www.wikidata.de-de.nina.az
Als Wanne wird beim Panzer eine aus Stahlplatten oder Gussteilen gefertigte meist winklige Konstruktion die nach unten eben wannenartige Konstruktion bezeichnet welche zum einen den Schutz der Fahrzeugbesatzung gewahrleistet und zum anderen die tragende Konstruktion der automotiven Elemente Fahrwerk Motor Tanks etc darstellt Langsschnitt durch eine Tiger I WanneWanne des PanthersBearbeitung der Wanne eines Tiger Panzers bei Henschel amp SohnInsofern stellt diese einen Teil der ausseren Hulle eines Panzers dar Sie gibt damit dem Panzer seine Gestalt Festigkeit und Schutz Die Wanne umschliesst wesentliche schutzenswerte Baugruppen des Panzers in sich bzw verbindet diese zum Gesamtfahrzeug 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Beschreibung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie ersten gepanzerten Fahrzeuge bauten zumeist auf kommerziellen Fahrgestellen auf insbesondere die Panzerwagen waren insbesondere gegen den direkten Beschuss durch Handfeuerwaffen mit einem Aufbau aus Panzerplatten versehen Die Bedrohung durch Handgranaten und explodierende Geschosse von unten war bei diesen Konstruktionen nicht gegeben Als Erfinder einer selbsttragenden Panzerwanne und auch des drehbaren Geschutzturms gilt der franzosische Konstrukteur Rodolphe Ernst Metzmaier der dieses Konzept wahrend des Ersten Weltkriegs bei Renault entwickelte Dort begann Mitte 1916 die Konstruktion des Renault FT Das sieben Tonnen schwere Kettenfahrzeug mit 35 PS Ottomotor war seiner Zeit in vielen Aspekten voraus und eine erfolgreiche Entwicklung Beschreibung BearbeitenIn allen Panzerbauformen umhullt die Wanne meist bestehend aus Ober und Unterwanne den Motor des Panzers einschliesslich Nebenaggregaten Getriebe und Treibstoff An der Wanne ist das Laufwerk angebracht das die Kette oder Rader tragt 1 Bei einigen Fahrwerkkonstruktionen sind Teile der Federung in der Fahrzeugwanne montiert wie zum Beispiel meist bei der Drehstabfederung Fruhe Fahrzeugwanne haben auf der Aussenseite Halterungen fur Blatt oder Spiralfederungen Bei Panzern mit drehbarem Geschutzturm sitzt auf der Oberwanne oder bei einteiligen Wannen auf der Oberseite der Wanne der Gefechtsturm auf einem Drehlager wogegen bei Panzern in Kasemattbauweise die Wanne zur Aufnahme der Waffenlafette in einen kastenformigen Aufbau ubergeht Bei modernen Kampfpanzern hatte bis in die 2010er Jahre zumindest der Fahrer seinen Platz in der Wanne und die anderen Besatzungsmitglieder den ihrigen im Turm Bei Schutzenpanzern ist es umgekehrt meist haben nur Richtschutze und Kommandant ihren Platz im Turm der Fahrer und die aufgesessene Panzergrenadiergruppe sind in der Wanne untergebracht Die Wanne besteht bei Kampfpanzern aus Gussstahl oder geschweisstem Panzerstahl bei Schutzenpanzern selten auch aus Aluminium Die Wanne soll der Besatzung und den innenliegenden Baugruppen unter anderem Schutz gegen direkten und indirekten Beschuss Minenexplosionen und chemische Kampfstoffe geben Dazu hat die Wandung der Wanne eine gewisse Dicke Panzerung und kann zusammen mit dem Turm hermetisch geschlossen werden Die Dichtigkeit der Wanne ermoglicht auch die Uberwindung von Wasserhindernissen entweder durch Unterwasserfahrt UF bzw Durchwaten oder bei schwimmfahigen Schutzenpanzern und manchen Panzerhaubitzen durch Wasserfahrt Die Wanne ist an der im konventionellen Gefecht am meisten gefahrdeten Frontseite am starksten gepanzert am schwachsten sind meist Wannenboden und decke Die Wandstarken der Seiten und des Hecks liegen meist dazwischen Ein Entwurfsprinzip zur Verstarkung der Panzerwirkung ist die Anschragung der Front bzw der Seitenwande der Wanne wodurch Bauraum verlorengeht Seit dem Ende des Kalten Krieges nimmt die asymmetrische Kriegfuhrung immer grosseren Raum beim Auslegen und Modifizieren von Panzern ein Dies betrifft auch die Verteilung der Panzerung an der Wanne Die Gefahr von frontalem Beschuss durch andere Kampfpanzer nimmt ab die Bedrohung durch Improvised Explosive Devices IED von unten bzw von der Seite steigt Dieses Szenario schlagt sich in Entwurfen wie dem Buffalo nieder an dessen v formig gestaltetem Wannenboden das Prinzip der schrag gestellten Panzerung angewandt wird Ein weiterer Aspekt der asymmetrischen Kriegfuhrung ist die Zunahme des Kampfes in urbanem Gelande was die Bedrohung von oben zum Beispiel durch RPG Schutzen auf Hauserdachern erhoht Die Wannendecke ausserhalb der durch den Turm geschutzten Flache traditionell nur dunn gepanzert und durch Luftungsschlitze zusatzlich geschwacht muss dagegen zusatzlich geschutzt werden Auf Basis einer Wannenkonstruktion die durch die Grosse und Tragfestigkeit der Bauraume auf den Triebwerksstrang und die Fahrwerksauslegung abgestimmt ist konnen analog zum Plattform Prinzip mehrere Panzervarianten entworfen bzw gebaut werden Wesentliche Entwurfsfragen bei der Entwicklung einer Wanne sind neben den ausseren Abmessungen der Panzerstarke und dem definierten Maximalgewicht die Platzierung des Kampfturms und des Raums fur das Triebwerk Der den Kampfturm aufnehmende Drehkranz soll innerhalb des vorhandenen Bauraums einen moglichst grossen Durchmesser haben Gleichzeitig ragt der Kampfturm mit seinen rotierenden Teilen tief in die Wanne hinein Dadurch kann das Triebwerk mit seiner grossen Bauhohe nicht unterhalb des Kampfturms liegen Daraus ergeben sich fur moderne Panzer zwei grundlegende Auslegungsvarianten Triebwerk hinten Drehachse des Turms mittig bis vorn Ublich bei Kampfpanzern zum Beispiel Leopard 2 M1 Abrams und T 72 Vorteil Die dem Feind zugewandte Frontseite weist aufgrund des hinten liegenden heissen Motors eine geringere Infrarotsignatur auf Ausserdem ist so eine gunstige Gewichtsverteilung und eine beim Vorwartsfahren kettenschonende Kraftubertragung moglich bzw begunstigt Triebwerk vorn Drehachse des Turms mittig bis hinten Ublich bei Schutzenpanzern um eine Ausstiegsoffnung am Heck zu ermoglichen zum Beispiel beim Marder Bradley und BMP 3 ungewohnlicherweise auch beim israelischen Kampfpanzer Merkava Literatur BearbeitenFranklin D Margiotta Hrsg Brassey s Encyclopedia of Land Forces and Warfare Brassey s London 1996 ISBN 1 57488 087 X Einzelnachweise Bearbeiten a b Dieter Kollmer Klotzen nicht Kleckern Die materielle Aufrustung des Heeres In Helmut Hammerich Das Heer 1950 bis 1970 Konzeption Organisation Aufstellung Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 3 486 57974 6 S 561 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wanne Panzer amp oldid 234480980