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Eine Patrone von franzosisch Patron fur Form Muster Modell fasst die zum Abfeuern eines Geschosses Projektil oder Granate aus einer Feuerwaffe notwendigen Komponenten in einer Einheit zusammen Die Einheitspatrone besteht in der Regel aus Hulse Anzundhutchen Treibladung und Geschoss Historische Patronen stellen diese Einheit nicht her Die Treibladung ist schlagunempfindlich und muss durch eine Zundflamme entzundet werden Das ubernimmt das Anzundhutchen das eine Zundmasse enthalt die sich beim Aufschlagen des Schlagbolzens der Waffe auf das Zundhutchen entzundet Beidseitig konisches Projektil Treibladung Flaschenhalshulse und ZundhutchenPatronen zahlen zur Munition und werden heute fur Kaliber von 4 3 mm 170 bis zu 130 mm bei AK 130 verwendet Besondere Bauformen beispielsweise Schrotpatronen enthalten mehrere Geschosse Schrote deren Grosse und Zahl je nach Verwendungszweck variiert Spezielle Patronen konnen anstelle des Geschosses oder zusatzlich zum Geschoss auch Treib Leucht oder Knallsatze oder Reizstoffladungen enthalten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Papierpatrone 1 2 Metallpatrone 1 3 Sonderform hulsenlose Munition 1 4 Verbrennbare Hulse 2 Aufbau 3 Patronenkomponenten 3 1 Patronenhulse 3 1 1 Patronenarten 3 2 Auszieherrille 3 3 Patronenboden 3 4 Projektil Geschoss 3 5 Treibladung 3 6 Anzundhutchen 3 7 Zusammenspiel der Komponenten 4 Patronenabmessungen 5 Handfeuerwaffenpatrone 5 1 Kurzwaffenpatrone 5 1 1 Pistolenpatrone 5 1 2 Revolverpatrone 5 2 Mittelpatrone 5 3 Gewehrpatrone 5 3 1 Buchsenpatrone 5 3 2 Flintenpatrone 6 Geschutzpatrone 7 Granatpatrone 8 Patronen Sonderformen 8 1 Wadcutterpatrone 8 2 Flechette 8 3 Duplex und Triplexpatrone 8 4 Teleskop Patrone 8 5 Knallpatrone 8 6 Reizstoffpatrone 8 7 Signal und Leuchtpatrone 8 8 Ubungspatrone mit verkurztem Gefahrenbereich 8 9 Exerzierpatrone 8 9 1 Mek Porek 8 9 2 Pufferpatrone 9 Rechtslage 9 1 Deutschland 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Forderung nach einer immer hoheren Kadenz Schussfolge bei Feuerwaffen machte eine Entwicklung notwendig die letztlich zu einer Ablosung des Ladens der einzelnen Komponenten Treibladung Schusspflaster und Projektil plus Anzundmittel durch das Laden der Kammer mittels Patronen fuhrte Erst dadurch wurde auch die Entwicklung von praxistauglichen Hinterladern und damit von halb und vollautomatischen Waffen moglich Papierpatrone Bearbeiten nbsp Giesszange Gussform und Papierpatronen fur Vorderlader spates 18 JahrhundertHatten die Musketiere im 16 und 17 Jahrhundert noch Holzrohrchen mit abgemessenen Pulverladungen an ihrem Bandelier hangen um den Ladevorgang zu beschleunigen war die Papierpatrone der erste Schritt dazu Pulverladung und Projektil zu vereinigen Die Papierpatrone kam seit dem Ende des 17 Jahrhunderts zum Einsatz Hierbei enthielt eine langliche verklebte Papierhulse das Schiesspulver und die Bleikugel Diese erste Generation der Papierpatrone diente nur der Bereitstellung einer abgemessenen Pulvermenge und des Projektils und wurde bei Vorderladern verwendet Zum Laden der Waffe biss der Schutze die Papierhulse hinten auf wobei die Waffe mit der zweiten Hand gehalten werden musste gab etwas Pulver auf die Zundpfanne und leerte den Rest in den Lauf der Muskete Um nicht aus dem Zundloch auszutreten musste das Pulver eine ausreichend grobe Kornung aufweisen Das Papier samt Projektil wurde anschliessend nachgeschoben Das Papier glich als Dichtmaterial die grossen Fertigungstoleranzen der gegossenen Kugel im Lauf aus Gezundet wurde die Ladung mittels Steinschloss und dem Pulver in der Pulverpfanne ab Mitte des 19 Jahrhunderts durch ein Zundhutchen Die Vorteile dieser fruhen Patrone lagen in der Moglichkeit der Massenfertigung der besseren Transportierbarkeit der Munition und der gleichmassigeren Ladung der Waffen Aus einer preussischen Dienstanweisung stammt das Zitat beissen soll der Kerl bis er das Pulver schmeke nbsp Chassepot Papierpatronefur fruhe Hinterladergewehre Zundnadelgewehre um 1866 nbsp Papierpatronen Kaliber 44 und 36 fur PerkussionsrevolverFur spatere Gewehrmodelle insbesondere Hinterladergewehre wurde die Papierpatrone weiterentwickelt So wurden zum Beispiel bei den Sharps Hinterladern Papierpatronen verwendet welche das Projektil den Dammstoff meist Filz und die Pulverladung enthielten Die Patrone war einige Millimeter langer als die Ladekammer Wurde der Blockverschluss geschlossen wurde das hintere Ende der Patrone abgeschnitten und platzierte das Zundloch direkt vor der Treibladung Der Schutze musste nur noch das Zundhutchen auf den Piston des Perkussionsschlosses aufsetzen und konnte sofort feuern Um zu verhindern dass Papierreste im Lauf und im Patronenlager verblieben konnte nitriertes Papier als Hulsenmaterial verwendet werden das fast ruckstandsfrei verbrannte Mit der Weiterentwicklung der Waffen wurde auch die Papierpatrone weiterentwickelt Fur die aufkommenden Modelle wurden weitere Arten von Patronen entwickelt Beispiele dafur sind die