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Dieser Artikel beschreibt die Panzerung gegen moderne panzerbrechende Munition Fur die Verbundpanzerung des spaten 19 Jahrhunderts siehe Compoundpanzerung Eine Verbundpanzerung ist eine Panzerung die aus verschiedenen Schichten von Materialien besteht Sie soll einen moglichst weitreichenden Schutz gegen verschiedene Angriffsformen mit panzerbrechender Munition gewahrleisten Darunter sind Hohlladungs und Wuchtgeschosse Quetschkopfmunition und Panzerabwehrminen Dazu werden in die Verbundpanzerung verschiedene Materialien eingearbeitet Erstmals kam die Verbundpanzerung beim sowjetischen Kampfpanzer T 64 zum Einsatz Der T 64 war der erste in Serie produzierte Panzer mit einer Verbundpanzerung Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Panzerstahl 2 1 RHA 2 2 HHA 2 3 Perforierte Panzerung 3 Leichtmetalle 3 1 Magnesiumlegierungen 3 2 Aluminiumlegierungen 3 3 Titanlegierungen 4 Keramikpanzerung 4 1 Erste Generation 4 2 Zweite Generation 4 3 Dritte Generation 5 Reaktivpanzerung 5 1 Erste Generation 5 2 Zweite Generation 5 3 Dritte Generation 6 Schottpanzerung 6 1 Erste Generation 6 2 Zweite Generation 6 3 Dritte Generation 7 Faserverstarkte Kunststoffe 8 Siehe auch 9 Literatur 10 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenDie Entwicklung von Hohlladungsgeschossen und Raketen nach 1942 stellte eine enorme Bedrohung fur Panzer dar da sie Panzerungen aus Stahl in Starken durchschlagen konnten die es nicht mehr praktikabel machten einen dagegen sicheren Panzer zu bauen Dies wurde insbesondere wahrend des Jom Kippur Krieges deutlich als viele israelische Panzer von sowjetischen Panzerabwehrlenkwaffen zerstort wurden 1 Dies fuhrte auch auf Seiten des Westens zu einer beschleunigten Entwicklung von Verbundpanzerungen die in der darauffolgenden Kampfpanzergeneration Leopard 2 M1 Abrams Challenger 1 erstmals zum Einsatz kamen Das Ziel einer Verbundpanzerung ist es ein gefordertes Schutzniveau durch die Kombination verschiedener Materialien zu erreichen wobei das Gewicht einer solchen Anordnung erheblich unter dem Gewicht einer Panzerung aus homogenem Panzerstahl mit dem gleichen Schutz liegt Die Schutzwirkung einer Verbundpanzerung wird in RHA angegeben dies entspricht dem Schutzniveau einer Panzerstahlplatte mit ebendieser Starke Die Wirksamkeit einer Verbundpanzerung wird mit zwei Werten angegeben TE thickness effectiveness RHA Aquivalent einer Panzerung im Vergleich zu ihrer Dicke EM mass efficiency Indexzahl fur die massenbezogene Schutz Effizienz einer Panzerung im Vergleich zu Panzerstahl hohere Werte bedeuten bessere SchutzwirkungEine Aluminiumknetlegierung vom Typ Al 5XXX besitzt zum Beispiel eine TE von 0 6 Eine 100 mm dicke Aluminiumplatte besitzt somit ein Schutzniveau von 60 mm Panzerstahl Um eine Schutzwirkung von 100 mm RHA zu erreichen waren 166 66 mm Aluminium notwendig d alu R H A T E Alu 100 0 6 167 m m displaystyle d text alu frac RHA TE text Alu frac 100 0 6 approx 167 mathrm mm nbsp Eine Aluminiumlegierung besitzt nur 34 6 der Dichte einer Stahllegierung Der EM Wert der Aluminiumlegierung betragt somit E M R H A d Alu r Alu r Stahl 100 167 0 346 1 73 displaystyle E text M frac RHA d text Alu cdot frac rho text Alu rho text Stahl frac 100 167 cdot 0 346 1 73 nbsp Natur und definitionsgemass besitzt Panzerstahl TE 1 und EM 1 Diese Rechnung ist ein stark vereinfachtes Beispiel da eine Verbundpanzerung auf unterschiedliche Bedrohungen Hohlladung Hartkerngeschoss APFSDS anders reagiert Die EM Werte einer Titanlegierung unter APFSDS Beschuss variieren zum