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Die 152 mm L 45 Kanone M1892 war ein russisches Schiffs und Kustengeschutz Im Jahr 1892 entwickelt blieb sie bis weit in die 1970er Jahre in Finnland und der Sowjetunion in Dienst 152 mm L 45 Kanone M1892152 mm L 45 Kanone M1892Allgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung 152 mm pushka obrazca 1892 godaEntwickler Hersteller Schneider amp Cie Entwicklung Obuchow Werke Herstellung Entwicklungsjahr 1891Produktionsstart 1892Waffenkategorie KanoneTechnische DatenRohrlange 6 858 mKaliber 152 4 mmAnzahl Zuge 36Hohenrichtbereich 6 20 1 6 20 2 5 20 3 6 25 4 WinkelgradSeitenrichtbereich 135 5 180 6 360 7 100 8 AusstattungVerschlusstyp SchraubenverschlussLadeprinzip Granatpatrone Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Modifikationen 4 Produktion 5 Einsatz 5 1 Schiffsgeschutz 5 2 Kustenverteidigung 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Kanone wurde ursprunglich in Frankreich von Canet bei Schneider amp Cie entwickelt und zusammen mit der 120 mm L 45 Kanone 1891 einer russischen Delegation vorgestellt Russland erwarb die Lizenz fur den Nachbau beider Geschutze und begann ab 1892 in den Obuchow Werken in Sankt Petersburg mit der Produktion der 152 mm L 45 Kanone M1892 Grundlage der Produktion waren lediglich die Zeichnungen ein Prototyp oder Demonstrator wurde von Russland nicht angekauft Am 10 April 1891 wurde mit der Forges et Chantiers de la Mediterranes eine Lizenzvereinbarung geschlossen nach der Canet die Zeichnungen und Muster fur Granaten Kartuschen und Anzundladungen zu liefern hatte In der russischen Literatur wird die Kanone daher auch gelegentlich als 152 mm Kanone Canet russisch 152 mm pushka Kane bezeichnet Russland besass mit der 152 mm L 35 Kanone M1877 ein prinzipiell leistungsfahiges Geschutz allerdings hatte sich der technische Fortschritt im Bereich der Artillerie in den letzten Jahren sturmisch weiterentwickelt Mit der Entwicklung leistungsfahiger Vorrichtungen zur Begrenzung des Rohrrucklaufs konnte zur Verwendung von Rohrwiegen ubergegangen werden Die Lafetten konnten dadurch leichter und platzsparender gebaut werden bei der 152 mm L 35 Kanone M1877 wurde noch eine geneigte Gleitbahn zum Abbremsen des rucklaufenden Rohres benutzt Die Benutzung patronierter Munition verkurzte die Zeit zum Nachladen betrachtlich und erhohte die Feuergeschwindigkeit 9 Die Verwendung langsam abbrennender Treibladungen aus Kordit und ahnlichen Materialien anstelle von Schwarzpulver erlaubte die Verwendung langerer Rohre wodurch bei hoherer Mundungsgeschwindigkeit sowohl Reichweite als auch Durchschlagsleistung gesteigert werden konnten Die russische Delegation zeigte sich bei der Vorfuhrung insbesondere von der hohen Feuergeschwindigkeit von bis zu 10 Schuss in der Minute beeindruckt 9 Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Verwendung einteiliger Munition aufgegeben und stattdessen zweiteilige Munition aus Geschoss und Kartusche verwendet Konstruktion BearbeitenDas Rohr war zusammen mit der Rohrbremse in der Rohrwiege gelagert Damit wurde die Rohrbremse beim Richten nach der Hohe zusammen mit dem Rohr geneigt Das Abbremsen des Rohrrucklaufes erfolgte damit parallel zur Rohrachse Dadurch wurde der Ruckstoss vollstandig von der Rohrbremse aufgenommen