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Die Mikasa japanisch 三笠 ist ein Schlachtschiff Einheitslinienschiff der Kaiserlich Japanischen Marine und war das Flaggschiff des Admirals Tōgō Heihachirō wahrend des Russisch Japanischen Krieges von 1904 1905 Sie wurde nach dem Berg Mikasa in der Stadt Nara benannt und ist heute das letzte erhaltene Schlachtschiff aus der Vor Dreadnought Ara Mikasa SchiffsdatenFlagge Japan JapanSchiffstyp EinheitslinienschiffKlasse EinzelschiffEigner Kaiserlich Japanische MarineBauwerft Vickers Barrow in FurnessBaukosten 880 000 Pfund SterlingBestellung 26 September 1898Kiellegung 24 Januar 1899Stapellauf 8 November 1900Indienststellung 1 Marz 1902Ausserdienststellung 20 September 1923Verbleib Museumsschiff in YokosukaSchiffsmasse und BesatzungLange 131 7 m Lua 126 m KWL 122 m Lpp Breite 23 23 mTiefgang max 8 28 mVerdrangung 15 380 t Besatzung 860 MannMaschinenanlageMaschine 25 Belleville Wasserrohrkessel2 3 Zyl VerbunddampfmaschineMaschinen leistung 15 000 PS 11 032 kW Hochst geschwindigkeit 18 25 kn 34 km h Propeller 2Bewaffnung4 305 mm L 40 Typ 41 14 152 mm L 40 Typ 41 20 Sk 76 mm L 40 Typ 41 8 Sk 47 mm L 40 4 Torpedorohr 457 mmPanzerungGurtel 102 229 mm Schotten 152 304 mm Deck 51 mm Barbetten 203 356 mm Turme 50 152 mm Kasematten 152 mm Kommandoturm 356 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Russisch Japanischer Krieg 1 2 Angriff auf Port Arthur 1 3 Seeschlacht im Gelben Meer 1 4 Tsushima 1 5 Nachkriegszeit 2 Technik 2 1 Schiffsmasse 2 2 Antrieb 2 3 Bewaffnung 2 4 Panzerung 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Mikasa benannt nach dem Berg Mikasa in der Prafektur Nara 1 wurde am 24 Januar 1899 in Barrow in Furness auf Kiel gelegt am 8 November 1900 vom Stapel gelassen und am 1 Marz 1902 fertiggestellt 2 Das Schiff verliess Grossbritannien am 13 Marz und traf am 18 Mai in Yokosuka ein 3 Russisch Japanischer Krieg Bearbeiten Hauptartikel Russisch Japanischer Krieg Zu Beginn des Russisch Japanischen Krieges wurde die Mikasa unter dem Kommando von Kapitan Hikojirō Ijichi der Ersten Division der Ersten Flotte zugeteilt Angriff auf Port Arthur Bearbeiten Hauptartikel Seeschlacht vor Port Arthur In der Nacht zum 9 Februar 1904 griffen zehn Zerstorer den russischen Marinestutzpunkt Port Arthur an in dem sich Teile der russischen Pazifikflotte befanden Nachdem die Mikasa um 11 10 Uhr Port Arthur erreicht hatte eroffneten mehrere Kustenbatterien das Feuer auf das Schiff Admiral Togo entschied sich dafur gleichzeitig die Kustenbatterien und die russische Flotte anzugreifen Die Mikasa anderte ihren Kurs nach Backbord und steuerte auf das russische Geschwader zu wobei die 305 mm Geschutze die Kustenbatterien bestrichen wahrend die 152 mm Kanonen auf die russischen Schiffe feuerten Dabei wurde die Mikasa von zwei 254 mm Granaten getroffen Um 12 20 Uhr erkannte Togo dass er nicht gleichzeitig gegen die Flotte und die Kustenbatterien ankampfen konnte und drehte nach Suden ab 4 Seeschlacht im Gelben Meer Bearbeiten Hauptartikel Seeschlacht im Gelben Meer 1904 Nachdem die japanische 3 Armee Anfang August die ausseren Verteidigungsanlagen von Port Arthur erreicht hatte beschloss Admiral Withoft einen Ausbruch zu wagen Um 12 25 Uhr sichteten die beiden Schlachtflotten einander sudlich von Encounter Rock in einer Entfernung von etwa 19 km Kurz nach 13 00 Uhr eroffnete die Mikasa das Feuer auf die herannahenden Zessarewitsch und Retwizan aus einer Entfernung von 13 km Beide erwiderten das Feuer aber die Entfernung war zu gross und keine der beiden Seiten erzielte einen Treffer Um 13 25 Uhr befand sich die Mikasa zusammen mit dem Rest von Togos Division nun auf annahernd parallelem Kurs zu Withofts Geschwader Die Japaner eroffneten erneut das Feuer in Richtung der Zsarewitsch und der Retwizan die das Feuer erwiderten Dabei wurde die Mikasa zwischen 13 33 Uhr und 13 37 Uhr zweimal getroffen wodurch ihr Funk ausgeschaltet und der Grossmast beschadigt wurde Um 17 35 Uhr