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Die Petropawlowsk russ Petropavlovsk war ein Einheitslinienschiff der Kaiserlich Russischen Marine das Typschiff ihrer Klasse Schwesterschiffe waren die Sewastopol und die Poltawa Alle drei gingen im Russisch Japanischen Krieg 1904 1905 verloren Die beiden ersteren wurden versenkt die Poltawa wurde von Japan erbeutet Petropawlowsk SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches ReichKlasse Petropawlowsk KlasseBauwerft Galerny Werft Sankt PetersburgKiellegung Mai 1892Stapellauf 9 November 1894Indienststellung 1899Verbleib Am 13 April 1904 explodiertSchiffsmasse und BesatzungLange 112 47 m KWL Breite 21 34 mTiefgang max 7 77 mVerdrangung Konstruktion 10 960 tn l Einsatz 11 354 tn l Besatzung 632 MannMaschinenanlageMaschine 2 VerbundmaschineindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 11 250 PS 8 274 kW Hochst geschwindigkeit 16 5 kn 31 km h Propeller 2Bewaffnung4 Geschutz 30 5 cm L 40 12 Sk 15 2 cm L 45 12 Sk 4 7 cm 28 Rev 3 7 cm Hotchkiss 6 Torpedorohr 45 7 cm 2 uber Wasser 4 unter Wasser PanzerungGurtel 127 406 mmTaperung auf 203 mm Zitadelle 127 mm Querschotten 203 228 mm Deck 57 76 mm Turme 254 356 mm Mittelartillerie 127 mm Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Einsatzgeschichte 2 1 Russisch Japanischer Krieg 2 2 Der Untergang der Petropawlowsk 3 Ehrenmale 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenTechnik Bearbeiten nbsp Nahaufnahme des VorschiffsDie Petropawlowsk war benannt nach der Stadt Petropawlowsk auf Kamtschatka die im August 1854 wahrend des Krimkriegs von den Russen erfolgreich verteidigt wurde Sie wurde im Mai 1892 auf der Galerny Werft spater Neue Admiralitatswerft 1 in Sankt Petersburg auf Kiel gelegt lief im November 1894 vom Stapel Im Oktober 1897 verlegte die Petropawlowsk aus Sankt Petersburg nach Kronstadt um ausgerustet zu werden 1898 wurden die Kanonen installiert Sie verbrachte dann den Winter in Libau da dort im Winter zumindest einige Testmoglichkeiten bestanden wahrend das Arsenal in Kronstadt vom Eis eingeschlossen war 1899 kehrte sie nach Kronstadt zuruck wo sie in Dienst gestellt wurde Die Petropawlowsk war 112 5 m lang 21 3 m breit 8 6 m tief und verdrangte 11 354 Tonnen Konstruktion Das Schiff war bewaffnet mit vier 30 5 cm Geschutzen in zwei Doppelturmen zwolf 15 2 cm Geschutzen in vier Doppelturmen und vier Einzellafetten zehn 4 7 cm Geschutzen und 28 3 7 cm Kanonen sowie sechs Torpedorohren die vier seitlichen unter der Wasserlinie Bug und Heckrohr uber Wasser hatten einen grosseren Durchmesser Die Besatzung bestand aus 662 Mann die Hochstgeschwindigkeit betrug 17 Knoten Einsatzgeschichte BearbeitenAm 5 Oktober 1899 begann die Petropawlowsk die Verlegung in den Fernen Osten zum Pazifischen Geschwader Der spatere Admiral und Befehlshaber von gegenrevolutionaren Truppen Alexander Wassiljewitsch Koltschak war erster Wachoffizier an Bord der im Nordpazifik hydrologische Experimente durchfuhren sollte Im Mittelmeer traf Koltschak auf Eduard von Toll der ihm die Teilnahme an seiner Expedition mit dem Schoner Sarja in arktische Gewasser vorschlug und dem er sich anschloss Die Petropawlowsk erreichte Port Arthur am 28 April 1900 und wurde das Flaggschiff von Vizeadmiral Skrydlow und des Pazifischen Geschwaders 1900 bis 1901 nahm das Schiff an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China teil Sie transportierte Truppen und Artillerie von Port Arthur nach Taku Im Oktober 1902 ubernahm Konteradmiral Stark das Kommando des Pazifischen Geschwaders weiterhin auf der