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Die Schlacht am Argesch auch Schlacht am Argesul oder Schlacht am Argeș genannt war eine Schlacht auf dem rumanischen Kriegsschauplatz im Ersten Weltkrieg Sie fand am Fluss Argesch einem Nebenfluss der Donau im Dezember 1916 statt Die rumanische Armee wurde hier von der Donau Armee unter dem Oberkommando des deutschen Generalfeldmarschalls August von Mackensen vernichtend geschlagen In der Folge wurde Rumaniens Hauptstadt Bukarest erobert Schlacht am Argesch Teil von Erster Weltkrieg rumanischer Kriegsschauplatz Karte der Schlachtsituationam 1 und 2 Dezember sowie Truppenbewegungen am 3 Dezember 1916 Datum 1 Dezember bis 6 Dezember 1916Ort Fluss Argeș in der Nahe von Bukarest RumanienAusgang Sieg der MittelmachteFolgen Eroberung von BukarestKonfliktparteienRumanien Konigreich Rumanien Deutsches Reich Deutsches ReichBulgarien 1908 BulgarienOsmanisches Reich 1844 Osmanisches ReichBefehlshaberRumanien Konigreich Constantin Prezan Deutsches Reich August von MackensenDeutsches Reich Robert KoschDeutsches Reich Viktor KuhneTruppenstarkerumanische 1 Armee mit 9 Inf und 2 Kav Divisionen 2 russische Divisionen zusammen etwa 150 000 Mann Heeresgruppe Mackensen mit Donau Armee und rechtem Flugel der 9 Armee zusammen 11 Inf und 3 Kav Divisionen mit etwa 175 000 MannVerluste70 000 Gefangene 1 unbekannt Rumanischer Kriegsschauplatz1916 1917 1916 Siebenburgen Hermannstadt Kronstadt Turtucaia Dobritsch Cobadin 1 Flămanda Offensive Cobadin 2 Targu Jiu Argesch Rimnicul Sarat1917 Putna Oituz Pass 1 Mărăști Mărășești Oituz Pass 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Die Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer rumanischen Kriegserklarung vom 27 August 1916 an Osterreich Ungarn waren Geheimverhandlungen mit Russland vorausgegangen Das Zarenreich akzeptierte darin rumanische Gebietsanspruche auf die Bukowina Siebenburgen und das Banat Mit dem Beitritt zur Entente und dem Einmarsch der rumanischen Armee in Siebenburgen wurden die Mittelmachte gezwungen eine weitere Front zu eroffnen Die rumanische Armee drang ins ungarische Siebenburgen vor Jedoch wurden die Rumanen in der Schlacht von Hermannstadt 22 29 September durch die deutsche 9 Armee unter dem Kommando des ehemaligen Chefs der OHL Erich von Falkenhayn zuruckgeschlagen In einem fur den Ersten Weltkrieg eher untypischen grossflachigen Hauserkampf konnte bis zum 8 Oktober Kronstadt zuruckerobert werden Mitte November konnte die Gruppe Kuhne Generalkommando 54 bei Targu Jiu im Zusammenwirken mit dem Kavalleriekorps Schmettow nach Suden in die Walachei durchbrechen und Craiova besetzen Zudem vollzog sich am 23 und 24 November 1916 fur die Rumanen vollig unerwartet an ihrer sudlichen Donaugrenze Mackensens Flussubergang bei Sistowa Mit Hilfe osterreichischer Pionierkrafte wurde die neugebildete Donau Armee Generalkommando 52 unter General Robert Kosch mit der 217 Infanterie Division der kombinierten Kavallerie Division General Hans von der Goltz und der bulgarischen 1 und 12 Division uber den Fluss gebracht Bereits am 25 November waren die Truppen der Mittelmachte im nordlichen Bruckenkopf an der rumanisch bulgarischen Grenze bei Zimnicea versammelt als Reserve diente die nachgefuhrte turkische 26 Division 2 Die Donau Armee vollzog am 26 November den Ubergang uber den Teleormanufluss und begann ihrem Vormarsch auf Bukarest 3 4 Am 28 November kam es beim Ort Prunaru zum ersten Zusammenstoss zwischen der Vorhut der deutschen 217 Infanterie Division und der rumanischen 18 Division unter General Alexandru Referandu Die rumanische Heeresleitung hatte die meisten ihrer Truppen unter General Alexandru Averescu am Nordabschnitt an den Karpaten versammelt und damit die ungeschutzte Donaugrenze Rumaniens entblosst Das daraus resultierende Ubergewicht der Mittelkrafte im Abschnitt der Donau