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Die Zentralfeuerpatrone 577 Snider 14 7 50 mm R war eine britische Schwarzpulverpatrone Sie wurde von Edward Mounier Boxer im Woolwich Arsenal fur die konvertierten englischen Enfield Musketen M1853 entwickelt und daher gelegentlich auch als Boxerpatrone bezeichnet 5 Durchgesetzt hat sich aber die Bezeichnung nach der Waffe Die Enfieldgewehre wurden durch Auffrasen der Kammer und Einbau eines Tabatiereverschlusses zu Snider Enfield Rifles mit Hinterladung umgerustet Die ab etwa 1860 entwickelte 577 war eine der ersten Metallpatronen fur Gewehre und bis ins 20 Jahrhundert in Gebrauch 577 SniderAllgemeine InformationKaliber 14 7 mmHulsenform RandpatroneMasseHulsenschulter 16 1 1 mmHulsenhals 15 1 1 mmGeschoss 14 1 1 mmPatronenboden 19 0 1 mmHulsenlange 49 72 1 mmPatronenlange 60 77 1 mmGewichteGeschossgewicht 34 g 480 2 grain Pulvergewicht 4 54 g 70 2 grain Gesamtgewicht 53 6 3 gTechnische DatenGeschwindigkeit v0 381 2 m sGeschossenergie E0 2257 4 JListen zum Thema 577 tiefgezogene Hulse 577 450 Martini Henry gerollte Hulse 577 450 Martini Henry tiefgezogene Hulse 303 British v l n r Geoffneter Snider Enfield Verschluss Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung 2 Entwicklung 3 Weitere bekannte Patronen im Kaliber 577 4 Verwendung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBezeichnung BearbeitenIm deutschen Nationalen Waffenregister NWR wird die Patrone unter Katalognummer 237 6 unter folgenden Bezeichnungen gefuhrt gebrauchliche Bezeichnungen in Fettdruck 577 Snider Hauptbezeichnung 577 Mark I 577 Mk I 577 Sld Snider 577 Solid Snider 577 Solid Snider 2 14 7 x 51 REntwicklung BearbeitenDer Amerikaner Jacob Snider legte im August 1860 dem War Office einen Entwurf zu einem Hinterladegewehr vor 7 Die ursprungliche Patrone fur das Gewehr wurde nach dem Entwurf der Franzosen Clement Pottet und Eugene Schneider entwickelt Die Hulse bestand noch aus Karton 8 Schneider liess sich sein System bereits 1858 in Frankreich und 1861 in England patentieren Die Patentrechte von Pottet Schneider wurden in England von dem Buchsenmacher George H Daw gekauft 9 Snider fadelte diesen Verkauf im Jahre 1861 selbst ein 10 Daw liess die Patronen fertigen und bot sie erfolgreich auf dem Zivilmarkt an Daw und Snider arbeiteten zunachst an der Abstimmung des Gewehrs und Munition zusammen bis ein personliches Zerwurfnis diese Kooperation beendete Snider ging darauf auf die Munitionsproduzenten Eley Brothers zu Durch den moglichen Grossauftrag des Militars war viel Geld im Spiel Eley kopierte mit kleinen Veranderungen die Daw Patronen und das Fertigungsverfahren Daw ging dagegen gerichtlich vor und erwirkte im November 1865 eine Unterlassung Mitte 1866 entwickelte Boxer die Patrone weiter Die Hulse bestand nun aus gewickeltem Messingblech von aussen mit Papier beklebt In der 10 mm hohen Bodenkappe aus Eisenblech befand sich ein Bodenpfropfen aus gepresstem Papier Diese war schon bei Pottet Schneider vorhanden Daruber legte Boxer noch eine zweite 7 mm hohe Bodenkappe aus Messingblech An diese schloss eine 1 27 mm dicke Bodenplatte aus lackiertem Eisen an Die Bodenkappen und die Bodenplatte wurden von einer Hohlniete zusammengehalten diese Hohlniete diente gleichzeitig als Zundglocke Ausserdem modifizierte Boxer die ursprungliche Pottet Schneider Zundung Dazu anderte Boxer den Amboss so dass sich dieser sich auf die Stirnkante des Zundhutchens stutzen konnte Diese Konstruktion wurde als Boxerzundung bekannt Die Produktion lief noch 1866 im Royal Arsenal und bei Eley an Auch gegen diese Patronen ging Daw im Dezember 1866 gerichtlich vor In der Zwischenzeit hatte sich Eley mit den Erben von Eugene Schneider geeinigt Da das franzosische Patent damit nicht mehr geschutzt war war es das davon abgeleitete englische Patent auch nicht und Daw s Klage wurde abgewiesen 9 11 Die Patrone war mit 4 5 g Schwarzpulver geladen und mit einem 31 g schweren Miniegeschoss versehen