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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Beschiessung von Lowestoft und Great Yarmouth war eine am 24 25 April 1916 ausgefuhrte kombinierte Luft und Seeoperation der Kaiserlichen Marine gegen die englische Ostkuste Das Unternehmen stand im politischen Kontext mit dem am 24 April begonnenen irischen Osteraufstand ausserdem sollten Teile der britischen Grand Fleet gestellt werden um durch einen deutschen Sieg das fur das Reich ungunstige britisch deutsche Krafteverhaltnis zur See zum Vorteil der Kaiserlichen Marine zu wenden Beschiessung von Lowestoft und Great YarmouthDatum 24 25 April 1916Ort Lowestoft und Great Yarmouth Ausgang Sieg des deutschen KaiserreichsKonfliktparteienDeutsches Kaiserreich Kaiserliche Mariene Britisches Weltreich Royal Navy BefehlshaberKonteradmiral Friedrich BoedickerKommodore Ludwig von Reuter Aufklarungsgruppe Kommodore Reginald TyrwhittTruppenstarke4 Schlachtkreuzer6 leichte Kreuzer2 Torpedobootflotillen2 U Boote 3 leichte Kreuzer18 ZerstorerKustenartillerieVerluste1 U Boot verschollen 1 Schlachtkreuzer schwer beschadigt gt 200 Hauser3 Zivilisten tot 1 U Boot versenkt 1 leichter Kreuzer schwer beschadigt 25 Tote 13 verwundete Besatzungsmitglieder 1 leichter Kreuzer leicht beschadigt Die Seeschlacht bei Lowestoft am 25 April 1916 nach einem Gemalde von Marinemaler Hans Bohrdt Seekrieg in der Nordsee 1914 1918 Helgoland 1914 22 September 1914 Texel Yarmouth Scarborough Hartlepool und Whitby Cuxhaven Doggerbank 1915 Noordhinder Bank Doggerbank 1916 29 Februar 1916 Yarmouth und Lowestoft Skagerrak 19 August 1916 Kanal 1916 Kanal 1917 Shetland Inseln Helgoland 1917 Bergen Seebrugge und Ostende Tondern Inhaltsverzeichnis 1 Strategischer Hintergrund 2 Die Luftangriffe am 24 25 April 1916 3 Die Beschiessung von Lowestoft und Great Yarmouth am 25 April 1916 4 Ergebnisse 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksStrategischer Hintergrund Bearbeiten nbsp Karte der NordseeSeit seinem Dienstantritt im Januar 1916 als Chef der Hochseeflotte verfolgte Admiral Reinhard Scheer auf dem Nordseekriegsschauplatz eine Offensivstrategie mit der Absicht Teile der Grand Fleet der Royal Navy zum Gefecht zu zwingen und durch einen deutschen Sieg die britische Uberlegenheit zumindest abzuschwachen Konkreter Anlass fur den Angriff auf die englische Ostkuste war der irische Osteraufstand Die irischen Rebellen hatten von deutscher Seite die Unterstutzung des Aufstands durch weitreichende Luft und oder Seeangriffe auf England oder Irland selbst gefordert Schlusselfigur in den deutsch irischen Beziehungen war Roger Casement der wenige Tage vor dem geplanten Aufstand mit dem deutschen U Boot U 19 von Helgoland an die irische Sudwestkuste in die Nahe Tralees transportiert wurde jedoch kurz nach der Anlandung bereits am 21 April 1916 in britische Gefangenschaft geriet Aufgrund der strategischen Situation war ein Vorstoss deutscher Uberwasserstreitkrafte nach Irland ausgeschlossen Allerdings war am 9 April 1916 von Warnemunde aus das Hilfsschiff Libau unter Karl Spindler unter der Legende des realen norwegischen Dampfers Aud an die irische Sudwestkuste entsandt worden um eine Waffenladung fur die Rebellen anzulanden Das Unternehmen scheiterte als die Libau am 21 April 1916 drei Tage vor dem geplanten Aufstand vor der irischen Sudkuste von der britischen Sloop HMS Bluebell