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Die HMS Black Prince war ein britischer Panzerkreuzer und gehorte zu der aus sechs Einheiten bestehenden Duke of Edinburgh Klasse Benannt war das Schiff nach Edward Plantagenet 1330 1376 der als der Schwarze Prinz bekannt wurde In der Skagerrakschlacht wurde der Panzerkreuzer am 1 Juni 1916 von den deutschen Grosskampfschiffen zusammengeschossen die er nicht rechtzeitig als die feindliche Flotte ausgemacht hatte Er sank mit allen 857 Mann an Bord HMS Black Prince SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp PanzerkreuzerKlasse Duke of Edinburgh KlasseBauwerft Thames Ironworks and Shipbuilding and Engineering Company LondonKiellegung 3 Juni 1903Stapellauf 8 November 1904Verbleib 1 Juni 1916 versenkt Schiffsmasse und BesatzungLange 154 10 m Lua Breite 22 40 mTiefgang max 8 20 mVerdrangung 12 500 tMaximal 13 965 Besatzung 789 MannMaschinenanlageMaschine 20 Babcock amp Wilcox Wasserrohrkessel6 Grossraumwasserkessel 2 4 Zyl VerbunddampfmaschineMaschinen leistung 23 000 PS 16 916 kW Hochst geschwindigkeit 23 kn 43 km h Propeller 2Bewaffnung6 BL 234 mm L 46 Mk X 10 BL 152 mm L 50 Mk XI 20 Sk 47 mm L 50 3 Torpedorohr 457 mmPanzerungGurtel 76 152mm Panzerdeck 51 151 mm Turme 110 190 mm Barbetten 76 152 mm Kommandoturm 254 mm Querschotten 51 152 mm Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Bewaffnung 1 1 Anmerkung zur schnellen Uberalterung des Schiffes 2 Vorkriegszeit 3 Einsatze im Ersten Weltkrieg 4 Skagerrakschlacht und Untergang 5 Verbleib des Wracks 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte und Bewaffnung BearbeitenDie Black Prince und ihre Schwesterschiffe stellten eine Weiterentwicklung der vorangegangenen Devonshire und der Monmouth Klasse dar Diese Typen wurden von der britischen Admiralitat als nicht mehr ausreichend bewaffnet und geschutzt angesehen um noch gemeinsam sinnvoll mit der Schlachtflotte operieren zu konnen 1 Dies war zugleich ein Zugestandnis an die nach 1900 aufkommende Diskussion uber das all big gun one caliber battleship Infolgedessen erhielten die Schiffe der Duke of Edinburgh Klasse eine teilweise um bis zu 50 Prozent starkere Panzerung etwa an den Turmfrontseiten wo die Panzerung auf 191 mm anwuchs sowie Hauptgeschutze vom Kaliber 23 4 cm die Panzerkreuzer der Devonshire und der Monmouth Klasse hatten nur Geschutze vom Kaliber 15 2 cm oder 19 1 cm Zudem wurde die Hochstgeschwindigkeit leicht gesteigert und lag nun bei etwa 23 kn Diese Verbesserungen liessen allerdings auch die maximale Wasserverdrangung der neuen Panzerkreuzer auf deutlich uber 14 000 ts ansteigen Unter der Regie von Sir Philip Watts 1846 1926 der von 1901 bis 1912 Director of Naval Construction der Royal Navy war und in dessen Agide 1905 auch das revolutionare Schlachtschiff HMS Dreadnought entstand wurden auch die Schiffe der Duke of Edinburgh Klasse konstruiert und gebaut Die Plane fur diese Panzerkreuzer waren teils vor den ersten Studien zum neuen all big gun one caliber battleship Dreadnought entstanden womit diese Panzerkreuzer als die ersten von Philip Watts entworfenen Schiffe angesehen werden konnen Das Schiff war mit sechs 23 4 cm L 47 Mk X Schnellfeuerkanonen in Hexagonalaufstellung bewaffnet Die Geschutze waren in Einzelturmen untergebracht wobei jeweils vier Kanonen gleichzeitig in einer Breitseite abgefeuert werden konnten und konnten etwa 172 kg schwere Granaten uber Distanzen von maximal etwa 14 1 km verschiessen 2 Die Mittelartillerie bestand aus zehn 15 2 cm L 50 Mk XI Schnellfeuerkanonen in einzelnen Kasematten je funf Kasematten waren zu beiden Seiten des Rumpfes untergebracht Diese Geschutze waren allerdings von relativ geringem Kampfwert da das Kasemattendeck sehr tief lag und so die Reichweite dieser Kanonen erheblich eingeschrankt wurde bei hohem Seegang waren die Geschutze fast ganzlich unbenutzbar Auf