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Dieser Artikel befasst sich mit dem Panzertyp Kampfpanzer Geschichte und Allgemeines unter Panzer Der Kampfpanzer in der offentlichen Wahrnehmung auch meist nur Panzer ist das Hauptwaffensystem der Panzertruppe Kampfpanzer sind die am starksten gepanzerte und am flexibelsten bewaffnete Panzergattung und bilden am Anfang des 21 Jahrhunderts noch immer das Ruckgrat der Landstreitkrafte Der deutsche Kampfpanzer Leopard 2A5Typischerweise sind Kampfpanzer gepanzerte Gleiskettenfahrzeuge mit einer Kanone als Hauptwaffe in einem rundum drehbaren Turm Sie sollen einen moglichst guten Kompromiss aus Panzerung Feuerkraft und Beweglichkeit darstellen Ihre Aufgabe ist die Bekampfung gegnerischer Panzer und befestigter Stellungen Beim Kampf in urbanem Gebiet unterstutzen sie auch haufig die Infanterie durch ihre Feuerkraft und ihren Panzerschutz Bei modernen Panzern besteht die Besatzung in der Regel aus drei oder vier Mann In der Wanne sitzt oder liegt im Allgemeinen der Fahrer Im Turm befinden sich ublicherweise der Kommandant der Richtschutze und falls der Panzer keinen Ladeautomat fur die Kanone hat ein Ladeschutze In der Wehrmacht wurde in der Regel die Bezeichnung Panzerkampfwagen militarisch abgekurzt PzKpfw verwendet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Definition der OSZE 2 Geschichte 3 Technik 3 1 Mobilitat und Antrieb 3 2 Schutzeinrichtungen 4 Bewaffnung 4 1 Hauptwaffe 4 2 Sekundarwaffen 4 3 Zielerfassung 4 4 Munitionsarten 5 Aktuelle Modelle 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDefinition der OSZE BearbeitenDie Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE definiert den Begriff Kampfpanzer im Vertrag uber Konventionelle Streitkrafte in Europa KSE Vertrag von November 1990 in Artikel II wie folgt Kampfpanzer bezeichnet ein gepanzertes Kampffahrzeug mit Eigenantrieb und hoher Feuerkraft in erster Linie aus einer zur Bekampfung von gepanzerten und anderen Zielen erforderlichen Panzerkanone mit hoher Mundungsgeschwindigkeit zum Schiessen im direkten Richten das uber eine grosse Gelandegangigkeit und einen hohen Grad an Selbstschutz verfugt und das nicht in erster Linie fur den Transport von Kampftruppen konstruiert und ausgerustet ist Solche gepanzerten Fahrzeuge dienen als Hauptwaffensysteme von Panzer und sonstigen gepanzerten Truppen der Landstreitkrafte Kampfpanzer sind gepanzerte Kettenkampffahrzeuge deren Leergewicht mindestens 16 5 metrische Tonnen betragt und die mit einer um 360 Grad seitlich schwenkbaren Kanone mit einem Mindestkaliber von 75 Millimetern ausgerustet sind Ausserdem gelten alle gepanzerten Radkampffahrzeuge die in Dienst gestellt werden und alle anderen oben genannten Kriterien erfullen ebenfalls als Kampfpanzer 2 Geschichte BearbeitenBis heute entwickelten sich die Panzer in einem Wettbewerb der drei Faktoren Panzerung Bewaffnung und Mobilitat seit dem Zweiten Weltkrieg noch erganzt um die Faktoren Fuhrbarkeit und Verfugbarkeit Mit der Entwicklung erster motorgetriebener Fahrzeuge entstanden auch an verschiedenen Orten Uberlegungen fur gepanzerte Gefechtsfahrzeuge Diese waren aber uberwiegend Radfahrzeuge und darum keine direkten Vorfahren moderner Kampfpanzer und keiner der Entwurfe konnte sich bis zum Ersten Weltkrieg durchsetzen Unter den Bedingungen des Stellungskrieges wurden dann von britischer Seite die ersten Kampfpanzer auf Gleisketten entwickelt Diese dienten nahezu ausschliesslich der Infanterieunterstutzung die Bewaffnung war dementsprechend zur Bekampfung von Infanterie maximal noch von Feldbefestigungen vorgesehen Die Panzerung war auf einen Rundumschutz gegen Handwaffen ausgelegt und die Anforderungen an Mobilitat lagen mehr im Bereich