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SMS Kaiserin war das dritte Schiff der Kaiser Klasse einer Klasse von funf Grosslinienschiffen der Kaiserlichen Marine SMS Kaiserin SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp GrosslinienschiffKlasse Kaiser KlasseBauwerft Howaldtswerke KielBaunummer 530Baukosten 45 173 000 MarkStapellauf 11 November 1911Indienststellung 14 Mai 1913Verbleib Am 21 Juni 1919 in Scapa Flow selbstversenktSchiffsmasse und BesatzungLange 172 4 m Lua 171 8 m KWL Breite 29 0 mTiefgang max 9 1 mVerdrangung Konstruktion 24 724 tMaximal 27 000 t Besatzung 1 084 bis 1 095 MannMaschinenanlageMaschine 16 Marinekessel3 Satz Parsons TurbinenMaschinen leistung 41 533 PS 30 547 kW Hochst geschwindigkeit 22 1 kn 41 km h Propeller 3 dreiflugelig 3 75 mBewaffnung10 30 5 cm L 50 Sk 860 Schuss 14 15 cm L 45 Sk 2 240 Schuss 12 8 8 cm L 45 Sk davon 4 Flak 2 800 Schuss 5 Torpedorohre 50 cm 4 Seiten 1 Bug unter Wasser 19 Schuss PanzerungWasserlinie 120 350 mm Deck 60 100 mm Torpedoschott 40 mm Turme 110 300 mm Kasematten 170 mm vorderer Leitstand 150 400 mm achterer Leitstand 50 200 mm Inhaltsverzeichnis 1 Bau 2 Friedenszeit 3 Einsatz im Ersten Weltkrieg 4 Verbleib 5 Kommandanten 6 Bekannte Besatzungsangehorige 7 LiteraturBau BearbeitenDie Howaldtswerke in Kiel begannen im Juli 1910 mit dem Bau der Ersatz Hagen fur das gleichnamige ausser Dienst gestellte Kustenpanzerschiff Das Schiff stand als dritte Einheit seiner Klasse am 11 November 1911 zum Stapellauf bereit Nach einer von Grossadmiral Hans von Koester gehaltenen Taufrede wurde der Neubau durch Viktoria Luise von Preussen auf den Namen Kaiserin getauft Der weitere Ausbau zog sich bis in den Mai 1913 hin nbsp Linienschiff Kaiserin Bauj 1913 Baunr 530 im SchwimmdockFriedenszeit BearbeitenAm 13 Mai 1913 wurde die Kaiserin an die Kaiserliche Marine ubergeben und tags darauf offiziell in Dienst gestellt Das Schiff fuhrte zunachst Probefahrten durch wahrend derer mehrere Maschinenschaden zu Werftaufenthalten zwangen Erst am 13 Dezember konnte das Linienschiff die Probefahrten abschliessen und zum III Geschwader treten Nach Einzelubungen wurden im Februar 1914 Geschwader und Flottenmanover in der Nordsee abgehalten ebenso im Mai in Nord und Ostsee Die Kaiserin lief am 7 Juli zur Norwegenreise der Flotte aus wurde jedoch am 22 Juli vorzeitig zuruckbeordert Infolge der Ermordung des osterreichischen Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner Frau in Sarajevo wurde ein Krieg immer wahrscheinlicher weshalb das Reichsmarineamt die Nutzbarkeit des Kaiser Wilhelm Kanals fur Grosskampfschiffe testen wollte Der Kanal dessen Ausbau nahezu abgeschlossen war besass eine hohe strategische Bedeutung fur die Kaiserliche Marine Die Kaiserin lief nach geringfugiger Leichterung am 25 Juli um 05 00 Uhr in die Schleuse von Brunsbuttel ein und erreichte nach problemloser Fahrt um 16 30 Uhr die Schleuse von Holtenau Sechs Tage spater kehrte das Schiff mit dem Geschwader in die Nordsee zuruck Einsatz im Ersten Weltkrieg BearbeitenAm 1 August 1914 erhielt das III Geschwader auf Schillig Reede liegend den Mobilmachungsbefehl Es wurde in der Folgezeit im Bereitschafts Vorposten und Sicherungsdienst eingesetzt Am 2 und 3 November sowie am 15 und 16 Dezember fuhrte