www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das im Ersten Weltkrieg entwickelte Geschutz fur die bei der Reichswehr eingesetzte spatere Tankabwehrkanone siehe 3 7 cm PaK 36 Die 3 7 cm Tankabwehrkanone bzw 3 7 cm TAK war das erste offiziell eingefuhrte Panzerabwehrgeschutz deutscher Streitkrafte Es wurde wahrend des Ersten Weltkrieges ab Mitte des Jahres 1918 an die Fronttruppen ausgegeben um die zunehmenden Angriff der franzosischen und britischen Streitkrafte mit Kampfpanzern aufhalten zu konnen 3 7 cm TAK3 7 cm Tankabwehrkanone Rheinmetall Allgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung 3 7 cm TAKEntwickler Hersteller RheinmetallEntwicklungsjahr 1917Produktionszeit 1918 bis 1918Stuckzahl ca 600Waffenkategorie PanzerabwehrkanoneMannschaft 4Technische DatenGesamtlange 2 17 mRohrlange 0 809 mKaliber 3 7 cmKaliberlange L 21 8Anzahl Zuge 12Drall 6 linksGewicht inFeuerstellung 175 kgKadenz x Schuss minHohenrichtbereich 6 bis 9 WinkelgradSeitenrichtbereich 21 AusstattungVisiereinrichtung Korn KimmeMunitionszufuhr ManuellMundungsgeschwindigkeit 506 m sMaximale Reichweite 2600 mLafette Kastenlafette mit Radern Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Entwicklung 3 Produktion 4 Technische Beschreibung 5 Einsatz 6 Weiterentwicklung 7 Museale Rezeption 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer 15 September 1916 war eine Zasur fur das deutsche Oberste Heeresleitung OHL In der Somme Schlacht bei Flers hatten die britischen Streitkrafte den ersten Angriff mit Kampfpanzer vom Typ Mark I durchgefuhrt Der Schock bei den deutschen Truppen war immens Letztlich hatten von 49 Panzern nur 14 die deutschen Linien angegriffen doch die deutschen Soldaten kannten noch kein Abwehrmittel gegen diese Stahlkolosse Die Feldartillerie war an diesen Tagen in der Lage auszuhelfen doch es gab keine speziellen Waffen Als schliesslich am 20 November 1917 bei Cambrai auf einer Front von 10 Kilometern insgesamt 378 schwere britische Panzer angreifen hatte die Oberste Heeresleitung immer noch nicht erkannt dass spezielle Panzerabwehrwaffen benotigt wurden nbsp Minenwerfer zur PanzerbekampfungDas Armee Oberkommando 1 meldete am 2 Oktober 1916 offiziell den Einsatz neuer Kampfmittel durch die britischen Streitkrafte Die gepanzerten Kraftwagen hatten so wurde gemeldet den Auftrag die Stellungen zu durchbrechen und diese von hinten zu beschiessen Weiter sollten Stutzpunkte uberrannt und bis in die Stellungen der deutschen Artillerie vorgestossen werden Zwei wichtige Punkte gehen aus diesem Bericht hervor Der erste Punkt ist dass die Bekampfung eine Aufgabe der Artillerie sei und der zweite Punkt ist dass diese beachtenswerten Kampfmittel schon vor den eigenen Linien aufgehalten werden mussen da ansonsten die Waffenwirkung der eigenen Abwehr die eigenen Truppen gefahrde Mit der Tarnung und Bezeichnung dieser Panzer als Tanks gelang den Briten die vollige Uberraschung der deutschen Streitkrafte Ein erster Ansatz die Minenwerferkompanien mit Spezialgeschossen zu versehen blieb hinter den Erwartungen zuruck 1 Das Tankgewehr