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Die 28 cm Schnelladekanone L 45 28 cm S K L 45 wurde vor dem Ersten Weltkrieg als Schiffsgeschutz entwickelt und kam auf den Grosslinienschiffen der deutschen Nassau Klasse und dem Schlachtkreuzer SMS Von der Tann als Hauptbewaffnung zum Einsatz 1 Spater wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden die Geschutze von der Marine Artillerie als Kustengeschutze zum Einsatz gebracht 28 cm Schnelladekanone L 45SMS Von der Tann mit 28 cm SK L 45 TurmenAllgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung 28 cm Schnelladekanone L 45Herstellerbezeichnung 28 cm SK L 45Entwickler Hersteller Krupp EssenEntwicklungsjahr 1907Produktionszeit 1907 bis 1909Stuckzahl mind 65 StuckModellvarianten Flachbettung Kesselbettung GeschutzturmTechnische DatenRohrlange 12 735 mmKaliber 283 mmKaliberlange L 45Drall 1 50 auf 1 30Kadenz 2 Schuss min bis 11 Erhohung 1 2 Schuss min uber 11 Erhohung Schuss minHohenrichtbereich 5 bis 45 WinkelgradSeitenrichtbereich max 360 Drehgeschwindigkeit 1 25 Sek grob 0 17 Sek fein sAusstattungVerschlusstyp QuerkeilLadeprinzip Geschoss mit Vorkartusche im Seidenbeutel und Hauptkartusche in MessinghulseEnergieversorgung Gleichstrom Nebenschluss Motor GH 143 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 3 Einsatz 3 1 Schiffsgeschutze 3 2 Kustenartillerie 3 3 Eisenbahnartillerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenKrupp begann mit der Fertigung der Schiffsgeschutze im 28 cm Kaliber weit vor Beginn der grossen Kriege Die Kanone wurde erstmals 1907 gefertigt und entsprach abgesehen von der Lange praktisch ihrem Vorganger der 28 cm Schnelladekanone L 40 2 Technik BearbeitenDie 28 cm SK L 45 war das zweite Geschutz der 28 cm Schnelladekanonen fur die Marine aus dem Hause Krupp Das Geschutz ist als Mantelringrohr Geschutz ausgefuhrt bei dem ein Seelenrohr von Ringen und Mantel umfasst wird um dem grossen Druck beim Zunden der Treibladung stand zu halten Im Aufbau folgen aufeinander das Verschlussstuck ein Hornring ein Ringstuck und das lange Feld Der Hornring hat zwei hornartige Ansatze an denen die Kolbenstangen der Rucklaufbremse befestigt werden Das Ringstuck ist anfangs zylindrisch und verjungt sich dann hin zum langen Feld das sich schliesslich konisch zur Mundung hin verjungt Im Verschlussstuck findet sich ein Keilloch zur Befestigung des Verschlussblocks nach hinten fuhrt das Ladeloch und nach vorne die Seele Das Ladeloch hat auf der linken Seite eine Aussparung welche den Ladevorgang erleichtern soll Die Seele ist unterteilt in glatten und gezogenen Teil wobei der konische Kartuschenraum im glatten Teil liegt Im gezogenen Teil befinden sich die Zuge die dem Geschoss den Drall fur eine gerade Flugbahn geben Der Verschluss ist als Krupp Schnellade Flachkeilverschluss ausgefuhrt 3 dazu gehoren folgende technische Aspekte Beim Offnen wird der Verschluss automatisch fur die nachste Abfeuerung gespannt Beim Offnen wird die Kartuschhulse durch einen Mechanismus automatisch ausgeworfen Der Verschluss kann ohne Werkzeug zerlegt werden Schlagbolzen und Schlagbolzenfeder konnen leicht ausgewechselt werden Die fur eine Schnelladekanone vorteilhafte Verschlusstechnik erforderte fur die Abdichtung des Laderaums gegen die ansonsten nach hinten austretenden Verbrennungsgase die Verwendung von Treibladungshulsen als Liderung Einsatz BearbeitenSchiffsgeschutze Bearbeiten Deutsches KaiserreichDetails Nassau Klasse vier Schiffe mit einer Hauptbewaffnung