Konstruktionen von Dreyse und Chassepot Zundnadelgewehrpatronen Sharps und Gallager aber auch Westley Richards Monkey Tail Gewehr und das bayerische Podewils Gewehr Auch die ersten Revolver von Colt oder Remington wurden mit Papierpatronen geladen in denen sich das Geschoss und die Treibladung befanden Lediglich das Zundhutchen musste noch auf das Piston aufgesteckt werden An den Papierpatronen ruhmten die Zeitgenossen die Einfachheit und die billige Herstellung Bald wurde es aber notwendig durch die Patrone und deren Liderung druckbedingte Anpassung ans Patronenlager Gasdichtigkeit zu erreichen was bei Papierpatronen nicht moglich war Zundnadelpatrone nbsp Lefaucheux Revolver zur Verwendung mit der abgebildeten Lefaucheux Stiftzunderpatrone nbsp Entwicklung der US Handfeuerwaffen Munition 1860 bis 1875Metallpatrone Bearbeiten Als einer der Zwischenschritte der Entwicklung zur modernen Patrone mit Metallhulse kann die um 1830 von Casimir Lefaucheux entwickelte Lefaucheux Stiftzunderpatrone betrachtet werden die gegen 1846 verschiedene Patente erhielt Die Besonderheit der Patrone besteht in einem seitlich aus der Kupferhulse herausgefuhrten Stahlstift der den Schlagimpuls des Hahns auf die Innenseite des in der Patrone befindlichen Zundhutchens ubertragt Ein wichtiger Schritt zur Entwicklung der modernen Patronenmunition war die Erfindung des franzosischen Buchsenmachers Louis Flobert der bereits 1846 eine Patrone in der heute gebrauchlichen Form patentieren liess Als Zund und Treibmittel diente das in den inneren Rand der Hulse eingearbeitete Knallquecksilber Im Unterschied zur modernen Munition enthielt die Flobertpatrone neben dem Zundsatz keine Pulverladung als Treibmittel Ab Mitte des 19 Jahrhunderts schritt die Entwicklung moderner Patronen so wie sie bis heute verwendet werden schnell voran die dann letztlich auch die Waffenentwicklung stark beeinflusste Ein Zwischenschritt zur modernen Metallpatrone war die gewickelte Hulse aus dunner Metallfolie wie sie z B bei der 577 Snider verwendet wurde Beim Abschuss wickelte sich die Folie etwas ab und schloss zur Patronenkammer gasdicht ab Nachdem der Gasdruck nachgelassen hatte wickelte sich die Folie wieder leicht auf und die Patrone konnte einfach aus der Patronenkammer herausgezogen werden 1 Sonderform hulsenlose Munition Bearbeiten Als erste hulsenlose Patrone kann die 1848 von Walter Hunt patentierte im amerikanischen Hunt Repetiergewehr verwendete Rocket Ball bezeichnet werden Bei dieser war die Treibladung in der hinteren Hohlung des Geschosses untergebracht Horace Smith und Daniel Wesson verbesserten sie indem sie zusatzlich zum Treibmittel auch die Zundpille in die Hohlung des Geschosses einsetzten Ab 1855 wurde sie in den Volcanic Unterhebelrepetierern verwendet infolge fehlender Liderung schlechter Gasabdichtung verschwand sie rasch wieder In neuerer Zeit wurden auch hulsenlose Patronen entwickelt Zur hulsenlosen Munition gehoren Patronen ohne Hulse oder mit sich selbst aufbrauchender vollstandig verbrennender Hulse sowie Raketengeschosse Verbrennbare Hulse Bearbeiten Manche Panzerkanonen verwenden Munition mit verbrennbaren Hulsen Konventionelle Metallhulsen stellen nach dem Abschuss ein Problem dar Die grossen Hulsen werden ausgeworfen konnen unkontrolliert zu Boden rollen und sind anfangs zu heiss um angefasst zu werden Ausserdem verstromen sie Verbrennungsreste der Treibladung im Kampfraum Erst in einer Kampfpause konnen sie uber die Einstiegsluken entsorgt werden Bei einer verbrennbaren Hulse verbrennt hingegen ein Grossteil der Hulse beim Abschuss Zuruck bleibt ein Hulsenstummel aus Hulsenboden und einem niedrigen Rand Die aus nitriertem Karton bestehenden Hulsen sind ausserdem leichter als aus Metall Nachteilig ist jedoch die Gefahr einer vorzeitigen Entzundung bei unsachgemassem Nachladevorgang Brennende Ruckstande und heisse Gase im Rohr konnen dieses auslosen 2 Aufbau Bearbeiten nbsp Gewehrpatrone 8 57 mm I mit Berdanzundung aus Meyers Konversations Lexikon 1892 In der am weitesten verbreiteten Bauform der Patrone enthalt die Patronenhulse die Treibladung das Projektil Geschoss und die Anzundladung siehe Abbildung Projektil Geschoss in der Jagersprache immer noch als Kugel bezeichnet Patronenhulse die alle Teile zusammenhalt Treibmittel zum Beispiel Schiesspulver oder Kordit Auszieherrille die hinten an der Patronenhulse z B bei Pistolenmunition und Munition automatischer Waffen zum Ausziehen der abgeschossenen Hulse oder beim Entladen zum Ausziehen der Patrone benotigt wird bei anderen Waffen wird ggf ein Rand am unteren Ende der Hulse verwendet Anzundhutchen zur Zundung des TreibmittelsBesondere Bauformen Mikrokaliberpatrone Mehrfachgeschosspatrone Duplexpatrone Triplexpatrone Quetschkaliberpatrone Pfeilpatrone Kapselpatrone Hulsenlose Munition Platzpatrone GaspatronePatronenkomponenten Bearbeiten nbsp Hulsen moderner Patronen am Beispiel 223 RemingtonPatronenhulse Bearbeiten Moderne Patronenhulsen bestehen zumeist aus Messing Hulsen fur den militarischen Einsatz werden