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Dieser Artikel behandelt den israelischen Kampfpanzer Zur Vision des Thronwagens beim Propheten Ezechiel siehe Merkaba Merkava hebraisch מרכבה Streitwagen ist eine Serie israelischer Kampfpanzer die seit 1978 produziert werden Das neueste Modell Merkava IV wird seit 2003 an die israelischen Streitkrafte ausgeliefert Eine Besonderheit des Kampfpanzers ist der Einbau des Antriebsstranges in die Wannenfront um als zusatzlicher Schutz fur die Besatzung zu dienen Mit einer Fahrzeugmasse von 65 Tonnen ist der Merkava IV im Jahr 2012 der schwerste in Serie produzierte Panzer der Welt Das Chassis wird auch im Mannschaftstransporter Namer verwendet MerkavaMerkava IV mit Trophy Hardkill System Windbreaker ursprunglicher hebraischer Name מעיל רוח Meil Ruach 1 Allgemeine EigenschaftenBesatzung 4 Fahrer Kommandant Schutze Ladeschutze Lange 7 60 m mit Kanone 9 04 m Breite 3 72 m ohne Seitenschurzen Hohe 2 66 m Turm Oberseite Masse 63 t I und II 65 t III und IV BewaffnungHauptbewaffnung 1 105 mm L7 Kanone I und II 1 IMI 120 mm Glattrohrkanone III und IV 2 Sekundarbewaffnung 1 7 62 mm Blenden MG1 koaxiales 12 7 mm MG optional 2 7 62 mm MG1 60 mm MorserSchutzsystemePanzerung modulare Schott und VerbundpanzerungAbstandsaktive Systeme Windbreaker IV BeweglichkeitAntrieb Dieselmotor660 kW I und II 880 kW III uber 1100 kW IV Federung schraubengefedertes StutzrollenlaufwerkGeschwindigkeit 64 km h Merkava IV 3 Leistung Gewicht 10 5 kW t I und II 13 4 kW t III 16 8 kW t IV Reichweite 500 km Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 2 1 Bewaffnung und Feuerleitung 2 2 Fahrwerk und Antrieb 2 3 Panzerung und Schutzsysteme 3 Versionen 3 1 Merkava Mark I 3 2 Merkava Mark II 3 3 Merkava Mark III 3 4 Merkava Mark IV 3 5 Merkava Mark V 4 Plattformen 4 1 Kampfpanzer 4 2 Mannschaftstransporter 4 3 Panzerhaubitze 4 4 Bergepanzer 5 Einsatze 5 1 Libanonkrieg 1982 5 2 Gazastreifen 5 3 Libanonkrieg 2006 6 Export 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Prototyp des Merkava auf Basis der Centurion WanneSpatestens nach dem Sechstagekrieg war klar dass sich das kleine Israel keine grossen Verluste im Krieg leisten konnte Wahrend des Krieges kampfte die Zahal mit AMX 13 Panzern Centurions und M50 Super Sherman einer erheblich kampfwertgesteigerten Variante des Ursprungsmodells M 4 wahrend die Gegner mit gleichwertigen Fahrzeugen wie T 34 85 SU 100 oder dem M48 Patton angriffen Um auch in zukunftigen Konflikten zumindest eine technologische Paritat zu erreichen unterzeichnete Israel 1966 ein Abkommen mit Grossbritannien um gemeinsam den Kampfpanzer Chieftain zu entwickeln Kurz zuvor fiel der bis dato zuverlassigste Waffenlieferant Frankreich aus als Charles de Gaulle am 2 Juni 1967 unmittelbar vor Ausbruch des Sechstagekrieges ein Waffenembargo uber Israel verhangte Grossbritannien verlangte dass Israel obsolete Centurions aus britischen Bestanden kaufen sollte im Gegenzug wurde die Zahal an der Entwicklung des Panzers beteiligt werden Die Briten erklarten sich ebenfalls bereit eine Chieftain Produktionslinie in Israel aufzubauen Jedoch trat Grossbritannien 1969 auf Druck der arabischen Lander von diesem Abkommen zuruck nachdem zwei Prototypen des Panzers geliefert worden waren 4 Israel erkannte dass es sich von den Waffen und Ersatzteillieferungen aus den alliierten Staaten unabhangig machen musste Ein weiterer Grund fur eine Eigenentwicklung waren die spezifischen Anforderungen der israelischen Armee Wahrend die Modelle der NATO Staaten dazu konstruiert wurden an jedem Ort der Erde und unter allen klimatischen Bedingungen zu funktionieren stellt der Merkava eine Antwort auf das eng begrenzte Einsatzgebiet der Streitkrafte wie auch auf ihre charakteristische Taktik dar So begann 1970 unter Leitung von General Israel Tal die Entwicklung eines Panzers bei dem besonderes Augenmerk auf den Schutz der Besatzung gelegt wurde der aber gleichzeitig moglichst einfach und preiswert sein sollte Dadurch ergab sich eine Reihe von Besonderheiten Da die zu dieser Zeit verfugbare Panzerungstechnologie keinen vertretbaren Schutz vor Hohlladungsgeschossen bot wurde entschieden den Antriebsstrang als zusatzlichen Schutz fur die Besatzung in die Front des Fahrzeuges einzubauen Der Turm wurde sehr schmal gestaltet da er in teilgedeckter Stellung die einzige Trefferflache darstellt und die Panzerung an der Turmfront wurde sehr stark geneigt Die Hauptmasse der Munition wird in der Wanne gelagert um bei Turmtreffern das Brandrisiko zu reduzieren 4 Bei den beweglichkeitsbestimmenden Komponenten wurden verglichen mit den Kampfpanzern anderer Staaten ebenfalls neue Konzepte umgesetzt So wurde ein hoher Wert auf den Schutz vor Minen und Sprengfallen gelegt und der Unterboden entsprechend stark gepanzert Das Fahrwerk verwendet Schwingarme deren Oberseiten gegen Schraubenfedern drucken Durch den Verzicht auf Drehstabe konnte der Wannenboden bereinigt werden auch lassen sich beschadigte Fahrwerksteile schnell und kostengunstig reparieren Konsequenterweise wurden die Luftfilter der Motoren fur die Wuste optimiert und bei den Gleisketten auf Gummipolster verzichtet Da auch keine feuchten matschigen Gebiete durchquert werden mussen spielt der spezifische Bodendruck und somit das Fahrzeuggewicht eine untergeordnete Rolle Nachvollziehbarerweise ist kein Merkava Panzer tiefwatfahig Auf die Transportierbarkeit mittels Bahn oder Flugzeugen wurde ebenfalls keine Rucksicht genommen Der erste Merkava Mark I wurde im April 1979 an die Zahal ubergeben Fur die Produktion ist