gestoppt wurde und sich daraufhin am 22 April selbst versenkte Ein zwischen der Libau und U 19 geplantes Treffen vor Tralee war aus bis heute 2016 unbekannten Grunden nicht zustande gekommen Wie das Libau Unternehmen selbst war der britischen Seite durch die Funkaufklarung von Room 40 generell bekannt dass Scheer einen konkreten Vorstoss von Seestreitkraften an die englische Ostkuste plante An dem deutschen Vorstoss waren auch Flandern U Boote und Marineluftschiffe beteiligt Aufgabe der U Boote war die Verminung der Hafen vom Tyne bis zur Themse Die Luftangriffe am 24 25 April 1916 BearbeitenAn den Luftangriffen auf Ostengland waren die Marineluftschiffe L 16 L 17 L 20 L 21 L 23 L 13 und L 11 beteiligt die von den Luftschiffhafen Hage Tondern und Nordholz aufgestiegen waren L 14 musste aufgrund eines Motorschadens bereits auf der Hohe von Wangerooge nach Nordholz zuruckkehren Zur Aufklarung fur den Flottenvorstoss wurden L 7 L 8 und L 9 eingesetzt Kommandeur war der Fuhrer der Marine Luftschiffe Korvettenkapitan Peter Strasser der mit L 21 in Nordholz aufgestiegen war Die Luftschiffe uberflogen am Ostermontag dem 24 April 1916 dem Tag des irischen Aufstandsbeginns ab 23 10 Uhr die Linie zwischen Mersey und The Wash Aufgrund starken Sudwestwinds konnte jedoch nicht wie geplant London angegriffen werden Auch behinderten Nebel Regen und Wolkendecken generell Angriffe gegen Bodenziele so dass lediglich Norwich Lincoln und Cambridge sowie eine Artilleriebatterie bei Winterton bombardiert wurden wobei sowohl Spreng als auch Brandbomben zum Einsatz kamen In Cambridge wurden mehrere Hauser stark beschadigt in Lincoln der Bahnhof Great Northern Station sowie eine Fabrik Die Beschiessung von Lowestoft und Great Yarmouth am 25 April 1916 Bearbeiten nbsp Friedrich BoedickerDer deutsche Flottenvorstoss wurde von Konteradmiral Friedrich Boedicker befehligt und umfasste zwei Aufklarungsgruppen bestehend aus der I Aufklarungsgruppe mit den Grossen Kreuzern Schlachtkreuzern SMS Seydlitz Flaggschiff SMS Lutzow SMS Derfflinger SMS Moltke und SMS Von der Tann sowie der II Aufklarungsgruppe unter Kommodore Ludwig von Reuter mit den Kleinen Kreuzern SMS Pillau Flottillenfuhrer SMS Frankfurt SMS Wiesbaden und SMS Regensburg Zusatzlich wurden zwei Torpedobootsflottillen mit den Kleinen Kreuzern SMS Rostock und SMS Elbing eingesetzt Ebenfalls zum Einsatz kamen die U Boote SM UB 18 und SM UB 29 nbsp Deutscher Grosser Kreuzer Schlachtkreuzer SMS LUTZOWAm Mittag des 24 April 1916 liefen die Einheiten von Wilhelmshaven aus Bereits auf der Hohe der Insel Norderney wurde die Seydlitz um 15 48 Uhr von einer britischen Seemine getroffen und schwer beschadigt elf Besatzungsmitglieder kamen ums Leben Um 19 25 Uhr war Boedicker gezwungen auf das Torpedoboot V 28 umzusteigen und hisste seine Flagge gegen 20 30 Uhr auf der gerade erst im Marz in Dienst gestellten Lutzow Die Seydlitz kehrte mit 1400 t Leckwasser im Rumpf unter Begleitung von zwei Torpedobooten und einem Luftschiff nach Wilhelmshaven zuruck nbsp The Royal Navy on the Home Front 1914 1918 Q18285 nbsp HMS ConquestIn Kenntnis des deutschen Anmarsches hatte die in Harwich stationierte Harwich Force unter Kommodore Reginald Tyrwhitt die drei Kleinen Kreuzer HMS Conquest Flottillenfuhrer HMS Penelope und HMS Cleopatra sowie 18 Zerstorer in das deutsche Aufmarschgebiet verlegt Tyrwhitts Ziel war die deutschen Schiffe