Durch den Wegfall der Gleitbahn konnte die Oberlafette im Vergleich zur 152 mm L 35 Kanone M1877 kurzer und leichter gehalten werden Da weniger beansprucht wurde auch die Unterlafette im Vergleich zum Vorganger leichter ausgefuhrt Sie war als Mittelpivot konstruiert um einen unbegrenzten seitlichen Richtbereich zu erhalten Die kleineren bewegten Massen ermoglichten hohere Richtgeschwindigkeiten Das war vor allem fur den Kampf gegen schnelllaufende Ziele auf kurze Entfernung wichtig Gerichtet wurde manuell elektrische oder hydraulische Richtantriebe standen nicht zur Verfugung In Kustenbefestigungen wurde das Geschutz hinter einer etwa 2 18 m hohen Brustwehr aufgestellt Diese Brustwehr schutzte die Geschutzbedienung zuverlassig gegen direkten Beschuss Allerdings lag beim direkten Richten also bei waagerechtem Rohr der Verschluss zu hoch Um die Waffe nachladen zu konnen wurde die Unterlafette beiderseits mit Aufstiegen und einem mechanischen Kran zum Anheben der Granatpatronen auf Hohe des Verschlusses versehen Dadurch verkomplizierte sich die Bedienung des Geschutzes die Kadenz sank auf sechs bis sieben Schuss pro Minute Bei der offenen Aufstellung auf Schiffen ging man von dieser Losung daher wieder ab und baute die Unterlafette niedriger Wegen des Rohrrucklaufes musste jedoch der Hohenrichtwinkel auf 20 Grad beschrankt werden da sonst bei maximaler Rohrerhohung das Bodenstuck des Rohres und die rohrseitige Aufnahme der Rohrbremsen auf die Unterlafette aufschlagen wurden Zum Schutz der Bedienung vor Splittern und Schrapnells wurde ein beweglicher hinten offener Schutzschild an der Oberlafette angebracht Auf Schiffen kam das Geschutz auch in Zwillingsturmen zum Einsatz Dabei konnten die Rohre einzeln nach der Hohe gerichtet werden Auf den Kreuzern der Bajan Klasse wurden die Geschutze auch in Kasematten aufgestellt Modifikationen BearbeitenBei den finnischen Geschutzen wurde das Rohr um 180 Grad in der Rohrlangsachse gedreht so dass die Rohrbremse nun uber dem Rohr lag Dadurch wurde der Hohenrichtbereich des Geschutzes und damit seine Reichweite vergrossert Zum Einsatz kam ein neues von Tampella konstruiertes Rohr mit einer Lange von 50 Kalibern mit einer Mundungsbremse Die modifizierte Kanone erhielt die Bezeichnung 152 50 T und trug bis in die 1980er Jahre die Hauptlast der schweren finnischen Kustenartillerie als sie von der automatischen 130 53 TK abgelost wurde Produktion BearbeitenDie Produktion der Waffe begann 1892 in den Obuchow Werken Bis 1901 wurden 219 Geschutze hergestellt Wahrend des Russisch Japanischen Krieges kam es mehrfach zur Rohrkrepierern daher wurde nach dem Krieg das Geschutzrohr verstarkt Von dieser verbesserten Version wurden zwischen 1909 und 1916 nochmals 309 Exemplare produziert Rund 100 Geschutze fielen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in finnische Hand und wurden wie beschrieben umgebaut In den 1950er Jahren erhielten diese Geschutze neues Rohre von Tampella mit einer Lange von 50 Kalibern Einsatz BearbeitenSchiffsgeschutz Bearbeiten Die Kanone wurde praktisch fur alle Kriegsschiffneubauten der Kaiserlich Russischen Marine zwischen 1890 und 1906 verwendet Am 25 November 1916 verfugte die Baltische Flotte uber 170 Geschutze dieses Typs wahrend die Schwarzmeerflotte 132 besass davon 110 auf