das MANTAK Merkava Tank Office zustandig das dem israelischen Verteidigungsministerium untersteht Der erste Kampfeinsatz eines Merkava Mk I fand im Libanonkrieg 1982 statt als sich die ungewohnliche Konstruktion gegen syrische T 72 Panzer bewahrte 4 Die Erfahrungen flossen in das Nachfolgemodell Mk II ein das ab 1983 produziert wurde 1989 folgte das Modell Mk III mit modularer Verbundpanzerung besserem Feuerleitsystem und 120 mm Glattrohrkanone von Israel Military Industries Das neueste Modell Mark IV befindet sich seit 2003 in Produktion Wanne und Turm wurden komplett neu entwickelt um bessere Leistungsparameter zu erreichen Technik BearbeitenDer Merkava ist ein Kampfpanzer mit vierkopfiger Besatzung Der Fahrer sitzt dabei vorne links im Fahrzeug neben dem Motor Die restlichen Besatzungsmitglieder sind im Turm untergebracht Der Ladeschutze befindet sich links von der Hauptwaffe Kommandant und Richtschutze rechts davon Durch die Verlegung des Antriebsstranges in den vorderen Teil der Wanne eroffneten sich weitere Nutzungsmoglichkeiten des Wannenhecks Im Normalfall lagert hier beim Merkava die Munition in feuerfesten Behaltern sowie ein 60 Liter Wassertank fur die Besatzung Die Zahl der Geschosse kann aber reduziert werden um eine kleine Gruppe Infanteriesoldaten zu transportieren oder einen Kommandoposten einzurichten 5 Es existiert sogar eine Tankbulance Ausstattung mit zwei Tragen im Heck sowie medizinischer Ausrustung und Personal zur Erstversorgung Falls der eigene Panzer abgeschossen wurde steht durch die Heckklappe auch ein weiterer Ausgang bereit Uber diesen kann das Fahrzeug wahrend des Gefechtes auch aufmunitioniert werden Bewaffnung und Feuerleitung Bearbeiten nbsp Merkava IIID beim Schuss nbsp Ausstellungsstucke der 120 mm Munition M324 M322 M329 und M325Die Versionen Merkava Mk I und Mk II sind wie andere westliche Kampfpanzer der damaligen Zeit mit einer Lizenzproduktion der Royal Ordnance L7 Zugrohrkanone M68 im Kaliber 105 mm ausgerustet Der Hohenrichtbereich liegt bei 20 bis 8 5 Mit der Waffe kann APDS HEAT HESH Phosphor und APFSDS Munition verschossen werden Der gesamte Munitionsvorrat betragt 62 Schuss wovon sechs als Bereitschaftsmunition im Turm gelagert werden der Rest in Containern im Wannenheck Beide Versionen sind mit dem digitalen Feuerleitsystem Matador Mk 1 ausgerustet das einen Laserentfernungsmesser und andere Sensoren zu Ballistikberechnung verwendet Es konnen Vorhalte fur bis zu sechs verschiedene Munitionsarten berechnet werden Dem Kommandanten steht ein Periskop mit wahlweise 4 oder 20 facher Vergrosserung zur Verfugung das automatisch gegenlaufig zur Turmbewegung rotiert Pseudostabilisierung Der Richtschutze kann zwischen 1 und 8 facher Vergrosserung wahlen 5 Ab der Version Mark IIB steht ein Warmebildgerat zur Verfugung sonst muss nachts ein Schiessscheinwerfer verwendet werden um folgende Munitionsarten ins Ziel zu bringen M111 APFSDS Wuchtmunition aus Wolframlegierung das in Deutschland als DM 23 fur die 120 mm Kanone adaptiert wurde M426 APFSDS modernes Unterkalibergeschoss aus einer Wolframlegierung Adaption des deutschen DM 63 M117 APAM setzt luftzundende Submunition zur flachigen Bekampfung von Infanterie oder Helikoptern frei bei Aufschlagszundung explodiert die Submunition in der Granate APAM englisch Anti Personnel Anti Material M152 HEAT Mehrzweckgranate mit Hohlladung M494 APER T Kartatschenmunition mit 5 000 Flechettes APER T englisch antipersonnel tracer M156 HESH Quetschkopfgranate gegen Panzer und Gebaude M158 SMOKE Rauchgranate um Gegnern die Sicht zu nehmen M436 STUN nichttodliche Waffe Effekt wie Blendgranate M420 KE Ub Mun simuliert das M426 GeschossDie Hauptwaffe wurde ab der Version Mk III durch eine 120 mm Glattrohrkanone von IMI ersetzt die 44 Kaliberlangen lang ist Der Elevationbereich sank dadurch auf 20 7 die Munitionsmenge auf 48 Geschosse Das Feuerleitsystem wurde durch das modernere Knight Mk 3 ersetzt das prazises Schiessen aus der Fahrt heraus ermoglicht Das System ist noch mit einem Automated Target Tracking ATT ausgerustet das den Haltepunkt automatisch auf das Ziel setzt 6 Das Periskop des Kommandanten erhielt eine 4 und 14 fache Vergrosserung zudem erhielt es die Moglichkeit auf die Sichtsysteme des Richtschutzen zugreifen zu konnen Dessen Visier ist um beide Achsen stabilisiert und besitzt eine 5 fache Vergrosserung bei Infrarot sowie 12 fach bei Tageslicht 7 Erst die neueste Version Mk IV ist voll Hunter Killer fahig hier wurde auch dem Kommandanten ein vollstabilisiertes Sichtsystem mit Warmebildgerat zugestanden wahrend der Richtschutze das neue Feuerleitsystem Knight Mark 4 verwendet Beim Mk IV ist im Turmheck auch eine Trommel mit zehn Schuss Bereitschaftsmunition eingebaut um die Arbeit des Ladeschutzen zu erleichtern 8 Bei der Version Mk III Baz ist ein ahnliches System am Boden des Turmkorbes angebracht Da die Waffe nach dem NATO Standard fur 120 mm Glattrohrkanonen STANAG 4385 konstruiert wurde konnen alle Arten von 120 mm Munition verschossen werden Folgende Munitionsarten werden von der Zahal eingesetzt M322 APFSDS Unterkalibergeschoss aus einer Wolframlegierung Hauptmunition des Merkava gegen Kampfpanzer M338 APFSDS modernstes Unterkalibergeschoss mit Wolframpenetrator basiert wie das M426 auf dem DM 63 die temperaturunabhangige Treibladung wird hier als Low Vulnerability propellant LOVA bezeichnet LAHAT lasergelenkter Panzerabwehrflugkorper mit bis zu 8 km Reichweite M329 APAM setzt luftzundende Submunition zur flachigen Bekampfung von Infanterie oder Helikoptern frei bei