www.wikidata.de-de.nina.az
Der Begriff Einheitslinienschiff englisch pre dreadnought battleship oder kurz pre dreadnought da vor einer Dreadnought genannten neuen Klasse von Kriegsschiffen gebaut bezeichnet einen Typ von seegehenden Schlachtschiffen der zwischen den fruhen 1890er Jahren und 1905 vorherrschte Die Bezeichnung Linienschiff entstand dadurch dass diese Schiffe im Gefecht hintereinander in Kiellinie fuhren Einheitslinienschiffe ersetzten die Panzerschiffe der 1870er und 1880er Jahre Die neueren Schlachtschiffe trugen eine Batterie schwerer Geschutze in Turmen sowie eine oder mehrere Batterien leichterer Geschutze Sie wurden von kohlegefeuerten Dreifach Verbunddampfmaschinen angetrieben waren aus Stahl gebaut und durch eine Panzerung aus gehartetem Stahl geschutzt Die Mikasa in Yokosuka Japan das einzige heute noch existierende EinheitslinienschiffIm Gegensatz zur chaotischen Entwicklung der Panzerschiffe in den vorhergehenden Jahrzehnten begannen die Seestreitkrafte in den 1890er Jahren weltweit mit dem Bau von Schlachtschiffen nach einem prinzipiell einheitlichen Entwurf der im Wesentlichen dem Konzept der britischen Majestic Klasse folgte 1 Die grundsatzliche Ahnlichkeit der Entwurfe wurde mit der zunehmenden Anzahl der gebauten Schiffe noch unterstrichen Neue Seemachte wie Deutschland Japan oder die Vereinigten Staaten begannen den Aufbau von Schlachtschiffflotten wahrend bestehende Seemachte wie Frankreich Russland oder Grossbritannien ihre Flotten erweiterten um dieser Herausforderung zu begegnen Das bedeutendste Aufeinandertreffen zwischen Einheitslinienschiffen fand am 27 Mai 1905 in der Seeschlacht bei Tsushima statt Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Bewaffnung 2 1 Hauptkaliber 2 2 Sekundarbewaffnung 2 2 1 Mittelartillerie 2 2 2 Zwischenkaliber der Semi Dreadnoughts 2 3 Tertiarbewaffnung 2 4 Torpedobewaffnung 3 Schutz 4 Antrieb 5 Flotteneinsatz 5 1 Europa 5 1 1 Vereinigtes Konigreich 5 1 2 Frankreich 5 1 3 Deutschland 5 1 4 Osterreich Ungarn 5 1 5 Italien 5 1 6 Russland 5 2 Amerika und Pazifik 5 2 1 Vereinigte Staaten 5 2 2 Japan 6 Uberalterung 6 1 Erster Weltkrieg 6 2 Zweiter Weltkrieg 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksEntwicklung BearbeitenEinheitslinienschiffe wurden aus Panzerschiffen weiterentwickelt Die ersten Panzerschiffe wie die franzosische La Gloire und die britische HMS Warrior hatten bei ihrer Indienststellung in den 1860er Jahren noch das Aussehen von Segelfregatten Sie besassen eine Takelage mit zumeist drei Masten die Geschutze waren in Breitseitaufstellung montiert Rund acht Jahre spater 1869 erschien die britische Cerberus der etwa vier Jahre spater die Devastation Indienststellung 1873 folgte Diese Schiffe ahnelten den Pre Dreadnoughts schon mehr Bereits ohne Masten fur die Besegelung trugen sie ihre Bewaffnung von vier schweren Kanonen in zwei auf dem Vorderdeck und achtern angeordneten Geschutzturmen gedacht zur Beschiessung feindlicher Kusten und Hafenanlagen Aufgrund ihres geringen Freibords fehlte ihnen die Hochseetuchtigkeit bei hohem Wellengang wurde das Deck uberspult was die Funktion der Geschutze beeintrachtigte 2 Von den Marinen weltweit wurden weiter turmlose Linienschiffe mit Besegelung gebaut die einen hoheren Freibord und damit ausreichend Hochseetuchtigkeit hatten Der Unterschied zwischen Schlachtschiffen fur den Einsatz an Kusten und auf hoher See verschwamm mit der britischen Admiral Klasse die im Jahre 1880 bestellt wurde Sie spiegelte den Fortschritt im Bereich der Panzerung wider und war durch eine Verbundpanzerung aus Stahl und Schmiedeeisen geschutzt Ausgerustet mit Vorderladerkanonen des Kalibers 12 Zoll 305 Millimeter bzw 16 Zoll 413 Millimeter setzten diese Bauten die Entwicklung hin zu schwersten Kalibern fort Die Geschutze wurden in offenen Barbetten montiert um Gewicht zu sparen Einige Historiker sehen sie als entscheidenden Schritt in der Entwicklung zum Einheitslinienschiff an andere sehen in ihnen einen unglucklichen und erfolglosen Entwurf 3 Die Schiffe der nachfolgenden Royal Sovereign Klasse behielten die Barbetten bei wurden aber einheitlich mit 13 Zoll Hinterladergeschutzen 343 Millimeter ausgerustet Sie hatten mit 14 000 Tonnen eine wesentlich grossere Verdrangung waren aufgrund der Dreifach Verbunddampfmaschinen schneller als vorangegangene Bauten und besassen einen hoheren Freibord Dadurch konnten sie auf hoher See ohne Einschrankungen eingesetzt werden 4 5 Das Pre Dreadnought Konzept wurde erstmals mit der Majestic Klasse vollstandig verwirklicht 6 deren erste Einheit 1895 auf Kiel gelegt wurde Sie wurden Vorbilder fur Schlachtschiffe die von der Royal Navy und anderen Seestreitkraften in den nachsten Jahren gebaut werden sollten 7 Alle waren vollstandig einschliesslich der Panzerung aus Stahl gebaut Die Bewaffnung bestand aus Mk VIII 12 Zoll Hinterladerkanonen Aufgrund des Fortschritts der Waffentechnologie waren diese leichter und leistungsfahiger als bisher genutzte Geschutze grosseren Kalibers Ausserdem wurden sie in allseitig geschlossenen Turmen montiert die die bisher verwendeten Barbetten ablosten Eine gewisse Sonderstellung nahmen die Semi Dreadnoughts ein die gegen Ende dieser Kriegsschiff Ara erschienen Grosstenteils waren sie gezielt gebaut worden wie z B die franzosische Danton Klasse die Satsuma Klasse hingegen kann eher als Notbehelf aus Mangel an grosskalibrigen Geschutzen angesehen