oft auch aus Stahl gefertigt und korrosionsschutzbehandelt Sie sind leichter als Patronenhulsen aus Messing und billiger herzustellen Auch Aluminium wird verwendet Die Hulsen werden durch Fliesspressen in mehreren Arbeitsgangen aus einem Metallstuck geformt Der Hulsenboden ist in der Regel harter als der Hulsenhals dies wird durch Harten bzw Weichgluhen erreicht Eine neue Entwicklung ist die hulsenlose Patrone die sich jedoch nicht durchsetzen konnte Patronenhulsen aus Messing werden nach ihrer Verwendung auf Schiessstanden zu einem hohen Grad wiederverwertet entweder durch Wiederladen oder als Material zur industriellen Neufertigung Die Messinghulsen sind als Wertstoff besonders beliebt da es bei der Verwendung und bei der Sammlung kaum zu nennenswerten metallurgischen Verunreinigungen kommt Patronenarten Bearbeiten Man unterscheidet Patronenhulsen nach der verwendeten Zundart Zentralfeuerpatronen Randfeuerpatronen auch Flobertmunition Zundnadelpatronen historisch der Form randlose und Randpatronen Flaschenhalshulse Gurtelhulsesowie des Materials Metall siehe oben Kunststoff der hauptsachlich bei Knall Manoverpatronen ohne Projektil verwendet wird Der Hulsenboden mit dem Anzundhutchen besteht meistens aus Metall Pappe Papier fur Flintenmunition in Verbindung mit einem Becher aus Messing oder Kunststoff der das Anzundhutchen und die Treibladung aufnimmt Hulsenlose Patrone i A aus Nitrozellulose die bei der Schussabgabe fast ruckstandslos verbrennt Auszieherrille Bearbeiten nbsp Oben randlose Patrone 8 57 mm IS mit Auszieherrilleunten Randpatrone 8 57 mm IRS nbsp Die Auszieherrille am unteren Ende einer beschossenen Patronenhulse im Kaliber 5 56 45 mm NATOEine Auszieherrille am Hulsenboden ist das wesentliche Merkmal randloser Patronenmunition Nach Schussabgabe kann der Auszieher mittels der umlaufenden Nut die leere Patronenhulse aus dem Patronenlager Kammer herausziehen Die Hulse trifft dann auf den Auswerfer der sie aus dem Verschlusssystem befordert Patronenboden Bearbeiten Patronenboden konnen eingepragte Bodenstempel aufweisen die Informationen uber die Ausfuhrung der Patrone ihre Produktionsstatte und ihr Herstellungsdatum enthalten Bei hulsenlosen Geschossen grossen Kalibers wird der Patronenboden massiv ausgefuhrt beispielsweise bei der Kanone des Kampfpanzers Leopard 2 Der feste Patronenboden verbessert die Ladefahigkeit und die Sicherheit der Munition er wird wie eine Patronenhulse ausgeworfen Projektil Geschoss Bearbeiten nbsp Boat Tail Geschosse des Kalibers 270 Winchester von Sierra Bullets nbsp Geschoss Schmierung Hauptartikel Projektil Die Standardprojektile haben ein gerade geschnittenes Ende und dadurch eine aerodynamisch ungunstige Form Das Ende der sogenannten Boat Tail Geschossform englisch in etwa Bootsheck da der Langsschnitt eines solchen Geschosses dem Umriss eines Bootsrumpfes ahnelt verlauft demgegenuber konisch in der Form eines Kegelstumpfes ist so aerodynamischer und fliegt daher weiter und stabiler Projektilaufbau und spitze werden den gewunschten zielballistischen Anforderungen angepasst So wurden im Laufe der Jahre sehr unterschiedliche Konfigurationen aus Voll und Teilmantelgeschossen verschiedener Materialien mit den unterschiedlichsten Geschossspitzen ggf auch mit galvanischen und chemischen Beschichtungen und Einsatzen entwickelt Weiterhin werden aber auch Blei und Bleilegierungen sowie galvanisch beschichtete Bleigeschosse verwendet Um die Reibung im Lauf zu verringern und einer Verbleiung des Laufes vorzubeugen mussen Bleigeschosse gefettet werden Sie sind deshalb mit einer oder mehrerer Fettrillen zur Geschoss Schmierung versehen Eine andere Losung sind Geschosse die sich beim Abschuss durch den Verbrennungsdruck selbstschmieren Aus Umweltschutzgrunden werden beim Grosskaliber Sportschiessen mit Pistole oder Revolver manchmal bleifreie bzw bleilegierungsfreie Geschosse verwendet Der deutlich hohere Preis dieser Munition und die geringe Verfugbarkeit an unterschiedlichen Kalibern schrankt deren Verwendung jedoch stark ein Beim Skeet und Trap Schiessen mit der Flinte findet wegen des Umweltschutzes hauptsachlich Stahlschrot anstatt des sonst ublichen Bleischrots Verwendung Treibladung Bearbeiten nbsp Beispiele fur Treibmittel NC Pulver Hauptartikel Treibladung In der fruhen Geschichte der Feuerwaffen bestand die Treibladung aus Schwarzpulver auch Schiesspulver Altere Patronentypen wurden noch fur die Verwendung mit Schwarzpulver entwickelt zuerst naturlich die alten Papierpatronensorten aber spater auch Kurz und Langwaffenpatronen mit Hulsen aus Messing Erkennbar sind diese Schwarzpulverpatronen bisweilen an Bezeichnungen wie z B 44 40 auch 44 WCF oder 45 70 Auch moderne mit rauchlosem Pulver geladene Patronen tragen teilweise noch diese Bezeichnung Sie sind fur Schwarzpulverwaffen jedoch ungeeignet In modernen Patronen werden vorwiegend rauchschwache Pulver auf Basis von Cellulosenitrat verwendet zum Teil als mehrbasige Pulver mit unterschiedlichen Beimengungen Je nach Verwendungszweck werden Pulver mit