Aufschlagszundung explodiert die Submunition in der Granate M339 HE MP programmierbare Hochexplosivgranate wahlbar zwischen Verzogerungszundung Aufschlagszundung und Luftzundung M337 STUN nichttodliche Waffe Effekt wie Blendgranate M324 KE Ub Mun simuliert das KE GeschossAls Blenden MG ist ein FN MAG im Kaliber 7 62 51 mm eingebaut das uber einen Munitionsgurt mit 2000 Schuss versorgt wird Weitere Maschinengewehre gleichen Kalibers sind auf dem Dach vor der Luke des Kommandanten und dem Ladeschutzen aufgebaut Insgesamt werden etwa 10 000 Schuss MG Munition mitgefuhrt 7 Bei Bedarf kann ab der Version Mk III LIC ein Browning M2 auf die Blende montiert werden um als zweites koaxiales Maschinengewehr gegen besser geschutzte Ziele eingesetzt zu werden Damit konnen auch Technicals auf grossere Entfernung zerstort werden Als Zusatz ist der Merkava noch mit einem 60 mm Morser ausgerustet Beim Mark I musste dieser noch von der Mundung geladen werden was das Besatzungsmitglied gegnerischem Feuer aussetzte Ab der Version Mk II kann der Morser auch von innen geladen werden Es werden etwa 30 Schuss mitgefuhrt die aus HE Rauch und Leuchtgranaten bestehen Damit sollen verdeckte Panzerabwehrstellungen aus sicherer Position beschossen werden konnen Fahrwerk und Antrieb Bearbeiten nbsp Schwingarm mit Schraubenfeder nbsp Getriebe des Merkava Mk IVDer Merkava hat ein Stutzrollenlaufwerk mit sechs Laufrollen und zwei Stutzrollen je Seite und aussenliegenden Schraubenfedern Die ersten und letzten Laufrollenpaare sind mit hydraulischen Rotationsstossdampfern versehen Die Federn sind nur mit ihrer Oberseite an der Wanne befestigt die Schwingarme konnen sich bei schneller Gelandefahrt beliebig weit nach unten drehen Die Bodenfreiheit betragt 470 mm Die Konstruktion bewahrte sich in der Praxis da die Aufhangung preisgunstig ist und bei Minenschaden schnell ausgewechselt werden kann Das Design der Laufrollen mit einem Durchmesser von 790 mm wurden vom Centurion ubernommen 5 Als Kampfwagenkette wurde eine lebende Scharnierkette ohne Gummipolster gewahlt Der Vorteil liegt in der einfachen Ausfuhrung und den relativ geringen Beschaffungskosten Verglichen mit anderen Panzern fallen der Fahrkomfort und die Hochstgeschwindigkeit im Gelande beim Merkava deshalb geringer aus da das Laufwerk kompromisslos auf geringe Kosten und gute Reparierbarkeit ausgelegt wurde Die Version Mk I ist mit einem V12 Dieselmotor AVDS 1790 6A des Herstellers Teledyne Continental heute General Dynamics Land Systems mit 900 PS 662 kW und dem halbautomatischen CD 850 6BX Getriebe von Allison Transmission ausgerustet Das Triebwerk ist eine leistungsgesteigerte Version des M60 Motors das Wende Schalt und Lenkgetriebe wurde ebenfalls ubernommen 5 Der Auspuff befindet sich auf der rechten Wannenseite neben dem Aggregat Der Motor gibt seine Leistung an einen Drehmomentwandler ab der jedoch uber keine mechanische Uberbruckung bei ahnlichen Ein und Ausgangsdrehzahlen verfugt was einen relativ hohen Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs zur Folge hat Die Kraft wird an ein Schaltgetriebe weitergegeben welches uber zwei Vorwartsgange und einen Ruckwartsgang verfugt Die Kraft wird dann links und rechts vom Getriebe uber die Nullwelle zu den Antriebsradern geleitet Dazwischen befindet sich auf jeder Seite das Einradien Uberlagerungslenkgetriebe um den Panzer zu steuern Es besteht aus jeweils zwei Kupplungen die entweder auf beiden Seiten greifen Geradeausfahrt oder nur einseitig Kurvenfahrt Die Enddrehzahl nach den Uberlagerungslenkgetrieben wird uber Seitenvorgelege zu den Antriebsradern geleitet 9 Der Triebwerkswechsel kann im Feld in etwa 60 Minuten durchgefuhrt werden 5 Die Version Merkava Mk II wurde mit einem hydromechanischen Automatikgetriebe von Ashot Ashkelon ausgerustet Die Zahl der Gange stieg auf vier Vorwarts und drei Ruckwartsgange Auf den angedachten Einbau einer Gasturbine beim Mk II wurde aber verzichtet Das Getriebe wurde auch beim Mk III beibehalten allerdings wurde hier ein starkerer V12 Motor vom Typ Teledyne Continental AVDS 1790 9AR mit 1200 PS 880 kW eingebaut 7 Wie das Vorgangermodell ist auch dieses Aggregat aus Grunden der Einfachheit luftgekuhlt Erst die Version Mk IV wurde wegen des hoheren Leistungsbedarfs mit einem wassergekuhlten MTU Motor der Baureihe 883 mit 1500 PS 1100 kW und dem hydromechanischen Schalt Wende und Lenkgetriebe RK 325 der Firma Renk ausgestattet Es ermoglicht einerseits die Kraftubertragung und Lenkung und sorgt andererseits durch die integrierten Betriebsbremsen und Retarder fur einen sicheren Stillstand des Fahrzeuges Der Antriebsstrang arbeitet hier wie im Leopard 2 Der Motor gibt seine Leistung an einen Drehmomentwandler ab welcher bei ahnlichen Ein und Ausgangsdrehzahlen mechanisch uberbruckt wird Das Drehmoment geht dann in ein Automatikgetriebe mit funf Vor und Ruckwartsgangen das auch die hydrostatischen Pumpen enthalt und von dort auf die Nullwelle Die Kraft des Motors wird links und rechts des Getriebes mit gleicher Drehzahl uber die Nullwelle an die Summiergetriebe weitergegeben wo sie mit der Drehzahl eines Hydraulikmotors kombiniert wird um Kurvenfahrten und das Drehen um die Hochachse zu ermoglichen Die Olflussmenge jedes Hydraulikmotors bestimmt der Fahrer durch das Lenken Wie beim Leopard 2 werden bei starken Lenkbewegungen zusatzliche hydrodynamische Kupplungen zur Aufteilung des Kraftflusses verwendet um die Hydraulikmotoren zu entlasten Die Enddrehzahl nach den Summiergetrieben wird uber Seitenvorgelege zu den Antriebsradern geleitet Das gesamte