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Die erste Braunschweig Klasse einer deutschen Marine war eine Klasse von funf Einheitslinienschiffen der deutschen Kaiserlichen Marine benannt nach deutschen Landern Zur Klasse gehorten Braunschweig Elsass Hessen Preussen und Lothringen Braunschweig Klasse Die Lothringen Die LothringenSchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffsart LinienschiffBauzeitraum 1901 bis 1905Stapellauf des Typschiffes 20 Dezember 1902Gebaute Einheiten 5Dienstzeit 1904 bis 1934Schiffsmasse und BesatzungLange 127 7 m Lua 126 0 m KWL Breite 25 6 mTiefgang max 8 16 mVerdrangung Konstruktion 13 208 tMaximal 14 394 Besatzung 743 MannMaschinenanlageMaschine 3 3 Zyl Dampfmaschine14 DampfkesselMaschinen leistung 16 809 PS 12 363 kW Hochst geschwindigkeit 18 7 kn 35 km h Propeller 2 dreiflugelig 4 8 m1 vierflugelig 4 5 mBewaffnung4 Sk 28 cm L 40 14 Sk 17 cm L 40 18 Sk 8 8 cm L 35 6 Torpedorohr 45 0 cm 1 Heck 4 Seiten 1 Bug PanzerungDeck 40 mm Boschungen 75 140 mm vorderer Kommandoturm 50 300 mm achterer Kommandoturm 30 140 mm Gurtelpanzer 100 225 mm Kasematte 150 mm Zitadelle 140 mm 28 cm Geschutzturme 50 250 mm 17 cm Geschutzturme 150 mm Schilde 70 mmAlle funf Schiffe standen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges der Reichsmarine zur Verfugung da die veralteten Schiffe nicht auszuliefern waren Inhaltsverzeichnis 1 Technik 1 1 Bewaffnung 1 2 Antrieb 2 Einsatz 3 Kriegsverwendung 4 Reichsmarine 5 Bilder 6 Literatur 7 WeblinksTechnik BearbeitenSie waren im Vergleich zur vorhergehenden Wittelsbach Klasse ein deutlicher Fortschritt der sich den internationalen Normen fur Einheitslinienschiffe naherte Dies lag am Kaliber der schweren Hauptartillerie von 28 cm Schnellladegeschutzen sowie den Abmessungen und der Verteilung und Starke der Panzerung Bewaffnung Bearbeiten Die Braunschweig Klasse nutzte erstmals von Krupp entwickelte 28 cm SK L 40 Geschutze in Doppelturmen an Bug und Heck wie auch die folgende Deutschland Klasse Der Drh L C 01 bezeichnete Turm war eine Weiterentwicklung bislang verwandter Turme Die Geschutze in ihnen konnten 4 gesenkt und 30 erhoht werden Sie konnten 150 auf jede Seite der Mittellinie der Schiffe geschwenkt werden Als Granaten standen 240 kg schwere L 2 6 panzerbrechende Geschosse zur Verfugung die bei maximaler Erhohung bis zu 18 83 km weit verschossen werden konnten Die Schiffe verfugten uber 85 Granaten je Geschutz Die Turme waren in der Lage zwei Salven pro Minute zu verfeuern Die mittlere Artillerie erhielt erstmals Geschutze vom Typ 17 cm SK L 40 Die Geschutze wurden in zwei Turmen je Seite sowie Kasematten aufgestellt in welchen sie 5 gesenkt und 22 erhoht sowie um 80 auf jede Seite geschwenkt werden konnten Es konnten bis zu funf Schuss pro Minute bei maximaler Erhohung 14 5 km weit verschossen werden Das Geschossgewicht von 64 kg pro Granate stellte hochste physische Anforderungen an das Ladepersonal vor allem was die Kadenz betraf und war das hochst zulassige Geschossgewicht welches uberhaupt noch handisch zu Laden war Antrieb Bearbeiten Die Kesselanlage war auf allen Schiffen der Klasse identisch und hatte eine gemischte Zusammensetzung aus sechs Zylinderkesseln die den vorderen Kesselraum belegten und je vier Marinekesseln einem nach Vorgaben der Marine entwickelten Wasserrohrkessel Einheitstyp im mittleren und hinteren Kesselraum Alle Kessel waren ursprunglich kohlegefeuert erst im Winter 1915 wurde eine Zusatzfeuerung fur Schwerol eingebaut Einsatz BearbeitenNach ihrer Fertigstellung kamen die Schiffe der Braunschweig Klasse alle zum Zweiten Geschwader mit Heimathafen Kiel wobei die Preussen die Rolle des Geschwaderflaggschiffes ubernahm Im Oktober 1911 wechselte dann die Elsass im Tausch mit der Schlesien in das Erste Geschwader nach Wilhelmshaven das auf Grosslinienschiffe umgerustet wurde Sie schied auch als erstes Schiff der Klasse aus dem aktiven Dienst aus in dem sie Ende April 1912 aus ihrem neuen Geschwader wieder ausschied fur das in Bildung befindliche Dritte Geschwader zeitweise zur Verfugung stand und dann am 13 Mai 1913 ausser Dienst gestellt wurde Ahnlich erging es der Braunschweig die im Juli 1912 aus dem Verband des Zweiten Geschwaders ausschied und am 30 Juli 1913 ausser Dienst gestellt wurde Beide Schiffe kamen zur Reservedivision der Ostsee Kriegsverwendung BearbeitenBei Kriegsbeginn war die Preussen das Flaggschiff des Zweiten Geschwaders unter Vizeadmiral Reinhard Scheer dem neben den funf Schiffen der Deutschland Klasse auch noch das Schwesterschiff Hessen als altestes Linienschiff