moglichst von der Kuste abzuziehen und eine Beschiessung der Hafen zu verhindern Am 25 April 1916 um 03 11 Uhr eroffneten die deutschen Einheiten das Feuer auf Lowestoft das von einigen Artilleriestellungen erwidert wurde Aufgrund der extrem schlechten Sichtverhaltnisse bedingt durch Dunst und den Rauch der eigenen Schornsteine und Abschusse war der Beschuss weitaus weniger effektiv als erhofft Um 05 20 Uhr wurde das Feuer eingestellt und um 05 24 Uhr Great Yarmouth unter Beschuss genommen Hier waren die Sichtverhaltnisse noch schlechter als in Lowestoft so dass Lutzow das Feuer der Hauptartillerie bereits nach einer Salve einstellte um nicht unnotig Munition zu verschwenden Boedicker wandte sich daher wieder nach Suden wo inzwischen Tyrwhitts Harwich Force in Sicht gekommen war die schon bald im Gefecht mit den deutschen Kleinen Kreuzern stand Um 05 49 Uhr griffen die Schlachtkreuzer in das Gefecht ein um 05 50 Uhr wurde HMS Conquest Tyrwhitts Flaggschiff vermutlich von SMS Von der Tann schwer getroffen konnte jedoch noch eine Geschwindigkeit von 20 kn halten und sich mit den anderen britischen Einheiten nach Suden zuruckziehen Gegen 6 Uhr brach Boedicker das Gefecht ab und lief nach Osten ab um 06 20 Uhr gab Scheer seinen Geschwadern den Befehl die Wartestellung bei Terschelling Bank einzunehmen Tyrwhitt hatte indessen auf seinem Flaggschiff notdurftig Reparaturen ausgefuhrt und folgte Boedicker nach Osten um Fuhlung zu halten Dabei wurde HMS Penelope offenbar durch einen Torpedo von UB 29 getroffen jedoch nur geringfugig beschadigt Zwischen einigen deutschen und britischen U Booten kam es zu Uber und Unterwasserangriffen wobei das britische Boot E 22 durch UB 18 versenkt wurde Um 10 20 Uhr gab Scheer fur alle Krafte den Befehl zum Ruckmarsch Tyrwhitts Harwich Force lief gegen 16 Uhr wieder in Harwich ein Wahrend der Operation gegen die beiden Hafenstadte hatte die Hochseeflotte unter Admiral Scheer mit dem I II und III Linienschiffsgeschwader sowie der IV Aufklarungsgruppe eine Position gut 100 km nordlich der Hoofden und gut 90 km westlich von Den Helder eingenommen um Krafte der Grand Fleet aus Scapa Flow oder die britischen Schlachtkreuzer aus dem Firth of Forth abzufangen Obwohl diese am 25 April auf dem Anmarsch war kam es zu keinerlei Gefechtsberuhrung Gegen 13 30 Uhr standen die britischen Schlachtkreuzer gut 100 km nordwestlich von Terschelling kehrten dann jedoch um Ergebnisse Bearbeiten nbsp Strassenecke in Lowestoft nach der Beschiessung Freemantle Road Wahrend in Lowestoft etwa 200 Hauser zerstort wurden und drei Zivilisten starben waren die Schaden in Great Yarmouth offenbar gering Personenverluste sind nicht bekannt Auf den Verlauf des Osteraufstands hatte das Unternehmen soweit bekannt keinen Einfluss Das britische U Boot E 22 wurde durch SM UB 18 unter Otto Steinbrinck versenkt Das deutsche U Boot SM UB 13 unter Oberleutnant zur See Metz kehrte vom Einsatz nicht zuruck und gilt als verschollen nbsp Der Untergang des deutschen Marineluftschiffes L 19 am 2 Februar 1916 in der NordseeRein zufallig brachte das Torpedoboot G 41 den vermeintlichen Trawler King Stephen aus Grimsby auf dessen Kapitan am 2 Februar 1916 nordlich von Ameland dem auf der Nordsee niedergegangenen Marineluftschiff L 19 die Rettung aus Seenot verweigert hatte was zur Folge hatte das die Besatzung mit dem Wrack unterging Der Vorgang wurde von deutscher