Antriebsaggregat wiegt 4 9 Tonnen Die Kuhler des Motors befinden sich rechts der Fahrerluke Das Tankvolumen betragt wie bei allen Merkava Versionen etwa 1400 Liter Panzerung und Schutzsysteme Bearbeiten nbsp Merkava IIID mit Verbundpanzerung nbsp AESA Radar und Abschusseinheit mit blauer Ubungsmunition Das Blech soll die Besatzung vor Splittern schutzen nbsp Merkava IV mit Keilpanzerung am Turm Gegenuber den Versionen I bis III wurde auch die Wannenfront geandert Aufgrund der israelischen Erfahrungen mit asymmetrischer Kriegfuhrung verfugen alle Merkava Panzer uber einen guten Minenschutz Der zentimeterdicke Wannenboden ist dabei V formig ausgebildet um die Wucht der Explosion zu den Seiten abzuleiten Die Sitze der Besatzung sind vom Fahrzeug entkoppelt und haben keinen Kontakt zum Fahrzeugboden Zusatzlich ist der Kraftstoff in selbstabdichtenden Treibstofftanks untergebracht Ein grosses Augenmerk wurde auf die Verhinderung von Branden gelegt Ab 1981 steht dazu das Automatic Fire and Explosion Detection and Suppression System AFEDSS zur Verfugung das in alle Merkavas eingebaut ist Optische Sensoren uberwachen den Kampfraum sie erkennen einen HEAT oder KE Durchschuss in 2 ms und ein Feuer oder eine Explosion in 3 ms Sobald das System einen Durchschuss oder ein Feuer detektiert wird innerhalb von 100 ms der Loschvorgang mit Halon eingeleitet Der Betriebsmodus kann zwischen Normal und Kampf gewahlt werden eine manuelle Auslosung ist auch moglich Der Triebwerksraum wird durch Thermistoren uberwacht die bei Uberhitzung und Feuer Alarm schlagen Nur bei Branden wird ein automatischer Loschvorgang eingeleitet Wird der Loschvorgang manuell eingeleitet wird auch das Triebwerk abgeschaltet 10 Der Panzerschutz des Merkava ist mit Fahrzeugen ahnlicher militarischer Lastenklasse der jeweiligen Zeit vergleichbar wobei die Merkava der ersten Serien dem Stand der Technik hinterherhinkten Die Versionen Mark I ab 1978 und Mark II ab 1983 bestanden zum Beispiel ganzlich aus Panzerstahl wahrend moderne Kampfpanzer der damaligen Zeit wie M1 Abrams und T 64 oder T 72 langst auf Verbundpanzerungen setzten Die Turmfront der Merkavas wurde dabei stark geschossabweisend gestaltet Die Turmseiten wurden als Schottpanzerung entworfen wobei der Hohlraum von oben uber Luken zuganglich ist so dass diese auch als Stauraum genutzt werden konnen Um den Ruckstand bei der Schutztechnologie zu verkurzen wurden bei der Version Mark IID modulare Platten mit Verbundpanzerung auf das Fahrzeug montiert Erst die Version Merkava Mk III die ab Dezember 1989 produziert wurde hatte mit der modularen Panzerung Kasag eine zeitgemasse Verbundpanzerung Da diese Version auch mit der neuen 120 mm Glattrohrkanone ausgerustet war musste der Turm neu konstruiert werden 7 Die massiven Panzerungskeile an der Turmfront und die Backen links und rechts des Turmes konnen bei Gefechtsschaden ausgewechselt werden ebenso die vier Panzerungsmodule fur das vordere Turmdach 6 Die Wanne wurde aber weiter kaum geandert was sich besonders am Schutz der Fahrzeugfront negativ bemerkbar machte Zu der Zeit als kein wirksamer Panzerschutz gegen Hohlladungen existierte war der Fronteinbau des Triebwerks eine Moglichkeit Opfermasse in Form des Motors nach vorn zu verlegen d h die Durchgangsstrecke von einfliegenden Geschossen zu erhohen um den Schutz der Besatzung zu erhohen Mit dem Aufkommen von Verbundpanzerungen und Faserverbundwerkstoffen kann fast jeder Panzerschutz ohne ubermassiges Gewicht realisiert werden was allerdings mit einer hohen Bautiefe verbunden ist Letztlich wurde beim Merkava Mark IV die Wanne neu entwickelt auch um das neue wassergekuhlte MTU Aggregat beziehungsweise seine Kuhler aufnehmen zu konnen Dabei wurde die Oberseite der Wannenfront stark aufgedickt um den Panzerschutz zu verbessern Durch den Raumbedarf des Antriebes ist die Bautiefe jedoch begrenzt Der Mark IV besitzt zusatzlich einen neugestalteten Turm an dem im vorderen 180 Bereich keilformige Panzerungsmodule angebracht werden Alle Merkava Versionen besitzen Seitenschurzen wobei hier verschiedene Varianten existieren Je nach Dicke kann so der Panzerschutz der erwarteten Flankenbedrohung angepasst werden Die Nebelmittelwurfanlage ist bei allen Merkavas an der Turmfront angebracht und besitzt in der Regel sechs Wurfbecher pro Seite Der Panzer kann sich auch durch das Einspritzen von Diesel in den Abgasstrahl einnebeln Die Version Mark IV wird noch mit dem Hardkill System Trophy HV von Rafael ausgerustet welches von den israelischen Streitkraften als Windbreaker ASPRO A bezeichnet wird Dieses besteht aus vier splittergeschutzten Radaranlagen vom Typ Elta ELM 2133 die eine 360 Rundumsicht gegen Luftziele ermoglichen Wenn die Active Electronically Scanned Arrays ein Ziel geortet haben werden der Azimut und Elevationswinkel die Geschwindigkeit und Entfernung des Ziels der wahrscheinliche Einschlagspunkt die Zeit bis zum Einschlag und der Startpunkt des Ziels berechnet Dadurch kann der Schutze den Gegner unverzuglich bekampfen Befindet sich ein Projektil auf Kollisionskurs zum eigenen Fahrzeug wird diese Information an die abstandsaktiven Schutzsysteme weitergegeben 11 Trophy HV richtet dann eine drehbare projektilbildende Ladung auf die Bedrohung aus Die Ladung wird gezundet wenn sich das angreifende Projektil wenige Meter vor dem Panzer befindet Die Explosion der Ladung erzeugt einen Splitterkegel der die angreifende Waffe zerstoren soll Es befindet sich jeweils eine Abschusseinheit auf jeder Turmseite nach dem Schuss wird die Einheit durch einen Autolader neu bestuckt