unterschiedlicher Abbrandgeschwindigkeit eingesetzt Die Abbrandgeschwindigkeit kann ausser uber chemische Zusatze auch durch die Gestaltung der Pulverkorper z B Plattchen Rohren Kugelform etc beeinflusst werden Fur Waffen mit kurzem Lauf wird eher schnell abbrennendes Pulver bevorzugt da nur ein kurzer Weg fur das Beschleunigen des Projektils zur Verfugung steht Fur Waffen mit langen Laufen werden langsamer abbrennende Pulver verwendet Der Energiegehalt einer Pulversorte ist von ihrem Abbrennverhalten weitgehend unabhangig Anzundhutchen Bearbeiten Hauptartikel Anzundhutchen nbsp Boxerzundung einer Patrone nbsp Berdanzundung einer Patrone nbsp Randfeuerzundung einer Patrone nbsp Zentralfeuerzundhutchen am Beispiel Large Rifle fur grosse Buchsenhulsen Bei modernen Patronen wird fast ausschliesslich die Zentralfeuerzundung benutzt Fur im Jagd und sportlichen Bereich uberwiegend genutzte Patronen ist die als Boxerzundung bekannte Zundart verbreitet Hierbei sitzt uber einem mittig im Hulsenboden gebohrten Zundkanal ein Anzundhutchen Militarisch genutzte Patronen haben meist die sogenannte Berdanzundung mit zwei oder drei Zundkanalen Hierbei ist mittig im Hulsenboden ein Amboss genannter Dorn eingelassen um diesen herum sind die Zundkanale symmetrisch angeordnet Auch hier sitzt das Zundhutchen mittig im Hulsenboden Wenige Millisekunden nach der Schussauslosung trifft der Schlagbolzen mittig auf das Zundhutchen Dabei wird die Anzundladung abgebrannt und die entstehende Energie durch den oder die Zundkanale im Hulsenboden auf die Treibladung gerichtet Eine wichtige Aufgabe des Anzundhutchens ist es zudem die Patrone am Boden gasdicht abzuschliessen Bei Kleinkalibermunition wird auch heute noch meist die Randfeuerzundung verwendet Hierbei bildet die Hulse am Boden einen Rand in dem sich der ringformige Anzundsatz befindet Der Schlagbolzen trifft auf den Rand der Hulse und entzundet so den Anzundsatz Wichtigster Vorteil ist der kostensparende Verzicht auf ein Anzundhutchen jedoch kann die Patrone nicht erneut geladen werden da die Verformung des Randes nicht ruckgangig gemacht werden kann Moderne Panzermunition wird zum Teil auch elektrisch gezundet bzw erst am Rohrende mittels Induktionsspulen die Wirkladung Hohl bzw Sprengladung gescharft Beim Flobert Gewehr ist der Zundsatz gleichzeitig der Treibsatz Zusatzlich gibt es noch die heute veraltete Perkussionszundung und die Lefaucheux Zundung Zusammenspiel der Komponenten Bearbeiten nbsp M4 Karabiner beim SchussJe nach Verwendung Polizei Militar Jagd Sport werden die Komponenten einer Patrone desselben Kalibers unterschiedlich zusammengestellt So unterscheiden sich die Laborierung die Patronenhulse und der Geschosstyp aber auch die Qualitat der Komponenten und oder die Qualitat der gesamten Patrone voneinander Fur das sportliche Scheibenschiessen ist die Scheibenpatrone konzipiert Sie verfugt in der Regel uber eine schwachere Ladung die so weit reduziert sein kann dass die fur diesen Zweck notige ballistische Leistung eben noch erreicht wird Bei halbautomatischen Waffen ist der Reduzierung durch die fur den Ladevorgang notige Energie die Grenze gesetzt Die Verringerung der Ladung vermindert Laufschwingungen das Hochschlagen der Waffe und andere Einflusse des Ruckstosses was die Prazision verbessert Andererseits wird dadurch die Rasanz der Flugbahn des Geschosses vermindert dieses ist langer wechselnden Windeinflussen ausgesetzt was sich negativ auf die Prazision auswirkt Das bei Scheibenpatronen oft verwendete Wadcutter Geschoss schneidet klar umrissene Locher in das Kartonmaterial der Schiessscheibe Sportschutzen vertrauen in den Grosskaliberdisziplinen gerne auf selbstgefertigte und wiedergeladene Patronen Bei Gewehrdisziplinen ab 300 m werden Patronen von den Schutzen oftmals unmittelbar vor dem Wettbewerb auf dem Schiessstand geladen um sie so besser den Umweltbedingungen auf dem Schiessplatz anzupassen und sie fur jede Serie exakt zu konfigurieren Ubersicht der Patronenkomponenten Treibladungen Treibladungsstarken Hulsenmaterial HulsenformenKugelpulver Blattchenpulver Rohrchenpulver zylindrisches Pulver Magnum Matchladung Unterschall Sub Sonic reduzierte Ladungen Unterladung Messing Stahl Aluminium Kunststoff Papier hulsenlos Zylinder Flaschenhals konische BauformHulsenbodenformen Zundsystem Geschossmaterial Geschossform und Geschossaufbaumit Rand R englisch rimmed mit Halbrand HR englisch SR semi rimmed ohne Rand englisch rimless mit Gurtel B englisch belted mit eingezogenem Rand englisch RB rebated Perkussionszundung Stiftzundung Zundnadelzundung Randfeuerzundung Zentralfeuerpatrone Boxerzunder Berdanzunder Bleilegierung Bleilegierung mit Flussstahl oder Kupfermantel v a Tombak aus dem Vollen gefrastes Projektil Uran Zusatzbeschichtung aus Kunststoff Teflon u a Kugel Wadcutter Rundkopf Kegelstumpf halbspitz spitz Flachkopf Hohlspitz Soft Point Teilmantel Vollmantelgeschoss Boden mit Mantel Boden ohne Mantel Torpedoheck Stromlinienformig mit Gascheck mit beweglichem Kern mit Hartkern Treibspiegelgeschoss