Seite als Kriegsverbrechen angesehen und erregte in Deutschland grosses Aufsehen Wie sich jedoch herausstellte handelte es sich bei dem aufgebrachten Dampfer zwar tatsachlich um die King Stephen die jedoch unmittelbar nach der Affare von der Royal Navy als U Boot Falle in Dienst gestellt worden war An Bord befand sich daher eine regulare britische Marinebesatzung die mit dem Vorgang vom 2 Februar nicht in Verbindung stand G 41 versenkte die King Stephen vor Ort die Gefangenen wurden nach Giessen in ein Kriegsgefangenenlager transportiert wo ihre Identitat die von deutscher Seite zuerst angezweifelt wurde geklart werden konnte Die Reparatur der schwer beschadigten Seydlitz dauerte mehrere Wochen Der Schlachtkreuzer war erst am 29 Mai 1916 wieder einsatzbereit Da Scheer bei seinem Vorstoss mit der Hochseeflotte in die nordliche Nordsee der in der Skagerrakschlacht enden sollte nicht auf sie verzichten wollte verzogerte er das Unternehmen um einige Tage Der Ausfall der Seydlitz und der Verlust des U Boots wurden der Presse vom Chef des Admiralstabs nicht mitgeteilt stattdessen wurde verlautbart dass alle Schiffe unbeschadigt zuruckgekehrt seien was dieser Form auch von den Oldenburger Nachrichten fur Stadt und Land in der Ausgabe vom 27 April 1916 wiedergegeben wurde Als Konsequenz zur offentlichen Forderung nach einem besseren Schutz der Sudostkuste verlegte die Royal Navy sieben altere Linienschiffe der King Edward VII Klasse zusammen mit dem Schlachtschiff HMS Dreadnought in den Sudosten Auf deutscher Seite hatte sich sowohl die Zusammenarbeit der Uberwasserstreitkraften mit den U Booten als auch mit den Luftschiffen aufgrund von Witterungsbedingungen und Kommunikationsstorungen als ausserst problematisch erwiesen In seinem 1936 im Franz Schneider Verlag erschienenen Jugendbuch Alarrrrm Deutsche Kreuzer wurde die Beschiessung der englischen Hafenstadte von dem Marineschriftsteller Fritz Otto Busch im Sinne der auf die Vorbereitung eines neuen Krieges mit Grossbritannien abzielenden Politik der NSDAP propagandistisch verklart um Jugendliche fur den Dienst in der hierfur vorgesehenen Kriegsmarine zu begeistern Siehe auch BearbeitenBeschiessung von Great Yarmouth am 3 4 November 1914 Raid auf Scarborough Hartlepool und Whitby am 15 16 Dezember 1914Literatur BearbeitenOst England zu Wasser und Luft erfolgreich angegriffen in Nachrichten fur Stadt und Land Oldenburg vom 27 April 1916 S 9 Otto Groos Der Krieg in der Nordsee Bd V Vom Januar bis Juni 1916 Berlin Mittler 1925 Albert Rohr Handbuch der deutschen Marinegeschichte Oldenburg Oldb Hamburg Gerhard Stalling 1963 Paul G Halpern A Naval History of World War I Annapolis MD Naval Institute Press 1994 ISBN 0 87021 266 4 Elmar B Potter Chester W Nimitz Jurgen Rohwer Seemacht Eine Seekriegsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart Herrsching Pawlak 1982 ISBN 3 88199 082 8 Weblinks Bearbeiten King Stephen Zwischenfall von 1916 Besatzung eines englischen Fischkutters in Giessener Lager interniert in Giessener Anzeiger vom 16 Dezember 2014 King Stephen Zwischenfall von 1916 Besatzung eines englischen Fischkutters in Giessener Lager interniert in Giessener Anzeiger vom 16 Dezember 2014 abgerufen uber einen Snapshots des web archive org vom 22 April 2016 am 12 Juli 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beschiessung von Lowestoft und Great Yarmouth amp oldid 238619860