M1918 mit Munition im Kaliber 13 92 mm HR konnte relativ schnell entwickelt und fur die Truppe verfugbar gemacht werden Allerdings war bereits fruh absehbar das auch grossere und schwerere Munition fur die Panzerabwehr benotigt wurde Im Kaliber 3 7 cm gab es die 3 7 cm Sockel Flak L 14 5 diese war jedoch nicht fur die Panzerabwehr konzipiert Entwicklung BearbeitenIm Juli 1918 entschied die OHL schnellstmoglich eine spezielle Kanone zur Abwehr der gegnerischen gepanzerten Kampfwagen zu beschaffen 2 Krupp und Rheinmetall wurden gefragt ob man die bereits vorhandenen Rohre der 37 mm Revolverkanone und die Lafette des leichten Minenwerfers verwenden konne Rheinmetall entwarf daraufhin drei verschiedene Modelle im Kaliber 3 7 cm und ein Modell im Kaliber 2 cm Von Krupp wurde ein 3 7 cm Modell vorgestellt und auch Oberstleutnant Fischer stellte eine 3 7 cm Kanone sowie die Stahlwerke Becker eine 2 cm Kanone vor Im Vergleich uberzeugte der Entwurf von Rheinmetall bei dem die Lafette des Minenwerfers verwendet wurde und alle nicht fur die Panzerabwehrkanone erforderlichen Teile entfernt worden waren Das mit 175 kg geringe Eigengewicht wurde durch das Gewicht des Richtschutzen der auf der Lafette sass erhoht um der Waffe mehr Stabilitat beim Schuss zu verleihen Die Waffe wurde als 3 7 cm Tankabwehrkanone Rheinmetall in starrer Raderlafette eingefuhrt Produktion BearbeitenGeschutze wurden im August bei Krupp und bei Rheinmetall bestellt um die neuen Kanonen moglichst schnell an die Front zu bringen Beide Firmen sollten ab Mitte September monatlich jeweils 12 Geschutze liefern um schnellstmoglich Mannschaften daran auszubilden Nachdem jedoch der Krupp Entwurf jedoch wegen der Komplexitat des Entwurfs nicht so schnell ausgeliefert werden konnte entschied sich das Heeresleitung dafur alle Geschutze bei Rheinmetall bauen zu lassen Die erste Rheinmetallbestellung von 300 Geschutzen wurde dann auf 1 200 Stuck erhoht Die einfache Konstruktion welche auf vorhandene Komponenten zuruckgriff erlaubte es der Firma in kurzester Zeit zur Massenherstellung uberzugehen Mit einer Entwicklungszeit von nur 2 Monaten und einer Fertigung zwischen Mitte August und Mitte November 1918 schaffte es Rheinmetall etwa 600 dieser Geschutze zu produzieren Technische Beschreibung BearbeitenDie 3 7 cm TAK 1918 war wie ein kleines Artilleriegeschutz konzipiert welches nur fur das direkte Schiessen ausgelegt ist Das Rohr war in der Rohrwiege fixiert und es gab weder Rucklauf noch Vorholmechanismus Eine Mundungsbremse zur Verringerung des Ruckstoss gab es auch nicht Das Rohr entsprach dem der 5 laufigen Revolverkanone von Hotchkiss als Lafette diente jene des leichten 7 58 cm Minenwerfer Um die Munition leicht verfugbar zu machen wurde links und rechts vom Geschutzrohr ein Kasten angebaut in dem 24 Schuss gelagert werden konnten Um die Waffe zu Richten hatte das Rohr mittels zweier Halterungen erhoht Kimme und Korn Das seitliche Richten erfolgte mit einem Handrad und mittels Schrauben konnte die Hohe justiert werden Im hinteren Bereich der Kastenlafette war ein Blechsitz