werden Mit verstarkter Feuerkraft durch Zwischenkaliber von 7 bis 10 Zoll 190 bis 254 Millimeter i d R anstelle der Mittelartillerie und grosserer Verdrangung als herkommliche Einheitslinienschiffe 18 000 bis 20 000 Tonnen stellten sie einen Zwischenschritt zum All Big Gun Battleship dar Die erschwerte Feuerleitung zweier Grosskaliber deren Einschlage nicht sicher zu unterscheiden waren vor allem aber die Dreadnought Revolution beendeten dieses Kapitel des Kriegsschiffbaus rasch Mit Erscheinen der HMS Dreadnought im Jahre 1906 und ahnlicher Bauten waren Einheitslinienschiffe alsbald deklassiert Dieses Schiff folgte dem Trend zu immer schwererer und weitreichender Bewaffnung durch die Umsetzung des Einheitskaliber Konzeptes All Big Gun in Form der Ausrustung mit insgesamt zehn Geschutzen von 12 Zoll 305 Millimeter Die Verwendung der Dampfturbine als Antrieb machte es schneller als vorhandene Einheiten 8 Neue Schlachtschiffe die nach dem Konzept der HMS Dreadnought gebaut waren wurden von nun an als Dreadnoughts bezeichnet wahrend altere die Bezeichnung Pre Dreadnoughts erhielten Dies waren jedoch nur mehr oder weniger umgangssprachliche Bezeichnungen die militarische Einstufung als Schlachtschiff usw blieb davon unberuhrt Ungeachtet der Tatsache dass sie konzeptionell veraltet waren spielten Einheitslinienschiffe eine wichtige Rolle wahrend des Ersten Weltkrieges und wurden teilweise noch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt 9 nbsp Die HMS Warrior 1860 das erste ozeantaugliche Panzerschiff mit eisernem Rumpf nbsp HMVS Cerberus 1868 Kustenpanzerschiff zur Verteidigung des Hafens von Melbourne nbsp HMS Thunderer 1871 Devastation Klasse mit dem geringen Freibord fruher Panzerschiffe nbsp HMS Anson 1886 Einheit der Admiral Klasse mit der Hauptbewaffnung in offenen Barbetten nbsp HMS Ramillies 1893 hochseetaugliches Schlachtschiff aus der Royal Sovereign Klasse nbsp HMS Majestic 1895 Leitschiff der Majestic Klasse und typisches Einheitslinienschiff nbsp HMS Agamemnon 1906 Lord Nelson Klasse Semi Dreadnought mit schwerer Mittelartillerie nbsp Die HMS Dreadnought 1906 der Namensgeber der DreadnoughtsBewaffnung BearbeitenHauptkaliber Bearbeiten nbsp Das japanische Schlachtschiff Mikasa ein typischer Vertreter der Einheitslinienschiffe Zu beachten die Position der Sekundar und Tertiarbewaffnung und die Konzentration der Panzerung auf die Turme und Maschinenraume nbsp Agamemnon 1906 Lord Nelson Klasse Aufstellung des Zwischenkalibers mit 9 2 Zoll Kanonen in sechs Turmen nbsp Indiana Indiana Klasse ein Beispiel fur ein Zwischenkaliber abwechselnde Aufstellung von 13 Zoll und 8 Zoll KanonenEinheitslinienschiffe fuhrten unterschiedliche Kaliber fur unterschiedliche Aufgaben im Kampf gegen gegnerische Schiffe Die Hauptbewaffnung bestand aus vier schweren Kanonen die in zwei Turmen auf der Mittellinie vor und achtern montiert waren Nur sehr wenige Schiffe wiesen eine andere Anordnung der Hauptbewaffnung auf Diese Kanonen hatten eine geringe Kadenz und zumindest anfangs eine begrenzte Genauigkeit jedoch waren sie die einzigen Kanonen mit einer Durchschlagsleistung die ausreichte die schwere Panzerung der Maschinenraume Munitionslasten und Hauptbewaffnung gegnerischer Schlachtschiffe zu durchschlagen 10 Das gebrauchlichste Kaliber der Hauptbewaffnung war 12 Zoll 305 Millimeter Alle britischen Schlachtschiffe ab der Majestic Klasse fuhrten dieses Kaliber ebenso alle franzosischen Schlachtschiffe ab der Charlemagne Klasse die ab 1894 auf Kiel gelegt wurden Japan das die meisten der eingesetzten Geschutze aus Grossbritannien importierte nutzte ebenfalls dieses Kaliber In den USA waren sowohl 12 als auch 13 Zoll bis zur Maine Klasse Kiellegung 1899 gebrauchlich danach verwendete man ausschliesslich 12 Zoll Kanonen In Russland waren die Kaliber 10 und 12 Zoll gebrauchlich Die Borodino Klasse besass Geschutze Kaliber 12 Zoll wahrend altere Schiffe mit Geschutzen des Kalibers 10 Zoll ausgerustet waren Das erste deutsche Einheitslinienschiff die SMS Kurfurst Friedrich Wilhelm nutzte das Kaliber 28 Zentimeter Bei den nachfolgenden Klassen ging man auf das Kaliber 24 Zentimeter zuruck um ab der Braunschweig Klasse wieder das Kaliber 28 Zentimeter zu verwenden 11 Wahrend das Kaliber der Hauptbewaffnung im Grossen und Ganzen gleich blieb wurden die Leistungen der Geschutze durch immer langere Rohre verbessert Die Einfuhrung langsam abbrennender Treibladungen aus Cellulosenitrat und Kordit fuhrte mit den langeren Rohren zu einer hoheren Mundungsgeschwindigkeit Dies fuhrte wiederum zu einer grosseren Reichweite und hoheren Durchschlagsleistungen bei gleichem Kaliber 12 Von der Majestic Klasse bis zur Dreadnought Klasse wuchs die Rohrlange der britischen 12 Zoll Kanone von 35 auf 45 Kaliber und die Mundungsgeschwindigkeit von 737 m s auf 830 m s 13 Sekundarbewaffnung Bearbeiten Mittelartillerie Bearbeiten Die Einheitslinienschiffe fuhrten auch eine Sekundarbewaffnung Diese bestand aus kleineren Kanonen typischerweise des Kalibers 6 Zoll Dabei waren Variationen von 4 bis zu 7 Zoll 100 bis 180 Millimeter moglich Praktisch waren dies Schnellfeuerkanonen Eine Reihe von Verbesserungen trug zur Erhohung der Kadenz bei Diese Geschutze verwendeten patronierte Munition mit einer Messingkartusche Sowohl Lafettierung als auch Verschluss waren fur schnelles Richten und Nachladen ausgelegt 14 Die Aufgabe der Sekundarbewaffnung war die Zerstorung