Beispiel von 1 44 bis 1 9 je nach Penetratormaterial Langen Durchmesserverhaltnis und Geschwindigkeit 2 Panzerstahl BearbeitenRHA Bearbeiten Hauptartikel RHA Gewalzter Panzerstahl rolled homogeneous armour durch Warmebehandlung und Walzen in den mechanischen Eigenschaften Zugfestigkeit und Harte gegenuber Baustahl verbessert wurde erstmals im Zweiten Weltkrieg verwendet Spater wurden neue Legierungen entwickelt um Zahigkeit Duktilitat fur eine hohe Bruchdehnung bei trotzdem hoher Harte bis 300 Brinell zu steigern Dies wird durch Legierungsbestandteile wie Mangan Molybdan Vanadium Chrom Nickel oder Einlagerung von Kohlenstoffzementit und Stickstoff erreicht Panzerstahl ist bis in jungste Zeit die Grundlage fur Panzerfahrzeuge da er im Vergleich zu anderen Materialien relativ kostengunstig und einfach herzustellen und zu verarbeiten ist Panzerstahlstrukturen konnen sowohl aus Walzstahl geschweisst als auch gegossen werden wobei Walzstahl etwa ein Zehntel hohere Zugfestigkeit erreicht als Gussstahl 3 4 HHA Bearbeiten nbsp M113 Kawest der Schweiz mit perforierten StahlplattenGehartete Stahlplatte high hardness armor Durch die hohere Harte die teilweise uber 600 HB liegt kann das Material nicht mehr fur tragende Strukturen verwendet werden da es zu sprode ist Da das Harten von Stahl nicht mit beliebig dicken Platten erfolgen kann werden oft mehrere dunne Platten gehartet und ubereinander gelegt Der TE von gehartetem Stahl kann bis zu 1 6 betragen Ein Anwendungsbeispiel ist der Leopard 1A3 Moderne Panzerstahle kombinieren gehartete Oberflachenschichten und zahe Tragschichten z B Hardox Perforierte Panzerung Bearbeiten Bei dieser Panzerung werden die Stahlplatten perforiert Idealerweise sollte der Lochdurchmesser kleiner als oder gleich der zu erwartenden Bedrohungsprojektile sein Die Platten werden erst nach der Bearbeitung gehartet abgesehen von der einfacheren Bearbeitung des ungeharteten Stahls profitieren somit auch die Lochleibungen von der Vergutung Beim Einbau konnen mehrere Platten hintereinander gestapelt werden die Lochmuster sollten sich dabei abwechseln um eine Mini Schottpanzerung zu erzielen Optimalerweise sollten die Locher schrag gebohrt werden um einschlagende Geschosse durch die harten Innenwande in Drehung zu versetzen alternativ kann die Platte auch geneigt werden Die Schutzwirkung einer perforierten Panzerung entspricht etwa einer Panzerstahlplatte gleicher Dicke durch die Locher ist das Gewicht aber um bis zu 50 geringer Somit kann TE 1 und EM 2 abgeschatzt werden Leichtmetalle BearbeitenMagnesiumlegierungen Bearbeiten nbsp Der BMP 1 besitzt eine Wanne aus Walzstahl welche vor schweren Maschinengewehren und Splittern schutztMagnesiumlegierungen sind die leichtesten Metalle fur den Panzerbau Durch die Verarbeitungsmoglichkeiten sind auch Panzerwannen und andere tragende Strukturteile aus Magnesium moglich Die Legierung AZ31B ist zum Beispiel bei Beschuss aus Maschinengewehren und kanonen gewichtsgunstiger als eine Al 5XXX Aluminiumlegierung schneidet aber schlechter als eine Stahlplatte gleichen Gewichts ab Lediglich gegen Splitter ist diese Magnesiumlegierung auch wirksamer als gewalzter homogener Panzerstahl RHA 5 Bei modernen Panzern wird auf die Verwendung von Magnesium verzichtet da glasfaserverstarkter Kunststoff ungefahr die gleichen Eigenschaften besitzt aber uber eine etwas geringere Dichte verfugt nbsp Der VBCI besitzt eine Wanne aus einer AluminiumlegierungAluminiumlegierungen Bearbeiten Aluminiumlegierungen werden im Panzerbau haufiger verwendet Aluminium ermoglicht es tragende Strukturteile ohne