Geschoss Schmierung Schrot FlintenlaufgeschossPatronenabmessungen Bearbeiten nbsp Patronen im Vergleich 9 19 mm 7 62 25 mm 357 SIG 10 mm Auto 40 S amp W 45 GAP und 50 AEFur Handfeuerwaffen werden Projektildurchmesser bis 20 mm verwendet Militarische Waffen verwenden Patronen bis etwa zum Kaliber 40 mm Daruber hinaus werden meist getrennte Projektile und Treibladungen eingesetzt Patronen fur Handfeuerwaffen werden mit verschiedensten Geschossdurchmessern und Hulsenlangen verwendet Die deutsche Nomenklatur bezeichnet zuerst das Kaliber des Geschosses und dann die Lange der Hulse z B 9 19 mm Der Vorteil dieser Bezeichnung liegt darin dass zusatzlich zum eigentlichen Kaliber namlich dem des Laufinnendurchmessers auch die Lange der Patronenhulse und somit ein Grundmass des Patronenlagers mit angegeben wird was bei der Identifizierung von Patronen mit kalibergleichem Geschoss von Belang ist So wird bei den metrischen Angaben eigentlich falsch auch von Patronenkaliber gesprochen Handelt es sich um eine Hulse mit Rand oder Halbrand wird ein entsprechendes Kurzel angehangt z B 7 65 17 mm HR Um bei gleichen Abmessungen weitere Unterscheidungen treffen zu konnen sind unterschiedlichste Zusatze umgesetzt worden z B 6 5 53 5 mm Mannlicher Griechenland 03 bzw 6 5 53 5 mm Mannlicher Schonauer M1900 Umgangssprachlich werden oft andere Bezeichnungen verwendet auch um den Unterschied zur gangigen Munition klar herauszustellen z B 9 mm kurz statt 9 17 mm Browning In den angelsachsischen Landern werden die Kaliber meist in Zoll angegeben und um den Namen des Entwicklers erganzt z B 223 Remington Es wird aber mitunter auch das Jahr der Einfuhrung z B 30 06 eingefuhrt 1906 oder die Ladung und das Geschossgewicht z B 45 90 300 angegeben Manche Kaliberangaben weichen von den tatsachlichen Massen ab oder sind gerundet um unterschiedliche Patronen mit gleichem Geschossdurchmesser voneinander zu unterscheiden So stimmen die Geschoss und Hulsendurchmesser der Patronen 357 Magnum und 38 Special uberein so dass aus einem Revolver im Kaliber 357 auch die kurzeren Kaliber 38 Patronen verschossen werden konnen Magnum Patronen sind langer als die Standardpatrone Da langere Patronen eine grossere Treibladung aufnehmen haben diese in der Regel eine hohere Energie und damit eine hohere zielballistische Wirkung Im militarischen Bereich hauptsachlich in den Armeen der NATO Staaten und weiteren europaischen Armeen werden vorwiegend die metrischen Patronenmasse verwendet Im angloamerikanischen Sprachraum ist die verbreitete Angabe in Zoll Die Benennung in Zoll schliesst somit in der Regel auch entsprechende Munition aus dem Zivilbereich ein Handfeuerwaffenpatrone BearbeitenFur Handfeuerwaffen Gewehre Pistolen Revolver u A sowie die meisten automatischen Waffen werden Patronen fertig zusammengesetzt geliefert Vor allem im Bereich des Sportschiessens werden Patronen auch von Wiederladern mit abgelegter Sachkundeprufung und damit entsprechender Erlaubnis nach dem Sprengstoffgesetz selbst gefertigt Kurzwaffenpatrone Bearbeiten Eine Kurzwaffenpatrone ist eine Patrone die fur die Verwendung in einer Kurzwaffe Faustfeuerwaffe eingerichtet ist also eine Revolverpatrone oder eine Pistolenpatrone Solche Patronen sind in der Regel zylindrisch z B Kaliber 38 Special oder ganz leicht konisch z B Kaliber 9 19 mm Allerdings gibt es Ausnahmen und es gibt auch Kurzwaffen die Gewehrmunition verschiessen Pistolenpatrone Bearbeiten nbsp Pistolenpatrone am Beispiel der 9 19 mm deutlich zu sehen die fur Pistolenpatronen typische Auszieherrille am Hulsenboden Eine Pistolenpatrone ist eine Patrone die hauptsachlich als Munition fur die Verwendung in einer Pistole konzipiert ist Sie haben in der Regel keinen Rand damit die Patronen besser ubereinander in einem Magazin angeordnet werden konnen Dafur haben sie immer eine umlaufende Nut vor dem Patronenboden die Auszieherrille In sie greift die Auszieherkralle um die leergeschossene Hulse aus dem Patronenlager herauszuziehen und durch das Auswurffenster auszuwerfen Es gibt allerdings auch einige wenige Pistolen die fur Randpatronen eingerichtet sind z B die in Israel hergestellte und in den USA entworfene Desert Eagle im Kaliber 357 Magnum und 44 Magnum Revolverpatrone Bearbeiten nbsp Revolverpatrone am Beispiel der 357 Magnum deutlich zu sehen der fur Revolverpatronen typische Rand am Hulsenboden Eine Revolverpatrone ist eine Patrone die hauptsachlich fur die Verwendung in einem Revolver konzipiert ist Sie ist in den meisten Fallen eine Randpatrone damit die Patronen in den Patronenkammern festgehalten werden und nicht durch die Trommelbohrung fallen Revolverpatronen haben meistens eine langere Hulse als vergleichbare Pistolenpatronen die daraus resultierende mogliche grossere Treibladung erhoht ihre Durchschlagskraft gegenuber Pistolenmunition Die bekanntesten Kaliber fur Revolver sind 38 Special 357 Magnum und 44 Magnum Mit speziellen Halterungen Metallscheiben mit Aussparungen konnen in entsprechenden Revolvern auch Pistolenpatronen ohne Rand verschossen