der weniger stark gepanzerten Teile gegnerischer Schlachtschiffe Da sie nicht in der Lage war die Hauptpanzerung zu durchschlagen sollte sie Bereiche wie die Kommandobrucke zerstoren oder das Feuergefecht eroffnen 10 Ebenso wichtig waren sie fur den Kampf gegen gegnerische Kreuzer und Torpedoboote Die Leistung reichte aus um die dunnere Panzerung dieser Schiffe zu durchschlagen wahrend die hohere Kadenz fur den Kampf gegen kleinere und beweglichere Ziele wichtig war Die Sekundarbewaffnung wurde verschiedenartig eingebaut Teilweise wurde sie in Turmen gefuhrt teilweise in gepanzerten Kasematten in den Seiten des Rumpfes zusammengefasst oder ungepanzert auf dem Oberdeck aufgestellt Zwischenkaliber der Semi Dreadnoughts Bearbeiten Einige Einheitslinienschiffe fuhrten ein Zwischenkaliber typischerweise zwischen 8 und 10 Zoll 203 bis 254 Millimeter also ublichen Hauptkalibern von Panzerkreuzern Schiffe mit einem schweren Hauptkaliber und einem schweren Sekundarkaliber werden auch als Semi Dreadnoughts bezeichnet Dieses Zwischenkaliber war ein Versuch die Kampfkraft der Schiffe zum Kampf gegen Schlachtschiffe bzw auf grossere Entfernungen durch Verstarkung der schweren Artillerie zu erhohen Meist fuhrten diese Schiffe dann keine herkommliche Mittelartillerie Die United States Navy fuhrte als Vorreiter Zwischenkaliber auf den Schiffen der Indiana Klasse und der Kearsarge Klasse ein verzichtete jedoch zwischen 1897 und 1901 wieder darauf 15 Die US Marine griff den Ansatz der halbschweren Artillerie aber nicht nur wieder auf sie trieb ihn mit der Connecticut Klasse von 1908 auf die Spitze die sechs Schiffe dieser Klasse hatten ausser der 4 12 Zoll Haupt und 8 8 Zoll Sekundarartillerie beides in Doppelturmen noch 10 7 Zoll Mittelartillerie in kasemattierten Einzellafetten und 20 3 Zoll Torpedoboot Abwehrgeschutze Nach kurzer Zeit wurde dieser Ansatz von der Royal Navy und den Marinen Russlands Andrej Pervozvannyj Klasse Italiens Vittorio Emanuele Klasse Frankreichs Danton Klasse und Japans Satsuma Klasse aufgegriffen Diese spatere Generation der Einheitslinienschiffe wurde jedoch nahezu gleichzeitig mit der HMS Dreadnought fertiggestellt und war daher bei ihrer Indienststellung bereits uberholt 16 Einzig die deutsche Marine verzichtete auf diesen Schritt und erhohte stattdessen das Kaliber ihrer Mittelartillerie auf 17 Zentimeter bei der Braunschweig und der Deutschland Klasse Allerdings hatte sie bei den ersten Entwurfen zu den Gross Linienschiffen der Nassau Klasse die Verwendung von 24 Zentimeter Geschutzen in vier seitlichen Doppelturmen zumindest in Betracht gezogen Wahrend der Epoche der Panzerschiffe hatte sich die Entfernung auf der Seegefechte ausgetragen wurden erhoht Wahrend des Ersten Japanisch Chinesischen Krieges 1894 wurden funf Seeschlachten auf eine Entfernung von 2000 Metern ausgetragen aber in der Seeschlacht im Gelben Meer 1904 begann das Gefecht auf 6500 Metern 17 Diese Vergrosserung ist einerseits auf die Verbesserung der Waffen und der Feuerleitverfahren zuruckzufuhren andererseits auf die grosseren Kampfentfernungen der Torpedos Folgerichtig wurde das Kaliber der Sekundarbewaffnung vergrossert bis es schliesslich das bis dahin fur die Zwischenkaliber gebrauchlichen Grossen erreichte Die letzten beiden Einheitslinienschiffe der Royal Navy die HMS Lord Nelson und die HMS Agamemnon der Lord Nelson Klasse fuhrten zehn 9 Zoll Kanonen als Sekundarbewaffnung 18 Tertiarbewaffnung Bearbeiten Die Bewaffnung der Einheitslinienschiffe wurde durch die Tertiarbewaffnung vervollstandigt Die Kaliber reichten von 8 8 Zentimeter Schnellladekanonen hinunter bis zu Maschinengewehren Ihre Aufgabe war der Kampf gegen Torpedoboote auf kurze Entfernung und das Bestreichen der Decks und Aufbauten gegnerischer Schlachtschiffe 10 Mit zunehmender Bedeutung der Fliegerei fanden auch Flak Geschutze Eingang in die Bewaffnung vor allem bei den Schiffen die noch im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen Torpedobewaffnung Bearbeiten Zusatzlich waren viele Pre Dreadnoughts noch mit Torpedorohren ausgerustet Diese waren fest eingebaut und lagen uber oder unter der Wasserlinie In dieser Zeit war das gebrauchliche Kaliber fur Torpedos 16 Zoll 406 Millimeter Die Kampfentfernung betrug mehrere hundert Meter bis zu 3 Kilometer Dennoch war es fur ein Schlachtschiff praktisch unmoglich einen Treffer mit einem Torpedo anzubringen 19 Schutz Bearbeiten nbsp Panzerungsschema eines Einheitslinienschiffs Gepanzertes Ober und Zwischendeck sowie Gurtel rot zusatzlicher Schutz durch seitlich angeordnete Kohlebunker grau und doppelwandigen Boden nbsp Schnitt durch den Rumpf der USS Kearsarge Das Bild zeigt den Schutz der inneren Bereiche des SchiffsEinheitslinienschiffe trugen ein nicht unerhebliches Gewicht an Panzerung Die Erfahrung zeigte dass anstelle einer gleichmassigen Panzerung des Schiffes die Konzentration der Panzerung auf die kritischen Bereiche die bessere Losung war Der zentrale Teil des Rumpfes in dem die Kessel und Dampfmaschinen angeordnet waren wurde von einem Gurtelpanzer geschutzt Dieser begann unter der Wasserlinie und erstreckte sich nach oben Nach vorn und hinten wurde er durch gepanzerte Querschotten abgeschlossen Diese zentrale Zitadelle wurde eingefuhrt um die Maschinenanlage vor den durchschlagskraftigsten Geschossen zu schutzen Die Hauptbewaffnung und die Munitionslasten wurden ebenfalls durch die Panzerung