hatte sich die Mikasa bis auf 8 km an die Poltawa angenahert und eroffnete das Feuer auf sie Um 18 00 Uhr wurde der hintere Geschutzturm der Mikasa zweimal getroffen Um 18 30 Uhr hatte sich die Entfernung auf 7 km verringert und die Mikasa feuerte auf die Zessarewitsch wahrend sie von der Sewastopol und der Retwizan getroffen wurde Kurz vor Sonnenuntergang war die Mikasa so schwer beschadigt dass Admiral Togo die Schlacht abbrach 5 Tsushima Bearbeiten Hauptartikel Seeschlacht bei Tsushima Am fruhen Morgen des 27 Mai wurde die russische Flotte unter dem Kommando von Vizeadmiral Roschestwenski bei der Anfahrt auf die Koreastrasse gesichtet Nachdem Amiral Togo informiert worden war verliess die Mikasa zusammen mit der 1 Flotte gegen 6 30 Uhr die Chinhae Bucht und den Kadŏk Kanal auf ostlichem Kurs Um 13 30 Uhr wurden die Japaner gesichtet und gegen 14 05 Uhr eroffnete die Knjas Suworow das Feuer auf die Mikasa was diese kurz darauf erwiderte Um 14 10 Uhr feuerte die Mikasa aus einer Entfernung von 6 800 Metern auf die Osljabja Obwohl die Mikasa zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als funfzehnmal getroffen worden war zeigte sie keine sichtbaren Anzeichen von Schaden Gegen 15 00 Uhr erhielt die Knjas Suworow einen Treffer der die Steuerung blockierte sodass das Schiff aus der Formation fiel wodurch der Rest der Flotte durcheinander geriet Im weiteren Verlauf der Schlacht konzentrierte die Mikasa ihr Feuer auf die Borodino und die Imperator Alexander III bevor sie gegen 19 30 Uhr das Feuer einstellte 6 Nachkriegszeit Bearbeiten Eine Woche nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Portsmouth am 5 September der das Ende des Russisch Japanischen Krieges darstellte sank die Mikasa nach einer Munitionsexplosion am 12 September 1905 im Hafen der Stadt Sasebo Durch die Explosion wurde das Schiff schwer beschadigt und 339 Mann der 935 Mann zahlenden Besatzung wurden getotet Weitere 343 Mann wurden verletzt 7 Das Schiff wurde spater aus dem elf Meter tiefen Hafenbecken geborgen 1907 wieder in Dienst gestellt und bis 1921 als Kustenverteidigungsschiff eingesetzt Durch die Entwicklung neuerer Kriegsschiffe verlor es jedoch schnell an Bedeutung und wurde schliesslich 1921 ausser Dienst gestellt Im Jahre 1923 wurde die Mikasa in Yokosuka als Museumsschiff ausgestellt und war bis 1945 Ziel vieler Besucher Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten die amerikanischen Besatzer das Schiff und demontierten jegliche Bewaffnung Es befand sich in der Folgezeit in einem ausserst schlechten Zustand 1948 erhielt der Burgermeister der Stadt Yokosuka das Schiff zuruck ein Verein zur Denkmalpflege kummerte sich fortan um das Schiff Die USA unterstutzte die Sanierung finanziell unter der direkten Mitwirkung von Admiral Chester W Nimitz Die Restaurierung die das Schiff unter Zuhilfenahme von Originalplanen von Vickers auf den Zustand von 1902 brachte wurde am 27 Mai 1961 beendet und hatte bis dahin 180 Millionen Yen gekostet 8 Technik BearbeitenSchiffsmasse Bearbeiten nbsp Linienschiff Mikasa in Jane sDas Schiff hatte eine Gesamtlange von 131 50 m A 1 eine Lange zwischen den Loten von 122 m und eine Kielwasserlinie von 126 m Die Mikasa hatte eine Breite von 23 m und einen Tiefgang von 8 10 m Die Verdrangung lag zwischen 15 382 t und 15 422 t 2 9 Antrieb Bearbeiten Die Mikasa war mit zwei Dreizylinder Verbunddampfmaschinen ausgestattet die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 15 000 ihp 11 032 kW entwickelten mit der sie eine Hochstgeschwindigkeit von 18 Knoten 33 km h erreichte Der Dampf wurde von 25 Belleville Wasserrohrkesseln geliefert Das Schiff konnte maximal 1 545 t Kohle mitfuhren was ihm bei 10 Knoten 19 km h eine Reichweite von 9 000 Seemeilen 17 000 km ermoglichte Die Besatzung des Schiffes bestand aus 830 Offizieren und Mannschaft 2 Bewaffnung Bearbeiten Die Hauptbewaffnung bestand aus vier 305 mm Kanonen in zwei Geschutzturmen vor und hinter den Aufbauten Die Kanonen waren auf