der Notwendigkeit Graben und Granattrichter uberwinden zu mussen Geschwindigkeit war nebensachlich Die deutsche Seite beschrankte sich zunachst vor allem auf die Entwicklung infanteristischer Panzerabwehr eigene Panzer kamen in diesem Krieg praktisch nicht mehr zum Einsatz Die franzosischen Panzer waren zunachst wenig praxistauglich Die leichten Panzer von Renault fuhrten aber das bis heute gultige Konzept des rundum drehbaren Geschutzturms ein Eine Differenzierung der Panzertypen und die Entwicklung dazu passender Einsatzdoktrinen fand erst zwischen den Weltkriegen statt Neben anderen Irrwegen setzten sich Multiturmpanzer nicht durch Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hingen die Westalliierten einer an die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges anknupfenden Einsatzdoktrin fur Panzer zur Unterstutzung der Infanterie an Die Sowjetunion hatte zwar zunachst wesentlich modernere Einsatztaktiken fur Panzer entwickelt die auch den Panzerbau entsprechend beeinflussten diese aber im Zuge der stalinistischen Sauberungen wieder aufgegeben Die Deutsche Wehrmacht war in der Entwicklung von Panzerfahrzeugen durch die Beschrankungen des Versailler Vertrages behindert Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bestand ein Grossteil der Panzer aus Fahrzeugen die technisch unterlegen waren trotzdem gelangen aufgrund entsprechender Taktiken in der ersten Halfte des Zweiten Weltkrieges einige spektakulare Feldzuge oft auch als Blitzkrieg bezeichnet Die im weiteren Verlauf des Krieges hauptsachlich eingesetzten mittleren Panzer wie der sowjetische T 34 oder der deutsche Panther waren richtungsweisende Entwurfe Der T 34 hatte eine hervorragende Mobilitat und durch gunstige Neigung der Fahrzeugwande sehr gute Panzerwirkung bei einem relativ niedrigen Gewicht von etwa 30 Tonnen Der Panther war ahnlich konzipiert entsprach aber mit moderner Feuerleitung Drehstabfederung Drei Mann Turm usw schon weitgehend den Nachkriegsmodellen Die vor allem von der deutschen Wehrmacht auf dem Hohepunkt des Zweiten Weltkrieges verfolgte Taktik des Einsatzes schwerer Panzer wie des Tiger oder Tiger II wurde nach schlechten Erfahrungen mit deren stark eingeschrankter Mobilitat nach 1945 nicht mehr lange fortgefuhrt Die in den 1960er Jahren erfolgte Ausmusterung des erst zehn Jahre zuvor in Dienst gestellten britischen Conqueror bestatigte die Richtigkeit der Abkehr vom Konzept schwerer Panzer Die im Koreakrieg sichtbar gewordene Uberlegenheit mittelschwerer Panzer mit starker Feuerkraft im Bewegungskrieg fuhrte zur Weiterentwicklung dieser Kampfpanzer Hier zeichnete sich besonders der britische Centurion aus der bis 1966 den Conqueror in der britischen Armee verdrangte Er gilt als Prototyp des modernen Main Battle Tank Dieser englische Begriff kam mit dem Erfolg dieses Typs auf In dieser Zeit setzte sich das Konzept des modernen Kampfpanzers durch womit auch eine Reduzierung der Bandbreite an Kampfpanzermodellen einherging Im Englischen schlug sich dies im Ausdruck Main Battle Tank kurz MBT wortlich ubersetzt Hauptkampfpanzer nieder Der Begriff tragt dem Umstand Rechnung dass die Trennung zwischen den Konzepten von leichten mittleren und schweren Kampfpanzern zugunsten eines universellen Allzweckpanzers weitgehend entfallt In den Auseinandersetzungen im Nahen Osten etwa 1967 auf agyptischer Seite im Sechstagekrieg gegen Israel zeigten die schweren Panzer wie der sowjetische IS 3 im Kampfeinsatz ihre Unzulanglichkeiten wobei diese Panzer freilich zu dieser Zeit schon technisch uberholt waren Ahnlich erging es dem letzten schweren sowjetischen Panzer dem T 10 Dieser geriet ab Ende der 1960er Jahre gegenuber dem moderneren und leichteren T 64 sowohl technisch als