geschutzt Der Beginn der Einheitslinienschiff Epoche war durch den Ubergang von offenen Barbetten zu allseitig geschlossenen Panzerturmen gekennzeichnet 20 Die Dicke des Gurtelpanzers verringerte sich normalerweise zu den Enden des Schiffes hin Teilweise nahm die Dicke auch von der Zitadelle bis zu den Aufbauten ab Das Deck wurde ublicherweise leichter gepanzert Seine Panzerung war zwischen 10 und 15 Zentimeter dick 21 Diese Panzerung diente dazu eine Zerstorung der Aufbauten durch Explosivgeschosse zu verhindern sie schutzte nicht vor panzerbrechenden Granaten 22 Die Schlachtschiffe der spateren 1880er Jahre zum Beispiel die Royal Sovereign Klasse hatten eine Verbundpanzerung aus Schmiedeeisen und Stahl Spater wurde diese Panzerung durch eine aus gehartetem Stahl ersetzt Das Herstellungsverfahren wurde von Harvey in den USA entwickelt Zuerst 1891 getestet wurden derartige Panzerungen auf den 1893 95 gebaute Schiffen ublich 20 Sie kamen jedoch nur kurze Zeit zur Anwendung Im Jahr 1895 wurde die Kaiser Friedrich III mit der nochmals besseren Panzerung von Krupp ausgestattet In Europa wurde die Anwendung der Krupp Panzerung innerhalb von funf Jahren ublich nur die USA hielten bis in das 20 Jahrhundert am Harvey Panzer fest Die verbesserte Panzerung fuhrte dazu dass die Schiffe besser durch einen dunneren und leichteren Panzer geschutzt wurden Eine Verbundpanzerung von 30 Zentimeter Starke entsprach in der Schutzwirkung einem Harvey Panzer von 19 Zentimeter oder einer Krupp Panzerung von 14 5 Zentimeter 23 Antrieb Bearbeiten nbsp Schema einer dreistufigen Verbunddampfmaschine Der Dampf wird in drei hintereinander geschalteten Zylindern stufenweise entspannt nbsp Der Wasserrohrkessel war die effektivste Moglichkeit zur Erzeugung von Heissdampf fur die EinheitslinienschiffeAlle Einheitslinienschiffe wurden durch Dampfmaschinen angetrieben Die meisten Schiffe erreichten Geschwindigkeiten zwischen 16 und 18 Knoten 24 Bereits bei den Panzerschiffen wurden Verbunddampfmaschinen eingebaut aber gegen Ende der 1880er Jahre wurden dreistufige Verbunddampfmaschinen einsatzreif Zunachst waren diese Maschinen dreizylindrig ausgefuhrt d h fur jede Dampfdehnungsstufe gab es einen in der Grosse angepassten Zylinder Der Kurbelversatz betrug 120 Grad Spater wurde die Niederdruckstufe zweizylindrig ausgefuhrt die Maschinen hatten dann vier Zylinder mit 90 Grad Kurbelversatz Dadurch ergab sich ein gleichmassigerer Lauf Einige Flotten nicht jedoch die Royal Navy verwendeten auch Vierfach Verbunddampfmaschinen 25 Der grosste Fortschritt im Maschinenbau dieser Epoche wurde durch die Nutzung hoherer Betriebsdrucke der Kessel erreicht Die fruhen zylindrischen Flammrohrkessel wurden durch effizientere Wasserrohrkessel ersetzt die bei geringerem Betriebsstoffverbrauch Dampf hoheren Druckes erzeugten Wasserrohrkessel waren im Betrieb auch sicherer Das Risiko einer Explosion war geringer und sie waren flexibler einsetzbar als Flammrohrkessel Wasserrohrkessel des Belleville Typs wurden bei der franzosischen Marine 1879 eingefuhrt doch die Royal Navy brauchte bis 1894 bevor sie diesen Kesseltyp fur Geschutzte Kreuzer und Schlachtschiffe ubernahm 26 Zur Dampferzeugung wurde Kohle als Brennstoff benutzt obwohl in einigen Flotten erste Experimente mit Olfeuerungen angestellt wurden 27 Die Geschwindigkeit der Schiffe konnte durch Einblasen von Luft in die Feuerungen um ein bis zwei Knoten erhoht werden doch war dabei das Risiko der Zerstorung der Kessel hoch Die Dampfmaschinen trieben zwei oder drei Propeller an In Deutschland und Frankreich wurden Drei Schrauben Schiffe bevorzugt Dieser Antrieb ermoglichte eine kurzere und gedrangtere Bauweise der Maschinenanlage und erleichterte den Panzerschutz Manovrierbarkeit und Unempfindlichkeit gegen Beschadigungen waren ebenfalls besser allerdings waren diese Schiffe grosser und schwerer als Zwei Schrauben Schiffe die in den meisten anderen Flotten bevorzugt wurden 25 Flotteneinsatz BearbeitenDie Einheitslinienschiffe waren das Kernelement der aus unterschiedlichen Schiffstypen zusammengesetzten Flotte Viele der alteren Panzerschiffe befanden sich noch im Dienst Die Einheitslinienschiffe versahen ihren Dienst mit verschiedenartigen Kreuzern mit modernen Panzerkreuzern die im Prinzip verkleinerte Einheitslinienschiffe waren mit leichteren Geschutzten Kreuzern und alteren ungepanzerten Kreuzern Sloops und Fregatten die teilweise noch aus Eisen oder Holz gebaut waren Einheitslinienschiffe wurden im Gefecht von Torpedobooten bedroht In der Epoche der Einheitslinienschiffe wurden angesichts dieser Bedrohung die ersten Zerstorer gebaut deren Zweckbestimmung sich aus ihrer ursprunglichen Bezeichnung Torpedobootszerstorer erschliesst In der gleichen Zeit entstanden die ersten praktisch einsetzbaren Unterseeboote 28 nbsp Admiral Togo auf der Brucke der Mikasa unmittelbar vor Beginn der Schlacht von TsushimaIn die Epoche der Einheitslinienschiffe fallt der Anfang vom Ende der Balance der Seestreitkrafte Frankreichs und Russland einerseits und der Royal Navy andererseits In diese Zeit fallt auch der Beginn des Aufstieges der neuen Seemachte Deutschland Japan und der USA Die neuen Schiffe der Kaiserlich Japanischen Marine und in geringerem Masse die der United States Navy unterstutzten die koloniale Expansion dieser Lander nbsp Die in der Seeschlacht im Gelben Meer beschadigte ZessarewitschFast in der ganzen Epoche der