Am 1 Marz 2011 wurde an der Grenze zum Gazastreifen erstmals eine Panzerabwehrwaffe mit dem Hardkill System abgeschossen 1 Wenig spater am 20 Marz flog eine Panzerabwehrwaffe an einem anderen Merkava IV vorbei Das System berechnete wie vorgesehen den Startpunkt sodass die Besatzung das Feuer unverzuglich auf die Angreifer richten konnte Zusatzlich sind Mk III BAZ und Mk IV mit dem Laserwarner LWS 2 von Amcoram ausgerustet 8 Merkava I Merkava IID Merkava IIID Merkava IVWannenfront vs KE 380 mm 480 mm 760 mm 800 mmWannenfront vs HEAT 470 mm 600 mm 1380 mm 1400 mmTurmfront vs KE 550 mm 760 mm 790 0 820 mm 1030 mmTurmfront vs HEAT 800 mm 1150 mm 1530 1650 mm 1940 mmDie Schatzungen uber den Panzerschutz der verschiedenen Ausfuhrungen des Merkava sind in folgender Tabelle in RHA Aquivalent gegen Hohlladungs und KE Geschosse zusammengefasst 12 Die Werte fur die Wannenfront beinhalten noch den Antriebsstrang Fur den Merkava IV wird eine Aufdickung der Wannenfront um etwa zehn Zentimeter angenommen Der Panzerschutz des Merkava III und IV ist an den Turmseiten fast genauso hoch wie an der Turmfront da dieselben Module verwendet werden Durch die homogenere Verteilung der Panzerungsmasse des Fahrzeuges werden nicht die Maximalwerte vergleichbarer Modelle wie Leopard 2A5 oder M1A2 Abrams erreicht Die angegebenen Schutzwerte des Merkava IIID an der Turmfront gegen Hohlladungen liegen uber denen des Merkava IV da der Mark IV eine nur um etwa 50 zur Seite geneigte Turmfront besitzt wahrend die Turmfront des Merkava IIID durch das heruntergezogene Dach wesentlich gunstiger gestaltet ist Da das Fahrzeuggewicht gleich blieb konnte der Panzerschutz nur unwesentlich verbessert werden Zum Schutz vor Minen und Sprengfallen konnen bei allen Merkavas noch Minenroller an die Fahrzeugfront montiert werden Versionen BearbeitenMerkava Mark I Bearbeiten nbsp Mark I bei einer Waffenschau in TschechienDer Mark I wird seit 1978 eingesetzt und ist heute noch in der Armeereserve anzutreffen Das Fahrzeug wiegt 63 Tonnen und wird von einem 662 kW leistenden Motor angetrieben was wie beim Chieftain zu einem Leistungsgewicht von lediglich 10 5 kW t fuhrt Die Bewaffnung besteht aus einer 105 mm Zugrohrkanone M68 mit 62 Schuss davon sechs als Bereitschaftsmunition im Turm die ubrige Munition wird in der Wanne gelagert Fur den Nachtkampf wird Gefechtsfeldbeleuchtung benotigt Zusatzlich zur Hauptwaffe sind insgesamt drei 7 62 mm Maschinengewehre zur Infanterieabwehr am Turm angebracht Der 60 mm Morser kann nur extern geladen werden was das ladende Besatzungsmitglied einem Risiko aussetzt Der Ersteinsatz erfolgte im Libanonkrieg 1982 wo die Merkavas T 72 Panzer der Syrer abschossen Die Erfahrungen fuhrten zu weiteren kleinen Verbesserungen wie der Anbringung von an Ketten hangenden Kugeln am Turmheck als Schutz gegen die relativ langsam fliegenden Geschosse von reaktiven Panzerbuchsen als Abstandshalter Merkava Mark II Bearbeiten Diese Version wurde im April 1983 in Dienst gestellt und erhielt Verbesserungen welche die Kampferfahrungen im Libanonkrieg des Vorjahres berucksichtigten Das Fahrzeug wurde etwas besser fur Konflikte niedriger Intensitat ausgerustet wobei das Fahrzeuggewicht bei 63 Tonnen blieb Der relativ leistungsschwache Motor des Vorgangermodells wurde beibehalten aber ein neues Getriebe von Ashot Ashkelon eingebaut um die Anzahl der Gange zu erhohen Hauptwaffe und Feuerleitausrustung blieben gleich jedoch konnte der Morser nun aus dem Fahrzeuginneren geladen und abgefeuert werden Die Merkava II sind heute noch im israelischen Heer im Einsatz Es existieren dabei drei Varianten Mark IIB wurde mit einem Warmebildgerat und Verbesserungen am Feuerleitsystem kampfwertgesteigert Mark IIC mit Zusatzpanzerung am Turmdach Mark IID verwendet modulare Verbundpanzerung an Turm und WanneMerkava Mark III Bearbeiten nbsp Mark III BAZ mit schwerem Maschinengewehr auf der BlendeDer Merkava Mark III wird seit Dezember 1989 von der israelischen Armee verwendet Der Motor wurde durch ein leistungsstarkeres Modell mit 880 kW ersetzt das ebenfalls luftgekuhlt ist Damit konnte die spezifische Leistung des nun 65 Tonnen schweren Panzers auf 13 5 kW t erhoht werden was auch der Hochstgeschwindigkeit zugutekam die von 50 km h auf 60 km h stieg Hauptneuerung war die 120 mm Glattrohrkanone von Israel Military Industries mit 44 Kaliberlangen Rauchabsauger und 48 Patronen Das Feuerleitsystem wurde modernisiert und erlaubt nun das prazise Schiessen aus der Fahrt heraus Erstmals wurde serienmassig bei einem Panzer der Merkava Reihe Verbundpanzerung eingesetzt Weitere kleine Verbesserungen sind ein Telefon am Wannenheck um mit abgesessener Infanterie zu kommunizieren verbesserte Munitionscontainer und eine Klimaanlage Um die Brandgefahr zu reduzieren wurde die hydraulische Turmdrehanlage durch eine elektrische ersetzt 7 Vom Mark III existieren folgende Unterversionen Mark IIIB mit verbesserter Panzerung Mark III BAZ steht seit 1995 zu Verfugung Neuerungen sind ein Automatic Target Tracker ein verbessertes ABC Schutzsystem eine Klimaanlage verbesserte Panzerung und Ruckwartskamera fur den Fahrer Mark III LIC Mk III BAZ welcher fur Low Intensity Conflicts ausgestattet ist dazu gehoren ein achsparalleles M2 Browning die M337 STUN Granate geschutzte Optiken Aussenkameras und eine Kugelblende in der Heckklappe 13 Mark IIID wird auch als Dor Dalet bezeichnet Version mit neuer modularer Verbundpanzerung an Turm und Wanne verbesserten Gleisketten und fernbedienbarer WaffenstationMerkava Mark IV Bearbeiten nbsp Merkava Mk IVDie aktuelle