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Unternehmen Albion war eine amphibische Landungsunternehmung des Deutschen Reiches im Rahmen des Ersten Weltkrieges die gemeinsam von Heer und Marine im September und Oktober 1917 zur Besetzung der baltischen Inseln Saaremaa Osel Hiiumaa Dago und Muhu Moon durchgefuhrt wurde Die drei Inseln waren Teil des Russischen Reiches und beherrschten strategisch die mittlere und nordliche Ostsee Unternehmen AlbionTeil von Erster Weltkrieg Seekrieg SMS Grosser Kurfurst daruber das Marineluftschiff SL8Datum September bis Oktober 1917Ort OstseeAusgang Deutscher SiegTerritoriale Anderungen Baltische InselnKonfliktparteienDeutsches Reich Deutsches Reich Russisches Kaiserreich 1914 RusslandBefehlshaberDeutsches Reich Oskar von HutierDeutsches Reich Hugo von KathenDeutsches Reich Ludwig von EstorffDeutsches Reich Ehrhard Schmidt Russisches Kaiserreich 1914 Michail Bachirew Russisches Kaiserreich 1914 Juri Karlowitsch Stark Russisches Kaiserreich 1914 Fjodor Matwejewitsch Iwanow Russisches Kaiserreich 1914 Dmitri Alexandrowitsch SweschnikowTruppenstarke1 Schlachtkreuzer 10 Schlachtschiffe 9 Kleine Kreuzer 1 Minenkreuzer 50 Torpedoboote 6 U Boote19 Transportschiffe24 500 Soldaten 8500 Pferde 2400 Fahrzeuge 150 Maschinengewehre 54 Geschutze 12 Minenwerfer und Munition 2 Linienschiffe 2 Panzerkreuzer 1 Geschutzter Kreuzer 3 Kanonenboote 21 Zerstorer 3 britische U Booteetwa 24 000 SoldatenVerluste1 Torpedoboot 7 Minensucher 9 Trawler und kleinere Fahrzeuge zahlreiche durch Minen beschadigte Schiffe 156 Tote davon 4 Offiziere und 60 Verwundete Marine 54 Tote davon 4 Offiziere und 141 Verwundete davon 6 Offiziere Heer 1 Linienschiff 1 Zerstorer 1 U Boot 20 130 Gefangene unbekannte Anzahl Tote und Verwundete141 Geschutze 47 schwere 130 Maschinengewehre 2000 Pferde 2 Panzerwagen 10 FlugzeugeOstfrontBedeutende Militaroperationen an derOstfront 1914 1918 1914Ostpreussische Operation Stalluponen Gumbinnen Tannenberg Masurische Seen Galizien Krasnik Komarow Gnila Lipa Lemberg Rawa Ruska Przemysl Weichsel Krakau Lodz Limanowa Lapanow Karpaten1915Humin Masuren Zwinin Przasnysz Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Grosser Ruckzug Nowogeorgiewsk Rowno Swenziany Offensive1916Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive1917Aa Kerenski Offensive Zborow Tarnopol Offensive Riga Unternehmen Albion1918Operation Faustschlag Krim Seekrieg in der Ostsee 1914 1918 Gotland Rigaer Bucht Unternehmen Albion Moonsund Eismarsch der Baltischen Flotte Aland Unternehmen Schlussstein Tagga Bucht estn Tagalaht auf Saaremaa Osel Ort der deutschen Landungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Inseln 3 Planung 4 Die deutschen Streitkrafte 4 1 Heereseinheiten 4 2 Seestreitkrafte 4 3 Luftstreitkrafte 5 Die russischen Streitkrafte 5 1 Heereseinheiten und Kustenartillerie 5 2 Seestreitkrafte 6 Die Vorbereitung 6 1 Russische Verteidigungsplanung 7 Anfangsphase der Unternehmung 7 1 Anmarsch 7 2 Beginn der Landung 7 3 Gefechte an der Nordkuste Osels 7 4 Reaktion des russischen Oberkommandos 7 5 Lage am Abend des 12 Oktober 7 6 Beginn russischer Gegenmassnahmen 7 7 Lage am Abend des 13 Oktober 8 Die Eroberung von Osel und die Gefechte in der Irben Strasse und im Kassar Wiek 8 1 Vormarsch gegen Moon und den Kassar Wiek 8 2 Angriff gegen Zerel und die Irben Strasse 8 3 Lage am Abend des 14 Oktober 8 4 Kampfe um die Halbinsel Sworbe 8 5 Endphase der Gefechte um Osel 8 6 Lage am Abend des 15 Oktober 9 Vorbereitungen zur Landung auf Moon und Dago 9 1 Das III Geschwader durchquert die Irben Strasse 9 2 Vormarsch des III Geschwaders zum Moonsund 9 3 Lage am Abend des 16 Oktober 10 Die Schlacht im Moonsund 10 1 Angriff auf Moon 10 2 Weiterer Landungsversuch auf Dago 10 3 Lage am Abend des 17 Oktober 11 Die Einnahme von Dago und Moon 11 1 Lage am Abend des 18 Oktober 12 Ruckzug der Russen aus dem Moonsund 13 Endphase der Unternehmung 14 Nachspiel und Auswirkungen 15 Nachwirkungen 16 Trivia 17 Siehe auch 18 Literatur 19 Weblinks 20 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Seekrieg in der Ostsee war bislang eher unspektakular verlaufen Die kaiserlich russische Marine befand sich unmittelbar vor Kriegsausbruch noch im ersten Stadium eines Neuaufbaus nachdem das Zarenreich im verlorenen Russisch Japanischen Krieg fast seine gesamte Ostsee und Pazifikflotte eingebusst hatte Die wenigen verbliebenen Einheiten waren meist klein oder veraltet die russischen Seestreitkrafte im Baltikum damit sehr schwach Zudem war auch die Defensivstellung des Finnischen Meerbusen zum Schutz der Hauptstadt St Petersburg die Seefestung Imperator Peter der Grosse nur in Teilen fertiggestellt Ihr ausserster westlicher Verteidigungsgurtel bezog sowohl die baltischen Inseln als auch die Aland Inseln mit ein Die deutsche Kaiserliche Marine schien dagegen aus dem Vollen schopfen zu konnen jedoch lag der strategische Schwerpunkt der Operationen ganz klar in der Nordsee wo die Ubermacht der britischen Royal Navy drohte Deshalb standen dem Oberbefehlshaber der Ostseestreitkrafte OdO Grossadmiral Prinz Heinrich von Preussen nur relativ wenige und meist veraltete Einheiten zur Verfugung in der Hauptsache altere Linienschiffe Panzerkreuzer und Kleine Kreuzer sowie Torpedoboote Die beiderseitige Schwache sowie die Unmoglichkeit der Seefahrt wahrend des Eisgangs der Wintermonate bestimmte die Strategie beide Seiten unternahmen nur kurze Vorstosse ins gegnerische Gebiet und Gefechte zwischen sich zufallig begegnenden Kampfgruppen endeten meist unentschieden Die Russen erbeuteten jedoch bereits zu Kriegsbeginn das Codebuch der deutschen Seestreitkrafte was sowohl ihnen als auch den Briten die Entschlusselung deutscher Funkspruche gestattete Die Russen insbesondere nutzten ihre im letzten Krieg erworbene Erfahrung mit Seeminen und durchsetzten die flache Ostsee mit ausgedehnten Minenfeldern Die Deutschen hatten sich ebenfalls fur den Minenkrieg eingerichtet und taten es ihnen nach so dass die Ostsee ein ausnehmend gefahrliches Gewasser wurde Beide Seiten versuchten sich auch in U Boot Hinterhalten Entscheidenden Einfluss auf die Seekriegsfuhrung hatte die Lage an Land Die Deutschen ruckten im Verlauf des Krieges unaufhaltsam entlang der Ostseekuste vor und eroberten nach und nach die russischen Flottenstutzpunkte im Baltikum so dass der Aktionsradius der russischen Schiffe immer weiter schrumpfte Bald schon konzentrierten sich die Gefechte auf den Rigaer Meerbusen wo die Deutschen versuchten ihre angreifenden Truppen von See her zu unterstutzen und zu versorgen Die Russen trachteten danach dies zu verhindern und konzentrierten ihre Flotte in diesem Gebiet Starken Ruckhalt empfingen sie dabei auch von ihren Basen im Finnischen Meerbusen Hango Helsinki Reval und Kronstadt Die Inseln BearbeitenDie drei baltischen Inseln gehorten seit dem Grossen Nordischen Krieg zu Russland und waren dem Gouvernement Livland zugeordnet Das Land ist flach und mit Waldern und Mooren durchsetzt unterbrochen von zahlreichen Lichtungen und Rodungen auf denen Einzelhofe nicht weniger als 131 Herrenhauser des deutschbaltischen Adels und kleine Dorfer liegen Die mit Abstand grosste Siedlung war bereits damals Arensburg wo auch die Verwaltung ihren Sitz hatte Der grosste Teil der 50 000 bis 60 000 Personen zahlenden Bevolkerung die ihr Auskommen meist als Bauern und Fischer bestritten bestand aus Esten Verwaltung Oberschicht und Intelligenzija dagegen fast ausschliesslich aus Deutsch Balten und einigen Russen Wahrend des Verlaufs der Unternehmung verhielt sich die Bevolkerung abwartend und ergriff fur keine Seite Partei Planung BearbeitenIm Sommer 1917 waren die deutschen Heeresverbande bis kurz vor Riga vorgeruckt und die russischen Streitkrafte standen infolge revolutionarer Unruhen und immer weiter zunehmender Kriegsmudigkeit kurz vor der Auflosung Fur ein weiteres Vorgehen durch Estland und Lettland in Richtung Sankt Petersburg war es erforderlich zuerst die Estland und Lettland vorgelagerten Inseln Osel Dago und Moon zu erobern um die Flanke der vorruckenden Armeen vor russischen Angriffen von See her zu schutzen und die eigenen Truppen mit Hilfe der Flotte zu unterstutzen und uber den Seeweg zu versorgen Prinz Heinrich hatte bereits lange eine amphibische Operation gegen die drei Inseln gefordert um den russischen Operationsradius zu beschranken und die Versorgungsschifffahrt im Rigaer Meerbusen zu unterbinden war aber in den beiden vorangegangenen Jahren wegen der Schwache der ihm zur Verfugung stehenden Streitkrafte zugunsten ausgedehnter Minenoperationen davon abgeruckt Mit dem Vorrucken der Front in dieses Gebiet erhielt die Einnahme der Inseln eine noch grossere Bedeutung Russische Kustenbatterien und Minenfelder in der Irben Strasse zwischen der Sudspitze von Osel und dem lettischen Festland versperrten der deutschen Versorgungsschifffahrt den Weg in das Seegebiet und behinderten damit auch den Nachschub fur das Landheer Eine rasche Eroberung der Inseln sollte Russland zum Friedensschluss drangen um die dort gebundenen deutschen und osterreichisch ungarischen Verbande fur Offensiven im Westen freizumachen Neben diesen strategischen Erwagungen gab es jedoch noch andere Grunde fur die Unternehmung Zwischen Heer und Marine herrschte ein starkes Konkurrenzdenken und jede Teilstreitmacht trachtete danach ihr Ansehen beim Oberbefehlshaber Kaiser Wilhelm II zu steigern und die andere auszustechen Aus den Reihen des Heeres waren immer wieder Vorwurfe der Feigheit gegen die Marine lautgeworden die in der Nordsee einem ubermachtigen Gegner gegenuberstand und nach der Skagerrakschlacht zugunsten der U Boot Kriegsfuhrung nur noch sporadisch Unternehmungen unter Beteiligung ihrer Grosskampfschiffe durchfuhrte Bereits seit Mai 1917 sondierte der Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung OHL General der Infanterie Erich Ludendorff Moglichkeiten einer Beteiligung der Marine an Heeresoperationen gegen die Alandinseln Kronstadt oder Osel um nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten verstarkt Druck auf die russische Regierung auszuuben Die Alandinseln waren fur die OHL das vorrangige Ziel von dort aus wollte man Unternehmungen in der nordlichen und ostlichen Ostsee durchfuhren die Russland zum Friedensschluss bewegen sollten um den Zweifrontenkrieg zu beenden Der Admiralstab lehnte eine solche Operation zwar nicht rundweg ab ausserte jedoch Bedenken gegen eine fur ein solches Unternehmen erforderliche starke Konzentration von Seestreitkraften in der Ostsee die dann fur Operationen gegen Grossbritannien fehlen wurden Wenn uberhaupt eine solche Unternehmung in Frage kame dann nur gegen das naher gelegene Osel Das Heer begann daraufhin am 1 September 1917 den Ubergang uber die Duna und den Angriff gegen Riga ohne Unterstutzung der Marine der mit einem schnellen Erfolg endete Danach bezichtigte Ludendorff die Marine nicht nur der Feigheit sondern auch des mangelnden Offensivgeistes Der Admiralstab war nun bereit eine Unternehmung gegen die Alandinseln zu unterstutzen jedoch unter der Voraussetzung dass zunachst Osel besetzt werden musse Mit dem Angriff gegen die stark befestigten Inseln hoffte die Marine ihrerseits an Profil zu gewinnen und dem Vorwurf der Feigheit entgegenzuwirken und die Besatzungen der zunehmend in Untatigkeit verharrenden Grosskampfschiffe der Hochseeflotte bei denen es Anfang August 1917 bereits zu Gehorsamsverweigerungen gekommen war sollten mit einer sinnvollen Aufgabe beschaftigt werden Zudem konnte eine Operation gegen ein so stark gesichertes Ziel nicht ohne Unterstutzung von Heereseinheiten durchgefuhrt werden Die Oberste Heeresleitung stimmte dem Vorschlag des Admiralstabes zu und die Planung der Unternehmung konnte beginnen 1 Das Unternehmen das den Decknamen Albion erhielt sollte die bislang mit Abstand grosste amphibische Unternehmung deutscher Streitkrafte werden Beide Teilstreitkrafte hatten noch niemals bei einer so bedeutenden Unternehmung zusammengearbeitet und der Angriff auf ein so stark verteidigtes Ziel stellte enorme Anforderungen an die Einsatzplanung und die gegenseitige Unterstutzung Die Angriffsplanung von Heer und Marine berucksichtigte die Erfahrungen der letzten Jahre Durch die Schlacht von Gallipoli wusste man beispielsweise wie sehr es zum einen auf eine Seestreitmacht ankam die die umgebenden Gewasser beherrschte und zum anderen auf eine gute Koordination beider Teilstreitkrafte Der Entschluss zur Durchfuhrung der Unternehmung fiel am 11 September 1917 eine Woche nachdem die deutschen Truppen Riga genommen hatten Eine weitere Woche spater erteilte die Oberste Heeresleitung die endgultigen Einsatzbefehle und die benotigten Truppen und Schiffe begannen sich in Libau zu sammeln Die massgeblichen operativen Planungen auf deutscher Seite wurden vom Stab des Flottenkommandos unter Federfuhrung von Kapitan zur See Magnus von Levetzow konzipiert 2 Die deutschen Streitkrafte BearbeitenHeereseinheiten Bearbeiten Das Heer stellte fur die Landung die 42 Infanterie Division unter Generalleutnant Ludwig von Estorff zur Verfugung die aus dem Infanterie Regiment Graf Barfuss 4 Westfalisches Nr 17 dem 2 Lothringischen Infanterie Regiment Nr 131 dem 3 Unter Elsassischen Infanterie Regiment Nr 138 und den Artillerieregimentern Feldartillerie Regiment von Holtzendorff 1 Rheinisches Nr 8 sowie dem 1 Ober Elsassischen Feldartillerie Regiment Nr 15 bestand Ihr waren die selbstandige 2 Infanterie Radfahr Brigade das Reserve Infanterie Regiment Nr 255 sowie weitere Artillerie Fernmelde Pionier und Versorgungseinheiten beigegeben Sie alle unterstanden der deutschen 8 Armee General der Infanterie von Hutier das Kommando der Landungstruppen fuhrte der Kommandierende General des XXIII Reserve Korps General der Infanterie Hugo von Kathen Zusammen brachten es die eingesetzten Heereseinheiten auf etwa 24 500 Soldaten mit 8 500 Pferden 2 400 Fahrzeugen sowie 150 Maschinengewehren 54 Geschutzen und zwolf Minenwerfern nebst der dazugehorigen Munition Sie brachten Vorrate fur dreissig Tage mit Seestreitkrafte Bearbeiten Als Eskorte und zur Unterstutzung der Landungen wurde den Truppentransportern der Sonderverband Ostsee 3 zur Seite gestellt Dieser setzte sich aus den in der VI Aufklarungsgruppe zusammengefassten bereits bestehenden Ostseestreitkraften drei Kleinen Kreuzern und einem Minenkreuzer zusammen erweitert um die von der Hochseeflotte entliehenen III und IV Geschwader mit zehn modernen Grosslinienschiffen sowie die II Aufklarungsgruppe mit funf modernen Kleinen Kreuzern Dazu kamen einundvierzig Torpedoboote und Zerstorer mit dem neuen Kleinen Kreuzer Emden als Fuhrungsschiff sowie zahlreiche Minensuch und Raumboote Sechs deutsche U Boote waren ebenfalls in das Gebiet beordert worden Das Kommando fuhrte Vizeadmiral Ehrhard Schmidt Befehlshaber des I Geschwaders an Bord des Schlachtkreuzers Moltke der als Flaggschiff des Landungsverbandes diente Schmidt hatte bereits im August 1915 den Einbruch deutscher Seestreitkrafte in den Rigaer Meerbusen befehligt und war mit den lokalen Gegebenheiten vertraut Als Stabschef stand ihm Kapitan zur See von Levetzow zur Seite Neben den Schiffseinheiten beorderte die Marine auch einen Teil ihrer Luftschiffe in das Gebiet die fur Luftaufklarung sorgen und Bombenangriffe durchfuhren sollten Auch die I Torpedoflugzeugstaffel in Windau beteiligte sich an den Operationen und das Heer stellte ebenfalls zwei seiner Luftschiffe ab 4 Sonderverband Ostsee SMS Moltke Flaggschiff Vizeadmiral Schmidt III Geschwader Vizeadmiral Behncke SMS Konig Flaggschiff SMS Bayern SMS Grosser Kurfurst SMS Kronprinz SMS Markgraf IV Geschwader Vizeadmiral Souchon SMS Friedrich der Grosse Flaggschiff SMS Konig Albert SMS Kaiserin SMS Prinzregent Luitpold SMS Kaiser Aufklarungsstreitkrafte Konteradmiral Hopman Befehlshaber der Aufklarungsstreitkrafte in der ostlichen Ostsee II Aufklarungsgruppe Konteradmiral von Reuter SMS Konigsberg II Flaggschiff SMS Karlsruhe II SMS Nurnberg II SMS Frankfurt SMS Danzig VI Aufklarungsgruppe Konteradmiral Hopman Kolberg Flaggschiff Strassburg Augsburg dem Tender Blitz und NautilusTorpedoboote Emden Kommodore Heinrich I Fuhrer der Torpedoboote I FdT Flaggschiff II Flottille B 98 Korvettenkapitan Heinecke 3 Halb Flottille Kapitanleutnant Hans Kolbe G 101 Flaggschiff V 100 G 103 G 104 4 Halb Flottille Korvettenkapitan Rudolf Faulborn B 109 Flaggschiff B 97 B 110 B 111 B 112 VI Flottille V 69 Korvettenkapitan Werner Tillessen 11 Halb Flottille Korvettenkapitan Rudolf Lahs V 43 Flaggschiff V 44 V 45 V 46 S 50 12 Halb Flottille Korvettenkapitan Konrad Zander V 82 Flaggschiff S 61 S 63 S 64 V 74 VIII Flottille V 180 Korvettenkapitan Kurt Nieden 15 Halb Flottille Kapitanleutnant Vollheim V 183 Flaggschiff V 181 V 182 V 184 V 185 16 Halb Flottille Kapitanleutnant Stohwasser S 176 Flaggschiff G 174 S 178 S 179 V 186 X Flottille S 56 Korvettenkapitan Hundertmarck 19 Halb Flottille Kapitanleutnant Wilhelm Rebensberg T 170 Flaggschiff T 169 T 172 G 175 T 165 20 Halb Flottille Kapitanleutnant Freiherr Roeder von Diersburg V 78 Flaggschiff S 65 S 66 V 77 G 89 7 Halb Flottille Korvettenkapitan Graf von der Recke Vollmerstein T 154 Flaggschiff T 139 T 140 T 143 T 145 T 151 T 157 T 158 T 160 SM Gleitboot Oberleutnant zur See Peytsch eigenstandiges Kommando aber der 7 THFl angegliedert U Boote U Boot Flottille Kurland Kapitanleutnant Schott UC 56 UC 57 UC 58 UC 59 UC 60 UC 78Minenraumkrafte Sperrbrechergruppe Korvettenkapitan der Seewehr Simonsen Rio Pardo Lothar