werden Durch die mit mehreren Patronen versehenen Metallscheiben kann der Ladevorgang beschleunigt werden Zudem wird mit Revolvern in Gewehrkalibern experimentiert die aber meist als Einzelstucke hergestellt werden und nur schwer zu handhaben sind Manche dieser Giganten durfen nur mit Gelhandschuhen und Integralhelm abgefeuert werden um schwere Verletzungen durch die Ruckstosskraft zu vermeiden Mittelpatrone Bearbeiten nbsp Deutsche Mittelpatrone 7 92 33 mm KurzMittelpatrone ist eine deutsche Begrifflichkeit fur Patronen die mit Handfeuerwaffen genutzt werden Die ahnliche englische Begrifflichkeit Medium Caliber Ammunition MCA bezeichnet dagegen Munition fur Geschutze im Kaliber von 20 mm bis 50 mm 3 Die Mittelpatrone liegt leistungsmassig zwischen den Kurzwaffenpatronen und Gewehrpatronen Hochleistungspatrone Mittelpatronen wurden unmittelbar vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges entwickelt und sind die Munition fur Selbstladegewehre und sogenannte Sturmgewehre Sturmgewehre ursprunglich Maschinenkarabiner bilden eine Kategorie militarischer Selbstladebuchsen die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelt wurde Sturmgewehre bieten die Feuergeschwindigkeit von Maschinenpistolen und erreichen annahernd die Durchschlagskraft Prazision und Reichweite von Karabinern und sind somit ideale Infanteriewaffen Die ersten militarisch bedeutsamen Sturmgewehre waren das deutsche Sturmgewehr 44 fur das Kaliber 7 92 33 mm Kurz sowie die AK 47 mit Kaliber 7 62 39 mm Gewehrpatrone Bearbeiten Grundsatzlich werden sie in Munition fur Buchsen oder Flinten unterschieden Gewehrpatronen haben in der Regel eine deutlich starkere Ladung als Munition fur Kurzwaffen da die Treibgase durch die grossere Lauflange langer auf das Geschoss wirken konnen womit eine hohere Mundungsgeschwindigkeit erreicht werden kann Es gibt auch Gewehrpatronen die in Pistolen oder Revolvern Verwendung finden wie zum Beispiel die 22 lfB Buchsenpatrone Bearbeiten Hauptartikel Buchse nbsp Buchsenpatrone am Beispiel der 30 30 WinchesterHulsen von Buchsenpatronen haben oft eine Flaschenform da so der Pulverraum vergrossert werden kann ohne dass das Lange Durchmesser Verhaltnis der Hulse zu gross wird Bei zu lang gestreckten Hulsen bestunde die Gefahr dass die Ladung bei der Schussentwicklung nicht vollstandig zundet und unverbranntes Pulver den Lauf verlasst was die Leistung vermindern wurde Die Hulsen von Patronen schwerer Jagdkaliber wie z B 450 500 600 Nitro Express sowie die 700 Nitro Express mit dem grossten Geschossdurchmesser oder Kaliber deren Einfuhrung lange zuruckliegt wie z B die Forsterpatrone 9 3 72 mm R sind zylindrisch oder leicht konisch Flintenpatrone Bearbeiten Hauptartikel Flintenmunition nbsp Aufbau einer SchrotpatroneDer modifizierte Aufbau der Flintenpatrone enthalt die Patronenhulse das Projektil Geschoss im Falle sog Flintenlaufgeschosse englisch Slug oder die Schrotladung englisch Shot den Schrotbecher oder anderes geeignetes Ausgleichsmaterial zum Volumenausgleich in der Patrone die Treibladung und die Anzundladung siehe Abbildung Die Patronenhulse Pappe Papier oder Kunststoff die alle Teile zusammenhalt und deren oberer Rand nach innen eingerollt englisch crimped ist Flintenlaufgeschosse sind am oberen Ende der Patrone sichtbar Bei Schrotladungen ist die Patronenhulse oben durch eine Pappscheibe oder durch sternformig gefaltete Pappe verschlossen Das Projektil Flintenlaufgeschoss oder die Projektile Schrote Der Schrotbecher Das Treibmittel zum Beispiel Schiesspulver oder Kordit Die Patronenkappe metallisch mit dem Anzundhutchen zur Zundung des Treibmittels Geschutzpatrone Bearbeiten nbsp Geschutzpatrone am Beispiel Kaliber 76 mmGeschutzpatronen sind fertig konfigurierte Patronen deren Geschosse Projektile oder Granaten ein Kaliber ab ca 20 mm aufwarts aufweisen und zum Verschiessen aus Geschutzen verwendet werden Bei grosseren Kalibern wird u U das Projektil Geschoss erst kurz vor der Schussabgabe aufgesetzt In diesem Fall handelt es sich nicht um eine Patrone fehlendes Projektil sondern um eine Kartusche nbsp Handhabung von 57 438 mm Patronenmunition nbsp Handhabung von 76 mm Patronenmunition nbsp Handhabung von getrennten Granatenprojektilen und den zugehorigen Kartuschen nbsp Handhabung von TreibladungenGranatpatrone Bearbeiten nbsp Granatpatrone am Beispiel der 40 mm Gewehrgranatpatrone des M203 Granatwerfers am M16A1 40 46 mm Granatpatronen konnen aus Granatgewehren Granatgeraten z B als Erweiterung von Sturmgewehren Granatwerfern etc verschossen werden Ausgefuhrt sind diese Patronen beispielsweise als Explosivgranatpatrone Rauchgranatpatrone Leuchtgranatpatrone Schrotpatrone Reizstoffpatrone oder auch Trainings oder Manovergranatpatrone Patronen Sonderformen BearbeitenWadcutterpatrone Bearbeiten nbsp Wadcutterpatrone am Beispiel der 38 Special Hauptartikel Wadcutter Patrone mit zylinderformiger Hulse in dem das Wadcuttergeschoss so eingesetzt ist dass es bundig mit dem Hulsenmund abschliesst also nicht aus der Hulse hervorsteht