von 6 Doppelturmen 2 28 cm davon ein Turm auf dem Vorderdeck einer auf dem Achterdeck und zwei auf jeder Seite SMS Nassau 7 April 1920 als Reparationschiff B an Japan SMS Posen 13 Mai 1920 als Reparationsschiff G an Grossbritannien und 1922 in den Niederlanden abgewrackt SMS Rheinland als Reparationsschiff D an Grossbritannien 29 Juli 1920 in die Niederlande zu Abwracken SMS Westfalen 5 August 1920 als Reparationsschiff D an Grossbritannien SMS Von der Tann Einzelschiff mit einer Hauptbewaffnung von 4 Doppelturmen 2 28 cm davon ein Turm auf dem erhohten Vorderdeck einer auf dem Achterdeck und zwei in versetzter Seitenaufstellung Selbstversenkung am 21 Juni 1919 in Scapa Flow Kustenartillerie Bearbeiten Wie fur andere Schiffsbewaffnungen auch waren von den 28 cm S K L 45 mehr Geschutze gebaut worden als effektiv fur die Bestuckung der Schiffe erforderlich Alle mit dem Geschutz bestuckten Schiffseinheiten waren vor Grundung der Reichsmarine verlorengegangen bzw an andere Nationen abgegeben worden eine Weiterverwendung im Kustenschutz bot sich an da kein Bedarf an Ersatzrohren mehr bestand Deutsches ReichDas Oberkommando der Marine fuhrte eine Liste uber die Verwendung von Geschutzen die zur Kustensicherung verwendet wurden Liste der schweren Schiessgeruste Kustendrehscheibenlafetten und Turme Batterie Goeben In der Nahe von Swinemunde dem Vorhafen der Stadt Stettin wurde 1938 mit dem Bau einer Geschutzbatterie zum Schutz der Hafenstadt und Militaranlagen begonnen Schon in der Kaiserzeit hatten in Swinemunde verschiedene militarische Einrichtungen bestanden deren Anlagen die Grundlagen fur die Stationierung von U Booten und Torpedobooten in den Jahren ab 1933 bildeten An der ostlichen Swineseite rund 1 km vom Leuchtturm entfernt wurde eine Batterie mit drei Geschutzen gebaut Nachdem der Polenfeldzug abgeschlossen war und mit der Sowjetunion ein Nichtangriffsvertrag bestand wurden die Geschutzte 1940 nach Norwegen verlegt Marine Kustenbatterie Husoen Die Geschutze dieser Batterie stammten von der Batterie Goeben und wurden 1940 zur Bestuckung der Marine Kustenbatterie Goeben auf der Insel Husoen bei Trondheim verwendet Diese wurde spater zur 1 Batterie Marine Artillerie Abteilung 507 Husoen Nachdem die norwegische Armee die Batterie nach der Kapitulation ubernommen hatte kam es am 21 November 1945 zu einem schweren Ungluck durch eine grosse Explosion bei der mehrere Soldaten getotet und die Geschutze zerstort wurden Batterie Tirpitz Im November 1940 unterzeichnete das Konigreich Rumanien ein Abkommen mit dem Deutschen Reich welches die Entsendung von deutschen Ausbildungstruppen und Waffen nach Rumanien zur Folge hatte Die koniglich rumanische Kustenartillerie war vollkommen veraltet und so wurde von deutschen und rumanischen Stellen entschieden dass sudlich des Hafen von Konstanza am Schwarzen Meer eine leistungsfahige Geschutzbatterie errichtet werden sollte Im Winter 1940 wurde mit dem Bau begonnen und schon im April 1941 konnte die Batterie in Anwesenheit des rumanischen Kriegsministers General Iosif Iacobici die ersten Schusse abfeuern In der Batterie dienten 700 deutsche Marinesoldaten die formal der rumanischen Fuhrung unterstanden Am 26 Juni 1941 wehrte die Batterie einen Vorstoss von sowjetischen Kriegsschiffen mit 39 Schuss ab Dabei wurde der sowjetische Zerstorer Charkow beschadigt Nachdem am 23 August 1944 das Achsenbundnis durch einen politischen Putsch in Rumanien endete erhielt der deutsche Vizeadmiral Helmuth