Schwaben Glatz II Minensuch Flottille A 62 Kapitanleutnant Doflein II 3 Minensuch Halbflottille Kapitanleutnant von der Marwitz T 136 Fuhrerboot M 67 M 68 M 75 M 76 M 77 T 59 T 65 T 68 T 82 T 85 II 4 Minensuch Halbflottille Kapitanleutnant Maxim von Zitzewitz T 104 Fuhrerboot T 53 T 54 T 55 T 56 T 60 T 61 T 62 T 66 T 67 T 69 II 8 Minensuch Halbflottille Kapitanleutnant Koellner M 64 Fuhrerboot M 11 M 31 M 32 M 39 A 35 I Minenraum Division Riga Kapitanleutnant Astheimer 11 Fahrzeuge Leichter Schuten oder Motorboote II Minenraum Division Korvettenkapitan August Altvater Tender Ammon 12 Fahrzeuge III Minenraum Division Kapitanleutnant Weidgen Tender Indianola 12 Fahrzeuge IV Minenraum Division Kapitanleutnant Kipke Tender Hochkamp Wachboot O2 10 Fahrzeuge Kustenschutzhalbflottille Ost Oberleutnant zur See der Reserve Rudolf Nordman 6 Fischdampfer Vorpostenhalbflottille West 3 Halbflottille der Torpedobootstreitkrafte Korvettenkapitan Goethe T 141 Fuhrerboot Hilfsschiffe Fiora und Primula 15 Motorboote U Jagdkrafte Such Flottille Ostsee Fregattenkapitan von Rosenberg T 144 Fuhrerboot 1 Such Halbflottille Kapitanleutnant der Reserve Sach T 142 Fuhrerboot A 28 A 30 A 32 32 bewaffnete Fischereifahrzeuge 2 Such Halbflottille Kapitanleutnant der Seewehr Wahlen T 130 Fuhrerboot A 27 A 29 A 31 24 bewaffnete Fischereifahrzeuge Netzsicherungsgruppe Ostsee Korvettenkapitan Kaulhausen Netzleger Burgfried Dampfer Eskimo Rossal 6 Schlepper und mehrere Leichter Vorpostenhalbflottille Ost Kapitanleutnant Harder 6 bewaffnete FischereifahrzeugeTross Verband Kapitan der Seewehr Sachse T 132 Verbindungsboot 4 Lazarettschiffe Imperator Kehrwieder Titania Viola 4 Munitionstransporter Verpflegungstransporter Castor Coburg Kohlenschiff Adeline Hugo Stinnes 3 1 Oltransporter 1 Wassertransporter Werkstattschiff Donau Kabelleger Alster Bojenleger Wilhelms Mellum 3 Motorboote Bergungsgruppe 4 Schlepper und Pumpenschiffe 7 Schlepper fur Landungszwecke darunter Netter Falkenstein Jagersburg Wilhelm Cords Stein Sturm 8 leichte Fahrzeuge 10 Leichter Blockschiffe City of Belfast City of CadizTruppentransporter Fregattenkapitan von Schlick 1 Sektion Fregattenkapitan Max Fischer Transporter Chemnitz Cassel Batavia Friedrichsruh 2 Sektion Kapitanleutnant Ernst Wather Transporter Oron Sangara Coralie Horlock Borderland 3 Sektion Fregattenkapitan Keller Transporter Scharnhorst Buenos Aires Frankfurt 4 Sektion Korvettenkapitan Gluer Transporter Bahia Castillo Giessen Schleswig Badenia Oswald Pionierschiff Altenburg Reserve Pionierschiffe Equity Corsica zusammen 19 Truppentransportschiffe mit insgesamt 153 664 BRT Luftstreitkrafte Bearbeiten Luftschiffe Korvettenkapitan Wendt L30 L37 LZ 113 LZ 120 SL8 SL20 Luftstreitkrafte des Sonderverbands Ostsee Kapitanleutnant Hermann Berthold 81 Wasserflugzeuge und 16 Flugzeuge von den Seefliegerstationen in Libau Windau und Angernsee I Torpedoflugzeugstaffel Leutnant zur See Max Stinsky Jagdstaffel der 8 Armee Leutnant Roth Marine Landjagdstaffel Reserve Leutnant der Reserve Wieland Flugzeugmutterschiff Santa Elena Oberleutnant zur See Holzapfel 4 WasserflugzeugeDie russischen Streitkrafte BearbeitenHeereseinheiten und Kustenartillerie Bearbeiten Die russische Fuhrung kannte die strategische Bedeutung der baltischen Inseln und hatte mit einem Landungsversuch gerechnet Zumindest in der Theorie waren sie auch recht gut geschutzt und dem Kommandeur der Garnison Kontreadmiral Dmitri Alexandrowitsch Sweschnikow stand allein auf Osel und Dago die 107 russische Infanteriedivision Brigadegeneral Fjodor Matwejewitsch Iwanow mit den drei Infanterieregimentern 425 Kargopolski 426 Powenetski und 427 Pudoschski zur Verfugung Ausserdem war der Division dort noch das zur 118 Infanteriedivision gehorende Infanterieregiment 472 Massalski sowie das Infanterieregiment 470 Dankowski und das Hauptquartier der 118 Infanteriedivision unterstellt Der Division waren zwei Feldartilleriebrigaden mit 96 Feldgeschutzen beigegeben Zusammen erreichten die vier Regimenter der 107 Division eine Sollstarke von 24 000 Mann die in gut befestigten Stellungen lagen und auf dem nahegelegenen Festland lagen weitere Einheiten die im Angriffsfall hinzugezogen werden konnten Allerdings war die tatsachliche Starke der Garnison geringer und die Moral der Truppen war durch die fortgesetzten Niederlagen zu Lande und die revolutionaren Unruhen stark beeintrachtigt Aus Aufzeichnungen und Korrespondenz der Offiziere geht jedoch hervor dass auch die offiziellen Zahlen womoglich weit uber dem tatsachlichen Bestand lagen Beispielsweise wird in einem Brief die Starke des 472 Infanterieregiments mit etwa 1440 statt 2435 Mann Sollstarke angegeben 5 Die Befehlsgewalt der Offiziere war durch die Einrichtung der zahlreichen Soldatenrate gehemmt welche ebenfalls Einfluss auf die Truppe nahmen und angesichts der sich verschlechternden Kriegslage oftmals als gefahrlich empfundene Massnahmen egal ob wichtig oder unwichtig ablehnten um das Leben der Mannschaften zu schonen 6 Angeblich waren Moral und Organisation des 472 Infanterieregiment so stark geschwacht dass sich Mannschaften und Offiziere an Plunderungen beteiligten was das russische Oberkommando dazu bewog das angeblich sogar in noch schlechterer Verfassung befindliche 470 Infanterieregiment auf dem Festland zu belassen 7 Ein starker Aktivposten war die Kustenartillerie denn der gesamte Archipel war seit Kriegsbeginn mit einer Vielzahl von Kustenbatterien befestigt worden die neben 48 Geschutzen uber 15 cm allein 25 Einheiten 7 5 cm Geschutze sowie zahlreiche kleinere Waffen aufboten Auf Osel standen acht Kustenbatterien an strategischen Punkten Dago verfugte uber vier weitere Schwerpunkte der Verteidigung waren die Sudspitze der Halbinsel Sworbe sowie die Nordspitze von Dago am Kap Lechtma Am Sudende Osels dem Kap Zerel waren gleich mehrere Batterien mit verschiedenen Bestreichungswinkeln und Kalibern eingerichtet worden um den Eingang der Irben Strasse abzudecken die zusammen 4 30 5 cm 4 13 cm und 4 12 cm umfassten Ahnlich stark armiert waren die Batterien am Kap Lechtma mit 4 30 5 cm und 4 12 cm die den Eingang zum Finnischen Meerbusen bewachten Die sudliche Mundung des Moonsundes wurde von drei schweren Batterien mit zusammen funf 25 cm und vier 15 2 cm Geschutzen geschutzt Dazu traten noch die ausgedehnten Minenfelder die insbesondere die Irben Strasse und den Moonsund versperrten und allein in der Irben Strasse mindestens 10 000 Minen umfassten Die Garnison hatte ausserdem das Wegenetz auf Osel stark verbessert und eine Reihe von festen Strassen angelegt die schnelle Truppenbewegungen gestatteten 8 Seestreitkrafte Bearbeiten Der Kriegsausbruch hatte die russische Flotte in einer Phase der Schwache getroffen Zwar waren nach dem verlorenen Krieg gegen Japan und der nachfolgenden Revolution von 1905 einige neue Schiffe fertiggestellt worden die aber nach dem Beginn der Dreadnought Ara veraltet waren Russland hatte auch darauf reagiert und die vier Dreadnoughts der Gangut Klasse in Bau gegeben die mittlerweile trotz Verzogerungen einsatzbereit waren Ausserdem lagen vier weitere Grosskampfschiffe der Borodino Klasse auf Stapel Der Bau neuer Schiffseinheiten war jedoch durch den Verlust der Stutzpunkte und Werften an der Ostseekuste stark behindert und vor dem Krieg in Deutschland bestellte Einheiten und Maschinen waren von der Kaiserlichen Marine beschlagnahmt worden Auch der gravierende Mangel an eigener Industrie behinderte im Zusammenwirken mit der Blockade Russlands durch die Mittelmachte den Schiffbau Ein weiteres Hindernis stellte die beginnende Revolution dar und der Misserfolg der Kerenski Offensive hatte die ohnehin bereits schwache Kampfmoral der Soldaten noch weiter erschuttert Meutereien hatten die Flotte gelahmt und die Matrosen ermordeten einige hohe Offiziere und bildeten wie auch die Armee zahlreiche Soldatenrate Ein grosser Teil der russischen Baltischen Flotte lag unter dem Kommando des obersten Soldatenrates Zentrobalt in Kronstadt und Reval fest darunter auch die Erste Schlachtschiffbrigade mit den kampfkraftigen Schiffen der Gangut Klasse Der Mangel an erfahrenen Offizieren und der disziplinschadigende Einfluss der Soldatenrate sorgten dafur dass der Kampfwert und auch die Kampfmoral der Flotte stetig dahinschwanden Immerhin standen den Russen einige kampfkraftige Schiffe zur Verfugung die von den revolutionaren Unruhen nur wenig betroffen waren und uber gut ausgebildete und kampferfahrene Mannschaften verfugten Der sehr flache Moonsund und die umliegenden Gewasser behinderten die Unternehmungen grosser Kampfschiffe erheblich doch hatte die Marinefuhrung immerhin einen Kanal ausbaggern lassen der vom Finnischen Meerbusen bis in den Sund fuhrte und der mit neun Metern Wassertiefe ausreichend fur die dort eingesetzten schweren Schiffseinheiten war nicht jedoch fur die russischen oder deutschen Dreadnoughts oder die neueren Linienschiffe der Andrej Perwoswanni Klasse Auch kannten die Russen im Rigaer Meerbusen einige Passagen die den Deutschen zunachst verborgen bleiben mussten Das Linienschiff Slawa war den gegnerischen Grosskampfschiffen in Sachen Bewaffnung Panzerschutz und Geschwindigkeit zwar unterlegen konnte jedoch dank eines Umbaus der schweren Geschutzturme 1916 mit einer uberlegenen Reichweite der schweren Geschutze aufwarten Der Mangel an Kreuzern wurde auf russischer Seite durch die zahlreichen modernen Zerstorer der Nowik Klasse teilweise ausgeglichen und drei gepanzerte Kanonenboote mit 15 2 cm Geschutzen sollten sich in den flachen Gewassern als wertvolle Hilfe erweisen Das Kommando uber die in der Rigabucht Operationsgruppe zusammengefassten Einheiten fuhrte Vizeadmiral Michail Bachirew ein fahiger und erfahrener Offizier Als Chef seines Stabes fungierte Kapitan Zweiten Ranges Muromtsew 9 Seestreitkrafte in der Rigaer Bucht Vizeadmiral Bachirew Linienschiffe Slawa Graschdanin Kreuzer Bajan Admiral Makarow ab 14 Oktober Diana ab 16 Oktober Kanonenboote Chrabry Grosjaschtschi ChiwinezZerstorergruppe Fuhrungsschiff Nowik Admiral Juri Stark I Torpedobootzerstorer Division Kapitan 2 Ranges Pilsudski Grom Pobeditel Sabijaka II Torpedobootzerstorer Division Kontreadmiral Stark Desna Samson Leitenant Iljin Kapitan Izylmedew III Torpedobootzerstorer Division Kapitan 1 Ranges Shekelew Avtroil Isjaslaw Gawriil Konstantin IV Torpedobootzerstorer Division Kapitan 1 Ranges Postelnikow General Kondratenko Progranitschnik V Torpedobootzerstorer Division Kapitan 1 Ranges Ekimow Donskoi Kasak Stereguschtschi Turkmenez Stawropolski Woiskowoi Sabaikalez Ukraina ab 14 Oktober Straschny ab 16 Oktober Zugeteilte Hilfsschiffe Petschora Transporter Oka Libau Hauptquartier Division Vodolej Nr 1 Blockschiffe Lawa Lazarettschiff Minenleger Nr 4 Barkassen Dozornyi Ilim Moryak III Wachschiff Division Dampfbarkassen No 1 No 2 No 3 No 4 Motorbarkassen No 2 No 3 No 8 No 9 Tender Tralschtschik No 12Britische U Boote C26 C27 und C32Patrouillenkrafte und Wachschiffe VIII Torpedoboot Division Likhoi ab 15 Oktober IX Torpedoboot Division Dyeyatelni Dyelni Gromyaschi Razyashchi Silni Storozhevoi ab 14 Oktober II Wachschiff Division Meldereinheit Senior Leitenant Beklemishew Barsuk Gornostai Vydra III Wachschiff Division Meldereinheit Khorek Laska 5 Hilfs Patrouillendivisionen mit 29 Fahrzeugen und 2 HilfsschiffenMinenraumkrafte 5 Minenraum Divisionen mit 13 Fahrzeugen 2 Motorboot Minenraum Divisionen mit 6 Fahrzeugen und 1 HilfsschiffMinenleger Detachement Ostsee Minenleger Amur VolgaFlachgehendes Minenleger Detachement Drei flachgehende Minenleger darunter PripyatDetachierte Einheit fur die Luftdivision Schlepper AvionTransportdivision Ostsee III TransportdetachementDampfer General Zimmermann VI TransportdetachementObsidian Vassian detachierter Transporter Buki Kohlenschiffe Glagol On Pokoj Kuhlschiff Sukhoma Sondertransporter Vodolej No 2 Lotsen und Leuchtfeuerdienst OstseeTransporter Artelschtschik Samoed Hafenschiff BrigitowkaDaneben standen den Verteidigern auch etwa 50 Wasserflugzeuge und Flugboote zur Verfugung die von den Luftstutzpunkten in Arensburg Lewall und Papensholm aus operierten Dazu traten zehn aus Nieuport Typen bestehende Land Jagdflugzeuge Auch ihre Kampfkraft war aufgrund der Revolution stark eingeschrankt Die Vorbereitung Bearbeiten nbsp Heerestruppen gehen an Bord der TransportschiffeBereits am 24 September lagen die fur die Unternehmung bereitgestellten Schiffe und Truppen an ihren Ausgangspositionen Die schweren Einheiten des III und IV Geschwaders befanden sich im Putziger Wiek die II Aufklarungsgruppe in Windau wahrend die Transporter und ihre Eskorten sich in Libau sammelten Eine ausgedehnte Schlechtwetterperiode behinderte jedoch bis Anfang Oktober die Operationen so dass sich der Beginn des Landungsunternehmens entsprechend verzogerte Auch die vorgesehenen vorbereitenden Luftangriffe konnten deshalb erst am 1 Oktober beginnen Bis zum 10 Oktober flogen die deutschen Luftstreitkrafte zahlreiche Bombenangriffe vor allem gegen die Kustenbefestigungen die auch einige Schaden anrichteten In der Nacht vom 30 September auf den 1 Oktober wurde eines der Magazine der schweren Batterie Zerel durch ein von Bombentreffern ausgelostes Feuer zur Explosion gebracht Die Batteriebesatzung erlitt dabei schwere Verluste mehr als 110 Tote darunter der Batteriekommandeur und 60 Verletzte und der Verlust eines grossen Teiles der Munition schwachte die Schlagkraft der Batterie betrachtlich Auch deutsche Torpedoflugzeuge die noch in der experimentellen Phase steckten flogen Angriffe gegen Versorgungsschiffe erzielten aber keine Treffer 10 Gegen sie wurde auch das mit einem einzelnen 45 cm Torpedo bewaffnete Gleitboot unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Peytsch angesetzt und lief am 10 Oktober um 15 Uhr von Libau aus Kurz nach der letzten Sichtung vom Leuchtturm Michaelsturm nahe Pissen aus beobachtete die Batterie nahe Gross Irben eine Explosion danach blieb das Boot verschollen Vermutlich war es einer Mine oder einer Explosion an Bord zum Opfer gefallen 11 Die Luftschiffe waren ebenfalls an den Angriffen beteiligt bereits in der Nacht vom 24 auf den 25 September belegten die Heeresluftschiffe LZ 113 und LZ 120 die Batterie Zerel mit Bomben Am 1 Oktober fuhrten LZ 120 und die Marineluftschiffe L30 und L37 Ablenkungsangriffe im ostlichen Teil des Rigaer Meerbusens durch sie bombardierten die unzureichend verteidigten Hafen Sophienruhe und Salismunde und trafen kaum auf Widerstand Schlechtes Wetter verhinderte jedoch weitere Unternehmungen der Luftschiffe die eigentlich den Vorstoss der Flotte durch Aufklarungsfluge decken sollten nbsp Zeitgenossische Karte mit dem Verlauf der UnternehmungDer Angriffsplan gegen Osel sah vor die Transporterflotte und ihre Eskorten im Schutz der Nacht bis zur Tagga Bucht im Nordwesten der Insel zu bringen und dort in der Morgendammerung uberraschend Pioniereinheiten zu landen Eine weitere flankierende Landung war im etwas weiter ostlich gelegenen Pamerort vorgesehen Wahrend die vier Infanterieregimenter nach Suden und Osten vorruckten sollte die Infanterie Radfahrerbrigade unterstutzt durch ein spezielles Sturmbataillon schnell nach Osten zum Verbindungsdamm nach Moon vorstossen und ihn blockieren So hoffte man die russische Garnison am Entkommen zu hindern und gefangenzusetzen Um die Hauptstadt Arensburg wurde russischer Widerstand erwartet so dass die Masse der Landungstruppen zunachst dorthin marschieren sollte Ein Durchbruch durch die gut geschutzte Irben Strasse wurde aufgrund der dort befindlichen starken Kustenbefestigungen und dichten Minenfelder zunachst als zu riskant verworfen Dennoch sollten die dortigen Minenfelder so fruh als moglich geraumt werden um spatere Operationen im Inneren der Bucht zu ermoglichen Bereits Anfang Oktober begannen die deutschen Minenraumer daher damit die Minensperren in der Irben Strasse zu beseitigen Dabei wurden zahlreiche Minenraumboote sowie das Hilfsschiff Cladow beschadigt mehrere Boote gingen verloren Die Tagga Bucht war nicht so stark verteidigt bot einen guten Landeplatz und genug Raum zum Ankern und Manovrieren fur die schweren Schiffseinheiten und Transportschiffe Zudem konnten hier Netzsperren ausgebracht werden um die Flotte gegen U Boote zu schutzen Der Anmarschweg dorthin war allerdings ebenfalls minenverseucht und musste vorher geraumt werden Bei der Marine war vorgesehen den Vorstoss gegen Osel rasch und ohne vorherige langwierige Minenraumoperationen durchzufuhren um den Gegner uberraschen zu konnen Prinz Heinrich sprach sich zwar gegen diese Taktik aus weil er hohe Verluste furchtete wurde aber vom Oberbefehlshaber der Hochseeflotte Admiral Scheer uberstimmt Sobald die Angriffsraume erreicht waren sollten die Schlachtschiffe mit ihrer schweren Artillerie vor der Landung der Heerestruppen die gegnerische Kustenartillerie zum Schweigen bringen die Verteidiger bei der Landung niederhalten und Angriffe zur See abwehren Torpedoboote und Kreuzer sollten gegnerische leichte Seestreitkrafte in den engen und seichten Gewassern abhalten den Landungsschiffen dichter unter Land Feuerunterstutzung bei der Landung geben und die eigenen Minenraumer bei der Arbeit schutzen Russische Verteidigungsplanung Bearbeiten Der Kommandeur General Iwanow kannte die Inseln und moglichen Landeplatze gut Das von ihm zu schutzende Gebiet war gross und er hatte langst nicht genug Manner und Material um alle potentiellen Landezonen zu bewachen geschweige denn zu verteidigen Eine Vorwartsverteidigung zum volligen Verhindern