deutsche Reich als Folge der Kontinentalsperre aus den USA keinerlei Sachen beziehen konnte Alle drei vorgenannten Geschutze wurden ab 1916 in standig grosserer Zahl eingesetzt Auf deutscher Seite entstand daher die Forderung nach einer schweren Feldhaubitze mit grosserer Schussweite jedoch mit einem Gewicht von maximal drei Tonnen in Fahrstellung sodass sechsspanniger Pferdezug damit moglich blieb Das aufgrund dieser Forderung geschaffene Geschutz erhielt die Bezeichnung lange schwere Feldhaubitze 13 wurde ab 1917 hergestellt und lief der Truppe zu Es hatte gegenuber seinem Vorganger ein um 3 Kaliber langeres Rohr und infolgedessen eine um 400 m langere Schussweite es wog 125 kg mehr womit die Drei Tonnen Grenze in Fahrstellung gerade noch eingehalten war Ausserlich ist das Geschutz von seinem Vorganger dadurch zu unterscheiden dass das Geschutzrohr langer ist als der Rohrvorholer also mit seiner Mundung ein kleines Stuck uber den Rohrvorholer hinausragt bei der sFH 13 ist das Geschutzrohr kurzer als der Rohrvorholer Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges wurden 1550 Geschutze dieses Typs an deutsche Truppen geliefert 4 davon 1324 Stuck von Krupp 5 Im Oktober 1918 waren 288 Batterien der deutschen Fussartillerie mit der langen sFH 13 ausgestattet 6 was bei vier Geschutzen pro Batterie einem Sollbestand von 976 Geschutzen entspricht Das Geschutz wurde wie die sFH 13 als Teil der Divisions wie auch der Heeresartillerie eingesetzt die Batterien waren gleich stark und gleich gegliedert wie die mit sFH 13 ausgerusteten Zusammenfassend kann gesagt werden dass mit dem Geschutz das Maximum des Moglichen erreicht war durch die Beschrankung des Gewichts auf drei Tonnen inklusive Protze blieb es jedoch seinen englischen und franzosischen Gegenstucken in der Schussweite unterlegen In niederlandischen Diensten Bearbeiten Bei den Entente Machten zirkulierten Ende 1917 Plane die neutralen Niederlande zu uberfallen so der deutschen Westfront in den Rucken zu kommen und sie damit aufzubrechen Dies wurde durch entsprechende Nachrichtendienste sowohl in den Niederlanden wie auch in Deutschland bekannt um es zu verhindern wurde 1918 das hollandische Militar mit deutscher Hilfe mit modernen Waffen ausgestattet Insbesondere fehlte den niederlandischen Streitkraften schwere Feldgeschutze weswegen Deutschland 1918 eine Anzahl langer sFH 13 an die Niederlande verkaufte hierbei stammten 32 Stuck von Krupp 7 Diese Geschutze waren 1940 noch im Dienst als das Deutsche Reich die Niederlande angriff Bei dieser Gelegenheit erbeutete Geschutze dieses Typs wurden deutscherseits uberholt und dann ubernommen die solcherart gewonnenen Geschutze erhielten die Kennnummer 406 h In belgischen Diensten Bearbeiten Belgien erhielt 1919 im Rahmen des Versailler Vertrages aus der Kriegsbeute etliche lange sFH 13 zugesprochen die in der Folgezeit in der belgischen Armee als Divisions und Korpsartillerie verwendet wurden und 1940 als das Deutsche Reich Belgien angriff noch im Dienst standen Auch hier wurden erbeutete Geschutze dieses Typs deutscherseits uberholt und dann ubernommen die solcherart gewonnenen Geschutze erhielten die Kennnummer 409 b Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Da der Friedensvertrag von Versailles dem Deutschen Reich den Besitz von schwerer Artillerie verbot mussten alle noch 1919 in deutschem Besitz befindlichen langen sFH 