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Die Askold russisch Askold war ein Geschutzter Kreuzer der Kaiserlich Russischen Marine von 1902 Gebaut wurde sie in Deutschland als Einzelschiff Das Schiff wurde nach dem legendaren Warager Fursten Askold benannt Der Kreuzer war sowohl im Russisch Japanischen Krieg als auch im Ersten Weltkrieg im Einsatz Die Askold war eines der ganz wenigen Kriegsschiffe die uber funf Schornsteine verfugten Askold SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches ReichVereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreichandere Schiffsnamen Glory IV 1918 1922 Schiffstyp Geschutzter KreuzerBauwerft Germaniawerft KielKiellegung 20 Juli 1899Stapellauf 15 Marz 1900Indienststellung 25 Januar 1902Verbleib 1922 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 131 2 m Lua Breite 15 0 mTiefgang max 6 2 mVerdrangung 5910 t max 6200 t Besatzung 565 580 MannMaschinenanlageMaschine 9 Schulz Thornycroft Kessel3 VerbundmaschineMaschinen leistung 19 650 PS 14 453 kW Hochst geschwindigkeit 23 8 kn 44 km h Propeller 3Bewaffnung12 Sk 15 0 cm L 45 Canet 12 Sk 7 5 cm L 50 Canet 8 Sk 4 7 cm L 43 Hotchkiss 2 Rev 3 7 cm L 23 Hotchkiss 2 Maxim MG 7 62 mm 2 Landungsgeschutz 6 35 cm L 19 Baranowski 6 Torpedorohr 38 1 cmPanzerungPanzerdeck 50 101 mm Kommandoturm 152 mmIm Jahre 1918 wurde sie nach der Oktoberrevolution von Grossbritannien in Besitz genommen und in Glory IV umbenannt Nachdem die Sowjetunion 1921 ein Angebot zur Ruckgabe abgelehnt hatte wurde sie ausgemustert und 1922 in Hamburg verschrottet Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einsatzgeschichte 2 1 Russisch Japanischer Krieg 2 2 Sibirische Flottille 2 3 Erster Weltkrieg 3 In britischen Diensten 4 Bilder 5 WeblinksBaugeschichte Bearbeiten nbsp Kreuzer Aurora der Pallada Klasse nbsp Kreuzer WarjagNach der auf eigenen Werften gebauten Pallada Klasse von drei Schiffen bestellte die russische Marine im Flottenbauprogramm 1898 drei grosse Geschutzte Kreuzer klassifiziert als Kreuzer I Klasse im Ausland die Warjag bei William Cramp and Sons in Philadelphia Vereinigte Staaten die Askold bei der Germaniawerft in Kiel und die Bogatyr bei der Stettiner Maschinenbau AG Vulcan Nur der Vulcan Entwurf der eine bessere Panzerung und Verteilung der 15 2 cm Geschutze aufwies wurde auf russischen Werften nachgebaut Damit wurde die Bogatyr Typschiff einer Klasse aus insgesamt vier Schiffen Ein geplantes funftes Schiff wurde nicht fertiggestellt nbsp Kreuzer BogatyrIm Jahre 1899 wurde die Askold von Russland als schneller Geschutzter Kreuzer gemass den Wunschen der Admiralitat in Deutschland als zweiter Kreuzer des Bauprogramms in Auftrag gegeben Die Auftragsvergabe der Warjag war schon vorab und ohne intensiven Vergleich mit den verschiedenen europaischen Entwurfen erfolgt Askolds Kiellegung russische Schiffe wurden als mannlich betrachtet erfolgte am 20 Juli 1899 bei der Krupp Germaniawerft in Kiel Der Bau verlief ohne Schwierigkeiten Der Stapellauf war am 15 Marz 1900 und die Indienststellung der Askold bei der Kaiserlich Russischen Marine fand am 25 Januar 1902 statt Sie war seinerzeit der schnellste grossere Kreuzer der russischen Flotte Sie blieb entgegen ursprunglichen Planungen ein Einzelschiff Besonderes Kennzeichen dieses Schiffes waren die funf langen und schlanken Schornsteine die es mit der damit verbundenen unverwechselbaren Seitenlinie schon von weitem gut erkennbar machten Wegen ihres Aussehens gaben britische Seeleute der Askold den Spitznamen Packet of Woodbines Schachtel Woodbines in Anlehnung an die in der Royal Navy popularen dunnen Zigaretten der Marke Woodbine Allerdings hatte dies mehr als nur