auch in puncto Feuerkraft immer mehr ins Hintertreffen und wurde um 1973 aus dem aktiven Einsatzbestand genommen Damit hatten sich die Main Battle Tanks in der Nachfolge der mittleren Panzer endgultig bei beiden Machtblocken NATO und Warschauer Pakt etabliert Den leichten Panzern blieb noch die Rolle der Aufklarung auf dem Gefechtsfeld Sie wurden spater jedoch durch Schutzenpanzer Panzerwagen oder Radpanzer ersetzt die noch kostengunstiger waren Diese besitzen heute eine Bewaffnung und Mobilitat die fruheren leichten Panzern uberlegen ist Nach der Ausmusterung des US amerikanischen M551 Sheridan ist der Stingray II einer der letzten noch im Dienst befindlichen leichten Kampfpanzer sein einziger Nutzerstaat ist Thailand In den letzten 25 Jahren ist das Gewicht der Kampfpanzer bedingt durch immer starkere Panzerungen und grossere Kanonen enorm gestiegen Verschiedene aktuelle Typen wiegen um die 70 Tonnen was in etwa der Gewichtsklasse der ursprunglichen schweren Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg entspricht Aus diesem Grund werden heute die modernen Kampfpanzer immer haufiger als schwere Kampfpanzer bezeichnet obwohl sie entwicklungsgeschichtlich von den mittleren Panzern abstammen Sie weisen dabei jedoch durch die entsprechend weiterentwickelte Antriebstechnologie und durch die mechanische Zuverlassigkeit nicht die Mangel der fruheren schweren Panzer auf Mit dem Ende des Kalten Krieges und der Wandlung des Schlachtfeldes von offenem panzergunstigem Gelande zu Einsatzen in unwegsamem Gelande steht die Daseinsberechtigung immer mehr in Frage und die Zahl der einsatzbereit gehaltenen Einheiten wurde wesentlich verringert Setzen Staaten wie China Indien oder Sudkorea nach wie vor auf starke Panzerverbande so andern sich die Anforderungen der NATO Staaten zu luftverladbaren schnellen Einsatzverbanden mit entsprechenden Fahrzeugen Aufgrund ihrer hohen Stosskraft Durchsetzungs Durchhalte und Wirkfahigkeit sind sie jedoch noch immer ein fester Bestandteil jeder Landstreitmacht im weiter gultigen Konzept Gefecht der verbundenen Waffen So sind Kampfpanzer bei Friedensmissionen Peace Support Operation ein Druck und Ordnungsmittel im Rahmen der Show of Force dem Zeigen der militarischen Starke gegenuber den Konfliktparteien Beim Kampf in bebautem Gelande und im Hauserkampf bieten Panzer durch ihre Panzerung und Bewaffnung Schutz und Feuerkraft fur die primar kampfende Infanterie und begleitende Unterstutzungseinheiten sind aber in hohem Mass durch die kurzen Kampfentfernungen und Panzerabwehrhandwaffen des Gegners gefahrdet Die meisten Verluste an amerikanischen Kampfpanzern wahrend des letzten Golfkrieges entstanden beim Kampf in urbanen Gebieten Siehe auch Geschichte der PanzerTechnik BearbeitenMobilitat und Antrieb Bearbeiten Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde zwar auf Gelandegangigkeit grundsatzlich Wert gelegt jedoch wurden auch Panzertypen mit extrem verstarkter Panzerung auf Kosten der Mobilitat eingefuhrt Zum Teil lag dies an konzeptuellen Vorgaben Infanteriepanzer oft aber auch schlicht daran dass entsprechend leistungsstarke Motoren nicht verfugbar waren Bis in die Gegenwart besitzen Kampfpanzer eine hohe Mobilitat Das Verhaltnis von Motorleistung und Masse liegt bei modernen Panzern uber 20 PS t Automatische Schalt Lenkgetriebe mit hydraulischer Wandlung sind heute Standard Die Reichweite eines Kampfpanzers in leichtem Gelande liegt dabei heute meistens bei 400 bis 500 km zur Zeit des Zweiten Weltkriegs waren es oft nur 150 km In manchen Fallen wie etwa beim deutschen Leopard 2 liegt die erreichbare Geschwindigkeit auf Strassen in Bereichen die fruher nur Radfahrzeuge erreichten uber 70 km h Die Fahrleistungen im Gelande erreichen