Wadcutterpatronen haben durch das tiefsitzende Projektil weniger Ladung als eine normale Patrone und werden in der Regel sportlich als Scheibenpatrone genutzt Die bekanntesten Kaliber fur Wadcutterpatronen sind 32 S amp W Long und 38 Special Wadcutterpatronen stellen einen eigenen Patronentyp dar So kann die Sportpistole Walther GSP im Kaliber 32 S amp W Long WC nur Munition mit dem versenkten Wadcuttergeschoss aufnehmen Flechette Bearbeiten nbsp Flechettegeschoss am Beispiel des APFSDS Geschosses Hauptartikel Flechet Mit den ersten Feuerwaffen wurden fast ausschliesslich Pfeilgeschosse verschossen bevor im 14 Jahrhundert runde Bleikugeln erfunden wurden Heutzutage ist ein Flechettegeschoss ein unterkalibriges Nadel oder Pfeilgeschoss Wie bei Schrot oder Flintenlaufgeschossen findet auch hier ein Treibspiegel Anwendung um Gasschlupf um das Geschoss zu vermeiden Ein solches Pfeilgeschoss hat eine wesentlich gestrecktere Flugbahn und eine viel hohere Geschwindigkeit als ein herkommliches Geschoss gleichen Kalibers Die moderne Flechettemunition ist eine militarische Entwicklung deren Ursprunge auf den Feuertopf zuruckgehen Duplex und Triplexpatrone Bearbeiten nbsp Zerlegte TriplexpatroneSeit Anfang des 20 Jahrhunderts wurden Versuche unternommen in einer Patronenhulse zwei bis drei Geschosse hintereinander unterzubringen die dadurch mit einem Schuss abgefeuert werden konnen Die hinteren Geschosse befanden sich dabei im Pulverraum der Patrone und beruhrten den Boden des davorliegenden Geschosses Die Geschosse waren zum Teil kurzer und die Hulsen langer als bei Standardpatronen In den spaten 1950er Jahren wurde die Entwicklung solcher Patronen nochmals aufgenommen wobei sie aber keine weite Verbreitung fanden Die Anfangsgeschwindigkeiten der Geschosse konnten erheblich voneinander abweichen Bei einer Duplex Version der Patrone 7 62 51 mm mit zwei je 5 2 Gramm schweren Geschossen erreichte das vordere Geschoss 850 m s das hintere 790 m s Teleskop Patrone Bearbeiten nbsp Teleskoppatronen fur das 40 mm Cased Telescoped Weapon SystemTeleskop Patronen sind Patronen bei denen sich das Geschoss vollstandig innerhalb der Treibladung befindet Die Patronen besitzen keine Metallhulse und konnen zum Beispiel als kompakte Quader ausgefuhrt werden Das Geschoss ist auf seiner ganzen Lange in einer mittigen Offnung in der Treibladung eingelassen Beim Abfeuern tritt das Geschoss teleskopartig aus der Treibladung aus Teleskop Patronen wurden fur Versuchswaffen wie das LSAT Programm und fur das 40 mm Cased Telescoped Weapon System entwickelt Teleskop Patronen bringen Vorteile bei der Munitionszufuhrung und nutzen die Energie der Treibladung besser aus Knallpatrone Bearbeiten nbsp Manoverpatrone 7 62 51 mmHauptartikel PlatzpatroneDie Knallpatrone engl blank cartridge wird auch als Schreckschusspatrone Platzpatrone oder Ubungs und Manoverpatrone bezeichnet Dieser Patrone fehlt das Projektil Geschoss Stattdessen ist die Patrone oberhalb der Treibladung die ggf auch durch eine reine Knallladung ersetzt sein kann verschlossen Beim Schuss offnet sich bzw platzt die Spitze der Patrone anhand der Sollbruchstellen Anstatt einer Patronenhulse aus Messing sind auch Plastikvarianten weit verbreitet Knallpatronen konnen dazu genutzt werden um vor dem Lauf angebrachte Signalmunition oder Gewehrgranaten aus kleinkalibrigen Schusswaffen zu verschiessen Nach dem deutschen Waffengesetz ist jegliche Munition die kein Geschoss enthalt also auch die Knallpatrone als Kartusche definiert 4 Militarisch wird der Begriff allerdings nur fur Hulsen verwendet welche die Treibladung fur Geschosse grosskalibriger Geschutze enthalten Reizstoffpatrone Bearbeiten Die Reizstoffpatrone enthalt anstatt des Projektils Geschosses Granulate die in Reaktion mit Sauerstoff und oder Warme Reizstoffe wie Tranengas oder CS Gas freisetzen Sie wird zumeist aus Handfeuerwaffen abgefeuert Oberhalb der Granulate ist die Patrone mit einem geeigneten Stopfen verschlossen Signal und Leuchtpatrone Bearbeiten nbsp Signalpatrone rot nbsp Gefechtsfeldbeleuchtung am FletschhornSignalpatronen dienen der Signalgebung z B in der Schifffahrt durch Leuchtsatze in verschiedenen Farben durch Knallsatze oder Erzeugung einer Rauch oder Lichtspur Im militarischen Bereich dienen sie auch der Gefechtsfeldbeleuchtung Bestimmte komplett konfigurierte Signalpatronen fur Handfeuerwaffen werden aus Signalpistolen wie der HK P2A1 oder anderen speziellen Abschussgeraten verschossen Signal und Leuchtpatronen werden in den Flintenkalibern 12 und fur Signalpistolen im Kalibern 26 5 mm Kaliber 4 verwendet Als Leuchtmittel werden pyrotechnische Satze aus unterschiedlichen Magnesiumverbindungen und ggf Phosphor verwendet Durch die Zugabe von Chemikalien oder Metallspanen kann die Farbe der Leuchterscheinung bestimmt werden Bestimmte Signal und Leuchtpatronen enthalten Mehrfachgeschosse oder verschiessen Projektile mit Raketenantrieb Oft verfugen die Geschosse uber einen kleinen Fallschirm um den Fall zu bremsen und so die Sichtbarkeitsdauer zu verlangern