Brinkmann den Befehl Konstanza um jeden Preis zu halten Nach einem Treffen mit dem rumanischen Konteradmiral Horia Macellariu war er uberzeugt dass ein geordneter Ruckzug zur Vermeidung unnotiger und verlustreicher Kampfe besser ware So erfolgte in der Nacht vom 25 auf den 26 August ein Ruckzug wobei jedoch die Geschutze gesprengt wurden bevor die Batterie vor den Rumanen kapitulierte Marine Kustenbatterie Prinz Heinrich Auf der Insel Fehmarn waren zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zwei 28 cm SK L 45 in den alten Bettungsschiessgerusten als Batterie Prinz Heinrich stationiert Eine Umrustung mit auf Drehscheibenlafette C 34 war vorgesehen ist aber nicht mehr realisiert worden da nach der Kapitulation Frankreichs bereits im Juli 1940 die Batterie an die Kanalkuste verlegt wurde und als erste deutsche Batterie dort am 27 Juli 1940 eintraf Ursprunglich war vorsehen dass die Geschutze die deutsche Invasion in Grossbritannien Unternehmen Seelowe unterstutzen sollten Bis 1943 wurde nur der Schiffsverkehr und die englische Sudkuste beschossen Die Batterie wurde 1943 in den Raum Leningrad verlegt und der Abschnitt der Batterie Grosser Kurfurst ubergeben Kommandeur war an der Kanalkuste Kapitanleutnant Natzmer Der Ostsektor wurde von Leutnant zur See Bremmecle und der Westsektor von Leutnant zur See Lehmann befehligt Auf den Bauernhofen Martel und Stival sind noch heute Mannschafts und Munitionsbunker und zwei offene Stellungen der beiden grossen Geschutze zu finden Marine Kustenbatterie Grosser Kurfurst Im Juni 1940 sollte auf einem Kustenplateau bei Framzelle beim Cap Gris Nez eine Kustenbatterie errichtete werden die in der Lage sein sollte die Invasion Englands zu unterstutzen Am 22 Juni war die Einmessung und Planung beendet und Ende August Anfang September 1940 sollte eine Batterie mit vier 28 cm SK L 45 einsatzbereit sein Am 21 August wurde das erste Mal aus der Batterie gefeuert und am 28 August wurde sie von Admiral Karlgeorg Schuster dem Kommandierenden Admiral Frankreich inspiziert Im folgenden Jahr wurden die Geschutze gegen leistungsfahigere 28 cm SK L 50 ausgetauscht wodurch die Reichweite der rundum einsetzbaren Geschutze von 36 auf 39 km stieg Eisenbahnartillerie Bearbeiten Drei Geschutze wurde im Rahmen der Wiederbewaffnungsmassnahmen zwischen 1936 und 1938 zur 28cm lange Bruno Kanone E umgebaut Der Einsatz erfolgte in der Eisenbahn Batterie 688 Literatur BearbeitenTerry Gander Peter Chamberlain Enzyklopadie deutscher Waffen 1939 1945 1 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 1999 3 613 01975 2 S 269 Ian Hogg Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg 1 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 1978 ISBN 3 87943 504 9 englisch German artillery of World War Two 1975 Ubersetzt von Hugo Friedrich Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 28 cm SKL 45 Naval guns Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www navweaps com Weapons WNGER 11 45 skc07 phpEinzelnachweise Bearbeiten Hogg Deutsche Artilleriewaffen WW II 1978 S 363 Hogg Deutsche Artilleriewaffen WW II 1978 S 363 Hogg Deutsche Artilleriewaffen WW II 1978 S 363Artillerie der Wehrmacht im Zweiten WeltkriegFlugabwehr 2 cm Flak 28 2 cm Flak 29 2 cm Flak 30 2 cm Flak 38 2 cm Flak Vierling 38 2 cm Flak Vierling 38 43 2 cm Gebirgs Flak 38 2 cm Fla Drillings MG 151 20 3 cm Flak 103 38 3 cm Flakzwilling 303 3 7 cm SK C 30 in Einh Laf C 34 3 7 cm Flak 18 3 7 cm Flak 36 3 7 cm Flak 37 3 7 cm Flak M42 3 7 cm