Schiffen 14 bei Verbanden des Heeres eingesetzt und 8 in Lagern Im Jahr 1941 befanden sich in der Sowjetunion noch 196 Geschutze im Einsatz davon 82 bei der Baltischen Rotbannerflotte 70 bei der Pazifikflotte 37 bei der Schwarzmeerflotte und 7 bei der Nordflotte Kustenverteidigung Bearbeiten Die Waffe wurde auch in Kustenbefestigungen eingesetzt Im baltischen Raum war das vor allem im Gebiet der Seefestung Imperator Peter der Grosse der Fall Im Jahr 1914 waren sechs Batterien der Festung mit dieser Kanone ausgerustet 1915 sieben und 1916 dreizehn Normalerweise waren je Batterie vier Geschutze vorhanden 1916 erhielten die vier Batterien auf der Insel Oland jedoch nur drei Geschutze je Batterie Im Bereich der Festung Sveaborg die spater an Finnland fiel kam das Geschutz in den Befestigungsanlagen der ausseren seeseitigen Befestigungslinie zum Einsatz nbsp Verschluss nbsp Geschutz in einer Kustenbefestigung beachte die Aufstiege an der Unterlafette nbsp Buggeschutz der Aurora nbsp 52 50 T beachte die veranderte Konstruktion der Rohrwiege nbsp Finnische 152 50 T im PanzerturmEinzelnachweise Bearbeiten Zwillingsturm offene Aufstellung Kasematt Aufstellung Kasematt Aufstellung auf der Bajan Klasse Zwillingsturm vorn und achtern Zwillingsturm mittschiffs offene Aufstellung Kasematt Aufstellung a b Russia USSR 6 45 15 2 cm Pattern 1892 In navweaps com Abgerufen am 2 Dezember 2020 englisch Literatur BearbeitenLeonid Ilyasovich Amirhanov Morskaya krepost Imperatora Petra Velikogo Izdatelstvo Ivanov i Leshinskij Sankt Peterburg 1995 ISBN 5 86467 020 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Canet 152 mm 45 naval gun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sowjetunion nbsp Artillerie der Sowjetarmee der Zwischenkriegszeit und des Zweiten Weltkrieg Kategorieubersicht Flugabwehrgeschutze Liste 25 mm Flugabwehrkanone 72 K 37 mm Flugabwehrkanone 61 K 76 mm Flugabwehrkanone M1931 76 mm Flugabwehrkanone M1938 85 mm Flugabwehrkanone M1939 85 mm Flugabwehrkanone M1944Panzerabwehr 37 mm PaK 1 K 37 mm PaK M1944 45 mm PaK M1932 45 mm PaK 53 K 45 mm PaK M 42 57 mm PaK SiS 2 100 mm FK BS 3Bataillon undRegimentgeschutze 45 mm Haubitze M1929 76 mm Kanone M1927 76 mm Kanone M1943Gebirgsgeschutze 76 mm Gebirgskanone M1909 76 09 76 mm Kanone M1938Divisionsgeschutze 76 mm Kanone M1902 30 76 mm Kanone M1933 76 mm Kanone F 22 76 mm Kanone USW 76 mm Kanone SiS 3 85 mm Kanone D 44 107 mm Kanone M 60 122 mm Haubitze M1909 37 122 mm Haubitze M1910 30 122 mm Haubitze M 30 152 mm Morser NMKorps undArmeegeschutze 107 mm Kanone M1910 30 122 mm Kanone M1931 A 19 122 mm Kanone M1931 37 A 19 152 mm Haubitze M1909 30 152 mm Haubitze M1910 37 152 mm Haubitze M1938 M 10 152 mm Haubitze M1943 D 1 152 mm Kanone M1910 30 152 mm Kanone M1910 34 152 mm Kanonenhaubitze M1937 ML 20 160 mm Granatwerfer M1943Eisenbahngeschutze internationale Liste 130 mm 50 B13 Modell 1936 TM 1 180 TM 2 12 TM 3 12 TM 1 14Kustenartillerie internationale Liste 130 mm 50 B13 Modell 1936 152 mm L 45 Kanone M1892 305 mm L 52 Kanone M1907Schwerste Geschutze 152 mm Kanone Br 2 203 mm Haubitze M1929 203 mm Haubitze B 4 210 mm Kanone Br 17 280 mm Morser Br 5 305 mm Haubitze M1915 305 mm Haubitze Br 18 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 152 mm L 45 Kanone M1892 amp oldid 234729928