Der zulassige Gasdruck solcher Patronen ist gering und liegt im Bereich von 55 bis 180 Bar Zur Gefechtsfeldbeleuchtung werden eher Granatpatronen mit entsprechenden Leuchtmitteln verwendet Die Kaliber reichen dabei von 20 mm Gewehrgranaten bis hin zur Kartuschenmunition mit Leuchtmittelgeschossen fur die Artillerie Ubungspatrone mit verkurztem Gefahrenbereich Bearbeiten Hauptartikel Ubungsmunition Ubungspatronen mit verkurztem Gefahrenbereich 5 werden zum Schusstraining eingesetzt In der Regel besteht sowohl die Hulse als auch das Geschoss aus Kunststoff und die Patronen konnen deshalb kostengunstig hergestellt werden Durch die leichten Geschosse und die geringere Treibladung haben die Ubungspatronen eine viel geringere Durchschlagskraft als die regularen Patronen Exerzierpatrone Bearbeiten Eine Exerzierpatrone auch Manipulierpatrone ist ein Korper der den geometrischen Spezifikationen einer Patrone entspricht aber keinerlei pyrotechnische Satze enthalt In den meisten Fallen ist diese auf den ersten Blick als nicht scharfe Patrone zu erkennen sei es durch Dellen Bohrungen oder sonstige Erkennungszeichen Verwendet wird sie zu Ubungszwecken und zur Uberprufung der Technik Mek Porek Bearbeiten Ein im Regelfall in Signalfarben gehaltener Mek Porek besitzt ebenfalls keinerlei pyrotechnische Satze und wird vergleichbar einer Exerzierpatrone in das Patronenlager eingesetzt wobei ein Haken von ausserhalb der Waffe sichtbar ist und sowohl dem Schutzen als auch anderen den Ladezustand anzeigt Eine ungewollte Schussabgabe etwa durch Unkenntnis des Ladezustandes oder durch Gewalteinwirkung auf die Waffe wird so verhindert Soll die Waffe benutzt werden wird der im Regelfall mit einer Schnur mit der Waffe verbundene Mek Porek beim Fertigladen ausgeworfen und durch eine Patrone aus dem Magazin ersetzt Diese Art der Patrone wird unter anderem von den israelischen Streitkraften eingesetzt 6 Pufferpatrone Bearbeiten Pufferpatronen sind besondere Exerzierpatronen die zum Auffangen des Schlagbolzens einer Waffe benutzt werden wenn der Schlagbolzen bei Revisionen oder Reinigungsarbeiten schussvorgangsauslosend abgeschlagen wird Dadurch wird das Material geschont und die Lebensdauer des Schlagbolzens erhoht Verwendet werden dazu weiche Materialien z B Gummi oder ein Federmechanismus an Stelle des Zundsatzes nbsp Exerzierpatrone 9 19 mm nbsp Mek Porek 9 19 mm nbsp Pufferpatrone am Beispiel einer FlintenpatroneRechtslage BearbeitenDeutschland Bearbeiten Nahezu jeglicher Umgang mit Patronen bedarf der Erlaubnis die grundsatzlich nur Volljahrigen erteilt wird Erlaubnisfreier Umgang wird in Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 WaffG dargelegt Demnach ist Munition fur Waffen deren Modell vor dem 1 Januar 1871 entwickelt worden ist erlaubnisfrei 1 Absatz 3 WaffG sagt Umgang mit Munition hat wer diese erwirbt besitzt uberlasst fuhrt verbringt mitnimmt damit schiesst herstellt bearbeitet instand setzt oder damit Handel treibt 2 WaffG sagt 1 Der Umgang mit Munition ist nur Personen gestattet die das 18 Lebensjahr vollendet haben 2 Der Umgang mit Munition die in der Anlage 2 Waffenliste Abschnitt 2 zu diesem Gesetz genannt sind bedarf der Erlaubnis 3 Der Umgang mit Munition die in der Anlage 2 Abschnitt 1 zu diesem Gesetz genannt sind ist verboten 4 Ferner sind in der Anlage 2 Abschnitt 3 die Munition genannt auf die dieses Gesetz ganz oder teilweise nicht anzuwenden ist Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Waffen Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Waffen Liste von Bundeswehrmunition Liste von Handfeuerwaffen Munitionsarten Hartkerngeschoss Geschosswirkung Patronenlager Ladestreifen Munitionsgurt Magazin PatronentascheLiteratur BearbeitenThomas Enke Grundlagen der Waffen und Munitionstechnik Walhalla Fachverlag 4 aktualisierte Auflage Regensburg 2023 ISBN 978 3 8029 6198 4 S 269 ff Frank C Barnes Layne Simson Dan Shideler Cartridges of the World A Complete and Illustrated Reference for Over 1500 Cartridges 12 Auflage Gun Digest Books Iola WI 2009 ISBN 978 0 89689 936 0 englisch Ian V Hogg Munition fur Leichtwaffen Morser und Artillerie Motorbuch Verlag ISBN 3 613 01259 6 Beat P Kneubuehl Geschosse Ballistik Messtechnik Wirksamkeit Motorbuch Verlag ISBN 3 613 30501 1 Dynamit Nobel Wiederladen Ein praktisches Handbuch fur Jager und Schutzen Dynamit Nobel AG Troisdorf DEVA Wiederladen Vorbereitung und Praxis Deutsche Versuchs und Prufanstalt fur Jagd und Sportwaffen e V ISBN 3 00 016629 7 Robert E Walker Cartridges and Firearm Identification CRC Press 2013 ISBN 978 1 4665 8881 3 Wollert Lidschun Kopenhagen Illustrierte Waffenenzyklopadie Militarverlag der DDR 1988 ISBN 3 327 00512 5 Weblinks Bearbeiten nbsp 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2018 Lilach Shoval IDF to issue new safety device to prevent accidental weapon discharge Israel HaYom 31 Januar 2014 archiviert vom Original am 4 Januar 2016 abgerufen am 4 Januar 2016 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Patrone Munition amp oldid 238562605