Einheitslinienschiffe gab es keine Auseinandersetzungen zwischen Schiffen dieses Typs Eine Ausnahme bilden die Kriege am Ende dieser Epoche Der Erste Japanisch Chinesische Krieg hatte zwar Einfluss auf die weitere Entwicklung der Pre Dreadnoughts doch die grossten eingesetzten Schiffe waren Kreuzer 29 Wahrend des Spanisch Amerikanischen Krieges kampfte die Schlachtflotte der US Navy gegen die spanische Flotte die keine Einheitslinienschiffe besass Nur wahrend des Russisch Japanischen Krieges kam es in zwei Fallen zu Gefechten zwischen Einheitslinienschiffen in der Seeschlacht im Gelben Meer am 10 August 1904 und der Seeschlacht bei Tsushima am 27 Mai 1905 Die Kanonenbootpolitik der Grossmachte wurde ausschliesslich von Kreuzern oder kleineren Schiffstypen umgesetzt Am Britisch Sansibarischen Krieg waren drei britische Geschutzte Kreuzer beteiligt Wahrend des Boxeraufstandes befanden sich zwar Einheitslinienschiffe in den Flotten der westlichen Lander zum Einsatz gegen chinesische Krafte kamen jedoch Zerstorer Kanonenboote Kreuzer und Sloops 30 Europa Bearbeiten Die europaischen Flotten dominierten die Meere wahrend der Pre Dreadought Epoche Die britische Royal Navy war die weltgrosste Flotte obwohl Grossbritanniens traditionelle Rivalen Frankreich und Russland sowie die neuen Seemachte wie Deutschland grosse Anstrengungen unternahmen die britische Vorherrschaft zu brechen Vereinigtes Konigreich Bearbeiten Im Jahr 1889 wurde mit dem Naval Defence Act der Two Power Standard formal festgeschrieben Dieser Standard besagte dass die Anzahl der Schlachtschiffe der Royal Navy mindestens so gross sein sollte wie die Summe der Anzahl der Schlachtschiffe der beiden nachstgrossten Seestreitkrafte Zu dieser Zeit waren dies Frankreich und Russland die in den fruhen 1890er Jahren britische Alliierte wurden 31 Nach der Indienststellung der Royal Sovereign und Majestic Klasse folgte ein Schiffbauprogramm das wesentlich schnellere Zuwachse als in fruheren Jahren vorsah Die Klassen Canopus Formidable Duncan und King Edward VII folgten zwischen 1897 und 1905 rasch aufeinander 32 Zahlt man zwei ursprunglich fur Chile in Auftrag gegebene aber dann von der Royal Navy ubernommene Schiffe mit waren bis 1904 seit der Majestic Klasse insgesamt 39 Schlachtschiffe in Dienst gestellt oder im Bau Uber zwei Dutzend altere Schlachtschiffe blieben im Dienst Die letzten britischen Einheitslinienschiffe der Lord Nelson Klasse wurden erst nach der HMS Dreadnought in Dienst gestellt nbsp HMS Caesar nbsp HMS Albion nbsp HMS London nbsp HMS Exmouth nbsp HMS Swiftsure nbsp HMS Dominion nbsp HMS Lord NelsonFrankreich Bearbeiten Frankreich die traditionell mit Grossbritannien rivalisierende Seemacht hatte den Bau von Schlachtschiffen wahrend der 1880er Jahre ausgesetzt Die dominierende Doktrin der Jeune Ecole favorisierte Kreuzer und Torpedoboote gegenuber Schlachtschiffen Nach Abklingen dieses Einflusses wurde 1891 das Schlachtschiff Brennus auf Kiel gelegt Im Gegensatz zur Royal Navy die grossere Serien der jeweiligen Schlachtschiffklassen bauen liess waren die franzosischen Schiffe Einzelstucke Die Bewaffnung war ebenfalls eigenartig Die Brennus trug drei Kanonen des Kalibers 34 Zentimeter ihre Nachfolger jeweils zwei 30 5 Zentimeter und zwei 27 4 Zentimeter Kanonen in Einzelturmen Erst mit der Charlemagne Klasse ging die franzosische Marine zur Standardaufstellung von vier 30 5 Zentimeter Kanonen in Zwillingsturmen uber 33 Die Jeune Ecole behielt einen grossen Einfluss auf die franzosische Seekriegsstrategie Gegen Ende des 19 Jahrhunderts hatte Frankreich den Wettlauf mit Grossbritannien bezuglich der Anzahl der Schlachtschiffe aufgegeben Frankreich litt am meisten unter der durch die Dreadnought verursachten Revolution denn bei ihrem Erscheinen befanden sich vier Schlachtschiffe der Liberte Klasse im Bau und der Bau weiterer sechs der Danton Klasse wurde danach begonnen nbsp Brennus nbsp Massena nbsp Charlemagne nbsp Liberte nbsp DantonDeutschland Bearbeiten Deutschland begann den Aufbau einer eigenen Schlachtflotte erst in den 1890er Jahren doch bereits 1905 befand man sich in einem maritimen Wettrusten mit der Royal Navy In diesem Jahr befanden sich 23 Schlachtschiffe im Dienst oder im Bau Dieser schnelle Anstieg war auf das zielstrebige Vorgehen Alfred von Tirpitz und das wachsende Gefuhl der nationalen Rivalitat mit Grossbritannien zuruckzufuhren und wurde durch die Flottengesetze von 1898 und 1900 ermoglicht 34 Deutsche Linienschiffe in den Jahren ab 1895 waren die Kaiser Friedrich III Wittelsbach und Braunschweig Klasse Ihren Hohepunkt erreichte die Entwicklung mit der Deutschland Klasse die noch wahrend des Ersten Weltkrieges im Dienst war Insgesamt waren die deutschen Schiffe weniger leistungsfahig als ihre britischen Aquivalente aber ebenso robust 35 nbsp SMS Kaiser Barbarossa nbsp Langsschnitt der Wittelsbach Klasse nbsp SMS Elsass nbsp Geschwader der Deutschland Klasse in KiellinieOsterreich Ungarn Bearbeiten Die k u k Kriegsmarine erlebte wahrend der 1890er Jahre einen Aufschwung Insgesamt wurden zwolf Schlachtschiffe in Auftrag gegeben jedoch lediglich die sechs Schiffe der Monarch und der Habsburg Klasse wurden vor der Dreadnought fertiggestellt nbsp SMS Budapest Monarch Klasse nbsp SMS Babenberg Habsburg Klasse nbsp SMS Erzherzog Karl nbsp SMS RadetzkyItalien Bearbeiten Zwischen 1893 und 1904 legte Italien acht Schlachtschiffe auf Kiel Die beiden