www.wikidata.de-de.nina.az
Das Sprengstoffgesetz Gesetz uber explosionsgefahrliche Stoffe regelt den zivilen Umgang und den Verkehr mit sowie die Einfuhr und die Durchfuhr von explosionsgefahrlichen Stoffen und Sprengzubehor in Deutschland Es ist die wichtigste Rechtsquelle des deutschen Sprengstoffrechts BasisdatenTitel Gesetz uber explosionsgefahrliche StoffeKurztitel SprengstoffgesetzAbkurzung SprengGArt BundesgesetzGeltungsbereich Bundesrepublik DeutschlandRechtsmaterie Wirtschaftsrecht GewerberechtFundstellennachweis 7134 2Ursprungliche Fassung vom 25 August 1969 BGBl I S 1358 Inkrafttreten am 1 Januar 1970Neubekanntmachung vom 10 September 2002 BGBl I S 3518 Letzte Anderung durch Art 18 G vom 27 Juli 2021 BGBl I S 3146 3172 Inkrafttreten derletzten Anderung 16 Juli 2021 Art 36 G vom 27 Juli 2021 GESTA G049Weblink Text des GesetzesBitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gesetzgebungskompetenz 3 Erganzende Bestimmungen 4 Inhaltsubersicht 4 1 Sprengstoffkategorien 4 2 Erlaubnispflicht 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgangernormen des geltenden Sprengstoffgesetzes waren das Gesetz gegen den verbrecherischen und gemeingefahrlichen Gebrauch von Sprengstoffen vom 9 Juni 1884 1 sowie zahlreiche erganzende Verordnungen der Lander Das Gesetz erging auf den Einfluss des englischen Gesetzes vom 10 April 1883 und erlaubte Herstellung Vertrieb und Besitz von Sprengstoffen nur mit behordlicher Genehmigung Auch wurden damals schon bestimmte Aufzeichnungspflichten Registerfuhrung eingefuhrt 2 Das Strafmass bei Verstossen bestand in Zuchthaus als Regelstrafe bei der Verursachung des Todes anderer in der Todesstrafe 3 Gesetzgebungskompetenz BearbeitenDas erste bundesdeutsche Sprengstoffgesetz datiert vom 25 August 1969 4 Anders als das Gesetz aus der Kaiserzeit war dieses kein Polizei und Strafgesetz sondern erfasste als gewerberechtliches Erlaubnis und Uberwachungsgesetz den Umgang und Verkehr mit explosionsgefahrlichen Stoffen 3 Das Sprengstoffgesetz von 1969 hob sowohl das Gesetz gegen den verbrecherischen und gemeingefahrlichen Gebrauch von Sprengstoffen zuletzt geandert mit Gesetz vom 1 Juni 1964 als auch verschiedene Landesgesetze und verordnungen aus den 1950er Jahren weitgehend auf 5 Es blieb jedoch bei einem Nebeneinander bundes und landesrechtlicher Vorschriften weil der Bund den gewerblichen und die Lander den nicht gewerblichen Bereich regelten Terminologie und Erfassung der Sprengstoffe waren nicht einheitlich Zum 1 Juli 1977 erging deshalb ein neues Sprengstoffgesetz aus einem Guss 6 In das Gesetz wurde nunmehr auch der nicht gewerbliche Bereich einbezogen Zuvor war im Grundgesetz mit Art 74 Nr 4a die konkurrierende Gesetzgebungskompetenz fur das Waffen und das Sprengstoffrecht eingefugt worden 7 8 von der der Bund mit dem Gesetz uber explosionsgefahrliche Stoffe Sprengstoffgesetz SprengG vom 13 September 1976 in Kraft getreten am 1 Juli 1977 Gebrauch machte 9 10 Mit der Foderalismusreform wurden das Waffen und das Sprengstoffrecht mit Wirkung zum 1 September 2006 in die ausschliessliche Gesetzgebungskompetenz des Bundes verlagert Art 73 Abs 1 Nr 12 GG 11 Erganzende Bestimmungen BearbeitenZum Sprengstoffgesetz wurden