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Die SMS Prinzregent Luitpold benannt nach dem Prinzregenten Luitpold von Bayern 1821 1912 war ein Grosslinienschiff der Kaiser Klasse der deutschen Kaiserlichen Marine SMS Prinzregent Luitpold SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp GrosslinienschiffKlasse Kaiser KlasseBauwerft Germaniawerft KielBaunummer 167Baukosten 46 374 000 MarkStapellauf 17 Februar 1912Indienststellung 19 August 1913Verbleib Am 21 Juni 1919 in Scapa Flow selbstversenktSchiffsmasse und BesatzungLange 172 4 m Lua 171 8 m KWL Breite 29 0 mTiefgang max 9 1 mVerdrangung Konstruktion 24 724 tMaximal 27 000 t Besatzung 1 084 bis 1 178 MannMaschinenanlageMaschine 14 Marinekessel2 Satz Parsons Turbinen1 6 Zyl Diesel geplant Maschinen leistung 38 751 PS 28 501 kW Hochst geschwindigkeit 21 7 kn 40 km h Propeller 2 dreiflugelig 4 0 m1 dreiflugelig 3 75 m geplant Bewaffnung10 30 5 cm L 50 Sk 860 Schuss 14 15 cm L 45 Sk 2 240 Schuss 12 8 8 cm L 45 Sk davon 4 Flak 2 800 Schuss 5 Torpedorohr 50 cm 4 Seiten 1 Bug unter Wasser 19 Schuss PanzerungWasserlinie 120 350 mm Deck 60 100 mm Torpedoschott 40 mm Turme 110 300 mm Kasematten 170 mm vorderer Leitstand 150 400 mm achterer Leitstand 50 200 mmGebaut bei der Germaniawerft in Kiel Bau Nr 167 wurde sie im August 1913 in Dienst gestellt 1918 in Scapa Flow interniert und am 21 Juni 1919 dort selbstversenkt 1931 wurde das Wrack gehoben und 1933 verschrottet Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Geschichte 2 1 Einsatze 2 2 Meuterei von 1917 3 Verbleib 4 Kommandanten 5 Bekannte Besatzungsangehorige 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 FussnotenTechnik Bearbeiten nbsp Prinzregent Luitpold vor dem Ersten WeltkriegDie Prinzregent Luitpold war das letzte in Dienst gestellte Schiff von insgesamt funf Einheiten der von 1907 bis 1909 entwickelten Schlachtschiffe der Kaiser Klasse Gegenuber ihren Schwesterschiffen wies die Prinzregent Luitpold jedoch eine Besonderheit auf Basierend auf einer 1909 erstellten Studie des Reichsmarineamts sollte sie auf Anordnung von Grossadmiral von Tirpitz mit einem doppeltwirkenden Dieselmotor anstelle des damals ublichen auf die Mittelwelle wirkenden Turbinenantriebs ausgerustet werden Vorgesehen war ein 6 Zylinder Zweitakt Dieselmotor mit 12 000 PS von MAN Nurnberg SN 1200 6 der alleine dem Schiff eine Marschgeschwindigkeit von 12 0 kn ermoglicht hatte Der von der Germaniawerft gebaute Motor gleicher Leistung war fur die Mittelwelle des Linienschiffes Kronprinz spater dann fur Ersatz Kaiser Friedrich III bestimmt wobei dessen Fertigstellung 1917 gestoppt wurde Vom Dieselmotor versprach man sich in der Theorie eine schnellere Einsatzbereitschaft weil kein Dampfdruck mehr vor dem Auslaufen erzeugt werden muss einen kleineren Treibstoffverbrauch und damit eine grossere Reichweite weniger Maschinenpersonal eine verringerte Rauchabgabe einen kleineren Gesamtraumbedarf durch die wegfallenden Kessel niedrigere Herstellungs und Personalkosten sowie einen technischen und damit strategischen Vorsprung gegenuber anderen NationenNachteilig waren dagegen der geringere Wirkungsgrad als Dampfturbinen die grosse Bauhohe der Motoren was ungunstige Decksdurchbruche erforderlich gemacht hatte mehr Vibrationen als bei einer Turbinenanlage und mogliche logistische Probleme durch die unterschiedlichen BrennstoffeBei der Indienststellung der Prinzregent Luitpold war der von MAN entwickelte Motor noch nicht zuverlassig einsatzbereit Folglich konnte der Motor nicht eingebaut werden und der dafur vorgesehene Maschinen und Kesselraum blieb wahrend der gesamten Betriebszeit der Prinzregent Luitpold leer Deswegen wurden auch die mittlere Antriebswelle und die Schiffsschraube nicht eingebaut Der letztlich verbaute Antrieb der Prinzregent Luitpold bestand deshalb nur aus zwei Satzen Parsons Turbinen samt zugehorigen Getrieben und 14 Wasserrohrkesseln anstatt 16 bei den Schwesterschiffen Wegen der fehlenden Antriebsleistung des