letzten Klassen waren bemerkenswert schnelle Schiffe die Regina Margherita Klasse war jedoch zu schwach gepanzert und die Regina Elena Klasse zu leicht bewaffnet Diese Schiffe entsprachen mehr dem Konzept des Schlachtkreuzers 36 nbsp RN Regina Magherita nbsp RN Regina ElenaRussland Bearbeiten Russland begann mit der Flottenerweiterung ebenfalls in den 1890er Jahren Hauptgrund war der Versuch der Eindammung der japanischen Expansion im Fernen Osten Die 1892 in Auftrag gegebenen Schlachtschiffe der Petropawlowsk Klasse entsprachen der britischen Royal Sovereign Klasse Der Ruckstand der russischen Schiffbauindustrie fuhrte dazu dass einige Schiffe im Ausland gebaut wurden Der leistungsfahigste Entwurf die Retwisan wurde in den USA gebaut 37 Die Borodino Klasse war im Wesentlichen ein russischer Nachbau der in Frankreich entstandenen Zessarewitsch Der Russisch Japanische Krieg endete desastros fur die russischen Schlachtschiffe Von den funfzehn seit der Petropawlowsk gebauten Schlachtschiffen wurden elf wahrend des Krieges versenkt bzw interniert Das beruhmteste aller russischen Schlachtschiffe die Knjas Potjomkin Tawritscheski wurde 1905 nach Aufstand der Besatzung und anschliessender Flucht nach Rumanien in Constanța interniert spater aber wieder zuruckgegeben und erneut in Dienst gestellt nbsp Dwenadzat Apostolow nbsp Pereswet nbsp Knjas Potjomkin Tawritscheski nbsp Die Retwisan auf Grund im Hafen von Port Arthur nbsp Imperator Alexander III Amerika und Pazifik Bearbeiten Vereinigte Staaten Bearbeiten Der Bau der ersten Einheitslinienschiffe fur die US Navy wurde 1891 begonnen Diese Schiffe waren Kustenverteidigungsschiffe mit kurzer Reichweite ahnlich der HMS Hood Der wesentliche Unterschied bestand jedoch in der Einfuhrung einer Zwischenkaliber Batterie von 8 Zoll Geschutzen Bis zum Erscheinen der Virginia Klasse bevorzugte die US Navy Schlachtschiffe fur den kustennahen Einsatz 15 Dennoch stellten diese Schiffe wahrend des Spanisch Amerikanischen Krieges 1898 die Uberlegenheit der US Navy gegenuber der veralteten spanischen Flotte die uber keine Einheitslinienschiffe verfugte sicher Die Virginia Klasse und die zwei nachfolgenden Klassen wurden erst nach Indienststellung der HMS Dreadnought fertiggestellt und waren zu diesem Zeitpunkt bereits uberholt Die US Navy hatte zu diesem Zeitpunkt die Konstruktion eigener Dreadnoughts aufgenommen Die US amerikanische Great White Fleet bestehend aus 16 Einheitslinienschiffen umrundete die Welt vom 16 Dezember 1907 bis zum 22 Februar 1909 38 nbsp USS Indiana nbsp USS Rhode Island nbsp USS Connecticut nbsp VP Limnos ehemalige USS IdahoJapan Bearbeiten Japan war an beiden Seekriegen der Einheitslinienschiff Epoche beteiligt Die ersten japanischen Einheitslinienschiffe die Fuji Klasse waren zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Chinesisch Japanischen Krieges 1894 1895 noch im Bau 39 Wahrend dieses Krieges wurde die chinesische Flotte aus einer Mischung aus veralteten Panzerschiffen und Kreuzern bestehend durch die japanischen Geschutzten Kreuzer und Panzerkreuzer in der Schlacht am Yalu Fluss geschlagen Nach ihrem Sieg und unter dem Eindruck der wachsenden russischen Bedrohung in dieser Region bestellte die japanische Marine vier Einheitslinienschiffe Zusammen mit den zwei Schiffen der Fuji Klasse bildete sie den Kern der japanischen Schlachtflotte wahrend der Seeschlacht im Gelben Meer und der Seeschlacht von Tsushima Nach dem Russisch Japanischen Krieg baute Japan noch zwei Klassen Pre Dreadnoughts nbsp Fuji nbsp Shikishima nbsp Asahi nbsp AkiUberalterung BearbeitenIm Jahr 1906 fuhrte die Indienststellung der HMS Dreadnought schlagartig zum Veralten aller vorhandenen Schlachtschiffe Die Dreadnought trug unter Weglassen der Sekundarbewaffnung zehn 12 Zoll Kanonen anstatt der bislang ublichen vier Sie konnte acht schwere Geschutze also doppelt so viele wie ein Einheitslinienschiff in einer Breitseite einsetzen Voraus konnten sechs Kanonen feuern gegenuber zwei bei den Einheitslinienschiffen 40 Der Ubergang zum Einheitskaliber war eine logische Folge des Wachsens der Kaliber und der Reichweite der Sekundarartillerie der letzten Einheitslinienschiffe In Japan und den USA befanden sich Schiffe mit ahnlicher Bewaffnung bereits im Bau sie konnten jedoch nicht vor der HMS Dreadnought fertiggestellt werden 41 Man war der Auffassung dass im Gefecht nur die grosseren Kaliber effektiv eingesetzt werden konnten Durch die grossere Anzahl der 12 Zoll Geschutze war die Kampfkraft der HMS Dreadnought zwei bis dreimal hoher als die der vorhandenen Schlachtschiffe 42 Die Bewaffnung war nicht der einzige ausschlaggebende Vorteil der Dreadoughts Sie wurden von Dampfturbinen angetrieben die eine Geschwindigkeit von 20 Knoten ermoglichten Mit der um gut zwei Knoten hoheren Geschwindigkeit konnten sie ihre Gegner ausmanovrieren Die Dreadnoughts deklassierten die fruheren Schlachtschiffentwurfe formlich 8 Dennoch verblieben die Einheitslinienschiffe im aktiven Dienst Gerade weil sie veraltet waren spielten sie in den konzeptionellen Uberlegungen zur Seekriegsfuhrung eine wichtige Rolle Dreadnoughts und Schlachtkreuzer wurden in den zu erwartenden Seeschlachten als unerlasslich angesehen Doch sie waren durch Minen und U Bootangriffe bedroht Deshalb wurden sie sorgfaltig gehutet und so weit als moglich in ihren Stutzpunkten zuruckgehalten Die Uberalterung und Entbehrlichkeit der