Petropawlowsk Im Jahr 1903 nahm sie an allen Fahrten des Geschwaders teil und besuchte unter anderem Chemulpo und Wladiwostok 2 Russisch Japanischer Krieg Bearbeiten In der Nacht zum 9 Februar 1904 lag die Petropawlowsk wie die Mehrzahl der Schiffe des Pazifischen Geschwaders im ausseren Hafen von Port Arthur vor Anker Dort wurde das Geschwader von einer Flottille japanischer Torpedobootszerstorer angegriffen 3 Die Russen waren auf diesen Angriff nicht vorbereitet Sie hatten jedoch ihre Torpedoschutznetze ausgebracht 4 was den Schaden auf ein Minimum beschrankte obwohl der Angriff erhebliche Verwirrung ausloste Die Petropawlowsk wurde nicht beschadigt Getroffen wurden zwei Linienschiffe die Zessarewitsch und die Retwisan sowie der Kreuzer Pallada Am folgenden Tag griff die japanische Flotte mit sechs Linienschiffen und neun Kreuzern unter dem Kommando von Admiral Togo das vor Anker liegende Geschwader an und es kam zu einem 40 minutigem Feuerwechsel Danach brachen die Japaner den Beschuss ab und die Russen folgten nicht 5 Die Petropawlowsk feuerte zwanzig 30 5 cm und achtundsechzig 15 2 cm Geschosse ab und wurde selbst von drei Geschossen zwei 30 5 cm und ein 15 2 cm getroffen Ein Matrose wurde getotet und vier wurden verwundet Die Schaden am Schiff waren unbedeutend 2 Die Inaktivitat der russischen Flotte in den folgenden Monaten und andere Ereignisse fuhrten zum Rucktritt von Admiral Oskar Wiktorowitsch Stark und der Ernennung von Vizeadmiral Makarow im Februar 1904 zum Kommandeur des Geschwaders der die Petropawlowsk zum Flaggschiff wahlte 6 Makarow erreichte Port Arthur am 24 Februar 1904 und begann sofort mit der Durchfuhrung erster Manover um seine Schiffe auf die bevorstehende Konfrontation mit der modernen japanischen Marine vorzubereiten Wahrend des folgenden Monats fuhrte das Schiff funf kurze Vorstosse durch um das Zusammenwirken zu uben Der Untergang der Petropawlowsk Bearbeiten nbsp Die Explosion der PetropawlowskNachdem er mit seinem Vorhaben das russische Geschwader in Port Arthur durch Versenkung von Blockschiffen in der Hafeneinfahrt zu blockieren gescheitert war 7 plante Togo nun die Blockade der Einfahrt durch ein Minenfeld Der Minenleger Koru Maru begann in der Nacht zum 31 Marz mit der Ausbringung von Minen nahe der Einfahrt Gesichert wurde er dabei durch vier Zerstorergruppen Die Russen bemerkten die Schiffe hielten sie aber fur eigene Zerstorer 2 Anders als sein Vorganger Stark verfolgte Makarow angreifende japanische Kriegsschiffe 8 und hielt seine Schiffe in Gefechtsbereitschaft an der Ausfahrt von Port Arthur 9 Als japanische Kreuzer im Marz die Hafenstadt beschossen erwiderten seine Kreuzer das Feuer derart heftig dass sich die Japaner zuruckzogen 10 Als die Japaner im gleichen Monat versuchten Blockschiffe in die Einfahrt zu bringen liefen die russischen Kreuzer sofort aus und die Begleitschiffe der Blockschiffe flohen 11 Am Morgen des 13 April 1904 31 Marz 1904 nach altem russischem Kalender kehrte der russische Zerstorer Strasny von einer Sicherungsfahrt zuruck als er von japanischen Zerstorern angegriffen wurde 12 Makarow entsandte sofort den Panzerkreuzer Bajan um in das sich entwickelnde Zerstorergefecht einzugreifen wahrend er mit drei Linienschiffen Petropawlowsk Pobeda Pereswet drei weiteren Kreuzern Askold Diana Nowik und einer Zerstorergruppe folgte um japanische Kriegsschiffe zu stellen 8 Die japanischen Schiffe zogen sich etwa 15 Meilen weiter nach See zuruck um auf ihre schweren Einheiten zu treffen Makarow fehlte nun die Unterstutzung der Kustenbatterien so