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SMS Frauenlob war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine Sie war das Typschiff einer verbesserten Ausfuhrung der Gazelle Klasse und kam im Ersten Weltkrieg zum Einsatz und wurde wahrend der Skagerrakschlacht versenkt Frauenlob SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp Kleiner KreuzerKlasse Gazelle KlasseBauwerft AG Weser BremenBaunummer 132Baukosten 4 596 000 MarkStapellauf 22 Marz 1902Indienststellung 12 Mai 1903Verbleib Am 31 Mai 1916 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 105 0 m Lua 104 4 m KWL Breite 12 4 mTiefgang max 5 61 mVerdrangung Konstruktion 2 706 tMaximal 3 158 t Besatzung 257 MannMaschinenanlageMaschine 9 Marinekessel2 3 Zyl VerbundmaschinenMaschinen leistung 8 623 PS 6 342 kW Hochst geschwindigkeit 21 5 kn 40 km h Propeller 2 dreiflugelig 3 5 mBewaffnung10 Sk 10 5 cm L 40 1 500 Schuss 2 Torpedorohr 45 cm unter Wasser 5 Schuss PanzerungDeck 20 50 mm Sulle 80 mm Kommandoturm 20 80 mm Schilde 50 mmBenannt wurde sie in der Tradition des ehemaligen preussischen Kriegsschoners Frauenlob der am 2 September 1860 in einem Taifun vor Yokohama gesunken war Dessen Bau war durch Spenden deutscher Frauen finanziert worden Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Friedensdienstzeit 3 Seegefecht bei Helgoland 4 Skagerrakschlacht 5 Wrack 6 Kommandanten 7 Literatur 8 Weblinks 9 FussnotenBaugeschichte BearbeitenDer Bau von sieben Schiffen der Gazelle Klasse wurde zwischen 1897 und 1900 begonnen Nach den ersten Erfahrungen uberarbeitete das Reichsmarineamt den Entwurf Er erhielt eine starkere Panzerung des Kommandoturms wurde fur eine erhohte Besatzungszahl eingerichtet und erhielt eine grossere Breite um einen grosseren Kohlenvorrat unterzubringen der die Reichweite erhohte Dadurch hatten die drei nach diesem Entwurf in Auftrag gegebenen Schiffe auch einen erhohten Tiefgang Im Sommer 1901 erhielt die AG Weser in Bremen den Auftrag fur die Neubauten G und H die Frauenlob und die Arcona der dritte Auftrag fur den Neubau J die Undine ging an die Howaldtswerke in Kiel fur die es der erste grossere Kriegsschiffsneubau war Friedensdienstzeit BearbeitenBereits am 22 Marz 1902 erfolgte der vorgezogene Stapellauf der Frauenlob auf Grund Platzmangels auf der Werft Die Taufrede hielt der Direktor des Allgemeinen Marinedepartements im Reichsmarineamt Vizeadmiral Wilhelm Buchsel getauft wurde sie von der Furstin Anna zu Stolberg Wernigerode Die Indienststellung zu Probefahrten erfolgte erst am 17 Februar 1903 Nach einer dreitagigen Dauerfahrt um Kap Skagen traf der Kreuzer am 5 April 1903 in Kiel ein und wurde den Aufklarungsschiffen des I Geschwaders zugeordnet auch wenn er noch einige Erprobungen durchzufuhren hatte Er nahm dann vom 7 Mai bis zum 10 Juni an der Geschwaderreise nach Spanien teil und an allen folgenden Ubungsreisen und Manovern Dabei besuchte er Norwegen und die Niederlande Am 29 Mai 1905 lief der Kreuzer wegen eines Ruderschadens beim Auslaufen aus Bremerhaven auf Schlick ohne allerdings Schaden zu erleiden 1906 gewann die Frauenlob unter ihrem Kommandanten Fregattenkapitan Robert Mischke den Kaiser Schiesspreis der kleinen Kreuzer versenkte allerdings beim Torpedoschiessen die eigene Dampfpinasse Am 19 Januar 1908 schied die Frauenlob dann als letzter der Gazelle Kreuzer aus der Flotte aus Ihr Kommandant und der grosste Teil der Besatzung stiegen auf den neu zur Flotte kommenden Turbinenkreuzer Stettin um Im Sommer 1912 begann eine Grunduberholung des in der Reserve befindlichen Kreuzers Vier Oberdeckgeschutze wurden entfernt und durch zehn 3 7 cm Kanonen ersetzt um den Kreuzer als Schulschiff einzusetzen Obwohl der Umbau im Januar 1913 fertiggestellt wurde kam es nicht zu einem Einsatz des Schiffes und es wurde im Reservestatus aufgelegt Seegefecht bei Helgoland Bearbeiten nbsp 1 Phase des Gefechts bei Helgoland nbsp Die ArethusaFrauenlob stellte am 2 August 1914 wieder in Dienst Zu Beginn des Kriegs gehorte die Frauenlob mit zur Sicherung der deutschen Patrouillen vor Helgoland Am Morgen des 28 August 1914 griffen uberlegene britische Verbande die deutschen Schiffe an Die Frauenlob und der Kleine Kreuzer Stettin wurden auf die Meldung von britischen Zerstorern an der deutschen Vorpostenkette zur Verstarkung entsandt und waren um 8 Uhr morgens als erste grossere deutsche Schiffe zur Stelle Sie griffen die von Commodore Reginald Tyrwhitt gefuhrte Harwich Force an Diese bestand aus zwei Leichten Kreuzern und 33 Zerstorern Die Frauenlob beschadigte zu Beginn des Seegefechts das britische Flaggschiff Arethusa mit zwei Treffern so schwer