den letzten vier Schiffen der Klasse der sogenannten Warrior Unterklasse HMS Warrior HMS Cochrane HMS Natal und HMS Achilles wurden die Kasematten deshalb entfernt und die 15 2 cm Kanonen durch vier 19 1 cm Geschutze in Einzelturmen ersetzt die einen besseren Bestreichungswinkel besassen und zudem schwerere Geschosse abfeuern konnten Zudem fuhrte die Black Prince zur Abwehr von Torpedobooten noch 22 leichte 4 7 cm Geschutze des Typs Vickers Mk II 3 Pfunder die unterhalb der Bruckenstruktur und nahe dem achteren Masten in je zwei grosseren Gruppen aufgestellt waren sowie drei starre und unterhalb der Wasserlinie eingebaute 45 7 cm Torpedorohre mit sich Anmerkung zur schnellen Uberalterung des Schiffes Bearbeiten Obwohl die Black Prince und ihre Schwesterschiffe erst um 1906 in Dienst gestellt worden waren und eine deutliche Verbesserung der vorangegangenen Typen darstellten galten sie dennoch zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung bereits als veraltet da fast alle grosseren Flotten zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem Bau oder zumindest dem Entwurf von Dreadnoughts begonnen hatten Dieser neue Schlachtschifftyp sowie die aufkommende Entwicklung des Schlachtkreuzers machten letztlich das allgemeine Konzept des Panzerkreuzers hinfallig In spateren Auseinandersetzungen wahrend des Ersten Weltkrieges besonders wahrend der Skagerrakschlacht wurde dies auch sehr deutlich Ohne dass sie selbst nennenswert in das Gefecht eingreifen konnten wurden drei britische Panzerkreuzer versenkt darunter auch die Black Prince Zudem war die Torpedobootabwehr mit ihren 4 7 cm Kanonen als sehr schwach einzustufen da zum damaligen Zeitpunkt bereits die stetig anwachsende Grosse der Torpedoboote und Zerstorer das leistungsfahigere 7 62 cm Geschutz in Frage gestellt hatte das auf den meisten britischen Grosskampfschiffen im Einsatz stand Vorkriegszeit BearbeitenAls zweites Schiff dieses Typs wurde der Panzerkreuzer am 3 Juni 1903 auf der Werft der Thames Ironworks and Shipbuilding and Engineering Co Ltd in Blackwall Londoner Eastend auf Kiel gelegt und lief am 8 November 1904 von Stapel Die Indienststellung erfolgte am 17 Marz 1906 Die Baukosten beliefen sich auf 1 193 414 Pfund Sterling Zunachst wurde die Black Prince ab 1907 dem 2 Kreuzergeschwader ab dem Spatjahr 1907 dem 1 Kreuzergeschwader der Home Fleet zugeteilt wo sie beinahe 18 Monate lang verblieb Im Jahre 1909 wurde der Kreuzer zu der im gleichen Jahr neu aufgestellten britischen Atlantic Fleet detachiert und diente dort zwei Jahre lang im 5 Kreuzergeschwader Im Jahr 1912 kurzzeitig beim 3 Kreuzergeschwader eingesetzt wurde die Black Prince 1913 gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff HMS Duke of Edinburgh ins Mittelmeer zum 1 Kreuzergeschwader der britischen Mittelmeerflotte Admiral Sir Archibald Berkeley Milne abkommandiert Dabei pendelte die Black Prince zwischen Gibraltar Malta und Sues und fuhrte zahlreiche Manovermissionen durch Einsatze im Ersten Weltkrieg BearbeitenBeim Ausbruch des Ersten Weltkrieges befand sich der Kreuzer in Gibraltar Er wurde aber im Rahmen des 1 Kreuzergeschwaders unter Admiral Ernest Troubridge auf HMS Defence bereits ab dem 1 August 1914 zur Suche nach der aus dem Schlachtkreuzer SMS Goeben und dem Kleinen Kreuzer SMS Breslau bestehenden deutschen Mittelmeerdivision eingesetzt obwohl die Kriegserklarung Grossbritanniens an das Deutsche Reich erst am 5 August erfolgte Grund war dass die deutschen Schiffe die Truppentransporte der Franzosen zwischen den sudfranzosischen Hafen und Algerien bedrohten Am 5 August stiess die Black Prince im Ionischen Meer zu den drei Panzerkreuzern von Troubridge Defence Warrior Duke of Edinburgh und den Zerstorern die die deutschen Schiffe vergeblich gesucht hatten Sie hatten inzwischen Messina angelaufen Bei Tage zog sich das Geschwader daraufhin nach