13 entweder ausgeliefert oder verschrottet werden Ausgenommen blieben drei Geschutze die zur Verteidigung der Festung Konigsberg behalten werden durften wobei man die Zahl Drei offenbar bewusst wahlte dass damit eine komplette Batterie zu vier Geschutzen nicht ausgestattet werden konnte Demgegenuber werden im September 1939 insgesamt 696 Stuck dieses Geschutzes als bei der Wehrmacht befindlich bezeichnet 8 Da 1919 die Neuproduktion dieser Geschutze zwangslaufig aufhorte und auch nach 1933 nicht wieder aufgenommen wurde ab 1934 wurde die erheblich modernere 15 cm schwere Feldhaubitze 18 produziert mussen diese Geschutze irgendwo in Schuppen und Kasematten vor den Augen der Interalliierten Militar Kontrollkommission versteckt worden und damit verborgen geblieben sein um dann im Rahmen der Wiedererlangung der Wehrhoheit im Jahr 1935 wieder ans Tageslicht zu kommen Die Geschutze wurden vor allem zu Ausbildungszwecken verwendet aber ab 1941 auch in Divisionen ab der 13 Aufstellungswelle verwendet die wahrend des Russlandfeldzuges in Westeuropa zum Kustenschutz eingesetzt waren und als Besatzungstruppe fungierten Auf Selbstfahrlafette Bearbeiten Unter Aufsicht des deutschen Hauptmanns Alfred Becker Batteriechef in der 12 Batterie des Artillerieregiments 227 wurden 1940 41 sechs erbeutete Light Tank Mk VI zu Selbstfahrlafetten fur lange sFH 13 umgebaut Der Zweimannturm des Panzers wurde abgebaut und in dem dadurch freigewordenen Raum Rohr und Wiege der langen sFH 13 montiert Der Ruckstoss des Geschutzes wurde durch einen am Heck des Fahrzeuges angebrachten Erdsporn aufgefangen der in Fahrstellung hochgeklappt war und in Feuerstellung hydraulisch abgesenkt wurde 9 Die mit Hilfe dieser und anderer Umbauten aufgestellte V mot AR 227 wurde 1941 in die 22 Panzerdivision eingegliedert und zum 16 Oktober 1941 in III AR 140 umbenannt 10 und bewahrte sich im Rahmen dieser neuen Division an der Ostfront nbsp Bei Alamein zuruckgelassenes sFH 13 auf Lorraine SchlepperAnschliessend wurden wieder unter Beckers Aufsicht insgesamt 102 Stuck 11 des franzosischen Kettenschleppers Lorraine 37L oder auch nur 94 Stuck 12 zu Selbstfahrlafetten fur die lange sFH 13 umgebaut Auch hier eignete sich das Fahrgestell besonders fur den Umbau da Motor und Getriebe vorne untergebracht waren und daher im hinteren Teil des Fahrzeuges der ehemalige Laderaum zur Ausstattung als Kampfraum genutzt werden konnte 13 Die lange sFH 13 eignete sich hier eher als die neuere sFH 18 Sie war erheblich leichter und zudem zahlreich verfugbar wahrend jedes Stuck der sFH 18 dringend an der hart ringenden Ostfront gebraucht wurde Der Nachteil der geringeren Schussweite konnte durch den Vorteil des schnellen Stellungswechsels ausgeglichen werden Die ersten 30 Stuck solcherart umgebauter Geschutze gingen im Wesentlichen zu Einheiten des Afrika Korps 14 Literatur BearbeitenPeter Chamberlain Terry Gander Weapons of the Third Reich New York 1979 ISBN 0 385 15090 3 zit als Chamberlain Gander Fritz Hahn Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933 1945 Band 1 Koblenz 1986 ISBN 3 7637 5830 5 Kosar Franz Artillerie des 20 Jahrhunderts Bd 2 Mittlere Feldgeschutze Munchen 1971 ISBN 3 469 00336 X zit als Kosar mittl Feldgeschutze Friedrich Krupp AG Hrsg Die Entwicklung des Artilleriematerials im Weltkriege Essen o J ca 1920 zit als St N Fussa Mehl Hans Feld und Festungsartillerie Heeresgeschutze