Einheitslinienschiffe liess sie fur gefahrlichere Einsatze und weit entfernte Kriegsschauplatze geeignet erscheinen 43 Das einzig noch existierende Einheitslinienschiff ist das Flaggschiff der Japanischen Flotte wahrend der Schlacht von Tsushima Die Mikasa liegt seit 1925 als Museumsschiff in Yokosuka Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp HMS Canopus feuert mit den 12 Zoll Geschutzen auf eine turkische Kustenbatterie 1915 nbsp Die Bouvet kentert in den Dardanellen nbsp USS Connecticut als Truppentransporter 1919 Wahrend des Ersten Weltkrieges befand sich noch eine grossere Anzahl Einheitslinienschiffe im Dienst Die Fortschritte im Maschinenbau und der Waffentechnologie fuhrten dazu dass sie bereits neueren Panzerkreuzern unterlegen waren Gegenuber modernen Schlachtschiffen oder Schlachtkreuzern waren sie vollig veraltet Dessen ungeachtet spielten sie eine wichtige Rolle wahrend des Krieges Dies wurde zuerst wahrend der Scharmutzel zwischen britischen und deutschen Kriegsschiffen im Sudatlantik im Herbst 1914 deutlich Als zwei deutsche Kreuzer dort die britische Schifffahrt bedrohten sah sich die Admiralitat zunachst nicht in der Lage moderne Schlachtkreuzer aus Europa abzuziehen Stattdessen wurde ein Einheitslinienschiff die HMS Canopus in den Sudatlantik verlegt Doch anstatt die britischen Kreuzer zu verstarken blieb sie aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit wahrend des Seegefechtes bei Coronel hinter diesen zuruck und konnte nicht in das Gefecht eingreifen In diesem Seegefecht erlitt die Royal Navy ihre erste Niederlage seit mehr als hundert Jahren Wahrend des Seegefechtes bei den Falkland Inseln wurde sie zur Verteidigung des Hafens Port Stanley auf Grund gesetzt Sie nahm das Gefecht mit der SMS Gneisenau auf sehr grosse Entfernung auf und konnte einen Treffer im Schornstein der Gneisenau anbringen Dieser Treffer wurde mit einer Ubungsgranate ohne Explosivladung erzielt die versehentlich uber Nacht im Rohr verblieben war Die Salven der scharfen Munition lagen zu kurz Aus britischer Sicht bewog dieser Treffer die deutschen Schiffe zum Abbruch des Angriffes auf die britischen Schiffe die ungeschutzt und bewegungsunfahig im Hafen Kohle bunkerten Das Gefecht wurde schliesslich durch die beiden modernen Schlachtkreuzer der Invincible Klasse entschieden 44 Dieses Ereignis war der einzige Fall bei dem ein britisches Einheitslinienschiff in einem Gefecht wahrend des Ersten Weltkrieges irgendeine Wirkung auf einem gegnerischen Schiff erzielte Im Schwarzen Meer kam es wahrend des Seegefechtes bei Kap Sarych zu einigen kurzen Aktionen russischer Einheitslinienschiffe gegen den turkischen Schlachtkreuzer Yavuz Durch die britische franzosische und deutsche Flotte wurden Einheitslinienschiffe auf Nebenkriegsschauplatzen dann eingesetzt wenn der Einsatz moderner Schiffe als zu riskant angesehen wurde Die deutsche Flotte setzte ihre Einheitslinienschiffe zeitweise in der Ostsee ein Die grosste Anzahl an Schiffen dieses Types kam jedoch auf britischer und franzosischer Seite wahrend der Schlacht von Gallipoli zum Einsatz Zwolf britische und franzosische Einheitslinienschiffe bildeten den Kern der Seestreitkrafte im Kampf um die Dardanellen Ihre Aufgabe war die Unterstutzung der Queen Elizabeth beim Kampf gegen die turkischen Stellungen an Land Die Irresistible die Ocean sowie die franzosische Bouvet sanken nach Minentreffern Der Schlachtkreuzer Inflexible und die franzosischen Linienschiffe Suffren und Gaulois wurden stark beschadigt Der Verlust der Queen Elizabeth im Minenfeld sollte nicht riskiert werden Die verbleibenden Einheitslinienschiffe waren jedoch den turkischen Schiffen die auf der anderen Seite der Meerenge in Position gegangen waren unterlegen Damit war die Operation gescheitert 45 Einheitslinienschiffe wurden nochmals bei der Landung auf Gallipoli eingesetzt Dabei gingen drei weitere verloren Goliath Triumph und Majestic 46 die Letzteren beiden durch das deutsche U Boot U 21 Ein Geschwader deutscher Einheitslinienschiffe nahm an der Skagerrakschlacht 1916 teil Die deutschen Matrosen nannten sie die Funf Minuten Schiffe nach der Lebensdauer die ihnen in einem Gefecht mit modernen Kriegsschiffen zugestanden wurde 47 Trotz ihrer Beschrankungen spielten diese Schiffe in der Schlacht eine wichtige Rolle Als sich die deutsche Flotte zuruckzog schirmten sie den Durchbruch durch die britischen Kreuzer ab 48 Lediglich die Pommern ging wahrend des chaotischen Nachtgefechtes durch Torpedotreffer verloren 49 Nach dem Waffenstillstand vom November 1918 rustete die US Navy 15 altere Schlachtschiffe acht gepanzerte Kreuzer und zwei grossere geschutzte Kreuzer zu Truppentransportern um Diese Schiffe fuhrten jeweils ein bis sechs Atlantikuberquerungen durch um insgesamt mehr als 145 000 Personen in die USA zuruckzubringen 50 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Die Schleswig Holstein beschiesst die Westerplatte nbsp Kilkis und Limnos durch Sturzkampfbomber versenktNach dem Ersten Weltkrieg wurden die meisten vorhandenen Linienschiffe einschliesslich der alteren Dreadnoughts nach den Vorgaben des Washingtoner Flottenabkommens abgewrackt Das Flottenabkommen begrenzte Anzahl und Tonnage verschiedener Schiffstypen fur die Flotten einzelner Lander Der vorhandene Spielraum wurde wenn moglich durch modernere Typen ausgenutzt 51 Die meisten Linienschiffe wurden verschrottet einige wurden zu Schul