dass es kampfunfahig war Der britische Kreuzer war der veralteten Frauenlob zwar technisch in allen Belangen uberlegen jedoch auch erst kurz vorher in Dienst gestellt worden Die Briten drehten ab und die Frauenlob gab gegen 8 30 Uhr die Verfolgung des angeschlagenen Gegners auf da sie den Kontakt zur Stettin die von der Fearless getroffen worden war verloren hatte Die Frauenlob selbst hatte zehn Treffer erhalten und funf Tote 13 Schwer und 19 Leichtverwundete zu beklagen Mit dem Torpedoboot V 3 und dem schwerbeschadigten Minensucher T 33 zog sie sich in den Schutz der Helgolander Batterien zuruck Zu ihrem Gluck traf die Frauenlob dabei nicht auf die weit uberlegenen britischen Verbande die zur Unterstutzung Tyrwhitts heraneilten Die Kleinen Kreuzer Coln Mainz und Ariadne und auch das Torpedoboot V 187 wurden von diesen im Laufe des Tages versenkt Im November 1914 war die Frauenlob wieder einsatzbereit und blieb als einziger Kreuzer der Gazelle Klasse auch weiter bei den Aufklarungsschiffen wegen der Verluste vor Helgoland Im Oktober 1915 folgte eine langere Werftliegezeit Der Kommandant und ein grosser Teil der Besatzung stieg auf die nach einem Minentreffer wiederhergestellte Danzig um die kurz darauf nun in der Ostsee einen Minentreffer erlitt so dass Kommandant und Teile der Besatzung wieder auf die Frauenlob kommandiert wurden die Anfang 1916 in den Verband der IV Aufklarungsgruppe zuruckkehrte Skagerrakschlacht Bearbeiten nbsp Die SouthamptonIn der Skagerrakschlacht am 31 Mai 1916 gehorte die Frauenlob zur IV Aufklarungsgruppe unter Kapitan z S Ludwig von Reuter auf der Stettin Zur Gruppe gehorten auch die Kleinen Kreuzer Munchen Stuttgart und Hamburg das Flaggschiff der I U Bootflottille Wahrend der unubersichtlichen Nachtgefechte traf diese Gruppe gegen 22 00 Uhr auf das britische 2 Leichte Kreuzergeschwader das von Commodore William Goodenough befehligt wurde Es entbrannte ein heftiger Kampf auf kurzeste Distanz Die britischen Kreuzer Southampton und Dublin wurden dabei schwer beschadigt Dann erhielt die Frauenlob jedoch einen Torpedotreffer von der Southampton Zugleich setzte ein Artillerietreffer im Achterschiff die Bereitschaftsmunition in Brand Die Frauenlob bekam Schlagseite nach Backbord und begann zu sinken Teile der Besatzung kampften weiter bis das Schiff gegen 23 35 Uhr sank Nur acht der 332 Mann umfassenden Besatzung uberlebten A 1 Besonders unter den Toten hervorzuheben ist Bootsmannsmaat Anton Schmitt der als Kanonier schwerverwundet auf seinem Posten blieb und mit dem Schiff unterging Nach ihm wurde der Zerstorer Anton Schmitt benannt Wrack Bearbeiten nbsp Die Schiffsglocke der FrauenlobDas Wrack wurde im Jahr 2000 von danischen Tauchern lokalisiert Der Schiffsrumpf ist weitgehend intakt 2001 wurde die Schiffsglocke entdeckt geborgen und dem Marineehrenmal in Laboe ubergeben Kommandanten Bearbeiten17 Februar 1903 bis September 1904 Korvetten Fregattenkapitan Johannes Nickel 1858 1945 September 1904 bis September 1905 Fregattenkapitan Maximilian Casar 1861 1911 Oktober 1905 bis 30 September 1907 Fregattenkapitan Robert Mischke 1865 1932 1 Oktober 1907 bis 19 Januar 1908 Korvettenkapitan Fregattenkapitan Friedrich Boedicker 1866 1944 2 August 1914 bis 26 Januar 1915 Fregattenkapitan Konrad Mommsen 1871 1946 27 Januar bis Oktober 1915 Fregattenkapitan Georg Hoffmann 1874 1916 Oktober bis Dezember 1915 Kapitanleutnant der Reserve Johannes Wagner 1876 in Vertretung Dezember 1915 bis 31 Mai 1916 Fregattenkapitan Georg HoffmannLiteratur BearbeitenHans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford Walter Stolzmann Die letzten Acht S M S Frauenlob Omnitypie Gesellschaft Nachf L Zechnall Stuttgart 1917 mind zehn Auflagen bis 1927 Weblinks BearbeitenDie Frauenlob auf deutsche schutzgebiete de Daten zur Gazelle Klasse auf worldwar1 co uk englisch Die Frauenlob auf battleships cruisers co uk englisch Die Gazelle Klasse auf historyofwar org englisch The wrecks of the Battle of Jutland u a mit Fotos vom Wrack der Frauenlob auf periscopepublishing com englisch Private WebseiteFussnoten Bearbeiten Gemass Autor des Buches aus dem Jahr 1929 Die letzten Acht von S M S Frauenlob Der Autor und damalige Fahnrich z See Walter Stolzmann gehorte zu den Uberlebenden Die acht Uberlebenden sind in diesem Buch namentlich und mit Dienstgrad genannt Kleine Kreuzer der Gazelle Klasse Gazelle Niobe Nymphe Thetis Ariadne Amazone Medusa Frauenlob Arcona UndineListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Kreuzer 56 15 5 48 Koordinaten 56 9 0 N 5 28 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Frauenlob 1902 amp oldid 234295892