aus 500 Jahren Bd 1 Hamburg Berlin Bonn 2003 ISBN 3 8132 0812 5 Werner Oswald Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr Wehrmacht und Bundeswehr Stuttgart 1982 ISBN 3 87943 850 1 Hermann Schirmer Das Gerat der schweren Artillerie in vor und nach dem Weltkrieg In Alfred Muther Hrsg Das Gerat der schweren Artillerie V Vol 1 und Vol 2 Bernhard amp Graefe Berlin 1937 OCLC 491381162 Walter J Spielberger Beute Kraftfahrzeuge und Panzer der deutschen Wehrmacht In Militarfahrzeuge 2 Auflage Band 12 Motorbuch Verlag Stuttgart 1992 ISBN 3 613 01255 3 zit als Spielberger Beute Touzin Pierre Vauvillier Francois Les canons de la victoire 1914 1918 tome 1 l artillerie de campagne Paris 2006 ISBN 2 35250 022 2 Waffenring der ehemaligen deutschen schweren Artillerie Hrsg Das Ehrenbuch der Deutschen Schweren Artillerie Bd 1 Berlin 1931 Bd 2 Berlin 1934 zit als Ehrenbuch Bd 1 und Ehrenbuch Bd 2 Einzelnachweise Bearbeiten Kosar mittl Feldgeschutze S 161 Vauvillier Touzin S 60 Vauvillier Touzin S 58 Kosar mittl Feldgeschutze S 103 Krupp S 264 Ehrenbuch Bd 1 Anl 3 Krupp S 264 Hahn Bd 1 S 151 Spielberger Beute S 242ff 247 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 8 Band S 129 Oswald Wehrmacht S 357 Spielberger Beute S 133 134 Spielberger Beute S 126 Spielberger Beute S 133Artillerie der Artillerietruppe des Deutschen Heeres im Ersten WeltkriegPanzerabwehr MG 18 TuF 3 7 cm TAKFlugabwehr 3 7 cm Sockel Flak L 14 5 3 7 cm Maxim Flak M14 7 7 cm leichte Kw Flak L 27 M 1914 8 8 cm Flak 16Infanterie undGebirgsgeschutze 5 7 cm Maxim Nordenfelt 7 62 cm Infanteriegeschutz L 16 5 7 7 cm Infanteriegeschutz L 20 7 7 cm Infanteriegeschutz L 277 5 cm Gebirgskanone L 17 M 08Morser Granatenwerfer 16 Leichter Minenwerfer 7 58 cm Leichter Minenwerfer System Lanz 9 15 cm Mittlerer Minenwerfer 17 cm Ladungswerfer Ehrhardt 24 cm Schwerer Flugelwerfer Iko 24 cm Schwerer Minenwerfer 25 cm Schwerer Minenwerfer AlbrechtFeld mittlere undschwere Geschutze 7 62 cm Feldkanone Putilow M 02 7 7 cm Feldkanone 96 7 7 cm Feldkanone 96 n A 7 7 cm Feldkanone 16 7 7 cm Kanone in Haubitzlafette 9 cm Feldkanone C 73 91 10 5 cm leichte Feldhaubitze 98 10 5 cm leichte Feldhaubitze 98 09 10 5 cm leichte Feldhaubitze 16 10 5 cm leichte Feldhaubitze Krupp 10 cm Kanone 04 10 cm Kanone 14 10 cm Kanone 17 13 cm Kanone 15 cm Kanone L 40 i R 15 cm schwere Feldhaubitze 15 cm Versuchshaubitze 99 15 cm schwere Feldhaubitze 02 15 cm Schwere Versuchs Feldhaubitze L 13 Erhardt 15 cm schwere Feldhaubitze 13 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 02 15 cm Kanone 16 15 cm Versuchshaubitze L 30 Rheinmetall Leichte Kartaune 18 5 cm Versuchshaubitze L 22 Krupp Kartaune 20 cm Haubitze M 77Belagerungsgeschutzeund Kustenartillerie 21 cm Morser 99 21 cm Morser 21 cm Morser 16 Lange 21 cm Kanone in 38 cm Schiessgerust Paris Geschutz 28 cm Haubitze L 12 30 5 cm schwere Kustenmorser 38 cm Schnelladekanone L 45 Kurze Marine Kanone 12 L 16 Gamma Gerat Dicke BerthaEisenbahngeschutze internationale Liste 15 cm Schnelladekanone L 45 Nathan 17 cm Schnelladekanone L 40 Samuel 21 cm Schnelladekanone Peter Adalbert 24 cm Eisenbahnkanone L 30 Theodor Otto 24 cm Eisenbahnkanone L 35 24 cm Eisenbahnkanone L 40 Theodor Karl 28 cm Schnelladekanone L 40 Bruno 28 cm Eisenbahnkanone L 40 Kurfurst 38 cm Schnelladekanone L 45 Max Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 amp oldid 237684690