symbolische Bedeutung da die Anzahl der Schornsteine eines Schiffes allgemein mit ihrem Leistungsvermogen gleichgesetzt wurde In jener Zeit gab es tatsachlich einige Begebenheiten in denen die Kommandanten von Kriegsschiffen noch auf See Schornsteinattrappen aufstellen liessen um in den entfernten Hafen die sie zu besuchen gedachten die ortliche Bevolkerung zu beeindrucken Diese Umstande waren bei der Askold nicht erforderlich gewesen da sie genau das zu halten vermochte was sie nach damaliger Auffassung mit ihren funf Schornsteinen optisch versprach Ihre ausserordentlich schlanke und langgezogene Form des Rumpfes ermoglichte eine Geschwindigkeit von nahezu 24 Knoten eine damals kurz nach der Jahrhundertwende beeindruckende Leistung Einsatzgeschichte BearbeitenAm 3 September 1902 verliess die Askold Kronstadt wohin sie nie wieder zuruckkehrte Sie lief in den Fernen Osten um das Pazifikgeschwader zu verstarken Auf dem Ausmarsch besuchte sie als drittes russisches Kriegsschiff Hafen am Persischen Golf nach dem Kanonenboot Giljak im Jahre 1900 und dem Kreuzer Warjag im Dezember 1901 Am 1 Dezember besichtigte der Emir von Kuwait Mubarak as Sabah das Schiff Am 13 Februar 1903 traf sie in Port Arthur ihrem neuen Standort ein Sie besuchte sofort Japan Nagasaki Yokohama Kōbe Taku in China den britischen Stutzpunkt Weihaiwei und den deutschen Stutzpunkt in Tsingtau Am 3 Mai lief sie begleitet von der gerade in Ostasien eingetroffenen Nowik nach Wladiwostok um den russischen Kriegsminister Kuropatkin an Bord zu nehmen und nach Japan zu bringen Dieser reiste von Shimonoseki mit dem Zug nach Tokio und wurde in Kōbe wieder an Bord genommen Nach einem Besuch Nagasaki am 12 13 Juni liefen sie nach Port Arthur zuruck wo der Minister am 17 Juni eintraf Die Askold war auch am letzten russischen Besuch in Japan am 23 August in Hakodate unter Konteradmiral Baron von Stackelberg auf der Rossija mit zwei weiteren Kreuzern beteiligt Sie blieb dann in Port Arthur stationiert wo man sich ab Oktober 1903 auf einen Krieg mit Japan vorbereitete Russisch Japanischer Krieg Bearbeiten nbsp Zeitgenossischer Korrespondentenbericht uber die Askold nach der Seeschlacht im Gelben MeerDas Schiff kam als Teil der Russischen Pazifikflotte bereits 1904 im Russisch Japanischen Krieg zum Einsatz Sie nahm dort zuerst mit passablem Erfolg an der Seeschlacht vor Port Arthur teil und spielte ihren Vorteil bei der Geschwindigkeit aus Den angreifenden japanischen Schiffen setzte sie heftigen Widerstand entgegen wurde dabei jedoch beschadigt Die weiteren russischen Kreuzer Bajan Diana und Nowik erlitten bei diesem Gefecht ebenfalls Schaden Nach der Seeschlacht im Gelben Meer wo sie das Flaggschiff des die Kreuzer befehligenden Konteradmirals Reitzenstein war lief sie wegen ihrer mittlerweile schweren Schaden den neutralen Hafen von Shanghai an und wurde daraufhin von China bis zum Friedensschluss mit Japan interniert Sibirische Flottille Bearbeiten nbsp Die Askold Flaggschiff der Sibirischen Flottille nbsp Die Schemtschug Sibirische FlottilleAm 11 Oktober 1905 wurde auf der Askold in Shanghai wieder die russische Fahne gesetzt und am 1 November lief der Kreuzer nach Wladiwostok aus Alle uberlebenden Schiffe wurden in Wladiwostok repariert und neu ausgerustet Die Askold verbrachte die meiste Zeit in der Werft oder im Trockendock Am 1 Februar 1907 war sie genugend wiederhergestellt um eine langere Ausbildungsreise durchzufuhren Uber Shanghai lief sie nach Saigon wo sie am 15 Marz auf Grund lief Sie konnte die Reise jedoch fortsetzen und besuchte noch Hongkong Amoy Shanghai und Tsingtau und traf am 30 April wieder in Wladiwostok ein 1908 war das Schiff kaum aktiv und die