einer Landung ware so wenig erfolgversprechend gewesen Stattdessen entschied er sich fur eine Verzogerungstaktik um die Deutschen nach der Landung so lange wie moglich aufzuhalten und die entscheidenden Kustenbatterien zu schutzen bis Verstarkung vom Festland eintraf Dann ware es moglich die Angreifer bis zum Wintereinbruch und dem Zufrieren des Meeres festzuhalten und einen Einbruch der gegnerischen Flotte in die Gewasser um die Inseln zu verhindern Ein Vormarsch im Inneren der Insel war nur uber die von den russischen Streitkraften neu angelegten Strassen moglich die zwischen schwer passierbarem Sumpf und Waldland hindurchfuhrten Sperren auf diesen Strassen und Kreuzungen wurden die Angreifer Zeit kosten da sie praktisch nur im Frontalangriff zu nehmen waren Dies sollte den Verteidigern ein schrittweises kontrolliertes Zuruckgehen ermoglichen die ihrerseits auf den verbliebenen Strassen rasch ihre Krafte umdisponieren konnten Entsprechend wurde der Westen Osels in drei Verteidigungszonen aufgeteilt die mit jeweils einem Regiment besetzt wurden Einen Abschnitt 426 Regiment bildete der Nordwesten der Insel um die Tagga Bucht und die Mustel Bucht wo eine Landung am wahrscheinlichsten war Dort wurde die Basis der Halbinsel Hundsort mit Grabenlinien befestigt Einen weiteren Abschnitt bildete die Halbinsel Sworbe wo das 425 Regiment im Fall einer Landung hinter Feldbefestigungen zuruckbleiben sollte um die Schlusselstellung auf Kap Zerel zu schutzen wo die schwere Batterie ein Passieren der Irbenstrasse und ein Raumen der dort angelegten Minenfelder verwehrte Dazwischen lag das Reserveregiment 472 an der Strasse bei Kergel um im Fall einer Landung rasch Hilfe leisten zu konnen Entscheidend fur die Strategie war schrieb Iwanow dass die Deutschen keinesfalls weiter ostlich vorankommen durften als zum Moondamm damit die Verbindung zum Festland offenblieb 12 Sowohl General Iwanow als auch Admiral Sweschnikow hatten weitere Strassensperren Befestigungen Beobachtungsposten und Batterien geplant doch fehlten ihnen die Mittel um diese Massnahmen umzusetzen Beide bemuhten sich vergebens um mehr Soldaten und Arbeiter 13 Der russische Geheimdienst SNIS war uber die Planungen und Bewegungen der Deutschen gut informiert Vermutlich stammten diese Informationen aus entschlusselten deutschen Funkspruchen Vizeadmiral Bachirew erhielt bereits am 24 September erste Vorwarnungen uber eine bevorstehende grossere deutsche Unternehmung und gab sie auch an die anderen Kommandeure weiter Ab dem 3 Oktober war bekannt dass die Deutschen eine Landung auf Osel planten und am 10 Oktober erging eine Warnung fur den Beginn einer deutschen Angriffsunternehmung in der Ostsee am 11 Oktober Das britische U Boot E1 sichtete zwar vor Libau die auslaufenden Transportschiffe mass dem Vorfall jedoch keine besondere Beachtung und meldete ihn auch nicht weiter 14 Anfangsphase der Unternehmung BearbeitenAnmarsch Bearbeiten nbsp AnmarschwegNach der eingetretenen Verzogerung durch schlechtes Wetter begann der Angriff schliesslich am 11 Oktober 1917 Am Abend des 10 Oktober verliessen die schweren Einheiten den Putziger Wiek und vereinigten sich wahrend der Nacht mit den Einheiten aus Windau und die Stabe des Heeres gingen an Bord des Flaggschiffs Moltke Am Nachmittag stiessen die Transportschiffe hinzu und der Angriffsverband bewegte sich in vier Kolonnen mit neun Knoten Geschwindigkeit nach Norden wahrend die Minenraumverbande im Vorfeld Gassen durch die Minensperren bahnten Wahrend der Nacht nahm der Seegang zu was die Arbeit der Minenraumer storte und die dichten Minenfelder konnten nicht rechtzeitig unschadlich gemacht werden so dass der Zeitplan durcheinanderzugeraten drohte Vizeadmiral Schmidt befurchtete den Uberraschungseffekt zu verlieren so dass er schliesslich befahl trotz der Gefahr fur die schwer beladenen Transporter und die kostbaren Grosskampfschiffe ohne Minenraumerunterstutzung schnell ins Einsatzgebiet vorzustossen Obwohl die Schiffe mitten durch ein Minenfeld liefen gab es keine ernsthaften Schaden Lediglich die Corsica einer der kleinen Dampfer welche die Pioniere beforderten lief gegen 5 Uhr morgens auf eine Mine und wurde schwer beschadigt Besatzung und eingeschiffte Truppen wurden von Torpedobooten ubernommen und das Schiff wurde in flachem Wasser auf Grund gesetzt um Reparaturen durchzufuhren 15 Beginn der Landung Bearbeiten 12 Oktober 1917Am fruhen Morgen erreichte der Landungsverband den Angriffsraum Beim Einnehmen der Bombardementpositionen kurz nach 5 Uhr morgens erhielten die Schlachtschiffe Bayern und Grosser Kurfurst Minentreffer Die Grosser Kurfurst wurde nur leicht beschadigt 280 Tonnen Wasser drangen in den Wallgang und einige Kohlenbunker ein Auf der Bayern dagegen lief der Bugtorpedoraum voll mit 1 000 Tonnen Wasser im Vorschiff musste sie sich spater zuruckziehen Beide Schiffe fuhrten jedoch die ihnen zugewiesenen Bombardements durch und brachten zusammen mit den anderen schweren Schiffen und den Kreuzern die russischen Batterien zum Schweigen Alsbald lagen die deutschen Transportschiffe vor der Tagga Bucht auf der Insel Osel und begannen mit dem Ausschiffen der Truppen Die Angriffstruppen setzten sich zusammen aus dem Infanterieregiment 131 Oberstleutnant Fischer dem Reserve Infanterie Regiment 255 Oberst Berring und der 65 Infanteriebrigade Oberst Matthiass in denen die Infanterieregimenter 17 und 138 zusammengefasst waren Ihnen beigegeben waren die 2 Radfahrer Infanteriebrigade und ein Bataillon Sturmtruppen Obwohl sich herausstellte dass die Russen von der bevorstehenden Landung durch abgefangene deutsche Funkspruche Kenntnis erhalten hatten gelang die Uberraschung Es zeigte sich dass die russischen Soldaten zwar bereits seit Ende September von der bevorstehenden deutschen Landung unterrichtet waren doch der bestandige Alarmzustand der letzten Wochen hatte ihrer Wachsamkeit geschadet Die einsetzende Schlechtwetterperiode schien ein Zeichen zu sein dass die Invasion nicht stattfande so dass die Landung dann dennoch uberraschend erfolgte 16 Das an der Landestelle postierte 426 Regiment schien wie gelahmt und sein Kommandeur Oberst Gwaita der scheinbar keine Kenntnis von den Vorgangen an den Stranden hatte blieb mit drei Reservekompanien untatig in Mustel Wahrend die Artilleristen auf die landenden Deutschen schossen ergriff die russische Infanterie nicht selten beim ersten Anzeichen des Feindes die Flucht Die Einheiten losten sich auf und leisteten den nachsetzenden Deutschen kaum Widerstand sondern stromten in Unordnung nach Suden um per Schiff oder uber den Damm auf das Festland zu fliehen 17 Die Angriffstruppen gingen weitgehend ungehindert mit Hilfe von Beischiffen und speziellen sog Pferdebooten an Land und besetzten die niedergekampften Batterien Die kopflose Reaktion der Verteidiger bewog die deutsche Fuhrung zu einer Anderung ihrer Plane Anstatt wie geplant zunachst ihr Material zu entladen zu dem auch die fur unverzichtbar gehaltene Feldartillerie zahlte entschied General von Estorff sich dafur unter Zurucklassung fast allen Gepacks und Gerats sofort den Vormarsch ins Landesinnere anzutreten 17 Das 131 sollte im Suden die Halbinsel Sworbe und die Kustenbatterie Zerel nehmen und das 255 sollte in sudostlicher Richtung auf Arensburg vorgehen und die Stadt besetzen wahrend die 65 Brigade nach Suden und Osten ausgreifen sollte Eine weitere Landung fand bei Pamerort an der Nordkuste Osels statt hier wurden die Radfahrer und Sturmtruppen an Land gesetzt denen eine besondere Aufgabe zukam Um den Ruckzug der Russen in Richtung Moon zu verhindern war vorgesehen dass sie schnell nach Osten auf die Ortschaft Orissar vorstossen und den Kopf des Dammes der den zwischen Osel und Moon gelegenen Kleinen Sund uberspannt und beide Inseln miteinander verbindet besetzen sollte Dies wurde ein Entkommen des Gegners nach Moon und das Heranbringen von Verstarkungen erschweren 18 nbsp Die Landung in der Tagga BuchtWahrenddessen unternahm die 1 Division des IV Geschwaders unter Vizeadmiral Souchon unterstutzt durch die 15 Torpedoboot Halbflottille einen Ablenkungsangriff gegen die Halbinsel Sworbe um die Russen glauben zu machen dort stehe ebenfalls eine Landung bevor Bereits am vorhergehenden Abend hatten sich die beiden Grosskampfschiffe Friedrich der Grosse und Konig Albert mit ihren Eskorten vom Rest der Flotte getrennt und im Sudosten der Landungsgruppe ausser Sicht von Land geankert Gegen 4 Uhr fruh gingen sie Anker auf und naherten sich der Kuste wahrend die Torpedoboote sie gegen Minen und U Boote abschirmten Die Besatzungen der Torpedoboote waren im Minenraumen ungeubt so dass sich der Angriff verzogerte die deutschen Schlachtschiffe eroffneten jedoch trotzdem das Feuer auf den Strand Die Batterie auf Kap Zerel erwiderte das Feuer nicht obwohl der Gegner in effektiver Reichweite war und die deutschen Grosskampfschiffe liefen gegen 8 35 Uhr zur Tagga Bucht weiter 19 Gleichzeitig belegte die 13 Halbflottille die russischen Stellungen nahe Kielkond und den Flugplatz Papensholm mit Artilleriefeuer Die Torpedoboote brachten die Kustenbatterien zum Schweigen und zwangen die Russen zum Ruckzug Ein Luftangriff russischer Flugzeuge blieb erfolglos und deutsche Jagdflieger meldeten den Abschuss von drei Flugbooten Gegen 15 30 Uhr erreichten die Spitzen des Infanterieregiments 131 Papensholm und konnten den Flugplatz weitgehend unzerstort besetzen er stand den deutschen Fliegern bereits am nachsten Tag zur Verfugung Kielkond wurde bereits eine Stunde vorher besetzt 20 Bis zum Abend hatte das Regiment Mennust erreicht und das RIR 255 traf am Abend in Irro an der Strasse nach Arensburg ein wahrend die 65 Infanteriebrigade von der Tagga Bucht nach Osten vorruckte und bis zum Abend Vesike und Mustel erreicht hatte 21 Die Landung in der Tagga Bucht schritt nach Ausschaltung der Kustenverteidigung rasch voran bis 20 Uhr waren die gesamte Infanterie und eine grosse Menge Ausrustung sowie 100 Fahrzeuge und 530 Pferde gelandet worden Aufgrund von Navigationsfehlern mussten einige als sicher erklarte Bereiche der Bucht noch von Minen geraumt werden wahrend die Netzsperreneinheiten den Ort mit Torpedonetzen abgrenzten Eine Linie von mit Hydrophonen ausgestatteten Trawlern ankerte an den Netzsperren um vor U Booten warnen zu konnen Bis 17 Uhr lagen alle schweren Einheiten des IV Geschwaders sicher in der Bucht 22 Gefechte an der Nordkuste Osels Bearbeiten Wahrenddessen suchten die leichten Einheiten der II S Halbflottille unmittelbar ostlich des Landeplatzes eine sichere Passage durch den Soelo Sund der Osel von Dago trennt und besondere strategische Bedeutung besass Die sehr flache Meeresstrasse war ein schwieriges Fahrwasser und nur fur kleine Schiffe bis Zerstorergrosse passierbar durch ihn konnten die Russen jedoch leichte Seestreitkrafte gegen den Landungsverband ansetzen und fur die Deutschen bot er den schnellsten Zugang zum dahinter liegenden Kassar Wiek Dieser Meeresarm zwischen Osel Dago und Moon war von uberragender Bedeutung fur den Fortgang der Unternehmung da von dort aus der Zugang zu allen drei Inseln kontrolliert werden konnte Auch der Moondamm uber den Truppen und Nachschub zwischen den Inseln Moon und Osel ausgetauscht werden konnten konnte von dort beherrscht werden so dass die deutsche Flotte den Zugang zum Kassar Wiek auf jeden Fall unter ihre Kontrolle bringen musste Die russische Batterie in Toffri nahm die leichten Einheiten unter Feuer die den Sund auskundschafteten und erzielte einen Treffer auf dem Torpedoboot A 62 Sie wurde aber durch Artilleriebeschuss vom Schlachtschiff Bayern und dem Kleinen Kreuzer Emden zum Schweigen gebracht Spater wurde die Batterie von einem Landungstrupp gesprengt Minenraumboote stiessen nun in den Sund vor sichteten jedoch die Rauchfahnen der beiden russischen Zerstorer General Kondratenko und Progranitschnik die nach den Meldungen uber die Landung auf Osel von der russischen Hauptmacht im Moonsund von Kontreadmiral Stark detachiert worden waren und Aufklarung betrieben Sie trieben die Minenraumer mit Artilleriefeuer zuruck wurden aber ihrerseits durch das Feuer der Emden zum Ruckzug genotigt 23 Gegen Mittag hatten die Spitzen der Radfahrerbataillone den ostlichen Teil von Osel erreicht und leichte Seestreitkrafte erkundeten den Kassar Wiek Verstarkt um die XIII Halbflottille stiessen die Deutschen erneut in den Soelo Sund vor die Russen hatten jedoch ihrerseits Verstarkung durch den Zerstorer Desna und das Panzerkanonenboot Grozyashchi erhalten Zwischen den beiden Flottillen entwickelte sich ein laufendes Gefecht wahrend sie sich weiter nach Osten bewegten Die Russen erhielten erneut Verstarkung durch die Zerstorer Novik Grom Sabijaka und Isjaslaw Die Grozyashchi wurde mehrfach getroffen wodurch ihre Ruderanlage zeitweise ausfiel und die Russen zogen sich unter der Deckung des Panzerkreuzers Admiral Makarow in den Moonsund zuruck Die Deutschen machten ihrerseits kehrt und liefen in den Soelo Sund zuruck Bis zum Abend war eine sichere Passage durch den Sund gefunden und markiert Die Radfahrerbataillone gelangten wahrenddessen fast ohne Widerstand in den ostlichen Teil Osels die wenigen russischen Streitkrafte in der Gegend wurden uberrascht und zum grossten Teil gefangen genommen Dabei erbeuteten die Radfahrertruppen auch die Geldbestande der Regionalverwaltung in Arensburg in Hohe von 200 000 Rubel die auf das Festland gebracht werden sollten 24 Sie erreichten Orissar gegen Mitternacht und gruben sich dort ein um den Russen den Zugang zum Damm zu verwehren wobei sie vom Gegner vorbereitete Erdwerke fur sich nutzen konnten Ein erster Vorstoss nach Moon uber den Damm scheiterte jedoch Einige Stunden spater traf auch die Abteilung Winterfeldt ein die hatte marschieren mussen 25 Wahrenddessen erhielt Vizeadmiral Schmidt die Nachricht dass vier gegnerische U Boote aus Hango ausgelaufen seien und beorderte alle Schiffe des III Geschwaders mit Ausnahme der Markgraf zuruck in den Putziger Wiek Es zeigte sich jedoch dass die Bayern dafur zu schwer beschadigt war und so lief sie langsam eskortiert von der Kronprinz und drei Torpedobooten in die vergleichsweise sichere Tagga Bucht zuruck Am nachsten Morgen konnte man in der Bucht Anker werfen und mit behelfsmassigen Reparaturen beginnen 26 Reaktion des russischen Oberkommandos Bearbeiten Sobald das Oberkommando Nachricht von der deutschen Landung erhielt setzte der Befehlshaber der Baltischen Flotte Konteradmiral Raswosow als Verstarkung das 173 Infanterieregiment und die neu aufgestellte Marinespezialeinheit mit Namen Todesbataillon in Marsch und erbat weitere Verstarkungen vom Oberkommando Konteradmiral Sweschnikow hielt mit seinen Stabsoffizieren und den Abgesandten der Soldatenrate in der Bischofsburg von Arensburg Kriegsrat Es gab nur wenige Informationen doch die Deutschen ruckten scheinbar ungehindert vor die eigenen Truppen hielten den Angreifern nicht stand und es lagen Meldungen uber deutsche Truppen auf dem Ruckzugsweg nach Orissar vor Der Konteradmiral befahl dem Rest der 107 Division den Ruckzug auf den Damm und die Vertreibung der deutschen Truppen auf der Strasse ohne zu wissen dass Orissar bereits in deutscher Hand und der Ruckzug damit abgeschnitten war Ausgenommen war davon allein das 425 Regiment auf der Halbinsel Sworbe das die lebenswichtige Batterie bei Zerel schutzen sollte Einige Stunden spater erschienen die Generale Iwanow und Kolbe und beschrieben dem Befehlshaber die Lage Sweschnikow und sein Kriegsrat sollten vom auf dem Festland gelegenen Hapsal aus Verstarkungen heranfuhren und Sweschnikow schiffte sich auf dem Kanonenboot Chrabry nach Hapsal ein Am folgenden Morgen kam er in Kuiwast an und erbat von Vizeadmiral Bachirew die Kommandierung nach Hapsal 27 Sowohl Konteradmiral Raswosow wie auch Vizeadmiral Bachirew rugten Sweschnikow fur seine Handlungsweise und der Kommandeur der russischen Heeresgruppe Nordfront General Cheremisow ubertrug das Kommando uber die Landstreitkrafte auf den baltischen Inseln nunmehr auf Generalleutnant Nikolai Wladimirowitsch Henrikson Auch dieser wusste noch nicht dass Orissar bereits in deutscher Hand war und befahl das Halten einer Linie die von Arensburg bis Kap Pamerort im Norden verlief um die Deutschen mit einem Gegenangriff wieder von der Insel zu verdrangen Zu diesem Zweck setzte er sofort Verstarkungen in Marsch insbesondere das zur 118 Infanteriedivision gehorende 470 Infanterieregiment Dankowski und das sogenannte Todesbataillon der Marine ausserdem plante er den Einsatz der ubrigen 118 Infanteriedivision Sweschnikow war damit abgelost und liess sich nach Reval versetzen 28 Bachirew ordnete fur den nachsten Tag eine Erkundung des Soelo Sundes durch die modernen Zerstorer der Novik Klasse an und plante die enge Meeresstrasse mit einem Blockschiff und einer Minensperre fur die Deutschen zu sperren Aus den Mannschaften der grossen Schiffe wurde ein Landungskorps von 86 Matrosen und Offizieren zusammengestellt um die Verteidigung des Moondammes zu starken Nachts ereignete sich ein folgenschweres Ungluck der Zug mit den fur Pripyat vorgesehenen Minen verungluckte am Hafen von Rogekul wobei die Minen explodierten und schweren Schaden anrichteten Der Minenleger geriet durch den schweren Brand in ernste Gefahr und musste vom Kai loswerfen dank dem beherzten Eingreifen von Seeleuten konnte das Feuer aber bald geloscht werden Vizeadmiral Bachirew hielt den Unfall fur das Werk deutscher Agenten und die Mannschaft des Minenlegers war stark verunsichert worden was am nachsten