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Die Aurora russisch Avrora Awrora ist ein Kriegsschiff der ehemaligen Kaiserlich Russischen Marine und liegt seit 1956 als Museumsschiff in Sankt Petersburg Das Schiff gilt unter der Bezeichnung Panzerkreuzer Aurora als Symbol der Oktoberrevolution und ist einer der wenigen erhaltenen Geschutzten Kreuzer Aurora Die Aurora an ihrem Liegeplatz vor der Kadettenakademie Sankt Petersburg 2001 Die Aurora an ihrem Liegeplatz vor der Kadettenakademie Sankt Petersburg 2001 SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches ReichSchiffstyp Geschutzter KreuzerKlasse Pallada KlasseBauwerft Neue Admiralitatswerft Sankt PetersburgKiellegung 4 Juni 1897Stapellauf 24 Mai 1900Indienststellung 29 Juli 1903Verbleib Museumsschiff in Sankt PetersburgSchiffsmasse und BesatzungLange 126 7 m Lua Breite 16 8 mTiefgang max 7 3 mVerdrangung maximal 6 823 tn l Besatzung 578 MannMaschinenanlageMaschine 24 Belleville Kessel3 VerbundmaschineMaschinen leistung 13 000 PS 9 561 kW Hochst geschwindigkeit 19 17 kn 36 km h Propeller 3Bewaffnung8 Sk 15 2 cm L 45 Canet 24 Sk 7 5 cm L 50 Canet 8 Rev 3 7 cm L 23 Hotchkiss 3 Torpedorohr 38 1 cm 2 Landungsgeschutz 6 35 cm L 19 BaranowskiPanzerungKommandostand 152 mm Munitionsschachte 38 mm Kesselraumschachte 64 mm Hauptdeck 51 76 mm Inhaltsverzeichnis 1 Schiffstyp 2 Geschichte 2 1 Bau 2 2 Einsatz 2 2 1 Uberfuhrung zur Pazifikflotte 2 2 2 Russisch Japanischer Krieg 2 2 3 Schulschiff bis 1914 2 2 4 Erster Weltkrieg und Oktoberrevolution 2 2 5 Zwischenkriegszeit 2 2 6 Zweiter Weltkrieg 3 Nationaldenkmal 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenSchiffstyp BearbeitenDie Aurora war das dritte Schiff der Pallada Klasse die in Russland zur Verstarkung der Ostseeflotte konstruiert und gebaut wurde Die Kreuzer sollten sowohl Aufgaben in der Ostsee erledigen als auch weltweit insbesondere im Fernen Osten operieren konnen Die Schiffe dieser Klasse werden als Geschutzter Kreuzer oder Panzerdeckkreuzer bezeichnet Sie waren kleiner und schwacher gepanzert als die Panzerkreuzer Das Typschiff Palladawurde 1895 auf Kiel gelegt und 1902 fertiggestellt In dieser Zeit hatte die russische Marine Bauauftrage fur leistungsfahigere Kreuzer ahnlicher Grosse ins Ausland vergeben Warjag Askold Bogatyr die zwischen Januar 1901 und August 1902 ausgeliefert wurden Geschichte BearbeitenBau Bearbeiten nbsp Auf der Helling Bug mit Adler des russischen Kaiserreichs und RammspornMit dem Bau des Schiffes wurde am 23 Maijul 4 Juni 1897greg auf der Neuen Admiralitatswerft in Sankt Petersburg begonnen Die am 11 Maijul 24 Mai 1900greg vom Stapel gelaufene Aurora wurde am 16 Julijul 29 Juli 1903greg in Dienst gestellt Einsatz Bearbeiten Die Aurora wurde dem pazifischen Geschwader in Port Arthur zugeteilt in dem bereits ihre Schwesterschiffe Pallada und Diana seit April 1903 stationiert Dienst taten Uberfuhrung zur Pazifikflotte Bearbeiten nbsp Die Aurora wahrend der Uberfuhrung im Mittelmeer 1903 Die Aurora brach mit dem nachsten Uberfuhrungsverband unter Konteradmiral Andrei Wirenius zusammen mit dem alten Panzerkreuzer Dmitri Donskoi und sieben Torpedobooten der Buiny Klasse in den Fernen Osten auf Im Dezember 1903 schloss sich das durch eine Reparatur aufgehaltene Linienschiff Osljabja in Biserta dem Verband an Die Aurora verliess am 3 Januar 1904 Bizerta nach Piraus und erreichte Port Said am 13 Januar Hier trafen am gleichen Tag die Dmitri Donskoi mit sieben Torpedobooten und die von Japan in Italien erworbenen Panzerkreuzer Kasuga und Nisshin ein Die Briten sollen die Durchfahrt der Russen durch den Sueskanal leicht behindert haben um ihnen eine Verfolgung der unter Handelsflaggen in Uberfuhrung befindlichen Panzerkreuzer unmoglich zu machen Die Russen bemuhten sich auch nicht ernsthaft um eine Verfolgung Als erstes