dabei heute die Grenze der physischen Belastbarkeit der Besatzung bei Panzern mit Drehstabfederung Die ersten Panzer wurden von Benzin oder Petroleummotoren als Reihen V oder auch Sternmotor angetrieben Im Laufe des Zweiten Weltkriegs zeigte sich die Uberlegenheit des Dieselmotors bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dominierten aber aus verschiedenen Grunden noch Benzinmotoren Mit der Weiterentwicklung des Panzerbaus ist der Dieselmotor im 21 Jahrhundert der vorherrschende und am weitesten entwickelten Antriebstyp fur Panzerfahrzeuge Anfanglich in Bezug auf sein Gewicht noch leistungsschwach hat er sich zum aufgeladenen Hochleistungsdiesel gewandelt Oft ist er als Vielstoffmotor ausgelegt um die Treibstoffversorgung zu vereinfachen Ein weiterer Antriebstyp ist die Gasturbine wie sie beim US amerikanischen M1 Abrams dem sowjetischen T 80 und als hybrider Mischantrieb Diesel und zusatzliche Gasturbine beim Stridsvagn 103 Verwendung findet Im Gegensatz zum Dieselmotor ist diese Antriebsform bei gleicher Leistung leichter Dabei entsteht allerdings ein wesentlich hoherer Kraftstoffverbrauch was die Reichweite des Fahrzeugs einschrankt und logistische Probleme in der Treibstoffnachfuhrung verursacht Die Nachteile des hohen Treibstoffverbrauchs der beiden Triebwerksarten im Leerlauf und die Tatsache dass die benotigte Energie zum Aufrechterhalten der Systeme eines Kampfpanzers beim langeren Verweilen in Stellungen oder beim Beobachtungshalt von den Batterien nur uber eine unzureichend kurze Zeit gedeckt werden kann versucht man mit zusatzlichen Stromerzeugern zu losen Die Hilfsmotoren senken so neben dem Treibstoffverbrauch auch die Infrarotsignatur und reduzieren die Gerauschentwicklung Das Triebwerk ist bei vielen Modellen im Heck untergebracht was die klassische Form des Panzerbaus darstellt Die Vorteile dieser Konstruktion sind eine gunstige Infrarotsignatur der Front kein Hitzeflimmern vor den Optiken kurzere Kuhl und Abgasfuhrung freie Gestaltung der Wannenfront und geringe Belastung der Kette durch Reduzierung der dynamischen Zugkraft auf die letzte Laufrolle und das letzte Triebrad Problematisch hingegen ist der Rohruberstand bei einer langeren Hauptwaffe wahrend der Gelandefahrt Nur wenige Kampfpanzer wie der israelische Merkava sind Fronttriebler So dient das Triebwerk bei dieser Bauform als zusatzlicher Schutz fur die Besatzung und ermoglicht eine Heckausstiegsluke wie bei einem Schutzenpanzer Nachteile dieser Konstruktion sind jedoch eine Einschrankung des Waffenrichtbereiches hohere Kettenbelastung im gesamten oberen Kettentrum mogliche Schaden des starr gelagerten Triebrades bei schneller Gelandefahrt die Notwendigkeit eines Seitenvorgeleges mit Achsversatz Stirnradbauweise eine erhohte Infrarotsignatur der Front sowie ein erhohter Aufwand bei Kuhlung und Abgasfuhrung Trotz ihrer Komplexitat konnen die Triebwerke zum Teil in kurzer Zeit gewechselt werden Dabei sind oft Motor Schalt Lenkgetriebe und Kuhlanlage zu einem Block gebundelt Schutzeinrichtungen Bearbeiten Ursprunglich wurden Panzer durch gewalzte Platten oder gegossene Elemente aus speziellem Panzerstahl geschutzt Die ersten Panzer im Ersten Weltkrieg hatten eine 6 bis 12 mm dicke Panzerung Am Anfang des Zweiten Weltkriegs wurde eine Panzerung von 30 bis 40 mm fur die Frontpanzerung mittlerer Kampfpanzer fur ausreichend erachtet Der schwere Tiger II hatte am Ende des Zweiten Weltkrieges eine Panzerung von bis zu 185 mm Dicke Seit den 1970er Jahren verfugen Kampfpanzer normalerweise uber Verbundpanzerung aus Metall und Keramiken deren genaue Zusammensetzung geheim ist Teilweise wird auf der Panzerung eine zusatzliche Reaktivpanzerung angebracht bzw eingesetzt um auch Schutz vor