Lafetten mit einem Seitenrichtbereich von 150 bis 150 Grad montiert Die Kanonen selbst wogen 50 t und hatten bei einer maximalen Elevation von 15 und einer Mundungsgeschwindigkeit von 732 m s eine Reichweite von 13 700 m Sie verschossen 386 kg schwere Granaten mit einer Kadenz von etwa 1 Schuss pro Minute 10 Die Sekundarbewaffnung bestand aus vierzehn 152 mm Geschutzen in Kasematten entlang der Schiffsseiten jeweils sieben an Steuer und Backbord Zur Abwehr gegen Torpedoboote war das Schiff mit zwanzig 76 mm und sechzehn 47 mm Schnellfeuergeschutzen ausgestattet Ausserdem hatte die Mikasa vier 457 mm Unterwassertorpedorohre installiert zwei auf jeder Breitseite 2 11 Panzerung Bearbeiten Die Mikasa hatte einen Panzergurtel aus Krupp Zementstahl Mittschiffs war er 229 mm dick und verjungte sich an seinen Enden auf 102 mm Uber dem Hauptpanzergurtel verlief ein weiterer Plankengang der sich von der vorderen bis zur hinteren Barbette erstreckte Die Barbetten selbst waren zwischen 203 und 356 mm dick Die Kasematten der 152 mm Geschutze waren 51 bis 152 mm und die Deckspanzerung 51 bis 76 mm dick Der vordere Kommandoturm war rundherum mit 356 mm Panzerung geschutzt und der hintere mit 102 mm Panzerung 2 Literatur BearbeitenChristopher Howe The origins of Japanese trade supremacy Development and Technology in Asia from 1540 to the Pacific War ISBN 0 226 35485 7 R A Burt Japanese Battleships 1897 1945 Seaforth Publishing Barnsley 2015 ISBN 978 1 84832 234 9 englisch N J M Campbell The Battle of Tsu Shima In Anthony Preston Hrsg Warship Band II Conway Maritime Press London 1978 ISBN 0 87021 976 6 englisch David C Evans und Mark R Peattie Kaigun Strategy Tactics and Technology in the Imperial Japanese Navy 1887 1941 Naval Institute Press Annapolis 1979 ISBN 0 87021 192 7 englisch Robert Forczyk Russian Battleship Vs Japanese Battleship Yellow Sea 1904 05 Osprey Oxford 2009 ISBN 978 1 84603 330 8 englisch Hansgeorg Jentschura Dieter Jung Peter Mickel Warships of the Imperial Japanese Navy 1869 1945 US Naval Institute Press Annapolis 1977 ISBN 0 87021 893 X englisch Geoffrey Jukes The Russo Japanese War 1904 1905 Osprey Oxford 2002 ISBN 1 84176 446 9 englisch John Roberts The battleship Dreadnought Conway Maritime Press London 2001 ISBN 0 85177 895 X englisch Paul H Silverstone Directory of the World s Capital Ships Hippocrene Books New York 1984 ISBN 0 88254 979 0 englisch A J Watts Japan In Robert Gardiner Hrsg Conway s All the World s Fighting Ships 1860 1905 Conway Maritime Press Annapolis Maryland 1979 ISBN 0 8317 0302 4 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mikasa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildergalerie zur Mikasa Memento vom 23 April 2007 im Internet Archive Anmerkungen Bearbeiten Watts gibt die Gesamtlange hier mit 131 70 m an wahrend Silverstone 129 60 angibtEinzelnachweise Bearbeiten Silverstone Directory of the world s capital ships Hippocrene Books New York 1984 S 334 a b c d e Watts Japan In Conway s all the world s fighting ships 1860 1905 Conway Maritime Press Annapolis 1979 S 222 Naval amp Military intelligence In https nl sub uni goettingen de The Times 14 Marz 1902 abgerufen am 3 Mai 2023 Forczyk Russian Battleship Vs Japanese Battleship Yellow Sea 1904 05 Osprey Oxford 2009 S 41ff Forczyk S 48ff Evans Peattie Kaigun Naval Institute Press Annapolis 1979 S 119ff Zum Untergang der Mikasa Berliner Tageblatt 26 Marz 2021 Edan Corkill How The Japan Times saved a foundering battleship twice In Japan Times 18 Dezember 2011 abgerufen am 14 Dezember 2022 Silverstone S 310 30 5 cm L 40 41 Abgerufen am 12 Dezember 2022 Preston Battleships of World War I S 189 35 285 139 67416666667 Koordinaten 35 17 6 N 139 40 27 O Einheitslinienschiffe der Kaiserlich Japanischen Marine Fuji Klasse Fuji Yashima Shikishima Klasse Shikishima Hatsuse Asahi Mikasa Katori Klasse Katori Kashima Satsuma Klasse Satsuma Aki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mikasa Schiff amp oldid 234809254