ausgeschossenen 15 2 cm Geschutze wurden ausgetauscht Die uberlebenden Schiffe des Pazifischen Geschwaders und des Russisch Japanischen Krieges waren nach und nach wieder zur Baltischen Flotte in die Ostsee zuruckgekehrt wie das Linienschiff Zessarewitsch die Panzerkreuzer Rossija und Gromoboi sowie die Kreuzer Oleg Bogatyr Aurora Diana und Almas Zuruck blieb als grosstes russisches Schiff die Askold die Flaggschiff der jetzt Sibirische Flottille genannten russischen Fernost Seestreitkrafte wurde Daneben blieb nur noch der Kreuzer Schemtschug als grosseres Schiff beim Verband Trotz geringer Nutzung in den Jahren von 1908 bis 1910 wurde der Zustand der Askold immer schlechter Ab dem 1 Januar 1911 erfolgte eine umfassende Uberholung des Schiffes Die Kesselrohre wurden erneuert und neue Schornsteine installiert und alle Maschine uberholt Bei ersten Tests im September 1912 wurden nur 17 46 Knoten erreicht Es folgten weitere Arbeiten am Unterwasserschiff Auch die verwendete chinesische Suchan Kohle behinderte die Leistung Nach Abschluss aller Arbeiten erreichte die Askold Ende 1912 eine Geschwindigkeit von 20 11 Knoten Ab dem 1 November 1913 fuhrte die Askold eine viermonatige Ausbildungsreise durch Von Wladiwostok lief sie uber Genzan Hongkong Saigon Padang Batavia Surabaya und Manila wieder nach Wladiwostok Sie legte 10 711 Meilen zuruck allerdings gab es schon auf der ersten Etappe Probleme mit der Mittelmaschine die daraufhin abgestellt wurde Insgesamt legte die Askold 1913 in 1 686 Betriebsstunden 17 226 Meilen zuruck Nach der Kollision mit einem Minenleger war eine umfassende Uberholung fur den Herbst 1914 geplant Die Ereignisse im fernen Europa liessen dies nicht mehr zu Erster Weltkrieg Bearbeiten Am 12 August 1914 liefen der Kreuzer Askold die Schemtschug und der Dampfer Poltawa der Freiwilligen Flotte aus Wladiwostok aus um die Alliierten gegen die deutschen Kreuzer im Pazifik zu unterstutzen In Hongkong ubernahm die Askold zusatzlich Kohle und unterstutzte die Suche nach Versorgungsschiffen des deutschen Kreuzergeschwaders des Admirals von Spee im Gebiet ostlich der Philippinen traf nur auf einen amerikanischen Dampfer Der Kreuzer kehrte nach Hongkong zuruck und wurde dann nach Singapur geschickt um Transporte mit Truppen und militarischem Nachschub zu sichern Im September und November kreuzte die Askold mehrmals mit Geleiten den Indischen Ozean nbsp Die North CarolinaSie wurde dann in das Mittelmeer fur Operationen vor den Kusten von Syrien und Palastina verlegt um feindliche Schiffe zu zerstoren und Angriffe auf Kustensiedlungen mit militarischer Bedeutung durchzufuhren Der erste Einsatz erfolgte am 1 Dezember 1914 vor Haifa wo ein deutscher Dampfer aufgebracht wurde Ahnliche Einsatze erfolgten vor Beirut wo sie mit dem amerikanischen Panzerkreuzer North Carolina und dem italienischen Kreuzer Calabria zusammentraf Neben der Kontrolle des Kustenverkehrs wurden auch militarische Ziele angegriffen wie Angriffe auf kustennahe Eisenbahnlinien und Brucken Im Rahmen eines franzosischen Geschwaders unterstutzte die Askold auch die Landungen auf den Dardanellen im Abschnitt Kum Kale am 12 April 1915 wo ihre Boote Truppen an Land brachten und sie auch aktiv Artillerieunterstutzung leistete Im Mai unterstutzte sie auch im Bereich vor der bulgarischen Kuste um dann Toulon fur kleinere Reparaturen anzulaufen ehe sie wieder ins ostliche Mittelmeer zuruckkehrte Sie wurde vor der griechischen und der bulgarischen Kuste eingesetzt Im Januar 1916 verlegte der Kreuzer von Thessaloniki nach Toulon Nach Klarung der Bezahlung begann dort eine totale Uberholung des Kreuzers Die Maschinen wurden grundlich uberholt und franzosische