mittleren Motors war die Prinzregent Luitpold das langsamste Schiff ihrer Klasse Man schaffte es aber durch grossere Schrauben auf den beiden ausseren Wellen dieses Manko zu minimieren 4 0 m Durchmesser gegenuber 3 75 m bei den Schwesterschiffen Erst gegen Ende 1917 wurden die Dieselmotoren zuverlassig betriebsfahig kamen damit jedoch zu spat um noch eingebaut zu werden Die verzogerte Motorenentwicklung hatte auch Auswirkungen auf die Konstruktion der nachfolgenden Konig Klasse Auch hierfur waren zunachst zusatzliche Dieselmotoren vorgesehen tatsachlich konnten grossere Schiffsdiesel aber erst sehr viel spater bei den Panzerschiffen der Deutschland Klasse eingesetzt werden Geschichte BearbeitenEinsatze Bearbeiten Nach Indienststellung war die Prinzregent Luitpold im Flottendienst der Hochseeflotte eingesetzt Bis 1917 war sie Geschwaderflaggschiff im III Geschwader ab 14 Marz 1917 wurde sie von der Friedrich der Grosse abgelost die ihrerseits als Flottenflaggschiff wiederum von der Baden abgelost worden war 1916 nahm sie wie alle Schiffe ihrer Klasse ausser SMS Konig Albert an der Skagerrakschlacht teil Sie blieb dort unbeschadigt erhielt auch im weiteren Kriegsverlauf keine Gefechtsschaden und erlitt damit auch keine Personalverluste Meuterei von 1917 Bearbeiten Hauptartikel Marineunruhen im Sommer 1917 Anfang August 1917 kam es auf Grund mangelhafter Versorgung der Mannschaftsdienstgrade sowie durch schlechte und teilweise schikanose Menschenfuhrung durch das Offizierskorps zu Gehorsamsverweigerung und Meuterei auf der Prinzregent Luitpold und dem Schwesterschiff Friedrich der Grosse Nach deren Niederschlagung wurden funf Beteiligte zum Tode verurteilt und zwei von ihnen Max Reichpietsch und Albin Kobis hingerichtet wahrend die anderen begnadigt wurden 1 Verbleib BearbeitenNach dem Waffenstillstand im November 1918 wurde die Prinzregent Luitpold mit dem grossten Teil der Hochseeflotte in Scapa Flow interniert Am 21 Juni 1919 wurde sie dort selbstversenkt da laut Beschluss der Siegermachte die internierten Schiffe nicht wieder freigegeben werden sollten Im Jahr 1931 wurde sie gehoben und 1933 im schottischen Rosyth abgewrackt Kommandanten BearbeitenAugust 1913 bis Februar 1917 Kapitan zur See Karl HeuserFebruar 1917 bis Dezember 1918 Kapitan zur See Karl von HornhardtDezember 1918 bis Juni 1919 Kapitanleutnant Jobst von ReicheBekannte Besatzungsangehorige BearbeitenWalter Lohmann 1878 1930 wahrend des Ersten Weltkriegs als I Artillerieoffizier an Bord ab 1920 Leiter der Seetransportabteilung im Allgemeinen Marineamt des Reichswehrministeriums Gerhard Wagner 1898 1987 war von 1961 bis 1962 als Konteradmiral Commander Naval Forces Baltic Approaches COMNAVBALTAP Siehe auch BearbeitenDieselmotoren fur die Kaiserliche MarineLiteratur BearbeitenBreyer Siegfried Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 J F Lehmanns Verlag Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2 Breyer Siegfried Die Schlachtschiffe der Kaiser Klasse Marine Arsenal Band 25 Podzun Pallas Verlag GmbH Friedberg ISBN 3 7909 0492 9 Groner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 49 f Koop Gerhard Klaus Peter Schmolke Die Linienschiffe der Nassau bis Konig Klasse Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1999 ISBN 3 7637 5995 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SMS Prinzregent Luitpold Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos der SMS Prinzregent Luitpold Chronologische Listen der Kommandanten deutscher Grosskampfschiffe englisch The Propulsion of SMS Prinzregent Luitpold englisch Bild vom Dieselmotor SN 1200 6 im Aufbau in https hochhaus schiffsbetrieb jimdo com neu die latte kapitel 4 Fussnoten Bearbeiten Widerstand auf Strassenschildern 1 Reichpietschufer Max ReichpietschLinienschiffe der Kaiser Klasse von 1911 SMS Kaiser SMS Friedrich der Grosse SMS Kaiserin SMS Prinzregent Luitpold SMS Konig AlbertListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Prinzregent Luitpold amp oldid 224366498