Hohlladungsgeschossen zu bieten Neuere Modelle verfugen teilweise uber zusatzliche Panzerelemente aus Hartmetall wie z B abgereichertem Uran M1 HA um die Widerstandsfahigkeit gegen Wuchtgeschosse zu erhohen Zunehmend Verbreitung findet eine modular aufmontierte Panzerung die Reparaturen Wartung und vor allem die spatere Anpassung des Schutzstandards durch Materialienaustausch oder Verstarkung erleichtert Abstandsaktive Schutzmassnahmen kommen zum Einsatz um Bedrohungen schon fruh zu eliminieren Klassische Kampfpanzer sind vor allem am Bug und an der Turmfront stark gepanzert wahrend Boden Dach und Heck relativ schwach gepanzert sind Bei den Einsatzen in Tschetschenien Libanon Irak und Afghanistan hat sich aber gezeigt dass ein ausreichender Rundumschutz unverzichtbar ist Moderne Kampfpanzer verfugen uber einen Schutz gegen die Explosion der eigenen Munition nach Treffern in den Munitionsbunker Dazu ist der Munitionsbunker durch gepanzerte Turen zum Kampfraum hin abgeschottet die entstehende Explosionsenergie wird durch Sollbruchstellen nach aussen abgeleitet Zudem wird vermehrt insensitive Munition verwendet die bei einem Treffer nicht explodiert sondern nur abbrennt Automatische Brandunterdruckungsanlagen schutzen die Besatzungen zusatzlich Eine wichtige Komponente moderner Kampfpanzer ist auch der Schutz der Besatzung gegen die Wirkung von ABC Waffen fur den der Besatzungsraum abgedichtet wird und unter Uberdruck gesetzt wird Die Versorgung mit komprimierter Frischluft erfolgt durch integrierte Filteranlagen im Panzer Bewaffnung BearbeitenHauptwaffe Bearbeiten Die Hauptwaffen von Kampfpanzern sind Kanonen Sie sind in der Regel anders als Kanonen von Artilleriepanzern nicht weit hohenrichtbar da sie ihre Ziele normalerweise direkt auf Sicht beschiessen In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg wurden Panzer zum Teil mit mehreren Turmen beziehungsweise mit Kanonen ausgestattet Einige Sondermodelle wurden auch mit Flammenwerfern ausgerustet Waren im Zweiten Weltkrieg Kanonen im Kaliber 37 mm bis 88 mm die Regel stieg es mit der Zeit auf 105 mm und mehr Am Anfang noch als Zugrohrkanonen ausgelegt kommen im 21 Jahrhundert uberwiegend Glattrohrkanonen mit Kalibern von 120 mm bis 125 mm zum Einsatz Eine Ausnahme bildet hier der Challenger 2 Panzer aus Grossbritannien der noch mit einer Zugrohrkanone ausgerustet ist Bei diesen Panzern sollte ursprunglich eine Umrustung erfolgen welche jedoch aufgrund knapper Mittel im Verteidigungsetat gestrichen wurde Trotz des schon grossen Kalibers von 120 mm beziehungsweise 125 mm bei den Panzern des Ostblocks wurden Kanonen noch grosseren Kalibers entwickelt In den Vereinigten Staaten wurde Mitte der 1960er Jahre die Kombinationswaffe M81 im Kaliber 152 mm entwickelt und gebaut Mit der Fahigkeit neben herkommlicher Panzermunition einen Lenkflugkorper zu verschiessen sollte die Waffe im Kampfpanzer 70 und M60 eingebaut werden Mit den Glattrohrkanonen war die Technik der M81 jedoch veraltet Mit dem Erscheinen neuer Panzerungen wurde in den 1970er Jahren die Entwicklung erneut vorangetrieben In den NATO Staaten setzte man auf das Kaliber 140 mm die Munition wog jedoch 38 Kilogramm was einen Ladeautomaten erforderte Mit dem Wegfall der Ost West Bedrohung wurde 1993 die Entwicklung eingestellt und leistungsgesteigerte Glattrohrkanonen mit den Kalibern 105 mm bis 120 mm wurden entwickelt und eingefuhrt Als Beispiel gilt hier die Rheinmetall 120 mm Glattrohrkanone Sekundarwaffen Bearbeiten Als Zweitbewaffnung meist als Sekundarwaffe bezeichnet besitzen Kampfpanzer eine oder mehrere Waffen Typischerweise sind dies Maschinengewehre MG in den Kalibern 7 62 mm und 12 7 mm In den Weltkriegen noch meist im Bug der Wanne montiert