Tag seine Wirkung zeigte 29 Am Abend gab General Iwanow den Befehl dass die Garnison sich auf den Osten der Insel zum Moondamm zuruckziehen sollte um dort auf Verstarkung zu warten und einen Gegenangriff organisieren zu konnen Offenbar wusste das Oberkommando immer noch nichts vom Fall Orissars und vorausgeschickte Tross und Lazaretteinheiten mit 130 Wagen und Lastwagen voller Material und personlichem Besitz der Offiziere und ihrer Familien wurden aus dem Hinterhalt unter schweren Verlusten aufgerieben oder gefangengesetzt was die durch die Nachricht von der deutschen Landung beeintrachtigte Moral der Garnison weiter schwachte 30 Die demoralisierten russischen Einheiten dachten zumeist nur noch an Flucht oder Kapitulation und weigerten sich widerstandswillige Kameraden zu unterstutzen oder hinderten sie sogar mit Waffengewalt daran 31 Lage am Abend des 12 Oktober Bearbeiten nbsp Deutsche Truppen werden ausgeschifftAm Ende des ersten Tages hatten die Angreifer sich endgultig auf Osel festgesetzt und einen Landekopf gesichert Die Kustenbatterien auf der Insel waren bis auf die bei Zerel weggenommen oder zerstort und der Flugplatz Papensholm besetzt worden der Liegeplatz in der Tagga Bucht war gegen U Boote gesichert und das Ausschiffen der Truppen schritt rasch voran wahrend die Passage durch den Soelo Sund in die Gewasser ostlich der Insel ausgekundschaftet und gesichert war Der strategisch wichtige Moondamm war vorlaufig abgeriegelt so dass ein Ruckzug der Russen von Osel und das Eintreffen von Verstarkungen erschwert wurde Beginn russischer Gegenmassnahmen Bearbeiten 13 Oktober 1917Gegen 7 30 Uhr am Morgen des 13 Oktober meldete die deutsche Aufklarung die Annaherung von acht russischen Zerstorern die zusammen mit dem Minenleger Pripyat und dem als Blockschiff vorbereiteten Dampfer Lavwija den Soelo Sund blockieren sollten Allerdings lief die Lavwija vor Erreichen ihrer Versenkungsposition auf ein Riff und die Mannschaft der Pripyat weigerte sich auf Befehl des Soldatenrates an Bord ohne starkere Eskorte ihren Auftrag auszufuhren was den Deutschen spater den Durchbruch in den Kassar Wiek sehr erleichtern sollte Dennoch griffen die Zerstorer die mit der Vermessung des Sundes beschaftigten deutschen Minensuchboote an wurden aber durch Artilleriefeuer der Emden zum Ruckzug gezwungen Ein zweiter Vorstoss zwei Stunden spater endete mit dem gleichen Ergebnis Gegen 13 Uhr riskierte das russische Panzerkanonenboot Chivinetz einen weiteren Angriff gegen die deutschen Suchflottillen der ebenfalls abgewiesen wurde Der Rest des Nachmittags verlief ereignislos und die Deutschen verlegten ihren Ankerplatz weiter nach Osten Dabei lief das Torpedoboot V 82 auf Grund und zog sich schwere Schaden an einer Schraube zu so dass es fur Reparaturen nach Libau entlassen wurde 32 Wahrenddessen ging in der Tagga Bucht das Ausschiffen der deutschen Truppen und ihres Materials trotz schlechter Wetterbedingungen weiter und die Angriffsspitzen stiessen vor ohne auf Nachschubkolonnen oder Artillerie zu warten Im Westen und Suden leisteten die Russen nur wenig Widerstand der grosste Teil ihrer Truppen war im Abzug in Richtung Moon begriffen Generalleutnant von Estorff ging davon aus dass die Russen versuchen wurden mit Unterstutzung durch die Marine den Hauptort Arensburg zu halten und setzte die Masse seiner Krafte nach Suden und Sudwesten in Marsch um sie vom Nachschub von Moon her abzuscheiden Dies liess die bei Orissar liegenden Vorausabteilungen am Damm in einer exponierten und gefahrlichen Lage Gegen Abend erreichten deutsche Patrouillen die Inselhauptstadt und aus Verhoren von Gefangenen ging hervor dass die Russen den Ort bereits geraumt hatten Das russische 425 Infanterieregiment Oberst Borsakowski war auf die Halbinsel Sworbe ausgewichen die restliche Garnison war jedoch auf dem Ruckzug um den Damm nach Moon zu erreichen und auf Verstarkung zu warten Dabei waren sie stets in Kontakt mit deutschen Einheiten die von Westen und Suden her nachdrangten Vor der deutschen Riegelstellung um Orissar war fast jede Ordnung geschwunden steckengebliebene Fahrzeugkolonnen verstopften die Strassen weggeworfene Ausrustung Trummer Pferdekadaver und Leichen lagen herum und die desorganisierten Soldaten waren einer Panik nahe als sie feststellten dass ihnen der Fluchtweg versperrt war Viele wollten sich dennoch den Weg freikampfen und dies brachte die bis zum Verbindungsdamm zwischen beiden Inseln vorgestossenen deutschen Einheiten in eine kritische Lage Den Tag uber und auch wahrend der Nacht tobten heftige Kampfe mit den von Suden herankommenden Teilen der Garnison wobei die Deutschen zeitweise einen Teil des Dammes besetzen und dem Gegner schwere Verluste beibringen konnten Als die Munition knapp wurde zogen die Angreifer sich auf Orissar zuruck was es den Russen gestattete einen Teil ihrer Truppen nach Moon abzuziehen und Nachschub heranzubringen Generalleutnant von Estorff der mittlerweile den Ernst der Lage begriffen hatte sandte das RIR 255 und die 65 Infanteriebrigade im Nachtmarsch nach Orissar obwohl die Truppen nach den Anstrengungen der vergangenen Tage eigentlich dringend der Ruhe bedurft hatten Lediglich das Infanterieregiment 131 verblieb im Suden der Insel und blockierte den Zugang zur Halbinsel Sworbe In Arensburg schloss sich die russische Garnison dem Ruckzug ihrer Kameraden nach Moon an entgegen dem Befehl ihres Kommandanten zogen sich auch die in der Inselhauptstadt liegenden Marinekrafte in Richtung Moonsund zuruck obwohl sie der abziehenden Garnison Feuerunterstutzung und Abtransport hatten gewahren sollen 33 Wahrenddessen begannen langsam russische Verstarkungen auf Moon einzutreffen Ein zusammengewurfelter Verband aus Matrosen und Marinesoldaten startete einen Gegenangriff beim Kopf des Dammes und trieb die Deutschen nach Osel zuruck und im Lauf des Nachmittags kamen die ersten Soldaten des 470 und 471 Infanterieregiments sowie des 1 Estnischen Regiments und des Todesbataillons der Marine aus Reval auf Moon an Es erwies sich jedoch als schwierig kampffahige Verbande zu bilden da viele Soldaten der Heeresverbande das Ubersetzen nach Moon verweigerten desertierten oder meuterten 34 Beispielsweise zog es das angeforderte 25 Kosakenregiment in Helsingfors aus Furcht vor der Uberfahrt vor an Ort und Stelle zu bleiben Die Heeressoldaten auf Moon blieben zum grossten Teil passiv hielten Widerstand fur sinnlos und wollten die Deutschen nicht reizen Spater liessen sie sich von der Panik der von Osel fluchtenden Truppen anstecken und als die Torpedoboote mit dem Bombardement des Dammes begannen warfen die meisten ihre Waffen weg und flohen trotz aller Bemuhungen der Offiziere zum Hafen Dort versuchten sie sich auf das Festland ubersetzen zu lassen und behinderten und demoralisierten weitere eintreffende Einheiten Allein das Todesbataillon erwies sich als uneingeschrankt kampffahig 35 nbsp Lage am 13 OktoberIn anderen Teilen der Insel war der deutsche Vormarsch den Tag uber rasch vorangekommen und grosse Brande bei Zerel und Arensburg kundeten vom Ruckzug der Russen Bei Mennust gerieten die aufgelosten Reste des von Arensburg nach Norden marschierenden 426 russischen Infanterieregiment in ein heftiges Gefecht mit den vorruckenden Deutschen und wurde unter Verlusten nach Osten abgedrangt 36 Die Deutschen machten dabei etwa 1 000 Gefangene und erbeuteten etliche Maschinengewehre und Feldgeschutze Die Raumung der Minensperren in der Irben Strasse machten ebenfalls rasche Fortschritte so dass am Abend des 13 Oktober der Befehl erging so bald als moglich durch die Irben Strasse nach Arensburg durchzubrechen Lage am Abend des 13 Oktober Bearbeiten Am zweiten Angriffstag war den Deutschen ein grosser Teil der Insel Osel in die Hande gefallen Die Marine hatte den Kassar Wiek vermessen und den Soelo Sund unter ihre Kontrolle gebracht so dass die Heereseinheiten an der Nordkuste Osels bald Feuerunterstutzung erhalten wurden Die Entminung der Irben Strasse hatte ebenfalls begonnen so dass den Schlachtschiffen bald der Weg in den Rigaer Meerbusen offenstehen wurde Die Eroberung von Osel und die Gefechte in der Irben Strasse und im Kassar Wiek Bearbeiten14 Oktober 1917 Vormarsch gegen Moon und den Kassar Wiek Bearbeiten Am Morgen des 14 Oktober beschloss die Fuhrung der 8 deutschen Armee in Absprache mit der Seekriegsleitung die Operationen auch auf die Insel Dago auszudehnen Der Besitz der ganzen Inselgruppe wurde die Kontrolle uber den Moonsund und den Eingang zum Finnischen Meerbusen sicherstellen und mit der Einnahme von Dago wurde auch die Verteidigung von Osel wesentlich erleichtert Die Landung sollte am 16 Oktober nach Abschluss der Operationen auf Osel erfolgen 37 Im Norden Osels gingen die Angriffe der deutschen Marine indessen weiter Das Schlachtschiff Kaiser sollte zusammen mit dem Kleinen Kreuzer Emden im Eingang des fur sie nicht passierbaren Soelo Sundes ankern um die leichten Einheiten im Kassar Wiek mit ihrer uberlegenen Feuerkraft zu decken Unter ihrem Schutz sollten vier Torpedobootsgruppen vorgehen und bis zum Eingang des Moonsundes vorstossen um Minen zu raumen und den deutschen Streitkraften an Land Feuerunterstutzung zu geben Gegen 6 Uhr morgens gingen Emden und Kaiser Anker auf und naherten sich eskortiert von zwei Torpedobooten ihren bereits von Minen gesauberten Ankerplatzen Bald darauf erschienen vier russische Zerstorer die am ostlichen Ausgang des Soelo Sundes ankerten aber wohlweislich ausser Reichweite der Emden blieben Gegen 11 45 Uhr hatte die Kaiser am vorgesehenen Ort Anker geworfen und eroffnete sofort auf 19 200 m Entfernung das Feuer auf die russischen Schiffe Der von Anfang an gut liegende Beschuss trieb die Zerstorer zuruck und Grom erhielt bereits mit der zweiten Salve von Kaiser einen Treffer in den Maschinenraum die 30 5 cm Granate explodierte jedoch nicht Unter dem Schutz der grossen Schiffe stiessen die Torpedoboote in den Sund vor Aufgrund starker Stromungen und ungunstiger Windverhaltnisse gerieten einige Boote auf Grund es gelang ihnen aber dennoch den Sund von Minen zu saubern und in deutsche Hand zu bringen Der Torpedobootzerstorer G 103 erlitt bei Grundberuhrung Schaden an einer Schraubenwelle und musste spater zur Reparatur entlassen werden 38 Einmal im Kassar Wiek teilten sich die deutschen Torpedoboote in vier Gruppen auf und fuhren mit 17 Knoten Fahrt nach Osten mehr liess das flache Wasser nicht zu Die russischen Zerstorer naherten sich erneut und eroffneten gegen 13 21 Uhr das Feuer auf 11 000 m Entfernung Sie lieferten sich mit den vorgehenden Deutschen ein laufendes Gefecht wobei beide Seiten Treffer erzielten Auf deutscher Seite wurde G 103 leicht beschadigt wahrend bei den Russen Pobeditel und Konstantin leichte sowie Grom und Sabijaka schwere Schaden erlitten Gegen 13 45 Uhr erhielten die russischen Zerstorer Verstarkung durch die Panzerkanonenboote Chrabry und Chivinetz die aus dem Moonsund zur Hilfe kamen Grom fiel hinter die anderen Schiffe zuruck und wurde bewegungsunfahig geschossen trotz des Eintreffens von Verstarkungen durch sieben weitere Zerstorer zogen sich die Russen in den Moonsund zuruck Das Kanonenboot Chrabry versuchte die Grom abzuschleppen jedoch brach die Schleppleine und angesichts der sich nahernden gegnerischen Schiffe ubernahm das Kanonenboot die Besatzung der Grom und zog sich zuruck Die Deutschen enterten den brennenden Zerstorer und versuchten ihrerseits ihn abzuschleppen Die Schaden erwiesen sich jedoch als zu schwer und die Grom versank um 15 10 Uhr Die Russen hatten sich nach Sudosten zuruckgezogen hielten sich jedoch ausser Reichweite Um 15 35 Uhr gerieten die deutschen Torpedoboote noch einmal unter Feuer diesmal waren auch die mittlerweile herangekommenen schweren russischen Schiffe Graschdanin und die gerade aus Reval eingetroffene Admiral Makarow an der Kanonade beteiligt Nach zehn Minuten wurde das Feuer aber wieder eingestellt und bis zum Einbruch der Dunkelheit ereignete sich nichts weiter Die Torpedoboote der von Fregattenkapitan von Rosenberg kommandierten S Flottille Ostsee liefen in den Kleinen Sund ein um den bedrangten Radfahrerbataillonen bei Orissar zur Hilfe zu kommen Wahrend der Nacht wagte der russische Minenleger Pripyat dessen Mannschaft zum Teil durch beherztere Seeleute ersetzt worden war sich noch einmal in den Kassar Wiek und legte von den Deutschen unbemerkt eine Minensperre 39 nbsp Das Grosse Torpedoboot B 98 mit dem beschadigten russischen Zerstorers Grom im SchleppDen Tag uber waren die von Hauptmann Winterfeldt befehligten nahe Orissar liegenden deutschen Heereseinheiten trotz nach und nach eintreffender Verstarkungen starkem gegnerischen Druck ausgesetzt Die von Suden anruckende Garnison drangte gegen den Moondamm und von Moon kommende russische Marineinfanterie mit zwei Panzerwagen setzten den Deutschen schwer zu um ihren Kameraden den Ruckzugsweg offen zuhalten Dabei wurden die von Moon kommenden russischen Krafte von den 25 cm Geschutzen der schweren Batterie bei Woi im Sudosten Moons unterstutzt Zwar konnten die Radfahrer und die Sturmkompanien die heftigen Angriffe der desorganisierten Garnison unter schweren gegnerischen Verlusten abweisen mussten jedoch langsam zuruckweichen und standen durch Erschopfung und Munitionsmangel kurz vor einer Niederlage Das auf Moon liegende Todesbataillon der Marine hatte in dieser Lage den Ausschlag geben konnen Sein Kommandeur zog jedoch die ihm unterstehenden erschopften Truppen vom Bruckenkopf auf Osel ab um sie ausruhen und am nachsten Tag die Stellungen wieder besetzen zu lassen Eine ausgesandte Patrouille uber den Damm wurde von den Deutschen zuruckgeworfen und verlor dabei zwolf Mann Das flankierende Artilleriefeuer der eintreffenden leichten Torpedoboote der S Flottille Rosenberg aus dem Kleinen Sund erwies als wichtige Stutze und verhinderte auch ein Eingreifen der russischen Truppen auf Moon Von ihnen erhielten von Winterfeldts Truppen dringend benotigten Munitionsnachschub und sie erzielten Treffer auf zwei russischen Panzerwagen ein dritter trat den Ruckzug an 40 Mit dem Eintreffen der ersten Verstarkungen aus dem Suden und Westen der Insel gelang es den Deutschen die Stellung zu halten und gegen Abend konnten sie von Thomel aus gegen die Basis des Dammes vorrucken und die Russen zum Ruckzug nach Moon zwingen Damit war dem Entkommen weiterer gegnerischer Einheiten nach Moon ein Riegel vorgeschoben die Radfahrerbataillone hatten nun Verstarkung durch die 65 Infanteriebrigade erhalten und das Reserve Infanterie Regiment 255 lag auf der Ruckzugslinie von Arensburg nach Moon 41 Nach dem Ende des Gefechtes im Kassar Wiek begaben sich deutsche Torpedoboote in den Kleinen Sund und setzten einen Verbindungsoffizier an Land der mit den eigenen Heerestruppen Kontakt aufnehmen sollte Das gelang aber erst gegen 16 30 Uhr kurz vor Einbruch der Dunkelheit Hauptmann Winterfeldt forderte Nachschub und Munition fur seine Leute an und bat ausserdem um ein Bombardement des Moondammes wegen der hereinbrechenden Dunkelheit liess sich dies jedoch nicht mehr durchfuhren Dennoch war der Grossteil der russischen Garnison nun in einem engen Kessel gefangen und wurden von Norden und Suden angegriffen wahrend der Ruckzug nach Osten durch die Marine verlegt war und im Westen Sumpfe ein Entkommen verhinderten Angriff gegen Zerel und die Irben Strasse Bearbeiten Am selben Tag wurden die Minenraumoperationen in der Irben Strasse weiter fortgesetzt Bereits in den fruhen Morgenstunden meldeten die Minenraumer die ihre Arbeit im Schutz der Dunkelheit und bei gunstigen Wetterbedingungen mit leichtem Nebel fortgesetzt hatten dass in den vorderen beiden russischen Sperren benutzbare Lucken freigeraumt worden seien Bei Hellwerden um 8 Uhr eroffnete die russische schwere Batterie bei Kap Zerel das Feuer auf die von Kreuzern begleiteten Minenraumer die sich vor den gut liegenden Salven zuruckzogen und sich erst etwas spater wieder vorwagten Gegen 8 45 Uhr gingen die Kreuzer bei den Michaelsbanken nahe der Ortschaft Pissen auf dem kurlandischen Festland vor Anker Die Minenraumoperationen wurden bis in den Nachmittag fortgesetzt und weiter nach Osten aufklarende Minenraumer entdeckten eine dritte und vierte Sperre die sie zu raumen begannen Gegen 17 Uhr wurden die Operationen fur die Nacht eingestellt 42 Am selben Morgen brachten die Deutschen auch schwere Schiffseinheiten von Westen heran die gegen die Halbinsel Sworbe angesetzt werden sollten Um 9 10 Uhr gingen die Schlachtschiffe Friedrich der Grosse Kaiserin und Konig Albert in der Tagga Bucht Anker auf und nahmen begleitet von sechs Torpedobooten der IV und VI Flottille Kurs auf das Operationsgebiet Gegen 15 Uhr erreichten sie die vorgesehenen Positionen Konig Albert und Kaiserin sollten die schwere Batterie bei Zerel angreifen wahrend Friedrich der Grosse auf Anforderung des Kommandeurs des 131 Infanterieregiments Artillerieunterstutzung geben sollte Die Bombardementpositionen hatten bis dahin eigentlich geraumt sein sollen jedoch hatten die damit betrauten Torpedoboote Schwierigkeiten mit ihrem Raumgerat und fuhren schliesslich unmittelbar vor Kaiserin her Kurz nach 16 Uhr eroffnete die Batterie Zerel das Feuer auf die beiden begleitenden Torpedoboote die sich nach Norden zuruckzogen Die beiden Schlachtschiffe erwiderten das Feuer und auch Friedrich der Grosse die noch keine Ziele zugewiesen bekommen hatte beteiligte sich an dem Gefecht In der nachsten Stunde feuerten die deutschen Schiffe etwa 120 schwere Granaten ab die jedoch meist weit