fur den Richtschutzen mittig auf die Oberseite der Lafette montiert Der Lafettenkasten endete in einem Erdsporn bei dem in der Mitte ein Protzhaken montiert war Seitlich des Protzhaken konnte ein Schleppstange fur den Mannschaftzug und ein schnelles Seitenrichten im grossen Winkel in zwei Halterungsosen eingeschoben werden Hierdurch wurde der Transport mit der vierkopfigen Mannschaft im schweren Gelande oder auf langeren Strecken bespannt mit einem Pfeld an der Protze des Minenwerfers ermoglicht Die regulare Feuerhohe auf Radern lag bei 51 5 cm uber dem Boden Um das Geschutz auch mit niedriger Silhouette einbauen zu konnen waren die beiden grossen Holzspreichenrader abnehmbar montiert Das Geschoss der 3 7 cm TAK hatte ein Gewicht von 465 g und war damit in der Lage auf eine Entfernung von 500 m eine Panzerung von 15 mm zu durchschlagen Um die Kanonen auch gegen nicht gepanzerte Ziele Nutzen zu konnen wie zum Beispiel ein gegnerisches MG Nest gab es auch Sprenggeschosse Einsatz BearbeitenDie 3 7 cm Tankabwehrkanone Rheinmetall sollte von den Minenwerfer Bataillonen eingesetzt werden die jeweils 32 dieser Geschutze erhalten sollten Die Ausbildung erfolgt an den Standorten welche auch die Ausbildung fur die Infanteriegeschutze durchfuhrten da die dortigen Ausbildungsoffiziere bereits Erfahrungen in der Bekampfung gegnerischer Kampfwagen aufweisen konnten Der eigentliche Geschutztrupp bestand dann aus sieben Soldaten einem Richtschutzen einem Ladeschutzen dem Geschutzfuhrer und vier Schutzen zur Abwehr der die Kampfwagen begleitender Infanterie Je zwei Geschutze wurden dabei von einem Offizier gefuhrt der mit seiner Ordonanz und zwei Meldern den Einsatz koordiniert Beide Geschutze sollten so eingesetzt werden dass diese sich gegenseitig Deckungsfeuer geben konnten Weiterentwicklung BearbeitenBasierend auf den Erfahrungen mit der 3 7 cm Tankabwehrkanone wurden Ende der 1920er Jahre weitere Projekte bekannt Im Bereich der Panzerjager Selbstfahrlafetten wurde fur den Leichttraktor Varianten von 3 7 cm Kanonen erprobt Die spatere 3 7 cm PaK 36 war eine der Folgeentwicklungen die ebenfalls auf den Erfahrungen zur 3 7 cm Tankabwehrkanone basierte 3 Museale Rezeption BearbeitenBayerisches Armeemuseum Eine 3 7 cm TAK ist neben anderen Geschutzen in der Reduit Tilly ausgestellt Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz Die Sammlung verfugt uber ein Geschutz in der Ausstellung der Panzerabwehrwaffen Siehe auch BearbeitenListe von Artillerie gemass den Kennblattern fremden Gerats D 50 4 und D50 5 und D 50 6Literatur BearbeitenAlexander Fasse Im Zeichen des Tankdrachen Hrsg Humboldt Universitat Berlin 2007 OCLC 648860904 S 133 136 hu berlin de PDF 8 4 MB Wolfgang Fleischer Deutsche Artillerie 1914 1918 Typenkompass 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2013 ISBN 978 3 613 03545 4 Thomas L Jentz amp Hilary Louis Doyle Panzer Tracts No 7 1 Panzerjaeger 3 7cm Tak to Pz Sfl Ic 1927 to 1941 1 Auflage Panzer Tracts Eigenverlag Boyds MD 2008 ISBN 978 0 9815382 3 5 Franz Kosar Panzerabwehrkanonen 1916 1977 