eine Verwaltungsvorschrift SprengVwV 12 und mehrere Durchfuhrungsverordnungen erlassen 13 14 15 16 ausserdem zahlreiche technische Regeln und Richtlinien 17 Auch das Gesetz selbst war zahlreichen Anderungen unterworfen am 17 April 1986 wurde es neu bekanntgemacht Zur Umsetzung der Richtlinie 93 15 EWG des Rates vom 5 4 1993 zur Harmonisierung der Bestimmungen uber das Inverkehrbringen und die Kontrolle von Explosivstoffen fur zivile Zwecke Sprengstoffrichtlinie ABl EG Nr L 121 S 20 ber ABl EG Nr L 79 S 34 vom 7 4 1995 wurde es durch das Gesetz zur Anderung des Sprengstoffgesetzes und anderer Vorschriften SprengAndG 1997 vom 23 6 1998 18 erneut geandert die umfassendste Anderung in neuerer Zeit 3 Inhaltsubersicht BearbeitenDer I Abschnitt regelt in den allgemeinen Vorschriften den Anwendungsbereich Begriffsbestimmungen und Verordnungsermachtigungen 1 bis 6 SprengG Gem 1a SprengG ist das Gesetz nicht anzuwenden auf den nicht zivilen Gebrauch explosionsgefahrlicher Stoffe oder Sprengzubehor durch die Bundeswehr die Polizei oder die fur die Kampfmittelbeseitigung zustandigen Dienststellen Sprengstoffkategorien Bearbeiten In 3 Abs 1 SprengG sind insbesondere die explosionsgefahrlichen Stoffe Explosivstoffe pyrotechnischen Gegenstande und Sprengzubehor legaldefiniert Pyrotechnische Gegenstande werden nach dem Grad der von ihnen ausgehenden Gefahrdung und ihrem Verwendungszweck in bestimmte Kategorien eingeteilt 3a SprengG Feuerwerkskorper gehoren der Kategorie F1 bis F4 an 3a Abs 1 Nr 1a bis 1d SprengG pyrotechnische Gegenstande fur Buhne und Theater der Kategorie T1 und T2 3a Abs 1 Nr 2a und 2b SprengG sonstige pyrotechnische Gegenstande der Kategorie P1 und P2 3a Abs 1 Nr 3a und 3b SprengG Pyrotechnische Satze werden nach ihrer Gefahrlichkeit in die Kategorien S1 und S2 eingeteilt 3a Abs 2 SprengG Wettersprengstoffe und Wettersprengschnure nach ihrer Schlagwettersicherheit in die Klassen I bis III 3a Abs 3 SprengG Bei einem neuen sonstigen explosionsgefahrlichen Stoff stellt die Bundesanstalt fur Materialforschung und prufung BAM fest welcher Stoffgruppe der Anlage II zum SprengG der Stoff zuzuordnen ist 2 Abs 2 und Abs 3 SprengG Die Anlage II unterscheidet nach Empfindlichkeit und Wirkung die Stoffgruppen A bis C 19 Erlaubnispflicht Bearbeiten Der II Abschnitt sieht beim gewerbsmassigen Umgang und Verkehr mit explosionsgefahrlichen Stoffen vor allem eine Erlaubnispflicht 7 SprengG einen Fachkundenachweis sowie bestimmte Kennzeichnungs und Aufzeichnungspflichten fur Hersteller Importeure und Handler vor 7 bis 16l SprengG Nahere Bestimmungen dazu enthalt die Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz 1 SprengV Abschnitt V regelt die Erlaubnispflicht des Umgangs und Verkehrs mit explosionsgefahrlichen Stoffen im nicht gewerblichen Bereich etwa fur Sportschutzen oder Jager die ihre Munition selbst herstellen Wiederladen oder mit Vorderladerwaffen schiessen mochten 27 bis 29 SprengG 20 21 Keiner Erlaubnis bedurfen Wissenschaftler Arzte Zahnarzte Tierarzte Apotheker Heilpraktiker und Dentisten fur das Herstellen Be und Verarbeiten Aufbewahren Verwenden Erwerben und Befordern von kleinen Mengen explosionsgefahrlicher Stoffe im Sinne des 2 Abs 1 der 1 