daneben lagen Nur einige Splitter trafen die Batterie und richteten keinen Schaden an jedoch floh ein Teil der demoralisierten Besatzung unter dem Eindruck des schweren Feuers in die nahegelegenen Walder Die Russen schossen Salven von je zwei Schuss auf 17 000 bis 20 000 m und erzielten einige Nahtreffer weshalb sowohl Konig Albert als auch Kaiserin Zickzackkurse fuhren Nach nur wenigen Schussen meuterten die Geschutzbedienungen mit der Begrundung dass die Granaten zu schwer seien und dass sie fur einen Tag genug gearbeitet hatten Trotz der Bemuhungen der Offiziere liessen die meisten Artilleristen ihre Geschutze im Stich und suchten das Weite 43 Das Infanterieregiment 131 hatte wahrenddessen am Morgen die Gegend von Tecomardi erreicht und der Regimentskommandeur Oberstleutnant Fischer entsandte einen Parlamentar zu den Russen um weiteres Blutvergiessen zu vermeiden Man furchtete dass die Russen ihre Verteidigung an dieser Stelle durch die schweren Geschutze der Batterie Zerel starken konnten was tatsachlich jedoch unmoglich war da die Geschutze nicht um 360 schwenkbar waren Die Kapitulationsbedingungen verlangten eine unzerstorte Ubergabe der Einrichtungen auf der Halbinsel und boten den russischen Soldaten eine gute Behandlung und die Verschonung von Zwangsarbeit an andernfalls werde die Halbinsel gesturmt und man werde keine Gefangenen machen Der Parlamentar wurde jedoch festgesetzt und da bis 15 Uhr keine Antwort erfolgt war ordnete Fischer das Bombardement der russischen Befestigungen bei Ansekull an der Nahtstelle zwischen der Halbinsel und dem Rest von Osel an und das Regiment richtete sich an Ort und Stelle fur die Nacht ein Mit Einbruch der Dammerung endete auch das Gefecht auf See und Konig Albert und Kaiserin warfen Anker wahrend Friedrich der Grosse in Bewegung blieb 44 Am Abend begann die Lage der auf der Halbinsel Sworbe eingeschlossenen russischen Streitkrafte kritisch zu werden Obwohl alles ruhig blieb tat das Gefuhl des Eingeschlossenseins bei den demoralisierten Soldaten seine Wirkung und das Bekanntwerden der grosszugigen deutschen Kapitulationsbedingungen trug ebenfalls zum Erloschen des Widerstandswillens bei Die Mannschaften begannen den Kopf zu verlieren und verliessen ihre Posten und der kleine Hafenort Mento war bereits voll mit Fluchtlingen doch noch hatten die Deutschen nichts davon bemerkt und rechneten weiterhin mit Widerstand Um die zusammenbrechende Moral wiederherzustellen sandte der Soldatenrat der auf der Halbinsel Zerel versammelten russischen Truppen per Funk ein dringendes Hilfeersuchen an die Flotte das mit dem Versprechen auf Unterstutzung am nachsten Morgen beantwortet wurde 45 Lage am Abend des 14 Oktober Bearbeiten Am Abend des dritten Tages hatten die Angreifer ihre Position gefestigt Ein grosser Teil der russischen Garnison war im Westteil der Insel eingekesselt und sie standen im Begriff die Halbinsel Sworbe zu erobern Der Kassar Wiek war unter Kontrolle der Marine und die Minenraumer wurden bald den Eingang zur Irben Strasse offnen konnen Kampfe um die Halbinsel Sworbe Bearbeiten 15 Oktober 1917Am Morgen des 15 Oktober herrschten mit leichtem Wind und Nieselregen gunstige Wetterbedingungen fur ein Weiterfuhren der Minenraumoperationen Die Minensucher nahmen um 7 Uhr unterstutzt von den Kreuzern der VI Aufklarungsgruppe ihre Arbeit wieder auf und die beiden Schlachtschiffe Konig und Kronprinz hatten im Putziger Wiek Kohlen ubernommen und waren im Anmarsch um zusammen mit den Schiffen des IV Geschwaders die Halbinsel Sworbe zu beschiessen Als Reaktion auf das Hilfeersuchen von Zerel hatte Vizeadmiral Bachirew das Linienschiff Graschdanin und die Zerstorer Stereguschtschi Turkmenez Stawropolski und Amurez von Kuiwast in Marsch gesetzt Die Flotte im Moonsund hatte Verstarkung durch den Panzerkreuzer Admiral Makarow erhalten der jedoch zunachst seine Kohlenvorrate erganzen musste Die Minensucher gingen durch die schlechte Sicht von den Russen unbehelligt durch die bereits teilweise geraumte dritte Sperrlinie und machten sich daran auch die vierte und letzte in Angriff zu nehmen was den deutschen Schiffen die Passage der Irben Strasse ermoglichen wurde Voraus sichteten sie Rauchfahnen die zu russischen Zerstorern gehorten welche aber wegen der schlechten Sicht die Minensucher ihrerseits nicht ausmachen konnten 46 nbsp Lage am 15 OktoberMittlerweile schickten sich die aus dem Putziger Wiek zuruckgekehrten Schlachtschiffe Konig und Kronprinz zum Passieren der Irben Strasse an um die auf der Halbinsel Sworbe eingeschlossenen Russen abzuschneiden und endlich in den Rigaer Meerbusen einzudringen Gegen 9 30 Uhr erreichten die Schlachtschiffe begleitet von Minensuchern und zwei Sperrbrechern den vorgesehenen Punkt nordlich von Pissen Es stellte sich heraus dass die Minensperren der dritten und vierten Linie nur sehr schwer zu raumen waren da die Minen sehr dicht und geschickt verlegt waren Es war nicht sicher ob die geraumten Gassen in den beiden ersten Sperrlinien tatsachlich frei waren Des Weiteren war nicht bekannt ob die Batterie auf Kap Zerel noch eingreifen konnte so dass sich Vizeadmiral Behncke dafur entschied nicht zu nahe unter den Geschutzen zu passieren sondern sich dicht unter der kurischen Kuste zu halten Gleichzeitig bezogen die Schiffe des IV Geschwaders ihre Bombardementspositionen vom Vortag erneut wobei sie das Feuer nur auf Anforderung von Land her eroffnen sollten oder wenn sie selbst beschossen wurden 47 In der Zwischenzeit hatte sich von den Deutschen unbemerkt die Moral der auf der Halbinsel verbliebenen russischen Truppen bis hin zur Panik verschlechtert Weiterer Widerstand erschien vielen Soldaten sinnlos etliche waren bereits geflohen und die Kapitulationsbedingungen der Deutschen klangen verlockend Der Soldatenrat beschloss daher die Batterien unzerstort zu raumen und keinen Widerstand mehr zu leisten Leutnant Bartinew der Kommandant der schweren Batterie Nr 43 konnte immerhin mit der Hilfe einiger beherzter Soldaten die Magazine und Generatoren mit Sprengladungen versehen Die Situation wurde immer chaotischer Gruppen von panischen Soldaten legten entgegen seinen Befehlen Feuer an einige Gebaude und ein Waffenlager das weithin sichtbare Explosionen und Rauchschwaden erzeugte 47 Die von Vizeadmiral Souchon befehligten Schiffe des IV Geschwaders hatten gemass ihrer Anweisung bislang nicht in den Kampf eingegriffen Gegen 12 50 Uhr signalisierte der dichte Rauch in der Gegend der Batterie dass die Russen ihre Stellung raumten und die Batterie unbrauchbar machten Weiter sudlich waren die Schiffe des III Geschwaders zu sehen die zusammen mit den Minensuchern die Irben Strasse forcierten Souchon vermutete dass verstarkter Druck auf die russische Garnison den Zusammenbruch der Verteidigung beschleunigen konnte und liess daher zwischen 13 40 Uhr und 14 20 Uhr das Feuer auf die Batterie die anderen Einrichtungen auf der Halbinsel einen weiter ostlich ausgemachten Dampfer und eine grosse Schute eroffnen Diesmal lag der Beschuss sehr viel besser als am Vortag und uberschuttete die Batterie mit Splittern und Leutnant Bartinew versuchte die gelegten Sprengladungen zu zunden Dies schlug jedoch fehl wohl weil die deutschen Granaten die Drahte zu den Detonatoren zerstort hatten und so setzte er stattdessen einige Magazine und Warenlager sowie den Leuchtturm auf Kap Zerel in Brand Der Rest der Batteriebesatzung zog sich nach Mento zuruck wo die desertierenden oder abziehenden Soldaten bereits unter chaotischen Verhaltnissen versuchten auf Boote zu gelangen um sich dem Zugriff der Deutschen zu entziehen 48 Wahrend des Tages waren die Graschdanin und ihre Begleitzerstorer bis an die Arensburg Bank gelaufen wo sie vor Anker gingen Zwei Zerstorer begaben sich in die Gegend der Insel Abro ostlich der Halbinsel Sworbe Dort erfuhren sie von Vizeadmiral Bachirew dass die Verteidigung der Halbinsel zusammenbreche und dass sie Befehl hatten die Batterie auf Kap Zerel zu zerstoren Mit dem Verlust der Batterie Zerel erachtete das Oberkommando eine weitere Verteidigung der Irben Strasse als unmoglich und der Ruckzug auf den Moonsund und die Aufgabe von Osel waren die Konsequenz Die Graschdanin ging daraufhin nach Kap Kawi im Sudosten der Halbinsel Sworbe wobei in der kritischen Passage in einem engen Kanal mit Untiefen auf der einen und Minen auf der anderen Seite falschlich U Bootalarm ausgelost wurde Das Schiff vollfuhrte ein Ausweichmanover in das Minenfeld und feuerte mit der Mittelartillerie beider Seiten was die eskortierenden Zerstorer in Gefahr brachte Gleichzeitig wurden die Schiffe von einer Staffel deutscher Torpedobomber angegriffen die jedoch keinen Treffer erzielten Bei Sonnenuntergang erreichte Graschdanin den Hafen von Mento wo eine grosse Zahl von Booten Schuten und Leichtern mit fluchtigen Soldaten versammelt war die alle darauf drangten von den Zerstorern aufgenommen zu werden Graschdanin naherte sich der Batterie Nr 43 so weit als moglich und belegte sie mit Beschuss aus ihren 30 5 cm und 15 2 cm Batterien Die beiden Zerstorer bei Abro steuerten Mento an und nahmen einen Teil der dortigen Garnison an Bord ehe sie ihrerseits das Feuer auf den Ort eroffneten Die ubrigen Schiffe ubernahmen andere Teile der Garnison zu ihnen gesellten sich auch der Dampfer General Zimmermann sowie vier Schlepper von denen einer eine mit 200 Mannern beladene Schute im Schlepp hatte Bei Anbruch der Abenddammerung verliessen die russischen Schiffe das Gebiet und setzten Kurs auf den Moonsund In der Nacht wurde das Geleit gegen 1 45 Uhr von dem deutschen U Boot UC 57 gesichtet das jedoch beim Angriff entdeckt wurde und vor den zudrehenden Zerstorern wegtauchen musste In den fruhen Morgenstunden des 16 Oktober traf das Geleit auf der Reede von Kuiwast ein In der Nacht war jedoch die Schleppverbindung zu der Schute gerissen die nun antriebslos ostlich von Sworbe in gefahrlicher Nahe der Minenfelder trieb 49 Mit dem beginnenden Ruckzug der Russen und dem Ausfall der Batterie versuchten die deutschen Minensucher doch noch vor Dunkelwerden eine Passage weiter nordlich freizumachen um den schweren Schiffen noch an diesem Tag eine direkte Route nach Arensburg zu ermoglichen Bis sie jedoch so weit waren war es schon fast Abend so dass sie stattdessen bis zum Einbruch der Dunkelheit die begonnenen Arbeiten weiter ostlich fortsetzten Kaiserin und Konig Albert wurden zur Kohlenubernahme im Putziger Wiek entlassen wahrend Friedrich der Grosse westlich von Sworbe verblieb 50 An Land ruckte das 131 Regiment in das mittlerweile von den Russen geraumte Ansekull ein und marschierte weiter nach Suden Die gunstigen Kapitulationsbedingungen vom Vortag waren den Mannschaften zu Ohren gekommen und untergruben ihren Widerstandswillen und der russische Soldatenrat hatte mittlerweile weiteren Widerstand fur sinnlos erachtet Oberst Borsakowski sandte den festgesetzten deutschen Parlamentar mit einem Angebot zu einem Waffenstillstand und Kapitulationsverhandlungen zum Regimentsstab zuruck Zwar schlug der Kommandeur das Angebot zu Verhandlungen aus bot aber ehrenhafte Kapitulationsbedingungen an welche die Russen auch akzeptierten Um 18 Uhr stimmten die Russen den Bedingungen zu doch gelang es ihnen am nachsten Morgen einen grossen Teil der von den Branden und Sprengungen sowie dem beiderseitigen Beschuss nahezu unversehrten schweren Batterie zu zerstoren bevor sie sich ergaben 150 Offiziere und 5 100 Mannschaften gingen in Gefangenschaft 54 Maschinengewehre 150 Fuhrwerke mit Bespannung 27 leichte und acht schwere Geschutze 20 Flugabwehrgeschutze die schweren Geschutze der Batterien und grosse Mengen an Vorraten fielen den Deutschen in die Hande Immerhin hatte Oberst Borsakowski mit diesem Manover wertvolle Zeit gewonnen welche die Russen nutzten um Teile der Garnison zu evakuieren und das Raumen der Minen in der Irben Strasse wurde ebenfalls verzogert Die Schlusselstellung der russischen Verteidigung des Rigaer Meerbusens war jedoch durch die in Panik geratenen Mannschaften mit Leichtigkeit in die Hand des Feindes gefallen so dass die Stellung sich nicht langer halten liess 51 Endphase der Gefechte um Osel Bearbeiten Die deutsche Planung fur den 15 Oktober sah vor den ostlichen Ausgang des Kassar Wiek zu sichern und die Heereseinheiten nahe dem Moondammes mit Artillerieunterstutzung durch die kleinen flachgehenden Torpedoboote der A Klasse zu versehen Bereits um 4 45 Uhr gingen vierzehn Torpedoboote der II Flottille und XIII Halbflottille Anker auf und begaben sich in den Sund Aufklarer meldeten von dort mindestens zwolf russische Zerstorer sowie eine Anzahl weiterer Schiffe die wegen schlechter Sicht nicht identifiziert werden konnten Wieder wurde ein Verbindungsoffizier an Land gesetzt und die kleinen Torpedoboote A 31 und A 29 begannen mit dem Bombardement des Dammes Zwischenzeitlich erhielten sie selbst Beschuss durch die russischen Panzerkanonenboote und Zerstorer sowie die Admiral Makarow die vom Moonsund aus uber die Insel hinweg feuerten setzten aber das eigene Feuer fort bis ihnen die Munition ausging und sie sich zur Tagga Bucht zuruckzogen Die grosseren Torpedoboote zogen sich gegen Mittag ebenfalls nach Westen zuruck um dem indirekten Feuer der Russen zu entgehen Dabei lief der Torpedobootzerstorer B 98 auf eine in der Nacht zuvor gelegte russische Mine wobei das Vorschiff abgesprengt wurde Da ein grosser Teil der Besatzung zu dieser Zeit unter Deck beim Essen war gab es hohe Verluste 14 Tote und funf Verwundete waren zu beklagen das Boot blieb aber schwimmfahig und wurde zur Reparatur nach Libau geschleppt Die Torpedoboote wichen auf das flache Wasser weiter nordlich aus wo einige auf Grund liefen und sich dabei Schaden zuzogen 52 Im Ostteil Osels bahnte sich wahrenddessen die Entscheidung an Wahrend der Nacht schoss die schwere Batterie bei Woi immer wieder auf die deutschen Stellungen und das am Vortag in Kuiwast eingetroffene russische Todesbataillon unternahm drei Angriffe uber den Damm die jedoch alle abgewiesen wurden Am Morgen wurde die deutsche Linie bei Lewwa mehrfach angegriffen und der mittlerweile eingetroffene Divisionskommandeur Generalleutnant von Estorff befurchtete dass die Garnison bereits entkommen sei General Iwanow konnte von seinem Gefechtsstand bei Peude nur wenig ausrichten da die ihm verbliebenen Einheiten vollig demoralisiert waren und kaum mehr Befehle befolgten Die Soldaten gaben die Schutzengraben auf und desertierten massenweise so dass die Offiziere selbst die Maschinengewehre bemannen mussten Ausbruchsversuche der desorganisierten Masse aus fluchtenden und desertierenden Soldaten in Richtung des deutschen Reserve Infanterie Regiments 255 brachen unter schweren Verlusten zusammen Eine kleine russische Flottille aus den Minensuchern Gruz Kapsyul Kramvol Minrep und Udarnik gedeckt von den Zerstorern Deyatelny und Delny naherte sich der Kuste Osels bei Kubyassar um russische Truppen an Bord zu nehmen Sie gelangten zwar bis zum Strand und brachten eine deutsche Feldbatterie durch Beschuss zum Schweigen mussten jedoch unverrichteter Dinge umkehren da sich keine russischen Soldaten am Strand befanden 53 Fur 11 Uhr wurde ein Generalangriff aller Krafte der Division befohlen um die Russen rasch zur Kapitulation zu zwingen Dabei herrschte beim Divisionskommando noch Unsicherheit uber den Standort des RIR 255 das an der Strasse von Orissar nach Arensburg nahe der Ortschaft Kapra lag und seinerseits uber die Gesamtlage im Unklaren war Bei Angriffsbeginn gingen das II und IV Radfahrerbataillon nahe Thomel zusammen mit dem Infanterieregiment 38 gegen Lewwa vor und eroberten es wahrend weiter im Osten das Infanterieregiment 17 mit dem V Radfahrerbataillon ohne Widerstand gegen Ulla vorruckte Hauptmann Winterfeld blockierte wahrenddessen mit dem 18 Sturmbataillon die Basis des unter Feuer der Schiffsartillerie liegenden Moondammes um jede Moglichkeit des Entsatzes und des Entkommens zu vereiteln Im Suden ruckte das Reserve Infanterie Regiment 255 nach Hoppi vor blieb jedoch wegen akuten Munitionsmangels zunachst dort stehen Der Regimentskommandeur horte gegen Mittag aus Richtung Peude her Artilleriefeuer schloss daraus ganz richtig auf das Eintreffen der ubrigen Krafte der Division und liess in Richtung Norden angreifen Um 14 30 Uhr erfolgte ein weiterer Angriff des Regiments und als die Russen auch von Norden gegnerische Truppen heranrucken sahen zeigten sie die weisse Flagge Gegen 15 Uhr kapitulierte die russische 107 Infanteriedivision uber 5 000 Mann mit 14 Geschutzen und vielen Maschinengewehren wurden als Gefangene eingebracht und nur einige Hundert russische Soldaten entkamen in Booten uber den Kleinen Sund Damit war der grosste Teil von Osel besetzt und fast die gesamte russische Garnison einschliesslich General Iwanows und seines Stabes in Gefangenschaft geraten Bei den Kampfen wurde der zu dieser Zeit sehr populare Schriftsteller Walter Flex der eine Kompanie Infanterie fuhrte nahe dem Gut Peudehof todlich verwundet und starb einen Tag spater im Lazarett Uber die Verluste der Russen ist wenig bekannt sie waren aber offenbar hoch Allein an einer Stelle hauften sich hundert Gefallene wahrend in einem einzelnen Dorf vierhundert Verwundete lagen 54 Gleichzeitig mit den letzten Angriffen gegen die russische Garnison auf Osel unternahmen die Deutschen einen ersten Landungsversuch auf Dago Gegen 9 Uhr gingen zwei Abteilungen des Landungskorps Ahlefeld nahe Serro an Land und bildeten einen Bruckenkopf Der Kreuzer Emden und das Torpedoboot T141 ankerten nahe