Armee betrug damit 40 deutsche und bulgarische Bataillone und 188 Geschutze gegenuber 18 Bataillone und 48 Geschutze der rumanischen Donaugruppe nbsp Rumanische InfanterieUnter Einbeziehung der verbundeten russischen 6 Armee begannen die Rumanen im Suden unter General Constantin Prezan einen Gegenangriff vorzubereiten um einer Einkesselung von Bukarest zu entgehen Der Plan sah vor die vorgehenden Truppen der Mittelmachte am sudlichen und westlichen Vorfeld von Bukarest am Argesch an beiden offenen Flanken anzugreifen noch bevor Bukarest eingekesselt werden konnte Der russische General Wladimir Sacharow stimmte dem Angriffsplan zwar nicht zu versprach aber sein 47 Korps zum Schutze von Bukarest beschleunigt heranzufuhren und damit die rumanische Verteidigung im Suden zu verstarken Um den rumanischen Verbundeten zu unterstutzen schickte das franzosische Oberkommando den General Henri Berthelot Obwohl dieser nur eine Beraterrolle innehatte galt er als der Kopf des Angriffsplanes auf die Donau Armee und der spateren Verteidigung von Bukarest Die Schlacht Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte der Schlacht am Argesch und der Kampfe um BukarestAm 1 Dezember begann der rumanische Angriff er war zunachst erfolgreich Die auf dem rechten Flugel stehende bulgarische 12 Division musste sich nach verlustreichen Kampfen gegen die rumanische 18 Division gegen Nachmittag zuruckziehen und verlor die Verbindung zur restlichen Armee Der rumanischen Armee gelang es eine grosse Zahl an bulgarischen Infanteristen gefangen zu nehmen Der linke Flugel der Donau Armee bei Flamanda hing dem Zentrum noch nach deswegen wurde die linke Flanke der im Zentrum stehenden 217 Infanterie Division unter Generalleutnant Kurt von Gallwitz Dreyling in der Nacht zum 2 Dezember von den Rumanen massiv angegriffen Die 217 Infanterie Division musste sich in den Morgenstunden des 2 Dezembers zuruckziehen und auf Verstarkung warten 5 Die Frontlinie war am 2 Dezember noch unubersichtlich Die 217 Infanterie Division stand dem Feind noch immer allein gegenuber Zwischen ihr und der bulgarischen 12 Division drohte die Front einzubrechen Am Morgen des 3 Dezember griffen die rumanische 21 und 18 Infanterie Division nochmals mit ganzer Kraft an um den Durchbruch zu erzwingen Das Eingreifen der Jagerbataillone 7 und 9 die die Lucke zwischen der bulgarischen 12 Division und der 217 Infanterie Division im Morgengrauen geschlossen hatten konnte den bedrohten Abschnitt stabilisieren Das Gefecht dauerte unentschieden den ganzen Vormittag an nbsp Eroberung der Walachei und der Dobrudscha durch die MittelmachteDer rumanische Gegenangriff kam erst ins Stocken als der rechte Flugel der deutschen 9 Armee unter General von Falkenhayn in die Schlacht am Argesch eingriff Vom Westen aus dem Raum Slatina war das Kavalleriekorps Schmettow 6 und 7 Kavallerie Division und die Gruppe Kuhne mit der 41 und 109 Infanterie Division im Anmarsch auf die Argeschlinie Von Nordwesten uber Curtea de Argesch kam das Alpenkorps als Gruppe Krafft mit der 216 und 301 Infanterie Division heran Das Eingreifen der bayerischen 11 Division Genlt Paul von Kneussl der Gruppe Kuhne half den steckengebliebenen Teilen der Donau Armee ihren Angriff zu erneuern und die gegenuberliegenden Rumanen wieder zuruckzudrangen Die rumanischen Verbande mussten ihren Angriff abbrechen und sich zum Flussufer des Argesch zuruckziehen Nun begann der gemeinsame Angriff der Donau Armee und der 9 Armee auf die Besatzungen des Flusses Wahrend dieses Angriffes wurden Teile der Donau Armee neuerlich eingekeilt und im Zentrum kam es bei der 217 Infanterie Division neuerlich zur Krise Das zum Gegenangriff angesetzte rumanische Korps bestand zum grossten Teil aus schlecht ausgebildeten und ausgerusteten Reservisten und wurde von dem deutschstammigen General Sosescu befehligt 6 Sein Zogern die Donau