Osten an die griechische Kuste zuruck da dort Kohlendampfer erwartet wurden und die Zerstorer nur noch geringe Brennstoffvorrate hatten Direkt vor Messina stand nur der von Troubridge dort belassene Leichte Kreuzer Gloucester Als die deutschen Schiffe Messina nach Osten hin verliessen marschierte Troubridge anfangs nach Norden um sie in der Strasse von Otranto zu stellen Zu spat und halbherzig wendete er spater und brach die Verfolgung dann fruhzeitig ab Die beiden deutschen Schiffe entkamen den weit uberlegenen alliierten Kraften da sie entgegen der britischen Erwartungen nicht in Richtung Westen oder gen Adria operierten sondern Kurs in Richtung Osten genommen und am 10 August 1914 die Dardanellen erreicht hatten Spater gingen beide Schiffe in den Besitz der osmanischen Flotte uber Danach verlegten die Black Prince und die Duke of Edinburgh via Suez ins Rote Meer und patrouillierten vor Massaua um dort deutsche Handelsschiffe abzufangen Dabei sichtete die Black Prince am 17 August 1914 den deutschen Frachter Sudmark 5 870 BRT der sich auf dem Weg von Yokohama nach Hamburg befand und kaperte ihn gemass der geltenden Prisenordnung Das Schiff wurde spater nach Suez eingebracht und unter dem Namen Huntscraft ab 1915 von der britischen Handelsmarine eingesetzt Im November 1914 verlegten die Black Prince und die Duke of Edinburgh wieder nach Gibraltar Beide wurden im Dezember 1914 nach der Niederlage der Royal Navy bei Coronel vor der Kuste Westafrikas zum neu gebildeten britischen Westafrika Geschwader detachiert Die Aufgabe dieses Verbandes ware gewesen das deutsche Kreuzergeschwader von Vizeadmiral Maximilian Graf von Spee abzufangen falls dieses in den mittleren Atlantik vorstossen wurde Das deutsche Geschwader wurde aber bereits im Seegefecht bei den Falklandinseln im Dezember gestellt und aufgerieben weswegen die Black Prince im Winter 1914 15 wieder nach Grossbritannien zur Grand Fleet zuruckbeordert wurde Gemeinsam mit den Panzerkreuzern Duke of Edinburgh Defence und Warrior bildete das Schiff dort ab Januar 1915 das in Scapa Flow stationierte 1 Kreuzergeschwader unter Konteradmiral Sir Robert Keith Arbuthnot Bis Mai 1916 nahm das Schiff an keinen grosseren Aktionen teil Am Abend des 30 Mai 1916 lag das Schiff in Invergordon vor Anker und wurde am folgenden Tag gegen einen gemeldeten deutschen Flottenvorstoss in der Nordsee eingesetzt aus dem sich die Skagerrakschlacht entwickelte Skagerrakschlacht und Untergang BearbeitenAm Morgen des 31 Mai 1916 lief die Black Prince unter dem Kommando von Captain Thomas P Bonham zusammen mit den anderen Schiffen des 1 Kreuzergeschwaders sowie dem 2 Kreuzergeschwader aus Invergordon aus und bildete etwa 18 Seemeilen vor der britischen Hauptmacht die mit der Aufklarung betraute Vorhut In diesigem Wetter verlor die Black Prince dabei allerdings den Kontakt zu den ubrigen Panzerkreuzern und geriet zu weit auf einen sudlichen Kurs Wahrend die Seeschlacht etwa gegen 15 45 Uhr ihren Beginn in einem Gefecht zwischen britischen und deutschen Schlachtkreuzern sah dampfte die Black Prince mit hoher Fahrt nach Suden um wieder Anschluss an das 1 Kreuzergeschwader zu bekommen das sich mittlerweile aber auf die britische Schlachtflotte zuruckgezogen hatte Infolgedessen fuhr der Panzerkreuzer an den ubrigen Schiffen des Geschwaders vorbei Obwohl dies Gluck im Ungluck war das 1 Kreuzergeschwader stiess gegen 18 10 Uhr auf Teile der deutschen Schlachtflotte und erlitt schwere Verluste unter anderem sank das Geschwader Flaggschiff Defence um 18 20 Uhr mit Konteradmiral Arbuthnot und der gesamten Besatzung fand der Panzerkreuzer weiterhin keinen direkten Anschluss an die britische Flotte und orientierte sich nach Einbruch der Dunkelheit am Mundungsfeuer der Geschutze in der Ferne Da die beiden gegnerischen Flotten wahrend des Kampfes in der Abenddammerung aber mehrfach den Kurs