Das Geschoss hatte eine Hohlspitze einen kegelformigen Expansionsraum und vier Fettrillen Die hohle Spitze hatte den Zweck dem Geschoss eine langlichere Form zu geben ohne dabei das Gewicht zu vergrossern Der kegelformige Expansionsraum war mit einem Pfropfen aus Ton verschlossen Durch das grosse Kaliber erhielt das Geschoss einen relativ geringen Drall und war somit der Schwachpunkt der Konstruktion Um dieses Problem abzumildern wurde die Geschossform und das Gewicht mehrfach verandert leichtere Geschosse erzielten hohere Mundungsgeschwindigkeiten 12 Auch die Patronenhulse unterlag Veranderungen sie wurde spater aus Messingblech gewalzt und noch spater wie moderne Hulsen tiefgezogen 2 Weitere bekannte Patronen im Kaliber 577 BearbeitenKaliber 577 nbsp 577 Black Powder Express nbsp 577 450 Martini Henry nbsp 577 Nitro ExpressIm Kaliber 577 wurden im Lauf der Zeit mehrere Patronen bekannt Nachfolgend eine Ubersicht von Bezeichnungen dieser Patronen 577 Snider metrische Bezeichnung 14 7 50 mm R Aus der 577 Snider wurde die Patrone 577 450 Martini Henry fur das Martini Henry Gewehr entwickelt Dazu bekam die Hulse eine Schulter um ein kleineres Geschoss aufnehmen zu konnen die Hulse entsprach dann einer Flaschenhalshulse 13 577 Black Powder Express 577 Martini Henry 577 450 Martini Henry 577 REWA 577 Nitro Express 577 Tyrannosaur 577 T Rex Verwendung BearbeitenNeben der Hauptverwendung der Patrone in britischen Militargewehren wurde sie auch in Jagdgewehren und Howdahpistolen bei der Grosswildjagd eingesetzt 2 14 Literatur BearbeitenW Todd Woodard 577 Snider 14 7 mm In Cartridges of the World A Complete and Illustrated Reference for Over 1500 Cartridgese en 15 Auflage Gun Digest Books 2016 ISBN 978 1 4402 4648 7 S 527 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 577 Snider Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f 577 SNIDER Mk I al Mk IX Nicht mehr online verfugbar In municion org Archiviert vom Original am 4 Juli 2018 abgerufen am 3 Juni 2018 spanisch a b c d e Terry Wieland Loading the 577 Snider PDF 6 4 MB In Handloader Magazine Dezember 2016 S 30 35 abgerufen am 3 Juni 2018 englisch Cartouche metallique pour fusil Snider Nicht mehr online verfugbar In municion org Archiviert vom Original am 2 November 2005 abgerufen am 2 Juni 2018 franzosisch W Todd Woodard 577 Snider 14 7 mm In Cartridges of the World A Complete and Illustrated Reference for Over 1500 Cartridges 15 Auflage Gun Digest Books 2016 ISBN 978 1 4402 4648 7 S 527 englisch Cartouche Boxer pour fusil Snider Nicht mehr online verfugbar In municion org Archiviert vom Original am 4 April 2016 abgerufen am 2 Juni 2018 franzosisch XWaffe und NWR Kataloge Abgerufen am 24 November 2021 Thomas Heptinstall From Snider Enfield to Martini Henry to the Magazine Lee Metford An Historical and Technical Overview of the Development of British Military Rifles from 1866 to 1895 University of Huddersfield 24 November 2016 S 16 31 1 Oyvind Flatnes From Musket to Metallic Cartridge A Practical History of Black Powder Firearms Verlag Crowood 2013 S 397 2 a b Manfred R Rosenberger Katrin Hanne Vom Pulverhorn zum Raketengeschoss Die Geschichte der Handfeuerwaffen Munition Motorbuch Verlag 1993 ISBN 3 613 01541 2 S 108 111 141 142 Cadwallader Waddy Breech loaders and their inventors in Belgravia Bande 16 17 Februar 1872 S 339 342 3 Max Robertson Hrsg English Reports Annotated Band 1 1867 S 540 547 4 The technical educator an encyclopaedia of technical education Verlag Cassell amp Co 1872 S 271 272 5 Gerald Prenderghast Repeating and Multi Fire Weapons A History from the Zhuge Crossbow Through the AK 47 McFarland 2018 ISBN 978 1 4766 6666 2 S 172 173 6 Stan Skinner Shooter s Bible Guide to Extreme Iron An Illustrated Reference to Some of the World s Most Powerful Weapons from Hand Cannons to Field Artillery Skyhorse Publishing Inc New York 2014 ISBN 978 1 62873 538 3 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 577 Snider amp oldid 226480058