und mit begrenztem Richtbereich sind diese Waffen im spateren Panzerbau koaxial zur Kanone im Turm installiert und werden in Hohe und Seite der Hauptwaffe nachgefuhrt Weitere Maschinengewehre sind auf dem Turmdach montiert und dienen meist der Fliegerabwehr Lange Zeit noch extern vom Ladeschutzen oder Kommandanten bedient werden diese mit Beginn der asymmetrischen Kriegfuhrung auf dem Gefechtsfeld aus dem Inneren ferngesteuert Der Kampfpanzer Merkava der fur den Kampf in bebautem Gelande optimiert ist verfugt daruber hinaus noch uber einen 60 mm Morser Zum Selbstschutz besitzen die Panzer eine Nebelmittelwurfanlage mit der durch Nebelkorper Rauch erzeugt werden kann um im Gefecht einem Gegner die Sicht zu nehmen Daruber hinaus sind strukturverstarkte Anlagen auch in der Lage Splittergranaten zu verschiessen Ein Beispiel im westlichen Raum ware das franzosische GALIX Zielerfassung Bearbeiten In den ersten Panzern wurden Ziele noch rein optisch vom Schutzen erfasst die Entfernung wurde geschatzt Aufgrund des extremen Larms in den Panzern des Ersten Weltkrieges war eine Feuerleitung und Koordination der Waffen kaum moglich Mit dem sich durchsetzenden Konzept des Turmpanzers etablierte sich auch die Zielvorgabe durch den Kommandanten und die Ausstattung mit verstarkenden Zieloptiken Die Entfernungen wurden mit Hilfe der Strichformel uber das Zielfernrohr oder mit der stadiametrischen Messskala im Sichtfeld des Zielfernrohres ermittelt Eine genaue Zielerfassung war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nur bei ausreichender Beleuchtung moglich nachfolgend bis in die 1980er Jahre benotigte man in der Nacht einen sogenannten Schiessscheinwerfer zur Zielbeleuchtung Mit der Panzerentwicklung der Nachkriegszeit stehen eine Vielzahl von Hilfsmitteln bis hin zur computergestutzten Zielauswahl und Geschutzausrichtung zur Verfugung Kommandant und Richtschutze verfugen uber unabhangige Optiken und Nachtsichtgerate Die zunehmende Ausstattung mit Sensoren und Computern ermoglicht ein von Fahrstorungen im Gelande unabhangiges Schiessen aus der Bewegung auf stehende und bewegliche Ziele auf Entfernungen um die 3000 m bei Tag Nacht und eingeschrankter Sicht Dazu wird die Kanone gefuhrt von der Zielvorrichtung mittels Kreiseln und schnellen Antrieben stabilisiert In der Anfangszeit war der Richtschutze noch auf eine optische Entfernungsmessung angewiesen was meist per Schnittbildmessung oder Mischbildmessung erfolgte Die ebenfalls angewendete Raumbildentfernungsmessung erforderte die Fahigkeit zum raumlichen Sehen Kampfpanzer wie der Leopard 1 verfugten uber beide Systeme russische Kampfpanzer wie der T 72 dagegen meist uber Schnitt oder Mischbildentfernungsmesser Ein Grossteil der Panzer benotigte noch einen Schiesshalt um das Ziel zu treffen Mit Einfuhrung der elektronischen Entfernungsmessung durch einen Laser nach dem LIDAR Prinzip und Stabilisierung der Hauptwaffe und Sichtlinien in allen Achsen wurde dieses Manko erheblich vermindert Die Ausstattung mit analogen und spater digitalen Feuerleitrechnern ermoglichte es der Besatzung aus der Bewegung ein Ziel zu treffen Der Feuerleitrechner berucksichtigt dabei Luftdruck Lufttemperatur Ladungstemperatur Entfernung zum Ziel eigene Geschwindigkeit Zielgeschwindigkeit sowie den gewahlten Munitionstyp und fuhrt danach den Vorhalt und Aufsatz fur Waffe und Turm Das Richten erfolgt mittels elektrohydraulischer oder elektromechanischer Richtantriebe Munitionsarten Bearbeiten Prinzipiell konnten Panzerkanonen jede Art von Artilleriemunition verschiessen Aufgrund ihres Einsatzprofiles werden viele Munitionsarten jedoch von Panzern kaum mitgefuhrt Ursprunglich standen ihnen nur Wuchtgeschosse und Sprenggranaten zur Verfugung