Flak 43 3 7 cm Flak Zwilling 43 4 cm Flak 28 5 cm Flak 41 8 8 cm Flak 18 8 8 cm Flak 36 37 8 8 cm Flak 41 10 5 cm Flak 38 10 5 cm Flak 39 12 8 cm Flak 40 12 8 cm Flak Zwilling 40Kampfwagenkanonen 2 cm KwK 30 3 7 cm KwK 36 3 7 cm KwK 38 t 5 cm KwK 38 5 cm KwK 39 7 5 cm KwK 37 7 5 cm KwK 40 7 5 cm KwK 42 8 8 cm KwK 36 8 8 cm KwK 43 12 8 cm KwK 44Panzerabwehr 2 8 cm schwere Panzerbuchse 41 3 7 cm PaK 36 4 2 cm leichte PaK 41 4 7 cm PaK 36 t 4 7 cm Festungs PaK t 5 cm PaK 38 5 cm KwK in Sockellafette I 7 5 cm PaK 97 38 7 5 cm PaK 39 7 5 cm PaK 40 7 5 cm PaK 41 7 5 cm PaK 50 7 62 cm Pak 36 8 cm Panzerabwehrwerfer 600 8 8 cm PaK 43 12 8 cm PaK 44Infanterie und Gebirgsgeschutze 7 5 cm leichtes Infanteriegeschutz 18 7 5 cm Gebirgsgeschutz 18 7 5 cm Infanteriegeschutz 37 7 5 cm Infanteriegeschutz 42 7 5 cm Gebirgsgeschutz 34 7 5 cm Gebirgsgeschutz 36 10 5 cm Gebirgshaubitze 40 15 cm schweres Infanteriegeschutz 33Ruckstossfreie Geschutze 7 5 cm Leichtgeschutz 40 10 5 cm Leichtgeschutz 40 10 5 cm Leichtgeschutz 42Granatwerfer 5 cm Granatwerfer 36 5 cm Maschinengranatwerfer M19 8 cm Granatwerfer 34 Kurzer 8 cm Granatwerfer 42Schwere Granatwerfer 10 cm Nebelwerfer 35 10 cm Nebelwerfer 40 12 cm Granatwerfer 42 220 cm leichter Ladungswerfer 21 cm Wurfmorser 69 20 cm Ladungswerfer 38 cm LadungswerferRaketenartillerie Henschel Hs 297 7 3 cm Propagandawerfer 41 8 cm Raketen Vielfachwerfer 8 8 cm Raketenwerfer 43 15 cm Do Gerat 15 cm Nebelwerfer 41 21 cm Nebelwerfer 42 28 32 cm Nebelwerfer 41 30 cm Nebelwerfer 42 30 cm Raketen Werfer 56 Wurfrahmen 40Feld mittlere und schwere Geschutze 7 5 cm Feldkanone 16nA 7 5 cm Feldkanone 18 7 5 cm Feldkanone 38 7 5 cm Feldkanone 7M85 7 5 cm Feldkanone 7M59 10 cm Kanone 17 Schwere 10 cm Kanone 18 Schwere 10 cm Kanone 42 10 5 cm leichte Feldhaubitze 16 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18M 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18 39 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18 40 12 8 cm Kanone 81 1 12 8 cm Kanone 81 2 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 15 cm schwere Feldhaubitze 18 15 cm schwere Feldhaubitze 36 15 cm schwere Feldhaubitze 42 15 cm Schnelladekanone C 25 15 cm Hochdruckpumpe Tausendfussler 15 cm Kanone 16 15 cm Kanone 18 15 cm Kanone 39 15 cm Schnelladekanone C 28 15 cm Schnelladekanone C 28 in Morserlafette 17 cm Schnelladekanone L 40 17 cm Kanone 18Eisenbahngeschutze internationale Liste 15 cm Kanone E 17 cm Kanone E 20 3 cm Kanone E 21 cm Kanone 12 E 24 cm Kanone Theodor E 24 cm Kanone Theodor Bruno E 28 cm Kanone Bruno E 28 cm Kanone 5 E 38 cm Kanone Siegfried E 80 cm Kanone E Kustenartillerie und Belagerungsgeschutze internationale Liste 8 8 cm Schnelladekanone C 30 8 8 cm Schnelladekanone C 31 10 5 cm Schnelladekanone C 32 12 7 cm Schnelladekanone C 34 20 3 cm Schnelladekanone C 34 21 cm Morser 16 21 cm Morser 18 21 cm Kanone 38 21 cm Kanone 39 24 cm Haubitze 39 24 cm Haubitze 39 40 24 cm Kanone L 46 24 cm Kanone 3 24 cm Kanone L 35 24 cm Schnelladekanone L 40 24 cm Schnelladekanone L 50 28 cm Haubitze L 12 28 cm Kustenhaubitze 28 cm Schnelladekanone L 40 28 cm Schnelladekanone L 45 28 cm Schnelladekanone L 50 28 cm Schnelladekanone C 28 28 cm Schnelladekanone C 34 30 5 cm M 11 Morser 30 5 cm Schnelladekanone L 50 35 5 cm Haubitze M1 38 cm Schnelladekanone C 34 40 6 cm Schnelladekanone C 34 42 cm Gamma Morser 60 cm 54 cm Morser Karl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 28 cm Schnelladekanone L 45 amp oldid 228837812