Armee im geeigneten Moment zu zerschlagen und damit den Angriff der 9 Armee uber den Fluss zu vereiteln wurde im Nachhinein von rumanischen Militars als Landesverrat gewertet Ein weiterer Ruckschlag wahrend der Schlacht war die Gefangennahme eines rumanischen Militartransportes von einem deutschen Wachposten In dem Transporter befanden sich die Verteidigungs und Angriffsplane des rumanischen Oberkommandos die an die Frontlinie gebracht werden sollten 7 Die Folgen Bearbeiten nbsp Bukarest Parade einziehender TruppenAm 6 Dezember wurde auch die nordliche rumanische Verteidigungslinie vom linken Flugel der 9 Armee Falkenhayn angegriffen und aufgerollt Auf dem Ruckzug der rumanischen Truppen in die Hauptstadt brannten diese Getreidefelder bei Ploești nieder Das deutsche I Reserve Korps unter Curt von Morgen besetzte Targoviste und Ploești letzteres zusammen mit dem ostlicher operierenden XXXIX Reserve Korps unter General Hermann von Staabs Nachdem das Kavalleriekorps unter General von Schmettow bei den Forts der Nordwestfront der Stadt eingebrochen war kapitulierte die Garnison und Bukarest wurde von den Mittelmachten besetzt 8 Konig Ferdinand I floh nach Iași Die intakte russische 6 Armee zog sich bis Monatsende am Sudflugel entlang der Donau in die Dobrudscha zuruck und deckte gegen die am anderen Flussufer aufmarschierende bulgarische 3 Armee unter General Stefan Neresow Die Reste des rumanischen Heeres kampften sich in Richtung auf den Sereth zuruck Die rumanischen Verluste wahrend der Schlacht am Argesch und der Verteidigung von Bukarest waren verheerend Insgesamt hatten die Rumanen seit ihrem Kriegseintritt etwa 150 000 Tote und Verwundete und ebenso viele Gefangene eingebusst Das deutsche Heer verlor etwa 60 000 Soldaten 7 Literatur BearbeitenCornelis Willcox Edwin Stuart International Military Digest Volume 3 The Cumulative Digest Corporation 1917 Holland Thompson James Bryce William Petrie The Book of History The events of 1916 1917 and Summary The Grolier Society 1920 Hermann Stegemann Geschichte des Krieges Band IV 1921 Nachdruck 2012 Salzwasser Verlag Paderborn ISBN 978 3 86382 741 0 William King King s Complete History of the World War The History Associates 1922 Erich Karitzky Reserve Jager Bataillon Nr 9 Verlag Gerhard Stalling Oldenburg i D 1925 Hanson Baldwin World War I An Outline History Hutchinson amp Co London 1962 Anton Wagner Der Erste Weltkrieg Ein Blick zuruck Carl Ueberreuter Verlag Wien 1981 S 214 218 Truppendienst Taschenbucher Band 7 Norman Stone The Eastern Front 1914 1917 Penguin London 1998 ISBN 978 0 14 026725 9 David F Burg L Edward Purcell Almanac of World War I The University Press of Kentucky Lexington Kentucky 2004 ISBN 0 8131 2072 1 Einzelnachweise Bearbeiten Stegemann S 216 Anton Wagner Der Erste Weltkrieg Truppendienst Taschenbuch Ueberreuter Verlag 1981 S 216 Stone S 279 Burg amp Purcell S 145 Karitzky S 84 ff Thompson Bryce amp Petrie S 620 a b Burg amp Purcell S 146 King S 258 Schlachten an der Ostfront des Ersten Weltkrieges 1914 Gefecht bei Stalluponen Schlacht bei Gumbinnen Schlacht bei Tannenberg Schlacht in Galizien Schlacht an den Masurischen Seen Belagerung von Przemysl Schlacht an der Weichsel Schlacht bei Krakau Schlacht um Lodz Schlacht bei Limanowa Lapanow Schlacht in den Karpaten 1915 Winterschlacht in Masuren Ersturmung des Zwinin Schlacht bei Humin Schlacht um Przasnysz Schlacht bei Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Belagerung von Nowogeorgiewsk Grosser Ruckzug der russischen Armee 1915 Schlacht bei Wilna Feldzug nach Rowno 1916 Schlacht am Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive Schlacht am Argesch 1917 Schlachten an der Aa Kerenski Offensive Tarnopol Offensive Schlacht um Riga Unternehmen Albion 1918 Operation Faustschlag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Argesch amp oldid 208582799