Version wird seit 2003 produziert Die Wanne wurde neu entwickelt um das starkere MTU Triebwerk mit etwa 1100 kW Leistung und das Schalt Wende und Lenkgetriebe RK 325 der Firma Renk aufzunehmen Die spezifische Leistung konnte durch die gleichbleibende Fahrzeugmasse von 65 Tonnen auf 17 kW t verbessert werden Die Fahrzeuge werden auch mit den robusteren Gleisketten Mazkom ausgerustet um den Kettenverschleiss durch das Basaltgestein der Golanhohen zu reduzieren Die Bewaffnung anderte sich gegenuber dem Vorganger Mark III nicht lediglich das modernere Feuerleitsystem Knight Mark 4 wurde eingerustet Durch das unabhangige Warmebildgerat des Kommandanten ist das Fahrzeug auch nachts Hunter Killer fahig Um netzwerktauglich zu sein wurde das BMS Battle Management System von Elbit Systems eingebaut Das System stellt unter anderem die Position eigener Einheiten und entdeckter Gegner auf einem Bildschirm dar Der Merkava IV ist mit vier an den Aussenseiten montierten Kameras ausgestattet die der Besatzung einen Rundumblick ermoglichen Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Panzerabwehrflugkorpern im Libanonkrieg 2006 werden alle Mark IV mit dem Hardkill System Windbreaker ausgerustet das zusatzlich die Startorte gegnerischer Flugkorper lokalisieren kann Merkava Mark V Bearbeiten Im Marz 2022 wurde bekannt dass der Merkava V innerhalb eines Jahres in die Bewaffnung der israelischen Armee aufgenommen werden soll 14 Spatere Berichte sprechen davon dass die offizielle Bezeichnung Merkava IV Barak Blitz laute Als Neuerungen werden das Selbstschutzsystem Trophy APS sowie ein mit erweiterten HUD Funktionen ausgestatteter Kommandantenhelm genannt Durch die Technologie sollen auch VR Trainings moglich sein 15 Plattformen BearbeitenDurch den Frontmotor konnen auf Basis der Merkava Wanne alle Arten von Gefechtsfahrzeugen verwirklicht werden von denen bislang nur der Kampfpanzer Merkava selbst und die Mannschaftstransportversion Namer in Serie gebaut werden Das Prinzip Kampffahrzeuge besser gegen Minen und Flankenbedrohungen zu schutzen sowie ein gemeinsames gepanzertes Fahrgestell fur verschiedene Gefechtsfahrzeuge zu verwenden wird inzwischen auch von anderen Landern verfolgt Ein Beispiel hierfur ist das GCV Programm der US Armee das eine modular aufgebaute Fahrzeugfamilie vergleichbarer Lastenklasse zum Ziel hat Kampfpanzer Bearbeiten nbsp Merkava IV im GelandeDie Kampfpanzerversion Merkava wird seit 1978 produziert und ist inzwischen schon in der vierten Generation verfugbar Seine Aufgabe ist die Bekampfung gegnerischer Panzer und befestigter Stellungen mit der 120 mm Glattrohrkanone sowie den zahlreichen Maschinengewehren Beim Kampf in urbanem Gebiet unterstutzt er die Infanterie durch seine Feuerkraft und seinen Panzerschutz Verglichen mit den Kampfpanzern anderer Lander ist der Turm des Merkava IV recht homogen gepanzert die Seiten sind fast so stark geschutzt wie die Turmfront Damit soll dem haufigen Einsatz im Hauserkampf Rechnung getragen werden Neben seinen Aufgaben als Kampfpanzer kann der Merkava auch eine kleine Gruppe Infanteriesoldaten oder einen Kommandoposten in seinem Heck transportieren Zum Abtransport von Verwundeten existiert auch eine Tankbulance Ausstattung mit medizinischer Ausrustung und Personal zur Erstversorgung Mannschaftstransporter Bearbeiten nbsp Mannschaftstransporter Namer Hauptartikel Namer Der Mannschaftstransporter Namer wurde auf der Eurosatory 2005 der Offentlichkeit erstmals vorgestellt Das Fahrzeug besass zu diesem Zeitpunkt bereits eine fernbedienbare Waffenstation die aus dem Inneren des Fahrzeugs bedient werden konnte Nach den Erfahrungen des Libanonkrieges 2006 wurde entschieden die Fahrzeuge unter Verwendung des Merkava IV Chassis komplett neu zu bauen unter anderem wurde dabei die Heckklappe vergrossert Seit 2008 wird der Panzer von der Staatsfirma MANTAK an die Zahal ausgeliefert Das Fahrzeug wiegt 60 Tonnen kann neben der dreikopfigen Besatzung acht Soldaten transportieren und soll die Mannschaftstransporter M113 ersetzen Zwar basiert die Wanne auf dem Merkava IV jedoch wurde der 880 kW starke Antriebsstrang vom Merkava III ubernommen Es existiert auch eine Version mit zwei Tragen und medizinischer Ausrustung die analog Namerbulance genannt wird Panzerhaubitze Bearbeiten nbsp Sholef im Beyt ha Totchan MuseumVon der Panzerhaubitze Sholef wurden zwischen 1984 und 1986 nur zwei Prototypen gebaut Das 45 Tonnen schwere Fahrzeug ist auf Basis der Merkava I Wanne entwickelt worden und mit einer 155 mm L 52 Kanone mit Mundungsbremse ausgerustet Die Haubitze verfugt uber einen Ladeautomaten der 60 Geschosse samt Treibladungen fasst Weitere 15 Geschosse konnen bei Bedarf im Fahrzeug transportiert werden und dem Lader im Verlaufe des Feuergefechtes zugefuhrt werden Der Ladevorgang des Geschutzes verlauft ahnlich wie in der Panzerhaubitze 2000 so dass nur die Treibladungen manuell eingelegt werden mussen Fur die Bedienung werden nur zwei Personen im Turm benotigt Kommandant und Lader vorgesehen waren jedoch drei um den Kommandanten zu entlasten Das Feuerleitsystem verwendet GPS und Tragheitsnavigation um die eigene Position im Raum zu bestimmen Eine Besonderheit ist die Fahigkeit Ziele aus der Fahrt heraus im direkten Schuss bekampfen zu konnen Der hydraulische Turmdrehmechanismus wurde vom Mark I ubernommen 16 Trotz besserer Leistungsdaten wurde das Fahrzeug nicht in Serie produziert vermutlich weil durch die US amerikanische Militarhilfe die M109 Doher preisgunstiger zu beschaffen und zu unterhalten sind Bergepanzer Bearbeiten Die