bzw Zielschiffen umgebaut oder fur andere Zwecke genutzt Die japanische Mikasa fiel unter eine Ausnahmeregelung des Flottenabkommens und wurde als Museumsschiff erhalten Deutschland hatte nicht an den Verhandlungen zum Washingtoner Flottenabkommen teilgenommen und unterlag nicht dessen Beschrankungen Die Grosse der deutschen Flotte wurde jedoch durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags begrenzt Deutschland konnte acht veraltete Linienschiffe behalten davon durften sich jedoch maximal sechs gleichzeitig im Dienst befinden Diese Schiffe wurden als gepanzerte Kustenverteidigungsschiffe gefuhrt 52 Zwei dieser Schiffe die Schlesien und die Schleswig Holstein dienten noch im Zweiten Weltkrieg als Schulschiffe Die Schleswig Holstein eroffnete mit dem Beschuss polnischer Stellungen auf der Danziger Westerplatte am 1 September 1939 die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges Im Dezember 1944 sank sie nach einem Bombenangriff Die Schlesien wurde im Marz 1945 nach Minen und Bombentreffern an Land gesetzt Drei entwaffnete Linienschiffe wurden wahrend der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges versenkt Die griechischen Schiffe Kilkis und Limnos 1914 von der US Navy gekauft wurden nach der deutschen Invasion Griechenlands 1941 durch Sturzkampfbomber versenkt obwohl sie bereits ausser Dienst gestellt waren 53 Im Pazifik wurde die als Werkstattschiff eingesetzte japanische Asahi im Mai 1942 durch ein US amerikanisches U Boot torpediert Sie hatte bereits 1905 an der Seeschlacht von Tsushima teilgenommen 54 Siehe auch BearbeitenListe der EinheitslinienschiffeEinzelnachweise Bearbeiten Roberts S 112 Beeler S 93 95 siehe auch S 169 fur eine grafische Illustration des Problems Beeler S 167 168 Beeler widerspricht der Auffassung von Oscar Parkes der Ahnlichkeiten zwischen der Admiral Klasse und der Royal Sovereign sieht Beeler S 168 Gardiner S 116 Roberts S 117 Many regard them as the first true pre dreadnoughts Gardiner S 117 a b Massie Dreadnought S 474 475 Chesneau S 200 a b c Sumrall S 14 Roberts S 117 125 Roberts S 113 Campbell S 169 Campbell S 163 a b Roberts S 122 Roberts S 125 126 Sondhaus S 170 171 189 Roberts S 125 6 Hill S 155 a b Roberts S 117 Roberts S 132 133 The Eclipse of the Big Gun S 8 Sondhaus S 166 Roberts S 132 a b Roberts S 114 Griffiths S 176 177 Griffiths S 177 Sondhaus S 155 156 182 183 Sondhaus S 170 171 Sondhaus S 186 Sondhaus S 161 Sondhaus S 168 182 Sondhaus S 167 Sondhaus S 180 181 Roberts S 125 Roberts S 126 Roberts S 120 121 navy mil The Great White Fleet Memento des Originals vom 6 Oktober 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www navy mil Roberts S 123 Massie Dreadnought S 473 Sumrall S 15 Jentschura Jung Mickel S 23 Massie Dreadnought S 471 473 Massie Castles of Steel S 433 G Bennett Naval Battles of the First World War S 114 Massie Castles of Steel S 466 467 Massie Castles of Steel S 483 492 493 Massie Castles of Steel S 564 Massie Castles of Steel S 634 Massie Castles of Steel S 648 USN Ship Types World War I Transports Combat Warships employed as Transports history navy mil archiviert vom Original am 17 April 2009 abgerufen am 6 Marz 2008 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www history navy mil Vorlage Cite web temporar Kennedy S 275 Lenton 1975 S 13 Chesneau S 404 Jentschura Jung Mickel S 18 Literatur BearbeitenJohn Beeler Birth of the Battleship British Capital Ship Design 1870 1881 Caxton London 2003 ISBN 1 84067 534 9 R A Burt British Battleships 1889 1904 Annapolis MD Naval Institute Press 1988 ISBN 0 87021 061 0 Roger Chesneau Hrsg Conway s All the World s Fighting Ships 1922 1946 Conway London 1980 ISBN 0 85177 146 7 Robert Gardiner Andrew Lambert Steam Steel and Shellfire The Steam Warship 1815 1905 Conways London 2001 ISBN 0 7858 1413 2 J Roberts The Pre Dreadnought Age in Gardiner Steam Steel and Shellfire J Campbell Naval Armaments and Armour in Gardiner Steam Steel and Shellfire D Griffiths Warship Machinery in Gardiner Steam Steel and Shellfire Robert Gardiner The Eclipse of the Big Gun The Warship 1906 45 Conways London 1992 ISBN 0 85177 607 8 R Sumrall The Battleship and Battlecruiser in Gardiner Eclipse of the Big Gun Robert Hill War at Sea in the Ironclad Age Cassell London 2000 ISBN 0 304 35273 X Jentschura Jung amp Mickel Warships of the Imperial Japanese Navy 1869 1946 ISBN 0 85368 151 1 John Keegan The First World War Pimlico London 1999 ISBN 0 7126 6645 1 Paul M Kennedy The Rise and Fall of British Naval Mastery Macmillan London 1983 ISBN 0 333 35094 4 H T Lenton German Warships of the Second World War Macdonald and Jane s London 1975 ISBN 0 356 04661 3 Robert K Massie Dreadnought Britain Germany and the Coming of the Great War Pimlico London 2004 ISBN 978 1 84413 528 8 Robert K Massie Castles of Steel Britain Germany and the Winning of the Great War at Sea Pimlico London 2005 ISBN 1 84413 411 3 Lawrence Sondhaus Naval Warfare 1815 1914 Routledge London 2001 ISBN 0 415 21478 5 Siegfried Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 Lehmanns Verlag Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2Weblinks Bearbeitenworldwar1 co uk British and German Pre Dreadnoughts engl bobhenneman info Pre Dreadnoughts in WWII engl hazegray org US Pre Dreadnoughts engl Webseite uber die australische Cerberus engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einheitslinienschiff amp oldid 236071380