Schiff verliess die Aurora mit sechs Torpedobooten am 22 Januar Sues die Osljabja mit dem Transporter Saratow und drei Torpedobooten als letzte Gruppe erst am 4 Februar Zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs im Fernen Osten befanden sich die Kreuzer Dmitri Donskoi und Aurora mit vier Torpedobooten der Buiny Klasse in Dschibuti und die Osljabja mit zwei weiteren Torpedobooten der Buini Klasse und den kleinen Torpedobooten N 212 und N 213 im Schlepp noch im Roten Meer Nach Uberlegungen entschied die russische Marinefuhrung den Verband aus dem Indischen Ozean wieder abzuziehen der dann am 18 Februar den Ruckmarsch antrat Als eines der ersten Schiffe passierte die Aurora am 29 Februar wieder den Sueskanal funf Tage vor der Osljabja Am 24 April lief der Verband unter Wirenius geschlossen mit dem Linienschiff beiden Kreuzern zwei Transportern und elf Torpedobooten wieder in Sankt Petersburg ein und hatte einen weiteren Weg als bis nach Ostasien zuruckgelegt Alle Schiffe wurden dem im Herbst nach Ostasien auslaufenden 2 Pazifikgeschwader erneut zugeteilt Als im Oktober 1904 das 2 Pazifikgeschwader unter Admiral Sinowi Petrowitsch Roschestwenski die Reise zum in Port Arthur blockierten Geschwader antrat gehorte die Aurora zur 1 Kreuzerdivision des Konteradmirals Oskar Enkwist zusammen mit der Oleg der Dmitri Donskoi und der Wladimir Monomach Bereits in der Nordsee kam es zum Doggerbank Zwischenfall bei dem die russische Flotte verschiedene Fischerboote und eigene Schiffe beschoss An Bord der Aurora die von einigen Geschossen getroffen wurde starb der Schiffspriester Das Geschwader setzte seinen Weg fort um das von den Japanern belagerte Port Arthur zu entsetzen Die Aurora umrundete mit dem Hauptteil der Flotte Afrika und lief dabei Dakar Gabon Baia dos Tigres Angola Luderitzbucht und Nosy Be Madagaskar an Dort blieb das Geschwader elf Wochen Vom 14 April 1905 bis zum 9 Mai hielt sich die russische Flotte noch in der Cam Ranh Bay in Franzosisch Indochina auf um Nachschub und Kohlen zu ubernehmen und das Eintreffen des Dritten Geschwaders unter Nikolai Iwanowitsch Nebogatow abzuwarten Russisch Japanischer Krieg Bearbeiten nbsp Mit Gefechtsschaden in ManilaNach der schon um die Jahreswende erfolgten Kapitulation von Port Arthur versuchte die Flotte nun nach Wladiwostok durchzubrechen wurde jedoch am 27 und 28 Mai 1905 in der Seeschlacht bei Tsushima nahezu vollstandig zerstort Nur wenige russische Schiffe konnten der Vernichtung entgehen In dieser Schlacht fielen 15 Besatzungsmitglieder des Schiffes darunter der Kommandant Kapitan Erster Klasse Jewgeni Jegorjew 83 weitere wurden verletzt Der Aurora gelang zusammen mit der Oleg unter Konteradmiral Enkwist und der Schemtschug die Flucht in den neutralen Hafen Manila wo die Schiffe sich auf Geheiss des Zaren internieren liessen Schulschiff bis 1914 Bearbeiten Nach dem Kriegsende 1906 kehrte das Schiff in die Ostsee zuruck und wurde als Schulschiff eingesetzt die Bordwaffen und Torpedorohre wurden demontiert Von 1907 bis 1914 nahm die Aurora an zivilen Expeditionen in die Ostsee das Mittelmeer und den Indischen Ozean teil So half die Besatzung des Kreuzers bei den Rettungsarbeiten nach dem Erdbeben von Messina 1908 Erster Weltkrieg und Oktoberrevolution Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde das Schiff mit einer starkeren Bewaffnung ausgestattet und in der Ostsee als Wachschiff und als Unterstutzungsschiff fur russische Infanterie eingesetzt Im Jahre 1916 wurde die Aurora nach Sankt Petersburg verlegt um eine grossere Reparatur durchzufuhren Ein Teil der Besatzung engagierte sich wahrend der Februarrevolution auf Seiten der Revolutionare und verteidigte auf Bitten Kerenskis das Winterpalais gegen General Kornilow 1 In der Nacht auf den 25 Oktoberjul 7 November 1917greg wurde die Aurora auf Befehl des