Serro und Emmast um Artillerieunterstutzung zu geben Gegen 12 30 Uhr entwickelten sich heftige Kampfe zwischen der Garnison und den Angreifern und der unerwartet starke Widerstand bewog Kapitanleutnant von Ahlefeld dazu den Bruckenkopf bis zum Abend wieder zu raumen da er glaubte sich nicht uber Nacht an Land halten zu konnen Die Landungsabteilung wurde von aus dem Kleinen Sund herbeigerufenen Minensuchern an Bord genommen die Landung sollte am nachsten Tage nach starkerem Bombardement wiederholt werden 55 Lage am Abend des 15 Oktober Bearbeiten Am Ende des dritten Angriffstages war Osel vollstandig in deutscher Hand die russische Garnison war in Gefangenschaft geraten oder von der Insel vertrieben Die schwere Batterie am Kap Zerel war unschadlich gemacht worden und das Saubern der Irben Strasse konnte nun ungestort fortgesetzt werden um den deutschen Seestreitkraften den Weg in den Rigaer Meerbusen zu offnen so dass die russische Flotte sich ubersturzt aus dem Gebiet zuruckziehen musste In der Tagga Bucht naherte sich das Entladen der ersten Transporterstaffel dem Ende und die Heereseinheiten bereiteten das Ubersetzen nach Dago und Moon vor ein erster Landungsversuch auf Dago war jedoch gescheitert Der Kassar Wiek wurde von der deutschen Flotte kontrolliert die damit auch Moon beschiessen konnte Vorbereitungen zur Landung auf Moon und Dago Bearbeiten16 Oktober 1917Mit Ausschaltung der schweren Batterie auf Kap Zerel und der Eroberung von fast ganz Osel konnte das Raumen der Minen in der Irben Strasse beschleunigt werden und fur den 17 Oktober rechnete Vizeadmiral Schmidt mit der Moglichkeit das III Geschwader in die Rigaer Bucht zu bringen und mit ihrer Hilfe die Landung auf Moon zu unterstutzen Entsprechend wurden die Vorbereitungen getroffen damit die anderen Schiffe und die Heerestruppen punktlich zum Angriff bereitstehen wurden 56 An diesem Tage herrschte den dritten Tag in Folge gutes Wetter Um 8 Uhr begann das Schlachtschiff Kaiser mit einem einstundigen Beschuss der Landezone auf Dago nach dessen Ende das Landungskorps um 9 Uhr erneut an Land ging Der Dampfer Coburg ging bei Toffri dicht unter Land um als Wellenbrecher zu dienen und die Landung zu erleichtern Deutsche Patrouillen gingen landeinwarts vor und lieferten sich zwischen 13 und 14 Uhr Scharmutzel mit den Russen Kurz vor 15 Uhr schiffte sich das Landungskorps wieder ein und Emden naherte sich der Kuste um erneut den Strand zu beschiessen Das Oberkommando der Sondereinheit schlug vor dass am nachsten Tage auch ein Radfahrerbataillon gelandet werden sollte bevor die restlichen Truppen am 18 Oktober zum Angriff auf Dago antreten konnten Eine an der Nordkuste von Osel im Bau befindliche Mole die bis zum Angriffstermin fertiggestellt sein wurde sollte das Einschiffen der Truppen erleichtern Auch im Kleinen Sund gingen die Operationen weiter Bei Hellwerden liefen die Torpedoboote der A Klasse erneut an und beschossen das auf Moon gelegene Ende des Dammes und andere auf der Insel erkannte Stellungen Das Ubersetzen nach Moon selbst war jedoch erst fur den nachsten Tag geplant wenn man mit der Unterstutzung durch die Schlachtschiffe des III Geschwaders rechnen konnte sofern sie durch den Rigaer Meerbusen herankommen konnten Den ganzen Tag uber wurden Material und Vorrate nach Orissar geschafft um am folgenden Tage mit 2 000 Mann die Landung wagen zu konnen 57 Im Kassar Wiek war die IV Halbflottille in der Morgendammerung von der XIII Halbflottille abgelost worden Durch die immer noch nicht beseitigte Minengefahr und das standige Kreuzen zwischen den Untiefen waren die Besatzungen erschopft so dass nur eine kleine Anzahl den Ausgang des Wiek nach Osten bewachte wahrend die anderen nordwestlich der Keinast Halbinsel vor kurzer Trosse zu Anker lagen Gegen 8 30 Uhr lief eine Gruppe deutscher Torpedoboote ostwarts durch den Kassar Wiek nach Osten und die russischen Panzerkanonenboote eroffneten das Feuer worauf die Deutschen sich hinter einem Rauchschleier verbargen und den Ruckzug antraten Vizeadmiral Bachirew befurchtete dass dies Vorboten einer unmittelbar bevorstehenden Landung auf Moon sein konnte und beorderte die III Torpedobootzerstorer Division in das Gebiet Bald naherten sich drei russische Zerstorer und die beiden Panzerkanonenboote von Osten her und lieferten sich ein Gefecht mit den Eskorten Als die deutschen Torpedoboote jedoch Anker auf gingen zogen sie sich wieder zuruck Gegen Mittag erschienen funf Minensucher und machten sich daran die Mitte des Kassar Wiek von Minen zu saubern Das im Moonsund liegende Linienschiff Slawa und der Panzerkreuzer Admiral Makarow begannen nun die Torpedoboote uber Moon hinweg zu beschiessen Dabei wurden beide vor Anker liegenden Schiffe durch gezieltes Fluten von Abteilungen nach einer Seite ubergelegt um die Erhohung ihrer Geschutze und damit die Reichweite zu vergrossern wie es bereits 1915 beim Einbruch der Deutschen in den Rigaer Meerbusen praktiziert worden war Die Geschutze auf Moon und die nahe der Insel liegenden Zerstorer und Kanonenboote stimmten rasch ein und nahmen dabei auch die im Kleinen Sund operierenden A Boote und das Lazarettschiff Viola unter Feuer Gleichzeitig versuchten ein Kanonenboot und ein Zerstorer durch den sogenannten Strumpf Kanal eine enge tiefe Verbindung zwischen Moonsund und Kassar Wiek gegen die Angreifer vorzugehen Die Deutschen erwiderten das Feuer und zogen sich zuruck Nachdem die Russen abgedreht hatten setzten die A Boote ihre Unternehmung trotz des Beschusses ihr eigenes Bombardement fort Da das russische Feuer sehr gut lag vermuteten die Deutschen einen Beobachter nahe der Kuste und beschossen mit vier Torpedobooten eine halbe Stunde lang wahrscheinliche Beobachtungsposten am Westufer Moons Vizeadmiral Schmidt forderte einen nachtlichen Torpedoangriff auf die russische Flotte im Moonsund durch die A Boote an die auch endlich die bislang entbehrten Torpedos erhalten hatten Da er zu hohe Verluste furchtete und die Aufgabe der A Boote im Kleinen Sund fur noch nicht abgeschlossen hielt eine Voraussetzung fur den nachtlichen Angriff sah Kommodore Heinrich jedoch davon ab 58 Das III Geschwader durchquert die Irben Strasse Bearbeiten 16 Oktober 1917Das an diesem Tage herrschende gute Wetter ermoglichte den Einsatz der deutschen Marineflieger und Luftschiffe nachdem die Seefliegerstation in Arensburg ihren Betrieb wieder aufgenommen hatte Zwei zweimotorige Bomber griffen von zwei Jagern eskortiert gegen 10 Uhr das ostliche Ende des Moondammes an die Bomben trafen Geschutzstellungen und setzten ein Munitionslager in Brand Zwei russische Jagdflugzeuge erschienen griffen aber die Bomber nicht an In den fruhen Morgenstunden hatten das Marineluftschiff L30 sowie die Heeresluftschiffe LZ 113 und LZ 120 Pernau auf dem estnischen Festland angegriffen ihre Bombenlast von 6 000 kg traf das Stadtzentrum und den Hafen Am Abend wiederholte L37 den Angriff war aber wegen eines Brandes in der backbordseitigen mittleren Motorgondel zur Umkehr zur Basis im ostpreussischen Seerappen gezwungen Das Luftschiff SL 8 musste ebenfalls umkehren als in drei seiner funf Motoren Probleme auftraten 59 Die Minensucher in der Irben Strasse nutzten das gute Wetter ebenfalls aus und raumten einen 400 m breiten Kanal durch die Sperren Durch diese Lucke liefen nun die Schlachtschiffe und Kreuzer des deutschen Verbandes und ihre Versorger denen Sperrbrecher und Minensucher voraus fuhren Unmittelbar nordlich der Gasse durch die vierte Sperrlinie wurden unerwartet noch mehr Minen gefunden so dass die Schlachtschiffe und Kreuzer gegen 11 Uhr halt machen mussten um ihre Entfernung abzuwarten Dabei sichtete das Torpedoboot A 62 weiter nordlich eine grosse Schute welche die weisse Flagge zeigte Sie entpuppte sich als diejenige die in der vorhergehenden Nacht von ihrem Schlepper im Verband mit Graschdanin losgerissen war Zwar gerieten die Manner nun in Gefangenschaft entgingen so jedoch der Gefahr durch die Minen Die geraumten Gassen wurden fur den folgenden Verkehr ausgebojt 60 Wahrend der Passage der Irben Strasse erhielt Vizeadmiral Behncke per Funk neue Befehle von Vizeadmiral Schmidt und seinem Stab Statt zunachst Arensburg als Hafen fur die II Staffel der Transporterflotte zu sichern und ihre Entladung zu uberwachen sollte er direkt und so schnell wie moglich gegen den Moonsund vorgehen Behncke beabsichtigte mit seinen kampfkraftigsten Schiffen in der Nacht am Eingang des Moonsundes zu ankern und bei Hellwerden vorzustossen um die russische Flotte dort anzugreifen Nach Arensburg wurden der Kleine Kreuzer Augsburg mitsamt dem Tross sowie die IV Minenraumdivision und die III Halbflottille entsandt um dort vorhandene Minen zu raumen und den Hafen benutzbar zu machen Die Kleinen Kreuzer Strassburg und Kolberg die VIII Torpedobootsflottille die XX Halbflottille und vier Trawler der Kustenschutzhalbflottille Ost wurden zusammen mit der III und VIII Minenraumhalbflottille der III Minenraumdivision und ihrem Tender Indianola die Schlachtschiffe Konig und Kronprinz zum Moonsund begleiten Friedrich der Grosse wurde nach Abschluss der Besetzung von Sworbe zum Kohlen nach Putzig entlassen und Markgraf wurde aus der Tagga Bucht zu Vizeadmiral Behnckes Gruppe abkommandiert 61 Vormarsch des III Geschwaders zum Moonsund Bearbeiten 16 Oktober 1917Am Abend sichtete das von Hango aus in den Golf von Riga gelaufene britische U Boot C27 den deutschen Verband und schoss um 16 30 Uhr zwei Torpedos auf Konig die jedoch fehlgingen Das U Boot durchbrach nach dem Abschuss der Torpedos die Oberflache die Deutschen eroffneten jedoch nicht das Feuer da sie es fur ein eigenes Boot hielten und den Irrtum zu spat bemerkten C27 konnte abtauchen und Torpedos nachladen und eine Viertelstunde spater erzielte es einen Torpedotreffer auf der Indianola die mit vollgelaufenem Maschinenraum liegenblieb Das U Boot musste vor den Angriffen der deutschen Eskorten wegtauchen blieb bis Einbruch der Dunkelheit unter Wasser und kam dann an die Oberflache um den Golf von Riga zu verlassen Es wurde noch einmal von deutschen leichten Kraften angegriffen entkam jedoch unversehrt nach Hango Das Schwesterboot C32 setzte nahe Kap Domesnas an der Nordspitze des kurischen Festlandes ebenfalls zum Angriff auf den Verband an wurde jedoch von einem deutschen Flugzeug ausgemacht und musste alarmtauchen Zwar erriet der Kommandant Lieutenant Satow den Bestimmungsort der deutschen Kampfgruppe und begab sich zum Sudende des Moonsundes fand aber in der Nacht den Gegner nicht wieder Die Indianola wurde in den Hafen von Arensburg geschleppt 62 Gegen 20 30 Uhr warfen die deutschen Kriegsschiffe am sudlichen Ende des Moonsundes Anker und blieben die Nacht uber bewacht von Torpedobooten dort liegen Vizeadmiral Behncke beorderte die Kommandanten der verschiedenen Einheiten am Abend zu einem Treffen an Bord des Flaggschiffes Konig und unterbreitete den Angriffsplan fur den nachsten Tag Die Positionen der russischen Minenfelder in der Gegend waren durch eine auf der Grom erbeutete Karte bekannt eins lag im Suden des Eingangs zum Moonsund das andere weiter nordlich direkt in der Mundung des Sundes Die Schlachtschiffe sollten zwischen den Minenfeldern hindurch nach Westen laufen und die gegnerische Flotte nahe Kuiwast und die Kustenbatterien ausschalten wahrend die Kreuzer in den Kleinen Sund einlaufen und die Batterien bei Woi bekampfen sollten Die Minenraumer sollten wahrenddessen westlich von Moon eine Gasse in den Sund bahnen Fur den Fall dass die Russen im Schutz ihrer Minenfelder Widerstand leisteten und die Minenraumboote beschossen wollte Behncke die gegnerischen schweren Schiffe mit den Schlachtschiffen angreifen 63 Lage am Abend des 16 Oktober Bearbeiten Am Abend des 16 Oktober befand sich fast ganz Osel in der Hand der deutschen Heerestruppen die noch damit beschaftigt waren Gefangene einzubringen und die fur den nachsten Tag angesetzten Angriffe auf Dago und Moon vorzubereiten Das Infanterieregiment 131 hatte die Halbinsel Sworbe besetzt ohne auf Widerstand zu treffen die Batterie auf Kap Zerel war unbrauchbar gemacht worden Die Transporterflotte in der Tagga Bucht hatte das Entladen des Materials weitgehend abgeschlossen wahrend die Schiffe der II Staffel damit rechnen konnten im voraussichtlich bald wieder benutzbaren Hafen von Arensburg entladen zu konnen Die endlich in den Rigaer Meerbusen vorgedrungenen deutschen schweren Einheiten bereiteten einen entscheidungssuchenden Angriff auf die im Moonsund verbliebenen russischen Einheiten vor Die Schlacht im Moonsund BearbeitenSiehe Artikel Schlacht im Moonsund17 Oktober 1917Wahrend der Nacht herrschte bei der Gruppe Behncke Unruhe wegen der Prasenz der britischen U Boote die sich jedoch als unbegrundet erwies Gegen 4 30 Uhr ging per Funk eine Meldung uber eine bislang unbekannte Minensperre ein die zwischen den erkannten Minenfeldern in Nord Sud Richtung verlaufen sollte Die Meldung erwies sich spater als falsch brachte den deutschen Angriffsplan aber dennoch durcheinander 64 Gegen 7 Uhr begannen mit Hellwerden die deutschen Minenraumer mit ihrer Arbeit und sauberten einen breiten Kanal sudlich des sudlichen Minenfeldes Bald darauf wurden zwei russische Torpedoboote dicht unter der estnischen Kuste gesichtet die Vizeadmiral Bachirew vom deutschen Vorstoss unterrichteten Der russische Befehlshaber entschied dass es zwischen den Untiefen Minenfeldern und Batterien des Moonsundes trotz seiner massiven Unterlegenheit am leichtesten fallen wurde die Deutschen vom weiteren Vordringen abzuhalten und setzte seine schweren Schiffe in Marsch Slawa und Graschdanin erschienen bald begleitet von einem Dampfer und einigen Zerstorern auf der Reede von Kuiwast wahrend Bachirew wenig spater auf seinem Flaggschiff dem Panzerkreuzer Bajan folgte Unterdessen gingen alle verfugbaren Schiffe Anker auf und einige zivile Schlepper und Dampfer wurden entlassen wahrend die Dampfer Glagol und Pokoj als Blockschiffe vorbereitet wurden Deutsche Wasserflugzeuge griffen die Reede von Kuiwast mit Bomben an die zwar wenig Schaden anrichteten aber hochst beeindruckende Explosionen erzeugten die ihre Wirkung auf die Russen nicht verfehlten Die Konig eroffnete das Feuer auf die Zerstorer die sich rasch zuruckzogen wahrend die russischen Schiffe und auch die schwere Batterie bei Woi ihrerseits das Feuer auf die deutschen Minenraumer und die Sperrbrecher eroffneten Die Sperrbrecher wurden zuruckbeordert die III Minenraumhalbflottille machte sich im Moonsund an die Arbeit wahrend die VIII Minenraumhalbflottille sich in den Kleinen Sund vorarbeitete Obwohl die Boote langsam fuhren und das russische Feuer gut gezielt war erhielt keines von ihnen einen ernsthaften Treffer und kunstliche Rauchwande verbargen die Minenraumer zeitweise vor dem Gegner 65 nbsp Das gesprengte Wrack der SlawaKonig und Kronprinz steuerten um 8 Uhr einen ostlichen Kurs sudlich des sudlichen grossen Minenfeldes in der Rigaer Bucht Die Slawa die etwas weiter nach Norden ausser Reichweite der Deutschen gelaufen war wechselte das Ziel und beschoss nun auf eine Entfernung von mehr als 20 000 m die Schlachtschiffe Obwohl das russische Linienschiff mit nur vier 30 5 cm Geschutzen deutlich schwacher bewaffnet war als die beiden deutschen Dreadnoughts mit jeweils zehn Geschutzen ahnlichen Kalibers hatte sie doch den Vorteil der grosseren Reichweite durch speziell modifizierte Lafetten die eine grossere Erhohung der Rohre zuliessen Die Salven der deutschen Schlachtschiffe lagen daher zu kurz und sie standen im flachen und engen Sund zwischen den Minen in einer schlechten Position Erneut lag das russische Feuer gut Treffer gab es jedoch keine obwohl einige Granaten nur etwa 50 m von der Konig entfernt einschlugen Die Slawa bekam nach einiger Zeit Schwierigkeiten mit dem vorderen schweren Geschutzturm der sich durch einen Getriebeschaden nicht mehr drehen liess und bekampfte die Minenraumer stattdessen mit den achteren Geschutzen Vizeadmiral Behncke zog seine schweren Schiffe vorerst zuruck und lief nach Westen ab 66 Vizeadmiral Bachirew war klar dass die deutsche Angriffsplanung hinfallig werden wurde wenn die Minensucher im Moonsund ihre Aufgabe nicht durchfuhren konnten Entsprechend nahmen die Kriegsschiffe und Kustenbatterien gegen 9 10 Uhr die III Minenraumhalbflottille unter schweres Feuer erzielten jedoch keine bedeutenden Treffer und die Minenraumer setzten ihre Arbeit fort Gegen 10 Uhr erhielt sie Unterstutzung durch die III Minenraumdivision wahrend die Schlachtschiffe zwischen den Larina und Awanasewa Banken warteten Behncke beabsichtigte die III Minenraumhalbflottille bis nordlich des nordlichen Minenfeldes vorrucken zu lassen und dann selbst schnell nachzustossen um das russische Feuer zu unterlaufen und die gegnerischen schweren Schiffe endlich in Reichweite zu bekommen Die russischen schweren Schiffe zogen sich wahrenddessen nach Norden zuruck damit die Mannschaften Essen fassen konnten naherten sich aber gegen 10 Uhr wieder dem Kampfgebiet um erneut in das Gefecht einzugreifen 67 Um 10 Uhr hatten die Minenraumer die vorgesehene Position erreicht Vizeadmiral Behncke liess seine beiden Schlachtschiffe mit ausserster Kraft voraus nach Norden preschen und war bald nahe genug um das Ziel fassen zu konnen Um 10 13 Uhr eroffnete die Konig das Feuer auf die Slawa vier Minuten spater begann die Kronprinz auf die Graschdanin zu feuern Die Konig hatte sich bald auf das Ziel eingeschossen drei Granaten der dritten Salve trafen die Slawa etwa 3 bis 3 5 m unter der Wasserlinie Zwei