Modelle ersetzen die ausgeschossenen 15 2 cm Geschutze und 7 5 cm Kanonen Auch erhielt die Askold Flugabwehrwaffen Auf den Bruckennocken wurden zwei 5 7 cm und zwei britische 4 7 cm Geschutze installiert Die Reparaturen verzogerten sich allerdings durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskraften und an Materialien Auch verstarkten sich die Spannungen an Bord da die Besatzung auf dem im Umbau befindlichen Schiff leben musste wahrend die Offiziere nach Paris reisten oder die nahen Ferienorte aufsuchten Am 19 August gab es eine Explosion in einem Magazin und erhebliche Teile der Besatzung wurden festgenommen Vier Matrosen wurden zum Tode verurteilt Im November begannen die Probefahrten des uberholten Kreuzers Der Kreuzer erreichte im Dezember 21 Knoten wobei 19 Knoten eine realistische Hochstgeschwindigkeit war Noch wahrend der Tests wurde die Askold am 5 Dezember den Marineeinheiten in der Barentssee zugeordnet und sie verliess am 27 Dezember Toulon Richtung England uber Gibraltar Bei schlechtem Wetter erlitt sie im Atlantik einige Sturmschaden und erreichte Plymouth am 20 Januar 1917 mit nur noch 70 Tonnen Kohle In der Marinewerft Devonport wurden die Sturmschaden der Askold beseitigt Die Askold schloss sich im Februar der provisorischen Regierung an Am 23 Mai verlegte sie zu weiteren Tests nach Greenock Am 4 Juni verliess die Askold die schottischen Gewasser und erreichte am 17 Juni die Kola Bucht und ankerte in Murmansk Um dort die Ufereinrichtungen zu schutzen gab sie alle zehn 7 5 cm Kanonen und die beiden 4 7 cm Flugabwehrgeschutze an Land Nach dem Waffenstillstand mit Deutschland im Dezember 1917 begann eine teilweise Demobilisierung der Flotte Am 5 Februar 1918 wurde die Askold ausser Dienst gestellt Eine langfristige Einlagerung sollte in Archangelsk erfolgen Jedoch besetzten am 14 Juli 1918 britische US amerikanische und franzosische Matrosen das Schiff Da nur wenige russische Matrosen mit den Alliierten weiterkampfen wollten erfolgte am 3 August 1918 die Ubernahme durch die Briten als Glory IV Sie wurde einige Zeit als schwimmende Kaserne fur die Slavo British Allied Legion verwendet Als die Briten Murmansk evakuierten lief auch die Askold zuruck nach Schottland In britischen Diensten BearbeitenDie Glory IV wurde nach Gareloch in Schottland uberfuhrt Das Schiff erwies sich fur die Briten jedoch entgegen allen Erwartungen von eher geringem Nutzen und wurde daher nach wenigen Fahrten in der Folgezeit fast nur noch als Depotschiff genutzt Eine Abgabe an die Weissen Garden war vereinbart wurde jedoch nicht umgesetzt Im Jahre 1921 bot die britische Regierung der neu entstandenen Sowjetunion als Rechtsnachfolger des zaristischen Russlands die Ruckgabe der Askold gegen Zahlung der Uberfuhrungskosten an Allerdings lehnte diese das Angebot ab nachdem eine sowjetische Kommission die Askold besichtigt und diese in einem eher schlechten Zustand vorgefunden hatte Die Royal Navy musterte das Schiff daraufhin noch im selben Jahr aus und bot es zum Verkauf an Da sich keine Interessenten mehr dafur fanden wurde es zum Abbruch nach Deutschland abgegeben Die Askold wurde daraufhin 1922 in Hamburg verschrottet Bilder Bearbeiten nbsp Geschutzter Kreuzer Askold 1904 nbsp Askold von achtern 1904 nbsp Askold in Port Arthur 1904 nbsp Askold im Ersten WeltkriegWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Askold Sammlung von Bildern V Y Bauer S V Molodtsov Kreuzer Askold russ Russian Protected Cruiser Askold Only 5 Stacker in the Far East 1900 Artikel mit vielen Bildern russisch Artikel mit zahlreichen Bildern englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Askold Schiff 1902 amp oldid 238310132