Als spezielle Munition zur Panzerbekampfung wurden ausserdem Hohlladungsgeschosse und in den 1940er Jahren Quetschkopfgeschosse eingefuhrt letztere benotigt jedoch zwingend eine Zugrohrkanone um effektiv zu sein Mit der Verwendung von Schott und Verbundpanzerungen wurde die Quetschkopfmunition zunehmend wirkungslos Panzermunition des 21 Jahrhunderts besteht daher aus Geschossen fur Glattrohrkanonen Grossteils werden panzerbrechende flugelstabilisierte Treibkafiggeschosse APFSDS und flugelstabilisierte Mehrzweckmunition meist als Hohlladung ausgelegt eingesetzt Durch den zunehmenden Kampf in bebautem Gelande verwenden die Streitkrafte der Welt auch Sprenggranaten durch den Einsatz programmierbarer Zunder jedoch um vieles effektiver als in den Weltkriegen So ist die Munition in der Lage vor der Explosion ein Mauerwerk zu durchdringen oder wenn gewunscht in der Luft mit festgelegtem Abstand zum Ziel zu detonieren Zusatzlich gibt es Lenkflugkorper Reichweite bis zu 8 km und Anti Personen Munition die sich aus Glattrohrkanonen verschiessen lassen Aktuelle Modelle BearbeitenZurzeit weitgehend dem Stand der Technik entsprechende Kampfpanzer sind der deutsche Leopard 2 ab Ausfuhrung A5 der US amerikanische M1 Abrams der iranische Zulfiqar der britische Challenger 2 der franzosische Leclerc die sudkoreanischen Modelle K1 und K2 der italienische Ariete die russischen T 90 und T 14 sowie auch die verbesserten Versionen der alteren sowjetischen Typen T 72 und T 80 der ukrainische T 84 der pakistanische Al Khalid der israelische Merkava Mk4 die japanischen Typ 90 und Typ 10 sowie der chinesische Typ 99 Die weltweit noch immer am weitesten verbreiteten Kampfpanzer sind die alteren sowjetisch russischen Typen wie T 54 T 55 und T 62 bzw deren chinesische Kopien Typ 59 Typ 62 und Typ 63 Diese Panzermodelle sind wegen ihrer nur aus Stahl bestehenden Panzerung trotz haufig vorgenommener Kampfwertsteigerungen gegen modernere Panzerfahrzeuge nicht mehr konkurrenzfahig In Entwicklungslandern bzw der sogenannten Dritten Welt stellen sie mangels besserer Fahrzeuge immer noch die wichtigsten Kampfpanzer im Einsatz dar Die auf westlicher Seite noch vertretenen alteren Leopard 1 aus Deutschland sowie der franzosische AMX 30 sind mit ihren 45 t bzw 36 t relativ leicht und entsprechen noch der Konstruktionsphilosophie der modernen Panzer stellen aber aufgrund ihrer ebenfalls nicht mehr konkurrenzfahigen Panzerung und Feuerkraft nicht mehr den wichtigsten Panzer ihres Landes dar und sind zum Teil in ihren Ursprungslandern bereits komplett ausgemustert Leopard 1 im Jahr 2003 Der argentinische TAM sowie der amerikanische Stingray sind der Versuch einen leichteren Panzer fur die Rolle des Kampfpanzers zu schaffen Diese kommen den Leistungen alterer Versionen moderner Kampfpanzer nahe konnen sich aber keinesfalls mit den grosseren und starkeren Modellen messen Siehe auch BearbeitenListe der Panzermodelle nach 1945 Panzer des Kalten KriegesLiteratur BearbeitenAlan K Russell Moderne Kampfpanzer Waffen und Gerat Band 3 Motorbuch Verlag ISBN 3 613 01792 X George Forty Tanks of World War Two Bloomsbury USA 1995 ISBN 978 1 85532 532 6 208 Seiten online PDF Memento vom 15 Mai 2018 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten Commons Kampfpanzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Kampfpanzer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Hahn Waffen und Geheimwaffen des Deutschen Heeres 1933 1945 Band 2 Dorfler Verlag GmbH 2003 S 15 ISBN 978 3 89555 128 4 VERTRAG UBER KONVENTIONELLE STREITKRAFTE IN EUROPA Memento vom 10 Juni 2007 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4192994 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kampfpanzer amp oldid 234068301