Bedeutung fur den Panzerschutz wie zum Beispiel Laufrollen leichter zu gestalten Fur Panzerungselemente werden in der Regel Aluminiumknetlegierungen der Gruppe Al 7XXX verwendet es werden aber auch kaltgewalzte Aluminium Magnesium Legierungen wie beim M113 eingesetzt Die Verwendung von Aluminium Lithium Legierungen befindet sich noch in der Testphase 6 Aluminiumlegierungen haben gewichtsbezogen etwas bessere ballistische Eigenschaften als Panzerstahl sind jedoch teurer und nehmen mehr Raum ein Daher konnen sie Panzerstahl als Konstruktionsmaterial nicht vollstandig verdrangen Panzer aus Aluminiumlegierungen kommen dort zum Einsatz wo Gewicht eine bedeutende Rolle spielt Eine haufige Verwendung findet sich bei Schutzenpanzern und leichten Kampfpanzern wie dem M8 Armored Gun System schwere Kampfpanzer wurden nur experimentell aus Aluminium gebaut zum Beispiel MBT 80 Als Teil der Verbundpanzerung wurde Aluminium im T 80 und geruchteweise im Leopard 2 verwendet Titanlegierungen Bearbeiten nbsp Die Kommandantenluke des M2 besteht aus einer TitanlegierungDie Idee besteht darin hochfeste Titanlegierungen wie Ti 6Al 4V zu verwenden die etwa die gleichen Festigkeitskennwerte wie Panzerstahl aufweisen Da die Beschussfestigkeit TE thickness effectiveness 80 90 der von Panzerstahl entspricht bei nur 57 des Gewichtes hat man ein sehr wirksames Panzerungsmaterial das auch fur tragende Strukturteile verwendet werden kann Aufgrund des komplizierten Herstellungsprozesses ist Titan allerdings zehnmal teurer als herkommlicher Stahl Titanlegierungen werden deshalb nur als Sonderpanzerungen verwendet die Verwendung als Konstruktionsmaterial findet nur eingeschrankt statt So ist beim M2 Bradley die Kommandantenluke aus einer Titanlegierung gefertigt fur den M1 Abrams wurden testweise unter anderem die Blow out Panels die Motorabdeckung und die Kommandantenluke aus Titan gefertigt 7 Als Teil der Verbundpanzerung wird Titan beim Leclerc und VBCI eingesetzt Keramikpanzerung Bearbeiten nbsp Aluminiumoxidkeramiken desATF Dingo IDET 2007 Keramische Werkstoffe besitzen eine grosse Harte und Druckfestigkeit sind aber im Gegensatz zu Metallen eher sprode Im Gegensatz zu Metallen die sich bei hohen Drucken wie Fluide verhalten das heisst das Geschoss schwimmt durch die Panzerung wie ein U Boot durch Wasser reagiert Keramik mit Rissbildung Bruchstucke der Keramik dringen in den Metallstachel einer Hohlladung oder in einen Penetrator ein weiten diesen damit auf bzw werden vor dem Stachel komprimiert und hemmen das Fortkommen weit wirksamer als es Panzerstahl vermag Verbundpanzerungen aus Keramik werden heute fast uberall eingesetzt von beschusshemmenden Westen bis zu Panzern Der EM Wert von Keramikpanzerungen kann uber 4 liegen 8 Verwendet werden dafur haufig Al2O3 SiC und B4C Die Dicke der Keramikplatten kann dabei von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern reichen Erste Generation Bearbeiten nbsp Piranha Panzer mit SiC KachelnDie ersten Verbundpanzerungen mit Keramik bestanden aus einer Platte harten Materials wie Borsilikatglas oder Metallmatrix Verbundwerkstoffen die in einem Sandwich aus Stahl oder Aluminiumplatten steckte 9 Die bekannte Burlington ist zum Beispiel ein Sandwich Wabenkern Verbund bei der die Aussenhaut aus Aluminiumoxidkeramikkacheln in Honigwaben Form besteht die auf eine Matrix aus ballistischem Nylon geklebt wurden 10 Wichtig sind dabei eine reproduzierbare Fertigung jeder einzelnen Keramikplatte und die Einhaltung sehr enger Toleranzen Nur bei der Erfullung dieser Voraussetzung ist eine engfugige Verlegung moglich Jede