die Hochseeflotte Vorstosse durch an denen auch die Kaiserin beteiligt war die aber ohne Feindberuhrung blieben Vom 23 bis 29 Januar 1915 befand sich das Schiff gemeinsam mit dem III Geschwader zur Ausbildung in der Ostsee und stand daher fur ein Eingreifen in das Gefecht auf der Doggerbank nicht zur Verfugung Vom 31 Januar bis zum 20 Februar fuhrte die Kaiserliche Werft Wilhelmshaven eine Uberholung durch Die Kaiserin nahm in der Folgezeit an den Flottenvorstossen am 29 Marz 17 und 18 sowie am 22 April teil Vom 24 April bis zum 10 Mai hielt sich das Schiff erneut zu Ubungen in der Ostsee auf Weitere funf Vorstosse der Flotte folgten bis zum Oktober an denen die Kaiserin beteiligt war Keiner von ihnen fuhrte zu Kampfhandlungen Vom 5 bis zum 20 Dezember fuhrte das Geschwader abermals Ubungen in der Ostsee durch Nachdem Vizeadmiral Reinhard Scheer bis dahin Befehlshaber des III Geschwaders im Januar 1916 das Kommando uber die Hochseeflotte ubernommen hatte nahm deren Aktivitat zu Sowohl im Marz als auch im April unternahm die Flotte mehrere Vorstosse in die Nordsee Ein erneuter Vorstoss am 31 Mai fuhrte schliesslich zur Seeschlacht vor dem Skagerrak Wahrend dieser blieb die Kaiserin unbeschadigt obwohl das III Geschwader wahrend des Hauptgefechtes an der Spitze des deutschen Gros fuhr Sie konnte ihrerseits aber mehrere schwere Treffer auf der HMS Warspite erzielen Nachdem Anfang August abermals Verbandsubungen in der Ostsee durchgefuhrt wurden nahm die Kaiserin am 18 und 19 August an einem weiteren Flottenvorstoss teil Von erneuten Ubungen in die Nordsee zuruckkehrend wurde das Schiff am 2 November zur Sicherung der dort festgekommenen U Boote SM U 20 und SM U 30 auf die Hohe von Bovbjerg befohlen Am 1 Dezember wurde die Hochseeflotte umstrukturiert da die veralteten Linienschiffe des II Geschwaders aus dem Frontdienst abgezogen wurden Die Kaiserin gehorte fortan zum neu gebildeten IV Geschwader dessen Befehlshaber Vizeadmiral Franz Mauve war Am 14 Marz 1917 kam die Kaiserin im Kaiser Wilhelm Kanal fest und beschadigte sich einen Schlingerkiel wodurch 280 t Wasser eindringen konnten Dies machte einen dreitagigen Aufenthalt an der Kaiserlichen Werft Kiel zur Beseitigung der Schaden erforderlich Am 30 Marz war das Schiff in der Nordsee zuruck Nach einer nochmaligen Ubung vom 9 Juni bis zum 2 Juli in der Ostsee wurde die Kaiserin im September dem von Vizeadmiral Ehrhard Schmidt geleiteten Sonderverband fur die Unternehmen Albion zugeteilt das die Eroberung der baltischen Inseln Osel Dago und Moon zum Ziel hatte Am 24 September ankerte das Linienschiff in der Putziger Wiek und trat von dort aus am 10 Oktober den Marsch zur Tagga Bucht Osel an die es zwei Tage spater erreichte und wo es die Batterie Hundsort beschoss Am 14 und 15 Oktober folgten Beschiessungen der Batterie von Zerel Am 16 Oktober trat die Kaiserin den Ruckmarsch nach Kiel an wo sie acht Tage spater ankam und in die Nordsee weiterging Am 17 November wurde die Kaiserin gemeinsam mit der Kaiser zur Sicherung von vier Kleinen Kreuzern der II Aufklarungsgruppe unter Konteradmiral Ludwig von Reuter eingesetzt Dabei kam es zum Zweiten Seegefecht bei Helgoland Die Kaiserin konnte einen Treffer anbringen das Gefecht ging jedoch unentschieden zu Ende Kapitan zur See