SprengV 27 3 2 SprengVwV Abschnitt VIII enthalt verschiedene Straf und Bussgeldvorschriften vor allem bei Verstossen gegen die gesetzlichen Erlaubnis und sonstigen Verhaltenspflichten Literatur BearbeitenErich Apel Andreas Keusgen Dirk Wubbe Hrsg Sprengstoffgesetz Band 2 Heymanns Koln ISBN 978 3 452 18464 1 Loseblattausgabe seit 1970 Georg Erbs Max Kohlhaas Hrsg Strafrechtliche Nebengesetze Band 1 C H Beck Munchen 2013 Munchener Kommentar zum StGB Band 5 Nebenstrafrecht Munchen 2007 Georg Koller Neuregelung des Rechts der explosionsgefahrlichen Stoffe Weka Verlag Kissing 1977 ISBN 3 8111 4910 5 Hans Schmatz Matthias Nothlichs Hrsg Sprengstoffgesetz 2 Auflage Schmidt Berlin 2015 ISBN 3 503 01546 9 Loseblattausgabe Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Sprengstoffgesetz 1884 Quellen und Volltexte Technische Regel 310 Sprengarbeiten SprengTR310 Aktuelle Informationen und Stofflisten zu Explosivstoffen der Bundesanstalt fur Materialforschung und prufung BAM Aktuelle Informationen und Stofflisten zu sonstigen explosionsgefahrlichen Stoffen der chemischen Industrie der Bundesanstalt fur Materialforschung und prufungEinzelnachweise Bearbeiten RGBl S 61 Gesetz uber explosionsgefahrliche Stoffe Sprengstoffgesetz SprengG Rechtsentwicklung Schutzzweck beck online de abgerufen am 26 April 2019 a b c Joachim Steindorf S 169 Gesetz uber explosionsgefahrliche Stoffe Sprengstoffgesetz SprengG Vorbemerkungen In Georg Erbs Max Kohlhaas Hrsg Strafrechtliche Nebengesetze Band 1 C H Beck Munchen 2013 Rn 2 9 BGBl I S 1358 vgl 39 Sprengstoffgesetz 1969 BT Drucks 7 5474 S 3 Vierunddreissigstes Gesetz zur Anderung des Grundgesetzes Art 74 Nr 4a vom 23 August 1976 BGBl I S 2383 vgl Art 74 Nr 4a GG in der vor dem 1 September 2006 geltenden Fassung buzer de abgerufen am 26 April 2019 vgl Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 256 Sitzung am 1 Juli 1976 Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Dreiunddreissigsten Gesetzes zur Anderung des Grundgesetzes Artikel 29 39 74 Nr 4 a Drucksachen 7 4958 7 5101 7 5307 Bericht und Antrag des Rechtsausschusses Drucksache 7 5491 S 18384 D ff S 18395 BGBl I S 2737 Entwurf eines Gesetzes zur Anderung des Grundgesetzes Artikel 22 23 33 52 72 73 74 74a 75 84 85 87c 91a 91b 93 98 104a 104b 105 107 109 125a 125b 125c 143c BT Drs 16 813 vom 7 Marz 2006 Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Sprengstoffgesetz SprengVwV in der Fassung der Bekanntmachung vom 10 Marz 1987 BAnz Nr 60a vom 10 Marz 1987 Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz Zweite Verordnung zum Sprengstoffgesetz Dritte Verordnung zum Sprengstoffgesetz Kostenverordnung zum Sprengstoffgesetz vgl die Zusammenstellung Sprengstoffrecht Spreng Website Gewerbeaufsicht Baden Wurttemberg abgerufen am 27 April 2019 BGBl I 1530 Gesetz uber explosionsgefahrliche Stoffe Sprengstoffgesetz SprengG Anlage II BGBl I 2002 3535 27 1 SprengVwV vgl Sprengstoffrechtliche Erlaubnisse nach 27 SprengG im nichtgewerblichen Bereich Website Kreis Viersen abgerufen am 27 April 2019Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Werk GND 4182561 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sprengstoffgesetz Deutschland amp oldid 229779114