Fuge grosser als 0 3 mm stellt eine Schwachstelle in der Beschussfestigkeit dar 11 Panzerungen die so aufgebaut sind haben gegenuber Panzerstahl keinen Gewichtsvorteil wenn sie vor Wuchtgeschossen schutzen sollen Dieser Aufbau bleibt aber aufgrund seines Gewichtsvorteils und der relativen Einfachheit bei anderen Anwendungen die erste Wahl So werden beim UH 60 und manchen Korperpanzerungen Borcarbidkeramiken auf Dyneemagewebe geklebt beim Piranha Panzer wird Stahl und Siliziumcarbid verwendet Zweite Generation Bearbeiten Im Laufe der Panzerungsentwicklung erkannte man dass die Schutzwirkung der Keramik gegenuber Wuchtgeschossen erheblich verbessert werden kann wenn diese am Zersplittern gehindert wird Dafur muss die Keramik von drei Achsen in Form gehalten werden Die Realisierung dieser Anforderung ist komplex kleben scheidet hierbei aus Die Keramiken konnen dabei in Sacklocher einer Stahl Aluminium oder Titanplatte eingesetzt werden die Offnungen werden anschliessend verpfropft und zugeschweisst Das Sintern der metallischen Matrix um die Keramiken ist ebenso moglich wie das Pressen in die noch flussige Schmelze oder das Uberspritzen der Keramiken mit flussigem Metall 12 Das Material das die Keramiken beinhaltet sollte moglichst hart und steif sein Wird dafur Panzerstahl verwendet kann dieser noch zusatzlich gehartet werden Dahinter folgt eine dicke Schicht aus Faserverbundwerkstoff meist aus Aramid oder Glasfasern Die ursprungliche Chobham Panzerung war nach diesem Prinzip aufgebaut nbsp Der M1 Abram und seine Nachfolger sind dafur bekannt dass ihre Panzerung aus abgereichertem Uran besteht Dritte Generation Bearbeiten nbsp Challenger 2 Kampfpanzer mit Panzerung der III GenerationBei weiteren Untersuchungen stellte sich heraus dass die Wirksamkeit einer Keramikpanzerung weiter gesteigert werden kann wenn die keramikhaltige Schicht noch mit einer weiteren Ruckenplatte support layer versehen wird Diese hat die Aufgabe die vorderste Schicht in Form zu halten damit sie beim Einschlag nicht durch hohe Biegemomente belastet wird Faserverbundwerkstoffe sind dafur zu weich Bei einem Durchschuss durch die Keramik ergibt sich zusatzlich das Problem dass die Faserverbundschicht einen Krater bildet wodurch aufgeklebte benachbarte Keramiken beschadigt werden konnen und eine grossere Stelle vom Einschlag betroffen ist Moderne Aufbauten besitzen deshalb drei Schichten Am wirksamsten auch gegen Wuchtgeschosse ist eine Zwischenschicht aus einem harten und dichten Material Da auch bei Werkstoffen kein ideales Material existiert ist hierfur wieder ein hoher Arbeitsaufwand erforderlich Um ein hartes und zugleich dichtes Material zu erhalten konnen wie bei der keramikhaltigen Schicht Sacklocher in eine Stahl oder Nickelplatte gebohrt und ein schweres Material hineingefullt werden Die Platte kann nach dem Verschweissen noch gehartet werden Abgereichertes Uran Dichte 19 2 g cm und Wolfram Dichte 19 25 g cm alleine sind dafur zu weich Die Panzerung des Challenger 2 soll zum Beispiel Urandioxid Nuggets und Gummi enthalten Der Aufbau mit Schwermetallschicht wird auch als Dorchester Panzerung bezeichnet Wenn der Schutz gegen Wuchtgeschosse weniger wichtig ist kann die Zwischenschicht aus einem steifen und leichten Material aufgebaut sein Dafur kann zum Beispiel ein Laminat aus Faserverbundplatten und Metallblechen verwendet werden 13 Stattdessen kann auch eine Platte aus Balsaholz verwendet werden 14 Wenn Metallschaume meist aus Aluminium verwendet werden werden die Schaume in Klotzen von der Grosse der Keramik gefertigt und an diese geklebt um die