in einem aktiven Geschwader und das Schwesterschiff Lothringen angehorte Die Letzteren sollten im August ersetzt werden Fur den 17 sollte Lothringen ausser Dienst stellen und durch das Grosslinienschiff Grosser Kurfurst ersetzt werden Das Gleiche sollte am 26 August dann mit der Hessen und der Konig geschehen Wegen des Kriegsausbruchs kamen die neuen Schiffe zum Dritten Geschwader so dass die Hochseeflotte uber zwei Geschwader mit Grosskampfschiffen verfugte Das Zweite Geschwader tat vor allem in der Elbemundung Dienst Die Hessen nahm mit ihm als einziges Schiff der Klasse an der Skagerrakschlacht teil Die Braunschweig und die Elsass wurden sofort fur das Vierte Geschwader in Dienst gestellt Sie unterstutzten zeitweise im Vorpostendienst in der Elbmundung und lagen im Winter 1915 1916 in Libau Der Einsatz der alten Schiffe war auch in der Ostsee wegen der Torpedo und Minengefahr sehr riskant da der Unterwasserschutz der Schiffe unzureichend war Wahrend des Krieges stellte die Lothringen als erstes Schiff der Klasse am 18 Marz 1916 ausser Dienst um nach einem Umbau fur die Sundbewachung im Juli 1916 wieder in Dienst zu kommen und nach einer weiteren Pause am 16 Dezember 1918 als Exerzier und Maschinenschulschiff als vorletztes Schiff der Klasse den Dienst in der Kaiserlichen Marine zu verlassen Die Hessen stellte am 18 Januar 1917 ausser Dienst um nur noch als Wohnschiff zu dienen Ihr folgte am 8 Mai die Preussen mit dem gleichen Schicksal Und am 20 August folgte ebenso die Braunschweig Die Elsass die als erste den Flottendienst verlassen hatte blieb wahrend des Krieges am langsten im Einsatz Sie stellte als Seekadettenschulschiff erst am 20 Dezember 1918 ausser Dienst In der Umbruchzeit zwischen Kaiserlicher Marine und Vorlaufiger Reichsmarine kamen zwei der alten Linienschiffe nach Umbau zum Einsatz Zuerst wurde Anfang 1919 die Preussen zu einem Mutterschiff fur flachgehende Minenraumboote sogenannte FM Boote umgebaut und diente vom 26 August bis zum 18 Dezember 1919 der vor der niederlandischen Kuste raumenden 8 und 9 Minensuch Halbflottille als Mutterschiff Der Umbau bewahrte sich nicht Die Lothringen wurde ahnlich umgebaut und kam fur die 10 Minensuch Halbflotille bis zum 2 Marz 1920 zum Einsatz Beide Schiffe zahlten spater zum Bestand der Reichsmarine ohne dass je ein Ruckbau stattfand Reichsmarine BearbeitenNach dem Krieg waren noch alle funf Schiffe der Klasse vorhanden dazu noch vier Schiffe der neueren Deutschland Klasse Die Reichsmarine brachte von beiden Klassen je drei Schiffe in Fahrt hatte aber nie mehr als vier Linienschiffe im Dienst obwohl der Vertrag von Versailles den Betrieb von sechs Schiffen zugelassen hatte Als zweites Schiff wurde die Braunschweig am 1 Dezember 1921 wieder in Fahrt gebracht Als drittes und viertes Schiff folgten Elsass am 15 Februar 1924 und Hessen am 6 Januar 1925 Die Braunschweig wurde am 31 Januar 1926 nach 50 Monaten wieder ausser Dienst gestellt die Elsass folgte am 25 Februar 1930 nach knapp sechs Jahren und die Hessen am 12 November 1934 fast zehn Jahren Dienst in der Reichsmarine Die Hessen wurde zu einem ferngelenkten Zielschiff umgebaut und diente so noch der Kriegsmarine Sie musste 1946 an die Sowjetunion ausgeliefert werden Die nicht ruckgebaute Preussen wurde 1929 als erstes Schiff der Klasse gestrichen und 1931 abgewrackt Allerdings wurde die Mittschiffssektion zuruckgekauft und diente scherzhaft als SMS Vierkant bezeichnet bis 1945 fur Sprengversuche 1931 wurden dann Braunschweig Lothringen und Elsass gestrichen und bis 1936 abgebrochen Bilder BearbeitenLinienschiffe der Braunschweig Klasse nbsp Steuerbord Seite eines Linienschiffes der Braunschweig Klasse Deutsches Bundesarchiv nbsp Die aufgelegte Preussen umgebaut zum MutterschiffLiteratur BearbeitenBreyer Siegfried Die Marine der Weimarer Republik Marine Arsenal Sonderheft Bd 5 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1992 ISBN 3 7909 0464 3 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford Erwin Strohbusch Deutsche Marine Kriegsschiffbau seit 1848 2 verbesserte Auflage Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven 1984 Fuhrer des Deutschen Schiffahrtsmuseums 8 ZDB ID 551539 7 Groner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 41 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunschweig Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Linienschiffe der Braunschweig Klasse SMS Braunschweig SMS Elsass SMS Hessen SMS Preussen SMS LothringenListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunschweig Klasse 1902 amp oldid 232074348