Bergepanzerversion Merkava ARV manchmal auch als Nemmera bezeichnet ist das neueste Familienmitglied und bietet Platz fur Fahrer Kommandant und ein achtkopfiges Mechanikerteam Um den Komfort zu verbessern wurde die Heckklappe vergrossert Die Wanne wurde vom Merkava III ubernommen und auf der rechten Kettenschulter mit einem 50 t m Kran und einer 35 Tonnen Winde am Heck versehen Zum Antrieb der Systeme wurde ein Hilfstriebwerk eingebaut Ein Triebwerksblock des Merkava IV kann fur einen Wechsel im Feld auf dem Fahrzeug transportiert werden Statt des Mechanikerteams sollen auch zwei Tragen und medizinisches Personal samt Ausrustung im Heck unterzubringen sein 17 Uber die Truppeneinfuhrung wurde noch nicht entschieden Einsatze BearbeitenAufgrund des Dauerkonfliktes mit den Nachbarlandern Israels werden nur die grossten Panzeroperationen beschrieben Generell werden die Merkavas jederzeit und uberall eingesetzt zum Beispiel auch zur Sicherung an Kontrollstellen Libanonkrieg 1982 Bearbeiten Hauptartikel Libanonkrieg 1982 Um die im Libanon erstarkte PLO zu schwachen und teilweise zu zerschlagen begann Israel unter seinem Regierungschef Menachem Begin am 6 Juni 1982 einen Angriff auf den Libanon Ziel war die Zerschlagung der militarischen PLO Organisation durch den Vormarsch bis Beirut von wo aus die PLO ihre Aktionen koordinierte Die Zahal stiess zunachst entlang der Kuste vor uberquerte den Fluss Awall und drang in Beirut ein Danach drehten die Bodenstreitkrafte ostlich in die Bekaa Ebene ein um von dort weiter nach Norden vorzustossen Unterwegs wurden auch mehrere T 62 abgeschossen In der Bekaa Ebene trafen die Merkava I auf zahlenmassig unterlegene syrische T 72 und T 72M 18 Wahrend die Israelis rund 50 Panzer im gesamten Konflikt verloren lagen die Verluste der Syrer zwischen 350 und 400 Panzern 19 Insgesamt verloren die Syrer etwa 19 T 72 durch Beschuss von Merkava I Panzern weitere wurden durch TOW Systeme zerstort wahrend kein Merkava durch einen T 72 zerstort wurde 20 Israel setzte neben dem Merkava auch in der Luft modernstes Gerat ein wie die McDonnell Douglas F 15 welche die Lufthoheit erkampfte Die vorruckenden Bodenstreitkrafte wurden auch durch Bell AH 1 Cobras unterstutzt so dass die Besetzung bereits am 23 August abgeschlossen werden konnte Ende August musste sich die PLO auf Druck Israels aus dem Libanon zuruckziehen und richtete in Tunis ihr neues Hauptquartier ein Wahrend der Belagerung von Beirut bis zum Ruckzug in die Sicherheitszone im Sudlibanon im Juni 1985 wurden erste Erfahrungen mit der asymmetrischen Kriegfuhrung gemacht welche in die Verbesserung des Nachfolgemodells einflossen das ab 1983 in Produktion ging Gazastreifen Bearbeiten Hauptartikel Gazastreifen Seit der Intifada ab 1987 werden die Merkavas stets in bebautem Gebiet eingesetzt um die Infanterie bei ihrem Vorgehen zu unterstutzen Dabei wird in der Regel handstreichartig vom israelischen Kernland aus auf das Zielgebaude vorgestossen um Verhaftungen oder gezielte Totungen vorzunehmen Waffendepots und Produktionsstatten auszuheben oder Schlusselpositionen zu besetzen Das Vorgehen besteht meist darin eine gepanzerte IDF Caterpillar D9 vorzuschicken um Sprengfallen aus dem Weg zu raumen oder diese vorzeitig zur Detonation zu bringen Die Raumarbeit der Raupe wird dabei von Infanterie gesichert welche in Achzarit oder Nagmachon Mannschaftstransportpanzern den Vorstoss begleitet Ist der Hauserkampf unumganglich rammt der Bulldozer ein Loch in ein Gebaude in das ein Achzarit hineinfahrt um die Infanterie absitzen zu lassen Diese schlagt nun Breschen in Wande um von Haus zu Haus vorzustossen und dieses zu saubern ohne regulare Ein und Ausgange benutzen zu mussen welche meist mit Sprengfallen gesichert sind Dadurch kann die Zahl der gefallenen israelischen Soldaten trotz des Einsatzes in feindlicher Umgebung relativ niedrig gehalten werden Wahrend des gesamten Einsatzes leisten Merkava Kampfpanzer erforderlichen Feuerschutz Die in dieser Zeit entwickelten Merkava III und IV sind deshalb mit einer recht homogenen Panzerung des Turmes stark auf den Einsatz in diesem Szenario optimiert Die Installation von Kamerasystemen zur Rundumbeobachtung und der Anbau des 12 7 mm Maschinengewehrs sind ebenfalls darauf zuruckzufuhren Wahrend der Al Aqsa Intifada wurden vier Merkavas zerstort Im Februar 2002 fuhr ein Merkava III auf eine Bombe bei Netzarim als er einem Angriff auf einen Siedlerkonvoi begegnen wollte Das Fahrzeug wurde dabei vollig zerstort alle vier Insassen kamen ums Leben 21 In der gleichen Region fuhr am 14 Marz 2002 spater ein weiterer Merkava II III auf einen Sprengsatz der drei Soldaten totete und den Panzer zerstorte 22 23 Ein dritter Merkava II III wurde im September 2002 bei Gusch Katif durch eine Sprengladung mit uber 100 kg zerstort wobei ein Soldat starb und drei verwundet wurden 24 Im Februar 2003 folgte ein weiterer Mark III bei Dugit wobei alle Insassen getotet wurden 25 Am fruhen Morgen des 25 Juni 2006 drangen mehrere Angreifer durch einen selbstgegrabenen Tunnel in der Nahe von Kerem Schalom auf israelisches Gebiet vor und uberfielen einen Armeeposten Ein dort stationierter Merkava wurde durch eine Rakete in die Heckluke getroffen was die Munition entzundete Zwei Besatzungsmitglieder wurden getotet und ein weiterer Soldat verwundet Dabei wurde auch der Ladeschutze Gilad Schalit entfuhrt 26 Libanonkrieg 2006 Bearbeiten Hauptartikel Libanonkrieg 2006 nbsp Merkava II und III beim technischen Halt am StrassenrandNach der Entfuhrung von zwei Soldaten begann Israel am 12 Juli eine