Petrograder Militarrevolutionaren Komitees in die Nahe der Nikolai Brucke verholt um die reibungslose Verlegung von Abteilungen der Roten Garde von der Wassiljewski Insel ins Stadtzentrum von Sankt Petersburg zu gewahrleisten Am Abend des 25 Oktobers gab die Aurora mit einem Platzpatronenschuss aus der Bugkanone das Signal fur den Sturm auf das Winterpalais den Sitz der Provisorischen Regierung in Sankt Petersburg durch die Bolschewiki Der Sturm gilt als Beginn der russischen Oktoberrevolution Zwischenkriegszeit Bearbeiten nbsp In Swinemunde 1929Ab 1923 wurde sie wieder als Schulschiff der Baltischen Flotte eingesetzt Die Aurora besuchte mehrmals Ostseeanrainerstaaten darunter 1924 1925 1928 und 1930 Norwegen 1925 und 1928 Schweden sowie 1929 Deutschland Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden die Kanonen des Schiffes demontiert und zur Verteidigung Leningrads eingesetzt Am 30 September 1941 wurde die Aurora bei einem deutschen Luftangriff schwer beschadigt und sank im Hafen Nationaldenkmal BearbeitenSeit 1960 steht das Schiff per Gesetz unter Denkmalschutz Bereits am 20 Juli 1944 wurde die Aurora gehoben und von 1945 bis 1947 instand gesetzt Ab dem 17 November 1948 befand sich der Kreuzer auf dem ehrenvollen ewigen Liegeplatz am Ufer der Newa diente jedoch bis 1961 als Ausbildungsschiff der sowjetischen Nachimow Marineschule 1957 wurde auf dem Schiff eine Aussenstelle des zentralen sowjetischen Marinemuseums eroffnet In der Sowjetunion war die Aurora eine Art Nationalheiligtum im Sankt Petersburg von heute ist sie eine beliebte touristische Sehenswurdigkeit Seit 1956 haben mehr als 28 Millionen Gaste das Schiff besucht Von 1984 bis 1987 wurden umfangreiche Instandsetzungen durchgefuhrt Unter anderem wurde die Aussenhulle des Rumpfes unterhalb der Wasserlinie erneuert da die Originalsubstanz wegen starker Korrosionsschaden als irreparabel angesehen wurde Heute beherbergt die Aurora ein Marine und Seefahrtsmuseum weiterhin ist sie Veranstaltungsort von Zeremonien wie dem Gelobnis von Marinekadetten Am 21 September 2014 wurde die Aurora zu einer erneuten Restaurierung nach Kronstadt geschleppt In der Nacht vom 15 auf den 16 Juli 2016 kehrte sie nach erfolgreicher Restaurierung an ihren Liegeplatz vor der Kadettenakademie von Sankt Petersburg zuruck Auszeichnungen BearbeitenDas Schiff wurde am 2 November 1927 mit dem Rotbannerorden und am 22 Februar 1968 mit dem Orden der Oktoberrevolution ausgezeichnet Aurora nbsp Die Aurora bei Probefahrten 1903 nbsp 15 2 cm Bugkanone der Aurora mit Gedenkplakette 25 Oktober 1917 nbsp Nahaufnahme der Aurora an ihrem Liegeplatz vor der Kadettenakademie nbsp Zeichnung des Kreuzers nbsp Die Aurora als Motiv Ordenszeichen des Ordens der OktoberrevolutionLiteratur BearbeitenRoger Chesneau und Eugene M Kolesnik Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 Band 2 USA Japan und Russland Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 7637 5403 2 Schiffe Menschen Schicksale Russischer Kreuzer Aurora Zwischen Zarenadler und Sowjetstern Band 13 Woennaja enciklopedija auf russisch Band 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aurora Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien A W Skwortschow Die Kreuzer Pallada Diana und Aurora 2005 russisch W Krestaninow Kreuzer der kaiserlich russischen Marine 1856 1917 2003 russisch Beschreibung der Aurora auf russ Museumsseite englisch Informationen uber die Aurora englisch Fussnoten Bearbeiten Leo Trotzki Was Nun Schicksalsfragen des deutschen Proletariats 1932 VI Die Lehren der russischen Erfahrung marxists org abgerufen am 11 November 2012 Geschutzte Kreuzer der Pallada Klasse Pallada Diana Aurora 59 955386279722 30 337833166111 Koordinaten 59 57 19 4 N 30 20 16 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aurora Schiff 1903 amp oldid 234276181