von ihnen durchschlugen die Panzerung wahrend die dritte den Seitenpanzer an Backbord nicht durchdringen konnte Eine der Granaten explodierte nahe dem vorderen Dynamoraum und riss ein 3 6 m breites Loch unter der Wasserlinie in den inneren Rumpf der Wallgang und das vordere Munitionsmagazin liefen ebenfalls voll und im Vorschiff fiel der Strom aus Das andere explodierte nahe dem Ankerspill und erzeugte einen weiteren heftigen Wassereinbruch etwa 1 130 Tonnen Wasser drangen ins Vorschiff ein und das Linienschiff zeigte bald 8 Backbordschlagseite die jedoch durch Gegenfluten auf 4 vermindert werden konnte Der Tiefgang stieg vorn auf 10 5 m und achtern auf 9 9 m an Die Graschdanin erhielt ihrerseits fast gleichzeitig zwei Treffer von denen einer nahe dem Heck einschlug und einen rasch geloschten Brand ausloste der andere detonierte am Gurtelpanzer nahe einem 15 2 cm Turm und Splitter beschadigten zwei Dynamos und mehrere Dampfrohre im Maschinenraum Um 10 24 Uhr erhielt die Slawa zwei weitere Treffer im Vorschiff eine Granate schlug an Backbord nahe dem vorderen Schornstein ein und verwustete die als Verbandsplatz genutzte Kapelle wobei mehrere Seeleute getotet oder verwundet wurden und ein Feuer ausbrach Das zweite Geschoss detonierte auf dem Batteriedeck Gas und Rauch drangen bis zum Kesselraum vor und ein in der Nahe gelegenes Magazin fur 15 2 cm Granaten wurde als Vorsichtsmassnahme geflutet Die Brande konnten aber bereits nach etwa einer Viertelstunde geloscht werden und um 10 30 Uhr befahl Vizeadmiral Bachirew allen Schiffen den Ruckzug in den nordlichen Moonsund Das Flaggschiff Bajan bot sich als Ablenkungsziel an um den Ruckzug der Linienschiffe zu decken und eine Serie schneller Kurs und Fahrtwechsel bewahrten das Schiff zunachst vor Treffern obwohl es in schneller Folge von acht gegnerischen Salven eingegabelt wurde 68 Um 10 39 Uhr erzielte die Konig zwei weitere Treffer auf der Slawa erneut unter der Wasserlinie Einer richtete schwere Verwustungen in den Mannschaftsquartieren an und totete drei Mann der andere durchschlug den Panzergurtel und blieb im Schott eines Kohlenbunkers stecken Die Slawa war mittlerweile ausser Reichweite die Konig beschoss nun die Bajan und erzielte um 10 36 Uhr mit ihrer letzten Salve einen gefahrlichen Treffer an der Steuerbordseite zwischen Brucke und vorderem 20 3 cm Turm der Ober und Batteriedeck durchschlug und im Kabelgatt tief im Innern des Schiffes detonierte wo sich viel brennbares Material befand Ein schweres Feuer brach aus das erst nach 24 Stunden endgultig geloscht werden konnte die Explosion zerriss weiterhin acht Spanten beschadigte ein Schott und riss mehrere Platten des Doppelbodens sowie einige Panzerplatten des Gurtelpanzers aus der Verankerung Die in der Nahe des Brandherdes gelegenen Munitionsmagazine mussten sicherheitshalber geflutet werden und durch Splitter entstandene Lecks liessen noch mehr Wasser herein Insgesamt drangen 1 000 Tonnen Wasser ein so dass der Tiefgang vorn schliesslich 7 9 m betrug Zwei Manner wurden sofort beim Einschlag der Granate getotet drei weitere erlagen spater ihren Verletzungen drei wurden verwundet Die russischen Schiffe setzten zunachst das Feuer auf die Minenraumer fort ehe sie auf die Schlachtschiffe schossen die aber unbeschadigt blieben Um 10 40 Uhr stellten die deutschen Schlachtschiffe das Feuer ein und eine Staffel von sechs Wasserflugzeugen griff die kleineren ablaufenden russischen Schiffe mit etwa vierzig Bomben an erzielte jedoch keine Treffer Der schwere Beschuss und der gleichzeitige Luftangriff beeintrachtigte jedoch die Moral der Besatzungen insbesondere auf den Minenlegern mit ihrer gefahrlichen Ladung was die Slawa aber nicht hinderte einen der Angreifer abzuschiessen 69 Dem Kapitan der Slawa Kapitan 1 Ranges Wladimir Antonow wurde bald klar dass sich sein Schiff dem Ruckzug nicht anschliessen konnte Zwar war sie nicht kritisch beschadigt das viele eingedrungene Wasser hatte jedoch den Tiefgang so vergrossert dass sie den ausgebaggerten Kanal durch den Moonsund nicht mehr passieren konnte Antonow schlug daher vor sie nach dem Abzug von Bajan und Graschdanin mitten im Fahrwasser als Blockschiff zu versenken und Bachirew nahm den Vorschlag an Die Besatzung der Slawa die wahrend des Gefechtes die Disziplin noch gehalten hatte geriet ob des uberstandenen schweren gegnerischen Feuers jedoch zunehmend in Panik Etwa hundert der jungsten Matrosen verliessen nach und nach ihre Posten und legten Schwimmwesten an Der Soldatenrat an Bord liess den Maschinenraum voreilig evakuieren so dass niemand die Maschinenbefehle des Kommandanten ausfuhrte und das Schiff nicht rechtzeitig zum Halten kam Es lief sudostlich der gewunschten Position auf Grund wo es kein Hindernis darstellte und wurde so stattdessen an Ort und Stelle selbst versenkt Dabei mussten panische Matrosen mit vorgehaltener Waffe daran gehindert werden einfach uber Bord in die Lucke zwischen der Bordwand der Slawa und der eines langsseits gehenden Zerstorers zu springen der die Besatzung ubernehmen wollte Kapitan Antonow verliess als letzter das Schiff und um 11 55 Uhr wurde das achtere 30 5 cm Magazin gesprengt Die Explosion war weithin zu sehen und zu horen noch im Kassar Wiek 25 km weiter ostlich war der enorme Rauchpilz sichtbar Zudem schossen drei Zerstorer sechs Torpedos auf das Wrack von denen nur einer von Bord der Turkmenez Stawropolski tatsachlich explodierte 70 Angriff auf Moon Bearbeiten 17 Oktober 1917Nach dem Ende des Gefechtes im Moonsund war den Russen klar dass sie ihre Position nicht viel langer wurden halten konnen Vizeadmiral Bachirew ordnete daher die Sperrung des Sundes und der Reede von Kuiwast fur den Gegner mit Blockschiffen und Minen an Vor Kuiwast konnten jedoch keine Minen mehr gelegt werden da die sie transportierenden Versorgungsschiffe bereits nach Norden abgelaufen waren Die zuruckgehenden Russen konzentrierten ihre Anstrengungen entsprechend auf die Blockade des Moonsundes und begannen mit der Verminung des Strumpf Kanals Die bereits vorbereiteten Dampfer Glagol und Pokoj sowie die General Zimmermann und das Lotsenschiff Artelschtschik wurden von Zerstorern als Blockschiffe im nur 60 m breiten Hauptfahrwasser des Moonsundes versenkt was den deutschen Kreuzern das Passieren unmoglich machte Die Schlachtschiffe konnten ohnehin nicht hoffen in den an der flachsten Stelle lediglich neun Meter tiefen Kanal einzulaufen Die russischen Zerstorer Voiskovoi und Zabaikaletz begannen ausserdem damit das Gebiet um die Blockschiffe zu verminen 71 nbsp Lage am 17 OktoberWahrend die Russen ihren Ruckzug deckten gerieten die deutschen Schlachtschiffe mit den Kustenbatterien ins Gefecht Um 10 46 Uhr eroffnete die Batterie Werder das Feuer und Konig schoss zuruck worauf die Batterie das Feuer bald wieder einstellte Auch hier machte sich Panik breit und ein grosser Teil der Batteriebesatzung fluchtete Bald darauf zeigten Rauch und Flammen bei der Batterie und der nahe gelegenen Signalstation dass die Russen dabei waren die Gegend zu raumen Kurz nach 11 Uhr ankerten die beiden Schlachtschiffe nahe Selglaid und gerieten mit den Batterien bei Woi ins Gefecht Konig erwiderte das Feuer und gab einzelne gezielte Schusse ab Um 11 26 Uhr gab es einen falschen U Bootalarm jedoch wollte Vizeadmiral Behncke seine Schiffe nicht unnotig der durchaus realen Gefahr eines Torpedoangriffes aussetzen und ging wieder Anker auf Die Schlachtschiffe fuhren nun in dem freigeraumten Kanal mit geringer Fahrt in ostwestlicher Richtung gedeckt von Torpedobooten hin und her Um 12 06 Uhr wurde erneut U Bootalarm gegeben Das britische Boot C26 war von Hango aus sudwarts gelaufen und befand sich nun sudlich des Moonsundes in gunstiger Position Das flache Wasser machte dem Kommandanten Lieutenant Downie jedoch zu schaffen und bevor er in Schussposition gelangen konnte lief er hart auf Grund Das Boot konnte sich nicht unter Wasser freimachen weshalb Downie die achteren Ballasttanks anblasen liess Dabei durchbrach das U Boot die Oberflache und wurde sofort von den Deutschen gesichtet Die Torpedoboote griffen mit Geschutzfeuer und Wasserbomben an und jagten das U Boot mehr als zwei Stunden lang Zeitweise geriet es in ein U Bootnetz konnte sich aber wieder befreien wobei die Schrauben beschadigt wurden Erst am Abend konnte Downie auftauchen und stellte fest dass zudem die Tiefenruder beschadigt und verklemmt waren und ging nach Pernau in die Werft Erst im Dezember konnte C26 nach behelfsmassigen Reparaturen nach Hango entkommen 72 In der Zwischenzeit ruckten die deutschen Schiffe weiter den Moonsund hinauf vor die Minenraumer kamen jedoch aufgrund des auffrischenden Windes aus Sud Sudost und zunehmenden Seeganges nur langsam voran Die kleinen Motorboote der III Minenraumdivision mussten sogar die Arbeit einstellen Nahe der Reede von Kuiwast stiessen die Minenraumer auf eine starke Netzsperre die sie nicht zu durchbrechen vermochten Vizeadmiral Behncke liess deshalb gegen 15 40 Uhr die Arbeit einstellen und um 17 Uhr lagen die Schlachtschiffe sudwestlich des sudlichen grossen Minenfelds geschutzt von Torpedobooten vor Anker 73 Im Kleinen Sund ruckte Kontreadmiral Hopman mit seinen Kreuzern gegen Moon vor Zunachst gab es Verzogerungen da die Minenraumer eine falsche Positionsmeldung des sudlichen Minenfeldes erhalten hatten und erst die sudwestliche Ecke raumten statt sich auf die vorgesehene Fahrrinne zu konzentrieren Auf der anderen Seite lief das durch T 144 eskortierte Lazarettschiff Viola in den nordlichen Kleinen Sund ein um die Verwundeten bei Orissar zu bergen Gegen 8 50 Uhr hatten die A Boote ihre Munitionsvorrate aufgefullt und begannen auf Anfrage der Infanterie auf Osel mit dem Bombardement des nordlichen Endes des Moondammes Das von zwei Wasserflugzeugen gelenkte Feuer war gut gezielt und verursachte zahlreiche Verluste bei den Verteidigern Im Verlauf des Morgens meldeten Aufklarungsflugzeuge dass Moon nur noch sparlich vom Feind besetzt sei Ein Grossteil der Garnison war offenbar bereits evakuiert worden und die Vorbereitungen zum Ubersetzen wurden dementsprechend beschleunigt Erst gegen Mittag konnten die Minenraumer und Kreuzer in den sudlichen Kleinen Sund eindringen Die Kolberg deckte die Batterien bei Woi zehn Minuten lang mit Granaten ein Die Russen erwiderten das Feuer nicht denn auch die Besatzungen dieser Batterie suchten fast geschlossen das Weite Gegen 14 30 Uhr ankerten Strassburg und Kolberg am sudlichen Ende des Kleinen Sundes und Hopman setzte eine Landungsabteilung an Land um die Batterien wegzunehmen Gegen 16 45 Uhr begann die 6 Kompanie des Infanterieregiments 138 unter der Deckung von Rauchwanden und heftigem Artilleriefeuer aus Feldgeschutzen nahe Kegova mit dem Ubersetzen und Hauptmann Winterfeldts Sturmkompanie 18 drang uber den Damm gegen die Insel vor Das Todesbataillon leisteten heftige Gegenwehr mit MG und Artilleriefeuer und hielt die Angreifer im Westen der Insel fest bei der Explosion eines Magazins nahe dem Nordende des Dammes wurde ein aufgegebener russischer Panzerwagen zerstort Die meisten anderen russischen Truppen auf Moon waren jedoch in Panik und weigerten sich den Deutschen Widerstand zu leisten Erst nach Mitternacht zogen sie sich auf Positionen zwischen Nauze und Linnust zuruck Um 17 30 Uhr meldete die Landungsabteilung dass die Batterie in ihrer Hand aber unbrauchbar gemacht sei und die vorruckende Sturmkompanie konnte auf Moon Fuss fassen 74 Im Kassar Wiek war die Lage den Tag uber ruhig geblieben lediglich das Minenraumen ging weiter und die Torpedoboote der II Flottille und XIII Halbflottille ubernahmen neue 10 5 cm Artilleriemunition Kommodore Heinrich sah und horte das heftige Gefecht im Moonsund von weitem mit an und entschied einen nachtlichen Vorstoss mit Torpedobooten in den sudlichen Moonsund zu unternehmen Ein Vorstoss in den nordlichen Teil erschien zu gefahrlich es waren jedoch wegen der durch Gefechte und Grundberuhrungen erlittenen Schaden lediglich vier Boote fur diese Aufgabe tauglich Um 22 Uhr liefen S 50 S 61 S 64 und V 74 vorsichtig lotend in den sudlichen Moonsund wobei S 50 als Navigationshilfe im Eingang des Sundes verblieb Kapitanleutnant Zander der das Kommando fuhrte hatte sich zuvor mit Vizeadmiral Behncke in Verbindung gesetzt und erfahren dass in der Gegend keine deutschen Schiffe mehr lagen so dass bei Sichtungen keine Zweifel an ihrer Identitat entstehen konnten Kurz nach Mitternacht wurde S 64 jedoch von einer heftigen Minendetonation erschuttert der Kesselraum lief voll und das Boot wurde manovrierunfahig schwamm jedoch noch Durch die Detonation waren mehrere in der Gegend gelegte Minen losgekommen und schwammen nun an der Oberflache und Kapitanleutnant Zander entschloss sich zum Abbruch der Unternehmung Bei dem Abschleppversuch geriet das Boot jedoch auf Grund und musste gesprengt werden V 61 ging zuvor langsseits und ubernahm die Besatzung Sechs Manner waren im Kesselraum ums Leben gekommen und funf waren verletzt worden Die anderen Boote hatten bei Grundberuhrungen Lecks und Schraubenschaden davongetragen so dass nur der Ruckzug blieb 75 Weiterer Landungsversuch auf Dago Bearbeiten 17 Oktober 1917Wahrenddessen hatte die Abteilung Ahlefeld einen weiteren Landungsversuch auf Dago unternommen Um 9 25 Uhr begann Kaiser mit einem vorbereitenden Artilleriebeschuss auf den Bruckenkopf und um 10 Uhr ging das Landungskorps erneut an Land Patrouillen drangen tief in das Innere der Insel vor trafen jedoch auf Widerstand und hatten Verluste Transporter versuchten nahe Toffri Material zu entladen fanden aber die Ankerplatze noch unfertig vor Auch das eigentlich an der Landung zu beteiligende Radfahrerbataillon kam erst verzogert an so dass der Landekopf am Abend wieder geraumt werden sollte Da sich die Evakuierung der Verwundeten schwierig gestaltete blieb der Landekopf uber Nacht dennoch besetzt und es standen Trawler zur Evakuierung im Falle eines entschlossenen russischen Angriffs bereit Obwohl den Tag uber heftig gekampft worden war blieb in der Nacht alles ruhig 76 Am Abend gaben die russischen Flottenchefs den Befehl zum Ruckzug in den Finnischen Meerbusen Die Stutzpunkte in der Gegend sollten geraumt und zerstort und die Truppen evakuiert werden wobei die Besatzung von Dago bis zuletzt ausharren sollte Kurze Zeit spater erhielt Vizeadmiral Bachirew ausserdem Kenntnis vom geplanten deutschen Vorstoss in den Finnischen Meerbusen offenbar war der Funkspruch Vizeadmiral Schmidts aufgefangen und entschlusselt worden Entsprechend plante er den Moonsund bis 16 Uhr am 18 Oktober zu verlassen Zwar wollte der Flottenchef Admiral Naswosoff zur Hilfe eilen und begann Vorbereitungen zum Auslaufen zu treffen wurde jedoch vom Grossen Hauptquartier zuruckgepfiffen 77 Lage am Abend des 17 Oktober Bearbeiten Am Ende des Tages befanden sich der sudliche Moonsund und ganz Osel fest in deutscher Hand Die Transporterflotte in der Tagga Bucht hatte das Entladen beendet und Arensburg wurde am nachsten Tage als Hafen auf Osel zur Verfugung stehen Die deutschen Truppen hatten einen Bruckenkopf auf Moon gebildet und standen bereit am nachsten Tag erneut auf Dago zu landen Vizeadmiral Schmidt entschloss sich deshalb einen Vorstoss in den Finnischen Meerbusen zu wagen und die russische Flotte im Moonsund einzuschliessen diese Unternehmung bedurfte jedoch der Genehmigung durch den Kaiser Die Einnahme von Dago und Moon Bearbeiten18 Oktober 1917Am Morgen nahmen die Minenraumer im Kassar Wiek ihre Arbeit wieder auf Kurz nach Mittag lief das Grosse Torpedoboot Zerstorer B 111 auf eine Mine die Detonation riss das Vorschiff ab das Boot blieb aber schwimmfahig Zwei Tote und sechzehn Verletzte sowie drei Vermisste waren zu beklagen das beschadigte Boot wurde spater nach Libau geschleppt In der Zwischenzeit hatte Kommodore Heinrich personlich Vizeadmiral Schmidt Bericht erstattet und erhielt den Befehl offensive Operationen nach Ermessen durchzufuhren 78 Am selben Morgen begann der endgultige Angriff auf Dago Noch vor Anbruch der Dammerung nahm die Emden eine Bombardementsposition nahe Emmast ein und belegte die Gegend zwischen 7 15 Uhr und 8 Uhr mit 170 Granaten Im Verlauf des Morgens setzten T 144 A Boote Trawler und Boote das II Radfahrerbataillon bei Serro an Land unter deren Schutz Feldbatterien und anderes schweres Gerat gelandet werden konnten Die Russen hatten eine deutsche Landung an der Sudspitze Dagos vorhergesehen und sich auf Widerstand und einen geordneten Ruckzug eingerichtet Bei Eintreffen der Deutschen ordnete der Kommandeur Oberst Vaselago den Ruckzug auf eine vorbereitete Verteidigungslinie nordlich der Halbinseln Dagerort und die Sprengung der Batterien und Verteidigungsanlagen bei Serro an Dies wurde jedoch von den Soldaten als Anzeichen ausgelegt dass alles verloren sei und so griff auch hier bald Panik um sich und die russischen Soldaten ergriffen kopflos die Flucht wobei es immer wieder zu Plunderungen kam 79 Die demoralisierten Russen meuterten und weigerten sich grosstenteils Widerstand zu leisten Sie zogen sich auf den einzigen Hafen der Insel bei Helterma zuruck um auf ihre Evakuierung zu warten 80 Wie auch auf Moon versuchte die Marine wenigstens einige Manner zu evakuieren und entsandte drei Dampfer Zwei davon liefen jedoch auf Grund von denen nur einer wieder flott gemacht werden konnte und nur ein Dampfer kam mit einigen Soldaten an Bord zuruck zum Festland 79 nbsp Deutsche Truppen auf dem Weg zum Strand im Hintergrund die KolbergIm sudlichen Moonsund hatten die Minenraumer auch wegen