grossangelegte Offensive gegen die vom Libanon aus operierende Hisbollah Am 23 Juli uberquerten israelische Bodentruppen die Grenze zum Libanon und drangen zur Ortschaft Marun ar Ras auf einem die Gegend uberragenden Berg vor Am 25 Juli wurde die Stadt Bint Dschubail angegriffen die als Hochburg der Hisbollah in Grenznahe gilt Die Kampfe dauerten mehrere Tage an Die israelische Armee zog sich am 29 Juli zunachst aus dem Gebiet zuruck Die Hauptlast der Angriffe wurde von den israelischen Luftstreitkraften getragen was sich im Nachhinein als zu optimistisch erwies Wahrend des Krieges wurden der Mark IV der Mark IID sowie der Merkava Mk III BAZ eingesetzt Auch die Standardversion des Merkava II wurde durch Reservisten eingesetzt obwohl dieser nur durch Panzerstahl geschutzt ist Die Merkava II verschossen mehrere hundert M117 APAM Die Merkava III und IV verschossen M494 Kartatschen mit grosserem 120 mm Treibspiegel da das 120 mm APAM Geschoss noch nicht zur Verfugung stand Durch Budgetkurzungen waren manche Merkavas auch ohne Rauchgranaten und Laserwarner im Einsatz Wahrend des Krieges verschoss die Artillerie ihren gesamten Vorrat an Nebelmunition so dass gegnerische Panzerabwehrstellungen nicht mehr geblendet werden konnten Wahrscheinlich wurden deshalb vermutete Panzerabwehrlenkwaffen Stellungen vorsorglich mit Streumunition eingedeckt Insgesamt setzte die Zahal mehrere hundert Panzer ein wovon nach offiziellen Angaben etwa 10 getroffen wurden Bei 44 der Treffer wurde die Panzerung durchschlagen Insgesamt wurden 50 Merkavas beschadigt davon konnten acht im Feld instand gesetzt werden Nur zwei Panzer mussten abgeschrieben werden zumindest einer davon war auf einen sehr grossen Sprengsatz gefahren Insgesamt wurden 23 Besatzungsmitglieder getotet und mehr als 100 verletzt 27 28 Als Folge des Krieges wurde die Einfuhrung des Namer beschleunigt sowie die Integration von Hardkill Systemen in Merkava IV und Namer beschlossen Export BearbeitenDer Merkava Panzer wurde bisher nicht an andere Staaten exportiert Nach Spekulationen um eine mogliche Lieferung von 200 Merkava an die sich gegen Russland verteidigende Ukraine im Juni 2023 29 30 gab Israel den Export von Merkava II und III Panzern an Marokko und die Republik Zypern bekannt 31 Da diese geplante Lieferung sowjetische Panzermodelle T 80 und T 72 ersetzen wird wird wiederum spekuliert dass diese stattdessen zur ukrainischen Verwendung vorgesehen werden 32 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Merkava Album mit Bildern defense update Merkava Mk 4 Detailed englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Amos Harel IDF Armor defense System Foils Attack on Tank for First Time In haaretz com englisch imi israel com Memento vom 31 Dezember 2016 im Internet Archive 33 Years of Excellence The Merkava Main Battle Tank In idfblog com Israel Defense Forces 20 Februar 2012 archiviert vom Original am 26 Oktober 2013 abgerufen am 6 Januar 2023 englisch a b c israeli weapons com Merkava a b c d e Army Guide MERKAVA Mk 1 a b israeli weapons com Merkava Mk 3 a b c d e Army Guide MERKAVA Mk 3 a b Army Guide MERKAVA Mk 4 Rolf Hilmes Kampfpanzer Die Entwicklungen der Nachkriegszeit Verlag Soldat und Technik im Umschau Verlag 1980 ISBN 3 524 89001 6 Army Guide AFEDSS IAI Elta ELM 2133 Memento vom 24 Februar 2012 im Internet Archive PDF 254 kB Tank Protection Levels Memento vom 2 Dezember 2001 im Internet Archive In members tripod com abgerufen am 15 Oktober 2023 englisch defense update LIC Modeled Merkava Mk 3 Baz Mk 4 Memento vom 27 Juni 2007 im Internet Archive Merkava 5 Barak MBT main battle tank to enter service by 2023 21 Marz 2022 abgerufen am 4 Marz 2023 englisch Arie Egozi Israel Defense Forces test the Merkava 5 tank prototypes In Defence Industry Europe 15 April 2023 abgerufen am 20 Juni 2023 englisch Army Guide Slammer Sholef Army Guide Merkava ARV NAMER Kenneth Michael Pollack Arabs at war military effectiveness 1948 1991 University of Nebraska Press 2002 ISBN 0 8032 3733 2 S 536 545 Syria A Country Study Federal Research Division Kessinger Publishing 2004 ISBN 1 4191 5022 7 S 257 und 258 Steven Zaloga T 72 Main Battle Tank 1974 1993 S 36 f Israel investigates Gaza tank blast BBC 15 Februar 2002 Abgerufen am 17 September 2011 englisch Drei Israelis bei Bombenanschlag getotet In Israelische Botschaft in Berlin 14 Marz 2002 abgerufen am 6 Januar 2023 Bombenanschlag Drei israelische Soldaten getotet In Spiegel Online 14 Marz 2002 abgerufen am 6 Januar 2023 Victims of Palestinian Violence and Terrorism since September 2000 MFA Abgerufen am 17 September 2010 englisch Gaza bomb kills four Israeli soldiers BBC 18 Februar 2003 Abgerufen am 17 September 2010 englisch Soldier kidnapped and two killed in Gaza tunnel attack Telegraph Why did Armored Corps Fail in Lebanon In ynetnews com defense update Assessing the performance of Merkava Tanks Memento vom 13 Februar 2012 im Internet Archive Gernot Kramper 200 Merkava Panzer fur die Ukraine warum der Tank aus Israel so wichtig ist In Stern 18 Juni 2023 abgerufen am 20 Juni 2023 Heikler Balanceakt Liefert Israel seinen Merkava Panzer an die Ukraine Das sind die Risiken In T Online 16 Juni 2023 abgerufen am 20 Juni 2023 Ukraine will not get Merkava tanks but Cyprus and Morocco will In Bulgarian Military 19 Juni 2023 abgerufen am 20 Juni 2023 amerikanisches Englisch Der Merkava Deal mit Zypern und Marokko In Spartanat 20 Juni 2023 abgerufen am 20 Juni 2023 Normdaten Sachbegriff GND 7540063 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Merkava amp oldid 238859036