dass er wendete und hoffte die Japaner wurden ihm in deren Reichweite folgen Nahe der Hafeneinfahrt lief sein Flaggschiff Petropawlowsk auf eine Mine die zuerst die Torpedos im Bugraum des Schiffes und danach samtliche Kessel und Munitionskammern zur Explosion brachte Das Schiff sank innerhalb von zwei Minuten mit ihm Admiral Makarow der Kommandant und namhafte Polarforscher Michail Wassiljew der bekannte Schlachtenmaler Wassili Wereschtschagin und der Grossteil der 662 Mann Besatzung 13 14 Rettungsboote der anderen Schiffe versuchten Schiffbruchige zu retten die im Wasser schwammen Etwa 80 Manner konnten gerettet werden darunter Kapitan Jakowlew und Grossfurst Kyrill Wladimirowitsch Romanow ein Cousin des Zaren Nikolaus II der 1924 bis 1938 Oberhaupt der Romanows im Exil wurde Admiral Makarow wurde nicht gefunden Er starb mit zehn Mitarbeitern seines Stabes Insgesamt starben 18 Offiziere und 620 Mann Der Untergang der Petropawlowsk hatte einen sehr negativen Einfluss auf die Moral und die Einsatzfahigkeit des Pazifischen Geschwaders das am 17 April das Erste Pazifikgeschwader wurde Die Flotte verlor nicht nur ein gutes Linienschiff sondern mit Vizeadmiral Makarow auch einen der begabtesten Fuhrer und Taktiker der von den Offizieren und Mannschaften geachtet und geliebt wurde 14 Bis zum Ende des Krieges konnte er nicht adaquat ersetzt werden 15 Ehrenmale Bearbeiten nbsp Relief mit der Darstellung des Untergangs der Petropawlowsk nbsp Russische Sonderbriefmarke von 1996Am 24 Juni 1913 wurde ein Ehrenmal fur Stepan Makarow in Kronstadt errichtet Auf ihm wird der Untergang der Petropawlowsk auf einem Relief dargestellt Anlasslich des 100 Jahrestages ihres Untergangs wurde eine Erinnerungstafel aus Messing zu Ehren der Gefallenen in der Marinekathedrale Sankt Nikolaus in Sankt Petersburg angebracht Literatur BearbeitenRobert A Burt Japanese Battleships 1897 1945 Arms and Armour Press ISBN 0 85368 758 7 Tony Gibbons The Complete Encyclopedia of Battleships and Battlecruisers 1983 Captain R Grant Before Port Arthur in a Destroyer The Personal Diary of a Japanese Naval Officer John Murray London 1907 Constantine Pleshakov The Tsar s Last Armada The Epic Voyage to the Battle Of Tsushima 2002 ISBN 0 465 05792 6 John Roberts H C Timewell Roger Chesneau Hrsg Eugene M Kolesnik Hrsg Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 Band 2 USA Japan und Russland Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 7637 5403 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petropawlowsk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeichnerische Darstellung des Untergangs Bericht zum Untergang der Petropawlowsk russ Poltawa Klasse russ Fussnoten Bearbeiten Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 Band 2 USA Japan und Russland S 172 nennt die Putilowwerft als Bauort die aber in Sankt Petersburg erst nach 1906 entstand a b c S Suliga Battleships of Poltava type In Technika Molodezhi 1993 S 32 Grant S 12 15 17 42 Grant S 40 S Balakin Sea battles of Russo Japanese war Sea collection 2004 V Gribovskij The catastrophe of March 31 of 1904 the wreck of battleship Petropavlovsk In Gangut Band 4 S 49 Grant S 48ff a b Grant S 126 Grant S 115 Grant S 93 Grant S 116 Grant S 125 Grant S 127f a b Ammon Berezhnoj Heroic ships of the Russian and Soviet fleet Military publishing house Moskau 1990 S 240 Voennaya literatura Militera project In Russia and Japan The history of war conflicts lib ru abgerufen am 8 Januar 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petropawlowsk Schiff 1899 amp oldid 234964947