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1978 ISBN 3 87943 562 6 Alfred Muther II Teil Infanteriegeschutze Tankabwehr und Tankbestuckung In Das Gerat der leichten Artillerie vor in und nach dem Weltkrieg Band 5 Bernhard amp Graefe Berlin 1937 Karl R Pawlas Die 3 7 cm Pak und ihre Vorlaufer In Waffen Revue Nr 72 Journal Verlag Schwend GmbH Schwabisch Hall 19 S 3 ff Weblinks Bearbeiten3 7 cm Tankabwehrkanone Rheinmetall tanks encyclopedia com abgerufen am 14 Februar 2023 3 7cm TAK Rheinmetall in starrer Raderlafette landships info abgerufen am 14 Februar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Karl R Pawlas Die 3 7 cm Pak und ihre Vorlaufer In Waffen Revue Nr 72 Journal Verlag Schwend GmbH Schwabisch Hall 2019 S 3 ff Wolfgang Fleischer Deutsche Artillerie 1914 18 2013 S 98 Alfred Muther II Teil Infanteriegeschutze Tankabwehr und Tankbestuckung In Das Gerat der leichten Artillerie vor in und nach dem Weltkrieg 5 Verlag Bernhard amp Graefe Berlin 1937 S 259 263 Artillerie der Artillerietruppe des Deutschen Heeres im Ersten WeltkriegPanzerabwehr MG 18 TuF 3 7 cm TAKFlugabwehr 3 7 cm Sockel Flak L 14 5 3 7 cm Maxim Flak M14 7 7 cm leichte Kw Flak L 27 M 1914 8 8 cm Flak 16Infanterie undGebirgsgeschutze 5 7 cm Maxim Nordenfelt 7 62 cm Infanteriegeschutz L 16 5 7 7 cm Infanteriegeschutz L 20 7 7 cm Infanteriegeschutz L 277 5 cm Gebirgskanone L 17 M 08Morser Granatenwerfer 16 Leichter Minenwerfer 7 58 cm Leichter Minenwerfer System Lanz 9 15 cm Mittlerer Minenwerfer 17 cm Ladungswerfer Ehrhardt 24 cm Schwerer Flugelwerfer Iko 24 cm Schwerer Minenwerfer 25 cm Schwerer Minenwerfer AlbrechtFeld mittlere undschwere Geschutze 7 62 cm Feldkanone Putilow M 02 7 7 cm Feldkanone 96 7 7 cm Feldkanone 96 n A 7 7 cm Feldkanone 16 7 7 cm Kanone in Haubitzlafette 9 cm Feldkanone C 73 91 10 5 cm leichte Feldhaubitze 98 10 5 cm leichte Feldhaubitze 98 09 10 5 cm leichte Feldhaubitze 16 10 5 cm leichte Feldhaubitze Krupp 10 cm Kanone 04 10 cm Kanone 14 10 cm Kanone 17 13 cm Kanone 15 cm Kanone L 40 i R 15 cm schwere Feldhaubitze 15 cm Versuchshaubitze 99 15 cm schwere Feldhaubitze 02 15 cm Schwere Versuchs Feldhaubitze L 13 Erhardt 15 cm schwere Feldhaubitze 13 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 02 15 cm Kanone 16 15 cm Versuchshaubitze L 30 Rheinmetall Leichte Kartaune 18 5 cm Versuchshaubitze L 22 Krupp Kartaune 20 cm Haubitze M 77Belagerungsgeschutzeund Kustenartillerie 21 cm Morser 99 21 cm Morser 21 cm Morser 16 Lange 21 cm Kanone in 38 cm Schiessgerust Paris Geschutz 28 cm Haubitze L 12 30 5 cm schwere Kustenmorser 38 cm Schnelladekanone L 45 Kurze Marine Kanone 12 L 16 Gamma Gerat Dicke BerthaEisenbahngeschutze internationale Liste 15 cm Schnelladekanone L 45 Nathan 17 cm Schnelladekanone L 40 Samuel 21 cm Schnelladekanone Peter Adalbert 24 cm Eisenbahnkanone L 30 Theodor Otto 24 cm Eisenbahnkanone L 35 24 cm Eisenbahnkanone L 40 Theodor Karl 28 cm Schnelladekanone L 40 Bruno 28 cm Eisenbahnkanone L 40 Kurfurst 38 cm Schnelladekanone L 45 Max Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 3 7 cm TAK amp oldid 239321644