Grasshoff wurde in der Folge abgelost da man die Aufstellung der Sicherungskrafte als ungenugend ansah Er wurde Befehlshaber der U Boote im Mittelmeer Fur Instandsetzungsarbeiten befand sich die Kaiserin vom 22 Dezember 1917 bis zum 5 Februar 1918 in Kiel an der Werft Am 24 und 25 April war das Schiff am nachsten grossen Flottenvorstoss beteiligt der jedoch wegen eines schweren Maschinenschadens auf dem Grossen Kreuzer Schlachtkreuzer SMS Moltke abgebrochen werden musste Ubungen in der Ostsee fanden vom 18 Juni bis zum 10 Juli statt Im September befand sich die Kaiserin kurze Zeit in Wilhelmshaven an der Werft Vom 22 bis 28 Oktober befand sich das Schiff letztmals zu Ubungen in der Ostsee Anschliessend stand sie fur die geplante grosse Operation der Hochseeflotte bereit die jedoch aufgrund der Meuterei auf den Linienschiffen SMS Thuringen und SMS Helgoland fallen gelassen wurde Verbleib BearbeitenDie Kaiserin gehorte zu den laut Waffenstillstandsabkommen zu internierenden Schiffen Sie wurde abgerustet und verliess am 19 November 1918 gemeinsam mit dem Uberfuhrungsverband Wilhelmshaven und erreichte zwei Tage spater den Firth of Forth Am 25 November wurde die Fahrt nach Scapa Flow fortgesetzt Dort verblieb das Schiff mit anfangs noch 175 Mann Besatzung deren Zahl am 17 Juni 1919 nochmals reduziert wurde Da Konteradmiral Ludwig von Reuter Befehlshaber der internierten Schiffe von britischer Seite nur sparlich mit Nachrichten versorgt wurde und ohne Kontakt zur Reichsregierung war ging er von einer deutschen Ablehnung des Vertrags von Versailles aus Dies hatte eine Wiederaufnahme der Kriegshandlungen bedeutet Um die deutschen Schiffe nicht kampflos in britische Hande fallen zu lassen befahl von Reuter am 21 Juni die Selbstversenkung Die Kaiserin kenterte um 14 00 Uhr nachdem die Besatzung die Seeventile geoffnet hatte und von Bord gegangen war Ihre Hebung gelang am 14 Mai 1936 Das Wrack wurde nach Rosyth geschleppt und dort im Laufe des Jahres 1936 abgewrackt Kommandanten Bearbeiten14 Mai 1913 bis 25 Juli 1917 Kapitan zur See Karl Sievers26 Juli 1917 bis 5 Januar 1918 Kapitan zur See Kurt Grasshoff6 bis 24 Januar 1918 Kapitan zur See Walter Hildebrand25 Januar bis 8 November 1918 Kapitan zur See Wilhelm AdelungNovember 1918 bis 21 Juni 1919 Korvettenkapitan Arthur ViertelBekannte Besatzungsangehorige BearbeitenHellmuth Heye 1895 1970 war von 1961 bis 1964 zweiter Wehrbeauftragter des Deutschen BundestagesLiteratur BearbeitenBreyer Siegfried Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 J F Lehmanns Verlag Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2 S 293 f Groner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 49 f Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 5 Schiffsbiographien von Kaiser bis Lutjens Mundus Verlag Ratingen S 69 72 Koop Gerhard Klaus Peter Schmolke Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine Band 9 Linienschiffe Von der Nassau zur Konig Klasse Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1999 ISBN 3 7637 5994 8 S 80 90 Linienschiffe der Kaiser Klasse von 1911 SMS Kaiser SMS Friedrich der Grosse SMS Kaiserin SMS Prinzregent Luitpold SMS Konig AlbertListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen 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