gewechselt hatten trug dies vermutlich eher noch zur Desorientierung an Bord des Kreuzers bei Nachdem die Black Prince fast drei Stunden lang in der Finsternis herumgeirrt war brach uber das Schiff und die Besatzung die Katastrophe herein Kurz nach Mitternacht entdeckte der Ausguck des Kreuzers mehrere Silhouetten die auf der Kommandobrucke fur britische Schiffe gehalten wurden Sekunden spater etwa gegen 00 05 Uhr sprachen diese Schiffe es handelte sich um das Gros der deutschen Schlachtflotte die Black Prince jedoch mit deutschen Identifikationsaufrufen an Da von der Besatzung des britischen Schiffes niemand uberlebte kann nur vermutet werden welcher Schock die Bruckenbesatzung des britischen Kreuzers ereilt haben muss als sie ihren verhangnisvollen Irrtum erkannte Nachdem die Briten das Identifikationssignal nicht beantwortet hatten und Captain Bonham in einem letzten verzweifelten Manover noch mit voller Fahrt den Befehl zum Abdrehen gegeben hatte strahlten Scheinwerfer des deutschen Schlachtschiffes SMS Thuringen den Panzerkreuzer an Etwa eine halbe Minute spater gegen 00 07 Uhr eroffneten die deutschen Schiffe das Feuer auf eine Distanz von nur rund 1 000 Metern Die deutschen Schlachtschiffe Thuringen SMS Ostfriesland und SMS Friedrich der Grosse feuerten mehrere Salven auf Kernschussweite auf den britischen Panzerkreuzer ab Innerhalb von zwei Minuten erhielt die Black Prince schatzungsweise 50 bis 60 Treffer darunter mindestens 21 schwere Treffer vom Kaliber 30 5 cm Danach stellten die Deutschen das Feuer wieder ein Die Folgen waren verheerend Der britische Panzerkreuzer vom Bug bis zum Heck lichterloh brennend und mit weggerissenen Schornsteinen trieb ohne einen einzigen Schuss abgefeuert zu haben an den nachfolgenden deutschen Schiffen vorbei wobei Zeugenaussagen von rot gluhenden Bordwanden bis auf Hohe der Wasserlinie berichteten und blieb hinter der weitermarschierenden Hochseeflotte zuruck Abschliessend berichten die meisten Zeugen dass die Black Prince achteraus der deutschen Flotte gegen 00 12 Uhr in einem gewaltigen Feuerball explodiert sei Danach sei das Schiff nicht mehr gesehen worden Mit dem Schiff gingen der Kommandant Captain Thomas P Bonham 851 Besatzungsangehorige sowie funf als Stewards an Bord tatige Zivilisten 3 unter Es gab keine Uberlebenden Verbleib des Wracks BearbeitenDas Wrack der Black Prince wurde 2001 von einer Tauchexpedition entdeckt Die stark zerstorten Uberreste des Kreuzers liegen heute in etwa 60 Metern Tiefe auf dem Grund der Nordsee 4 und sind durch den Protection of Military Remains Act von 1986 geschutzt Literatur BearbeitenJohn Roberts H C Timewell Roger Chesneau Hrsg Eugene M Kolesnik Hrsg Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 Band 1 Grossbritannien Deutschland Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 7637 5402 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons HMS Black Prince 1904 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www worldwar1 co uk armoured cruiser hms duke of edinburgh html http www worldnavalships com hms black prince1 htm http www historyofwar org articles weapons HMS Black Prince html http www northeastmedals co uk britishguide jutland civilian casualties 1916 htm http www northeastmedals co uk britishguide jutland hms black prince casualty list 1916 htmEinzelnachweise Bearbeiten http www worldwar1 co uk armoured cruiser hms duke of edinburgh html http www navweaps com Weapons WNBR 92 47 mk10 htm http www northeastmedals co uk britishguide jutland civilian casualties 1916 htm http www wrecksite eu wreck aspx 10795Panzerkreuzer der Duke of Edinburgh Klasse HMS Duke of Edinburgh HMS Black PrinceWarrior Unterklasse HMS Warrior HMS Cochrane HMS Natal HMS AchillesListe der Panzerkreuzer der Royal Navy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title HMS Black Prince 1904 amp oldid 227714653