Multi Hit Fahigkeit und das Energieabsorptionsvermogen zu verbessern Diese Panzerung kam beim Composite Armored Vehicle CAV zum Einsatz Der japanische Kampfpanzer Typ 10 soll dafur kohlenstofffaserverstarkten Kunststoff verwenden Hinter der Zwischenschicht folgt weiterhin eine dicke Schicht aus Aramid glasfaserverstarktem Kunststoff oder Dyneemagewebe Reaktivpanzerung Bearbeiten nbsp DYNA fur den T 72 die weisse Schicht ist Sprengstoff nbsp Der Leclerc soll mit NERA ausgerustet seinDie Reaktivpanzerung explosive reactive armour ERA wird in Form von Kacheln auf die Panzerung aufgelegt Sie besteht aus einer Schicht Sprengstoff die wiederum mit einer Platte abgedeckt ist Wenn die Abdeckplatte durchschlagen wird explodiert die Sprengstoffschicht und schleudert die Platte dem Projektil entgegen Wichtig fur eine gute Schutzwirkung ist die Abgrenzung der Kacheln zueinander so dass bei Beschuss nur die direkt betroffenen Kacheln explodieren Gegen Tandemhohlladungen ist die klassische Reaktivpanzerung weitgehend wirkungslos Erste Generation Bearbeiten Die ersten Reaktivpanzerungen verwendeten nur Abdeckplatten mit geringer mechanischer Belastbarkeit meist dunne Stahlplatten Insbesondere Hohlladungen lassen sich damit gut abwehren da der Kumulationsstrahl verwirbelt wird Gegen Wuchtgeschosse ist die klassische Reaktivpanzerung weitgehend wirkungslos Zweite Generation Bearbeiten Weiterentwicklungen verwenden eine stabilere Abdeckplatte mit mehreren Zentimetern Dicke Solche als schwere Reaktivpanzerung bezeichnete Versionen wie Kontakt 5 konnen auch die Durchschlagsleistung von APFSDS Munition herabsetzen indem sie den Penetrator in Drehung versetzen Dritte Generation Bearbeiten Die neuesten Reaktivpanzerungen sind integral also in die Verbundpanzerung integriert So konnen Hohlladungen und Maschinenkanonenbeschuss besser abgewehrt werden Ein Beispiel dafur ist die Kaktus Reaktivpanzerung Da eine explodierende Schicht eine Art Ausblaseoffnung benotigt wurden auch reaktive Anordnungen entwickelt die ohne Sprengstoff arbeiten Diese als NERA Non explosive reactive armour bezeichneten Aufbauten verwenden eine Zwischenschicht aus einem inerten Material zum Beispiel Gummi die bei einem Einschlag die Platten verformt Die Wirkung ist nicht ganz so hoch wie bei der explosiven Version dafur konnen aber auch Tandemhohlladungen beeinflusst werden Schottpanzerung Bearbeiten nbsp Leopard 1AS nbsp Keilformige HHA Schottanordnung beim spanischen Leopard 2EEine Schottpanzerung besteht aus mehreren Platten die mit jeweils einem dazwischenliegenden Luftspalt hintereinander angeordnet werden Das Prinzip beruht darauf dass der Hohlladungsstachel fur eine bestimmte Entfernung optimiert ist dahinter lasst die Durchschlagsleistung nach Die Penetrationsleistung einer RPG 7 liegt optimal bei 330 mm nach 610 mm Entfernung vom Detonationspunkt liegt sie nur bei 127 mm RHA 15 Somit ist es sinnvoll die Bautiefe der Panzerung zu erhohen um Hohlladungen besser abwehren zu konnen Schottpanzerung macht Quetschkopfmunition wirkungslos und schutzt die Keramikpanzerung besser vor Beschuss mit Maschinenwaffen und HE Granaten Erste Generation Bearbeiten Anfangs wurden dunne Stahlplatten mit festen Abstandshaltern an der Panzerung befestigt In der integrierten Version werden Hohlraume in der Panzerung belassen ein Beispiel dafur ist der Kampfpanzer 70 Die sichtbarste Anwendung sind Seitenschurzen Zweite Generation Bearbeiten Verbesserte Versionen verwenden eine schockgedampfte Befestigung der Schottanordnung die auf der Grundpanzerung befestigt wird Die Gummielemente werden Shock