einiger kommunikativer Probleme mit grossen Schwierigkeiten zu kampfen Zwar hatten die Fuhrerboote Karten mit den Positionen der bekannten Minenfelder erhalten nicht aber die Raumboote selbst Das Boot T 66 lief nahe Paternoster auf eine Mine und sank sofort siebzehn Manner kamen ums Leben und nur der Kommandant und sechs Manner konnten gerettet werden Wahrenddessen waren die Schlachtschiffe weiter sudlich wieder Anker auf gegangen und steuerten erst sudlich dann ostlich an den Minenfeldern vorbei Kurz nach 10 Uhr beorderte Vizeadmiral Behncke den Kreuzer Strassburg und die Minenraumer der VIII Minenraumhalbflottille zur Unterstutzung der Schlachtschiffe nach Osten wahrend die Kolberg und die anderen Schiffe Kontreadmiral Hopmans zur Deckung der Truppen in der Nahe im Kleinen Sund verblieben Um 12 40 Uhr meldete die Markgraf dass sie nahe Kalkgrund auf Grund gelaufen sei sich aber mittlerweile wieder befreit habe Einige Markierungsbojen fur den minenfreien Kanal waren durch Wind und Seegang losgerissen 81 Mittlerweile hatte die III Minenraumhalbflottille und zwei Boote der VIII Halbflottille die Reede von Kuiwast erreicht und bestatigten die Versenkung der Slawa das immer noch brennende Wrack war westlich der Insel Papilaid gut sichtbar Nahebei lagen die vier versenkten Dampfer die den Sund versperrten und weiter nordlich waren zwei russische Zerstorer zu sehen die mit dem Legen eines weiteren Minenfeldes beschaftigt waren Die Torpedoboote V 180 und V 184 liefen um 14 15 Uhr mit Hochstfahrt zum Angriff nach Norden und eroffneten das Feuer gerieten jedoch selbst in das Feuer eines weiteren russischen Zerstorers und eines Panzerkanonenbootes die sich im Strumpf Kanal befanden Vizeadmiral Bachirew hatte sie zur Eskorte einiger flachbodiger Fahrzeuge entsandt die den Rest der Garnison von Moon evakuieren sollten Die Fahrzeuge zogen sich vor dem deutschen Angriff zuruck die Deutschen drehten jedoch ihrerseits vor dem gut liegenden russischen Artilleriefeuer ab und setzten sich unter dem Schutz einer kunstlichen Rauchwand nach Suden ab 82 Vizeadmiral Behncke entsandte sofort Strassburg und Kronprinz zu ihrer Unterstutzung die russische Netzsperre verwehrte grosseren Schiffen jedoch die Durchfahrt zur Reede von Kuiwast Die schweren Schiffe versuchten die Passage trotzdem wobei beide Schiffe Grundberuhrung hatten aber unbeschadigt blieben Gegen 14 15 Uhr fanden die Minenraumer eine zweihundert Meter breite Lucke in der Netzsperre die zur Passage grosserer Schiffe gedacht war und A 62 gelang es sie zu offnen Die Wassertiefe betrug hier 14 m so dass Vizeadmiral Behncke am Abend mit seinen schweren Einheiten am Sudende des Moonsundes ankern konnte Die Minensucher setzten ihre Arbeit fort fanden jedoch bis hin zur Insel Schildau keine weiteren Minen 83 Auf Moon ruckten die Deutschen weitgehend ungehindert vor lediglich im Nordosten bei Kallast gab es noch Widerstand da die russische Garnison noch auf Evakuierung hoffen durfte Der Grossteil der Garnison war zur Aufgabe bereit lediglich die Soldaten des Todesbataillons beharrten auf dem Ubersetzen zum Festland Die Deutschen gingen jedoch nicht darauf ein und forderten die Ubergabe bis 13 00 Uhr andernfalls werde man angreifen Da die Frist ungenutzt verstrich begann das Infanterieregiment 138 mit dem Angriff auf Kallast und zwang die Russen schliesslich zur Aufgabe 84 Wahrend der Kapitulationsverhandlungen trafen jedoch Marineschiffe ein denen es gelang einige Soldaten zu bergen wahrend das Todesbataillon den Ruckzug deckte Die Deutschen nahmen etwa 5 000 russische Soldaten gefangen 85 Vizeadmiral Bachirew hatte geplant gegen 16 Uhr mit seinen verbliebenen Einheiten den Moonsund zu raumen Verzogerungen beim Minenraumen der Abmarschroute auf der von U Booten gelegte Minen entdeckt worden waren fuhrten jedoch dazu dass der Aufbruch um einen Tag verschoben werden musste Lage am Abend des 18 Oktober Bearbeiten Gegen Abend hatten die Deutschen den Sudteil von Dago und Moon ihre Hand gebracht die zweite Staffel der Transporterflotte begann in Arensburg damit ihr Material zu entladen und die Marine arbeitete sich stetig durch den Moonsund nach Norden vor Die Unternehmung in den Finnischen Meerbusen war noch in der Planungsphase aber bereits vom Admiralstab genehmigt lediglich die Zustimmung des Kaisers stand noch aus Die Russen hatten ihre Basen geraumt und bereiteten den Ruckzug aus dem Moonsund vor lediglich im Norden von Dago hielt die Garnison noch stand Ruckzug der Russen aus dem Moonsund Bearbeiten19 Oktober 1917An diesem Tag ereignete sich um Moon herum kaum etwas Erwahnenswertes Das Minenraumen schritt weiter voran so dass Kolberg und Strassburg abends nahe Schildau ankern konnten und weitere deutsche Truppen wurden nach Dago verlegt Am Abend ergab sich der Rest der russischen Garnison so dass auch diese Insel vollig in deutscher Hand war In Arensburg ging das Entladen der II Staffel der Transportschiffe weiter im Rigaer Meerbusen nahmen deutsche Netzleger und Minenkreuzer ihre Arbeit auf 86 Um 16 Uhr verliess die russische Flotte begleitet von zahlreichen Dampfern und Hilfsschiffen und abgeschirmt durch Zerstorer und Minensucher bei ruhigem Wetter den nordlichen Moonsund Die Sicht betrug nur etwa drei bis vier Seemeilen so dass nicht viel Gefahr bestand gesichtet zu werden Bachirew vermutete jedoch richtig dass der Kanal vom Moonsund nach Hango von deutschen U Booten bewacht werden wurde und wahlte deshalb eine weiter ostlich liegende Route die von der Insel Odensholm nach Norden fuhrte Die deutschen U Boote kamen nicht zum Schuss und alle Schiffe mit Ausnahme eines nahe Spithamn auf Grund geratenen Transporters erreichten sicher ihren Bestimmungsort 87 Endphase der Unternehmung BearbeitenAm 20 Oktober griff das im Rigaer Meerbusen eingeschlossene britische U Boot C32 den deutschen Netzleger Eskimo mit Torpedos an die jedoch fehlgingen Beim Abschuss durchbrach das Boot die Wasseroberflache und die deutschen Torpedoboote S 176 und V 186 attackierten es mit Wasserbomben Dabei nahm das britische U Boot schweren Schaden der Kompass und das Licht im Achterschiff fielen aus und im Turm kam es zu einem Wassereinbruch In zwanzig Metern Tiefe schlich das Boot in Richtung Runo davon und tauchte um 20 Uhr im Schutz der Dunkelheit auf Der Kommandant Lieutenant Christopher P Satow kam nach einer Aufnahme der Schaden zu dem Ergebnis dass das Boot nicht zu retten sei da er nicht nur den Moonsund und die Irben Strasse in deutscher Hand wahnte sondern auch den russischen Hafen Pernau auf dem estnischen Festland Er entschloss sich daher das Boot an Ort und Stelle zu versenken und mit seiner Besatzung uber Land nach Reval zu marschieren Am nachsten Morgen erfuhr er zwar dass Pernau noch in russischer Hand war da sich aber deutsche Torpedoboote seinem Boot naherten und es auch bei einem Entkommen nach Pernau keine Chance gehabt hatte den Rigaer Meerbusen zu verlassen liess er C32 sprengen 88 Nachspiel und Auswirkungen BearbeitenAls sich am 18 Oktober der Verlust der Inseln abzuzeichnen begann berief der Oberbefehlshaber und Ministerprasident Alexander Kerenski bei einem Besuch beim Hauptquartier der russischen Heeresgruppe Nordfront eine Strategiebesprechung ein Mit dem Verlust der Inseln war die Flanke der russischen Front bedroht und ihr Nachschub uber See abgeschnitten und eine Landung in ihrem Rucken barg grosse Risiken fur die dahinterliegende Marinebasis Reval die Verteidigung des Finnischen Meerbusens und die Hauptstadt Petrograd Wahrend die Invasion noch lief traf man Vorbereitungen zur Verteidigung der Zugangsstrassen nach Reval und diskutierte einen Einsatz der Flotte zur Abwehr eines seegestutzten Angriffs 89 Als sich jedoch abzeichnete dass die deutschen Truppen und Schiffe an die Westfront und in die Nordsee abzogen beruhigte sich die Lage wieder etwas Es war jedoch unubersehbar dass sich die russischen Streitkrafte in einem kritischen Zustand befanden und bei einer weiteren Verschlechterung die realistische Gefahr einer volligen Auflosung bestand Wenige Tage spater begann Russland separate Waffenstillstandsverhandlungen mit dem Deutschen Reich und kurz darauf sturzten die Bolschewiki die Regierung Kerenski der Burgerkrieg und der Weg Russlands aus dem Krieg hatten endgultig begonnen 90 Mit dem Ruckzug der russischen Flotte und der Ubergabe der Garnison auf Dago war die Unternehmung beendet Unter geringen Verlusten hatten die deutschen Streitkrafte die drei Inseln erobert und dabei den Russen schwere Verluste zugefugt die erdruckende Uberlegenheit zur See die hervorragende logistische Planung und die grosse Geschwindigkeit mit welcher der Angriff vorgetragen wurde liessen dem desorganisierten Gegner kaum Zeit zum Reagieren Der Gewinn der den Golf von Riga und den Eingang zum Finnischen Meerbusen beherrschenden Inseln beschleunigte den Zusammenbruch Russlands betrachtlich und machte ein grosseres Gefecht mit den verbleibenden russischen Flotteneinheiten unwahrscheinlich so dass die schweren Schiffseinheiten der Hochseeflotte bald in die Nordsee zuruckkehren konnten Die Marine hatte in hervorragender Abstimmung mit dem Heer zusammengewirkt und die gesteckten Angriffsziele ohne grosse Muhe erreicht und konnte ihr Ansehen deutlich aufbessern Der mangelnde russische Widerstandswille hatte einen grossen Beitrag zum Erfolg geleistet Obwohl die deutschen Landungstruppen den Verteidigern zahlenmassig kaum uberlegen waren raumten die demoralisierten und auch durch die Revolution desorganisierten Truppen ihre gut befestigten Stellungen meist sehr schnell und dachten nur noch an Aufgabe oder Flucht und der Kampfeswille von zum Widerstand entschlossenen Einheiten wurde durch die Haltung ihrer Kameraden gelahmt Entsprechend blieben die Verluste des Heeres mit 54 Toten und 141 Verwundeten verhaltnismassig gering wahrend die Marine aufgrund des riskanten Einsatzes in dicht verminten flachen Gewassern unter Zeitdruck 156 Tote und 60 Verwundete zu beklagen hatte Die Russen hatten weit empfindlichere Einbussen erlitten uber 20 000 Soldaten gingen in Gefangenschaft und unersetzliches Material war verloren oder dem Gegner in die Hande gefallen Die Anzahl der russischen Verluste an Toten und Verletzten ist nicht bekannt Sowohl der Kaiser als auch Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg gratulierten den Verantwortlichen zum Erfolg Beim Heer wurden die Obersten Mathiass und von Tschischwitz sowie Oberstleutnant Fischer fur ihre Leistungen mit dem Pour le Merite geehrt bei der Marine erhielten die Admirale Behncke und Schmidt sowie Kapitan von Lewetzow und Fregattenkapitan von Rosenberg ebenfalls diese Auszeichnung fur ihre Verdienste 91 Nach Ende der eigentlichen Landeunternehmungen fuhrten die Schlachtschiffe noch einige Demonstrationen vor der lettischen und estnischen Kuste durch die aber ohne grosseren Erfolg blieben und Verluste durch Minen forderten woraufhin man von weiteren derartigen Unternehmungen absah Zu den Einheiten des Sonderverbandes Ostsee stiessen bald darauf auch noch das I Geschwader der Hochseeflotte mit acht modernen Schlachtschiffen am 28 Oktober und die IV Aufklarungsgruppe am 30 Oktober Auf dem Ruckmarsch zur Nordsee erhielt das Schlachtschiff Markgraf am 29 Oktober in der Irben Strasse zwei Minentreffer 260 Tonnen Wasser drangen in den Wallgang ein das Schiff konnte aber seine Fahrt ohne Schwierigkeiten fortsetzen Bald darauf kehrten alle Grosskampfschiffe und die meisten Kreuzer der Ostsee den Rucken am 2 November 1917 ubernahm Vizeadmiral Schmidt wieder das Kommando uber das I Geschwader Am nachsten Tag loste der Admiralstab den Sonderverband Ostsee auf 92 Auf den eroberten Inseln wurde eine Regierung der Baltischen Inseln geschaffen die ihren Sitz in Arensburg nahm Das Reserve Infanterie Regiment 255 und die 2 Radfahrerbrigade blieben als Garnison zuruck Der erste Gouverneur war Generalleutnant Adolf Freiherr von Seckendorff der am 31 Oktober an Bord von SMS Strassburg in Arensburg eintraf 93 Die baltendeutsche Oberschicht trat fur einen Anschluss der Inseln sowie Estlands und Lettlands an das Deutsche Reich ein Dies entsprach aber nicht den Wunschen der Esten die einen eigenen Staat anstrebten und die verhasste Vorherrschaft des baltendeutschen Adels abschutteln wollten Mit der deutschen Niederlage setzten sich die Esten schliesslich durch und die letzten deutschen Soldaten verliessen die Inseln im Dezember 1918 94 Nachwirkungen BearbeitenDurch die deutsche Niederlage 1918 die sich hauptsachlich im Westen entschied blieben die Ereignisse im Osten und mit ihnen auch Unternehmen Albion weitgehend unberucksichtigt Die spatere Aufarbeitung der Geschehnisse hatte auf beiden Seiten andere Schwerpunkte die Historiker der Westmachte und Deutschlands befassten sich vorwiegend mit den Ereignissen an der Westfront und in der Nordsee In der neuen Sowjetunion wurde dem verlorenen Krieg kaum Beachtung geschenkt da diese Niederlage dem zaristischen Regime und der provisorischen Regierung zugerechnet wurde General von Tschischwitz veroffentlichte 1931 eine erste Abhandlung uber die Unternehmung die u a bei den amerikanischen Streitkraften Beachtung fand Seltsamerweise jedoch fand Albion als Lehrbeispiel lediglich in Seminaren des Army War College Verwendung und weder Navy noch Marine Corps scheinen ihm grossere Beachtung geschenkt zu haben Die offizielle deutsche Veroffentlichung im Admiralstabswerk Krieg zur See 1914 1918 der Band III Krieg in der Ostsee Von Anfang 1916 bis Kriegsende zu der Unternehmung erschien bedingt durch den Zweiten Weltkrieg erst 1964 95 Trivia BearbeitenEiner der 54 Gefallenen des Heeres war der Lyriker Schriftsteller und Offizier Walter Flex der am 16 Oktober 1917 seiner am Vortag erlittenen Verwundung erlag Siehe auch BearbeitenUnternehmen Beowulf Eroberung von Saaremaa Osel und Muhu Moon durch deutsche Truppen wahrend des Zweiten WeltkriegsLiteratur BearbeitenMichael B Barrett Operation Albion The German Conquest of the Baltic Islands Indiana University Press Bloomington IN u a 2008 ISBN 978 0 253 34969 9 Lutz Bengelsdorf Der Seekrieg in der Ostsee 1914 1918 Hauschild Bremen 2008 ISBN 978 3 89757 404 5 Gerhard P Gross Unternehmen Albion Die erste joint operation deutscher Streitkrafte In Militargeschichte Zeitschrift fur historische Bildung Heft 3 2004 ISSN 0940 4163 S 4 7 Paul G Halpern A Naval History of World War I Naval Institute Press Annapolis MD 1994 ISBN 0 87021 266 4 S 213 ff Friedrich Ruge Hrsg Der Krieg zur See 1914 1918 Band 3 Der Krieg in der Ostsee E S Mitter amp Sohn Frankfurt am Main 1964 Gary Staff Battle for the Baltic Islands 1917 Triumph of the Imperial German Navy Pen amp Sword Maritime Barnsley 2008 ISBN 978 1 84415 787 7 Benedikt Raimund Zacher Operation Albion 1917 A case study of Planning Mission Command and Morale In Ad Securitatem Tartu Jg 2019 S 81 102 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unternehmen Albion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Operation Albion The Attack On The Baltic Islands von Gary Staff Bericht aus dem Grossen Hauptquartier uber die Einnahme von Osel Landung auf Osel 1917 Stummfilm der Reichsstelle fur den Unterrichtsfilm von 1939 18 14 min Einzelnachweise Bearbeiten Gross S 4 5 Gross S 4 5 Von Ende Februar 1918 bis Ende Mai 1918 bestand ein gleichnamiger Verband unter dem Kommando von Konteradmiral Hugo Meurer Staff S 3 4 Barrett S 69 Barrett S 64 Barrett S 84 Staff S 5 10 Staff S 8 9 Staff S 11 12 Staff S 13 Barrett S 64 65 Barrett S 71 Staff S 16 Staff S 17 20 Barrett S 124 a b Barrett S 126 Staff S 21 24 Staff S 23 Barrett S 127 Staff S 23 24 Staff S 27 Staff S 28 30 Barrett S 156 Staff S 29 32 Staff S 32 33 Barrett S 132 Barrett S 136 Staff S 34 Staff S 33 34 Barrett S 140 Staff S 35 38 Staff S 38 49 Barrett S 168 Barrett S 170 Staff S 39 41 Staff S 67 Staff S 51 53 Staff S 55 59 Barrett S 160 Staff S 59 67 Staff S 60 61 Barrett S 147 Staff S 67 72 Staff S 71 73 Staff S 77 a b Staff S 78 80 Staff S 80 Staff S 80 84 Staff S 81 Staff S 89 94 Staff S 85 86 Barrett S 162 Staff S 91 92 Staff S 86 Staff S 99 Staff S 96 Staff S 96 99 Staff S 100 Staff S 101 102 Staff S 102 Staff S 103 104 Staff S 104 105 Staff S 107 Staff S 107 109 Staff S 108 110 Staff S 112 113 Staff S 113 114 Staff S 114 115 Staff S 115 117 Staff S 117 119 Staff S 118 119 Staff S 119 Staff 119 120 Staff S 120 123 Staff S 120 Staff S 137 139 Staff S 127 128 a b Barrett S 183 Staff S 128 Staff S 131 132 Staff S 132 133 Staff S 133 Staff S 130 131 Barrett S 178 Staff S 140 141 Staff S 139 Staff S 144 Barrett S 221 Barrett S 224 Barrett S 236 Staff S 145 149 Staff S 147 Barrett S 227 Barrett S 235 Schlachten an der Ostfront des Ersten Weltkrieges 1914 Gefecht bei Stalluponen Schlacht bei Gumbinnen Schlacht bei Tannenberg Schlacht in Galizien Schlacht an den Masurischen Seen Belagerung von Przemysl Schlacht an der Weichsel Schlacht bei Krakau Schlacht um Lodz Schlacht bei Limanowa Lapanow Schlacht in den Karpaten 1915 Winterschlacht in Masuren Ersturmung des Zwinin Schlacht bei Humin Schlacht um Przasnysz Schlacht bei Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Belagerung von Nowogeorgiewsk Grosser Ruckzug der russischen Armee 1915 Schlacht bei Wilna Feldzug nach Rowno 1916 Schlacht am Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive Schlacht am Argesch 1917 Schlachten an der Aa Kerenski Offensive Tarnopol Offensive Schlacht um Riga Unternehmen Albion 1918 Operation Faustschlag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unternehmen Albion amp oldid 239302293