mounts genannt Der Aufbau reduziert die Belastungen die bei einem Geschosseinschlag auf die Grundpanzerung ubertragen werden In der integrierten Version werden Hohlraume in der Panzerung belassen diese werden mit einem Material geringer Dichte aufgefullt wie zum Beispiel Polyurethan Polyethylen und Polystyrol Die vorderen Platten konnen sich dadurch auf den hinteren abstutzen dies reduziert die Biegemomente Die ersten Versionen des T 72 verwendeten Polyurethan in der Wannenfront Eine Schottanordnung mit Polystyrol soll in der Leopard Serie eingesetzt worden sein 16 Dritte Generation Bearbeiten Weitere Verbesserungen setzen auf die teilweise schockdampfende Anordnung beispielsweise eines aus zwei Stahlplatten mit Gummifullung bestehenden Sandwichs um zusatzlich vom NERA Effekt zu profitieren Alternativ sind auch keramikhaltige Schichten oder HHA denkbar Die Kaktus ERA und Kontakt 5 bilden ebenfalls eine Schottanordnung Geneigte Anordnungen konnen beim Durchschuss Wuchtgeschosse in Drehung versetzen und so deren Durchschlagsleistung herabsetzen Faserverstarkte Kunststoffe Bearbeiten nbsp Splitterbildung Spall bei MetallplattenKompositwerkstoffe wie GFK oder CFK haben eine geringe Dichte gute Isolationseigenschaften gegen Hitze Napalm sowie Larm und eignen sich deshalb neben Schichtmaterial fur das Fahrgestell eines Panzers Weitere Vorteile sind das Wegfallen des Spall Liners der nur bei Metall notwendig ist und aus einer dunnen Schicht Aramid oder Dyneema im Inneren des Fahrzeugs besteht um den Splitterkegel zu reduzieren Das Wegfallen parasitarer Masse ist ebenfalls ein Vorteil parasitare Masse nennt man die Verwendung von schwerem Panzerungsmaterial an Stellen mit geringem Schutzbedarf Dieser Vorteil kann dazu verwendet werden starkere Panzerungen an anderen gefahrdeteren Stellen zu verwenden Entwicklungen dazu liefen in den USA unter dem Composite Armored Vehicle Programm CAV und in Grossbritannien unter dem ACAVP advanced composite armoured vehicle program von QinetiQ wo ein Schutzenpanzer mit einer Wanne aus GFK gefertigt wurde Aufgrund des fast doppelt so hohen Preises gegenuber einem Aluminiumfahrzeug hat sich das Konzept bis heute nicht durchsetzen konnen Siehe auch BearbeitenAMAP Chobham Panzerung Metallmatrix Verbundwerkstoff Mexas Technische Keramik Zerschellschicht Anwendung des Funktionsprinzips im FestungsbauLiteratur BearbeitenPaul J Hazell Modern Armour Material and Systems Cranfield University Shrivenham Oxfordshire Rolf Hilmes Kampfpanzer heute und morgen Konzepte Systeme Technologien Motorbuchverlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02793 0 Einzelnachweise Bearbeiten http www dtic mil cgi bin GetTRDoc AD ADA392783 amp Location U2 amp doc GetTRDoc pdf A Ballistic Evaluation of Ti 6Al 4V vs Long Rod Penetrators Memento vom 21 Juni 2016 im Internet Archive Scribd com Armor Basics englisch Gun vs Armour Cast Armour Memento vom 22 August 2010 im Internet Archive englisch http www arl army mil arlreports 2007 ARL TR 4077 pdf K Sampath Welding aluminum armor Memento vom 4 Mai 2017 im Internet Archive ADVANCED MATERIALS amp PROCESSES OCTOBER 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L C E Verbruggen Cornelis G Paalvast Patent EP0826134 Mehrschichtiges Panzerschutzmaterial Angemeldet am 14 Marz 1996 veroffentlicht am 22 Dezember 1999 Erfinder Gerd Kellner RPG 7 Handbuch des United States Army Training and Doctrine Command November 1976 G van Zelm B A Fonck Leopard 1 Gevechtstank De Tank Juni 1991 S 53 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verbundpanzerung amp oldid 236301914