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Die Bug Offensive war ein von deutschen und osterreich ungarischen Truppen gefuhrter Vorstoss gegen die Russische Armee im Norden Galiziens im Ersten Weltkrieg Bug OffensiveTeil von Erster WeltkriegSoldaten der Ersten Brigade der polnischen Legionen uberqueren den BugDatum 29 Juni bis 26 August 1915Ort GalizienAusgang Sieg der MittelmachteKonfliktparteienDeutsches Reich Deutsches ReichOsterreich Ungarn Osterreich Ungarn Russisches Kaiserreich 1914 RusslandBefehlshaberDeutsches Reich Erich von FalkenhaynDeutsches Reich August MackensenDeutsches Reich Alexander von LinsingenOsterreich Ungarn Franz Conrad von Hotzendorf Russisches Kaiserreich 1914 Nikolai RomanowRussisches Kaiserreich 1914 Michail AlexejewRussisches Kaiserreich 1914 Leonid LeschTruppenstarke41 5 Infanterie Divisionen 5 Kavallerie Divisionen 33 Infanterie Divisionen 6 5 Kavallerie DivisionenBedeutende Militaroperationen an derOstfront 1914 1918 1914Ostpreussische Operation Stalluponen Gumbinnen Tannenberg Masurische Seen Galizien Krasnik Komarow Gnila Lipa Lemberg Rawa Ruska Przemysl Weichsel Krakau Lodz Limanowa Lapanow Karpaten1915Humin Masuren Zwinin Przasnysz Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Grosser Ruckzug Nowogeorgiewsk Rowno Swenziany Offensive1916Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive1917Aa Kerenski Offensive Zborow Tarnopol Offensive Riga Unternehmen Albion1918Operation Faustschlag Krim Inhaltsverzeichnis 1 Schlachtplanung 2 Ausgangslage 3 Verlauf der Operationen 3 1 Der Feldzug nach Brest Litowsk 4 Ausklang 5 QuellenSchlachtplanung BearbeitenIm Sommer 1915 fuhrten die deutschen Truppen zeitgleich drei Offensiven an der Ostfront durch Der nordlichste Vorstoss erfolgte in Richtung Kurlands wahrend im Nordosten ein Vorstoss auf Warschau zielte Eine dritte Offensive war zwischen den Flussen Bug und Weichsel geplant Obwohl Erich Ludendorff ambitionierte Plane zur Umfassung russischer Truppen hegte setzten sich Erich von Falkenhayn und August von Mackensen mit ihrem begrenzten Plan die russischen Truppen unter geringem Materialeinsatz aus Russisch Polen hinauszudrangen durch Ausgangslage BearbeitenDer Plan vom 19 Juni 1915 sah einen Vorstoss Mackensens von der osterreich ungarischen Grenze nordlich in Richtung Brest Litowsk vor Die Heeresgruppe Mackensen umfasste 33 5 Infanteriedivisionen und zwei Kavalleriedivisionen der 11 deutschen Armee sowie der k u k 4 Armee Ferner standen an der rechten Flanke 8 Infanterie und 3 Kavalleriedivisionen der k u k 1 Armee unter seinem Kommando Ihnen gegenuber standen 33 Infanteriedivisionen und 6 5 Kavalleriedivisionen der russischen 3 4 und 8 Armee Obwohl die russische Armee uber nur schwach ausgebaute Stellungen verfugte und zudem unter Versorgungsengpassen litt zog das russische Hauptquartier keinen strategischen Ruckzug in Betracht Stattdessen verliess man sich auf die vor dem Krieg angelegten Festungskomplexe Am 27 Juni begann eine neu eingeschobene russische Armee an der Lubaczowka eine Gegenoffensive welche das k u k 10 Korps auf den San zuruckwarf Verlauf der Operationen Bearbeiten nbsp General Alexander von Linsingen Oberbefehlshaber der BugarmeeAm 29 Juni war der deutsche und osterreich ungarische Aufmarsch in nordlichen Vorfeld des wiedererlangten Lemberg abgeschlossen Die Offensive begann am 30 Juni mit einem massiven deutschem Bombardement und Artilleriefeuer Dieses war uberaus effektiv gegen die stark zusammengezogenen russischen Verbande Einige Verbande wurden bereits hierdurch auf die Halfte bzw ein Drittel ihrer Kampfstarke reduziert Die deutsche 11 Armee griff aus dem Raum Rawa Ruska mit dem Garde Korps dem X Armee Korps und dem XXII Reserve Korps nach Norden an Trotzdem geriet der Vormarsch ins Stocken als ab 3 Juli eine russische Gegenoffensive eingeleitet wurde Die am linken Flugel vorgehende k u k 4 Armee unter Erzherzog Joseph Ferdinand wurde dabei am 6 Juli im Raum Krasnik zuruckgeworfen Generalfeldmarschall von Mackensen musste sich fur den weiteren Vorstoss verstarken dazu wurde rechts von der 11 Armee die neuformierte Bug Armee unter General der Infanterie von Linsingen formiert Linsingen hatte den Vorstoss am westlichen Bug nach Norden zu begleiten seine Armee wurde aus dem Beskidenkorps unter General von der Marwitz ab 21 Juli unter General Hofmann dem XXIV Gruppe Gerok und dem XXXXI Reserve Korps Gruppe Winckler gebildet Am Ostufer des Bug wurde die am westlichen Weichselufer freigewordenen k u k 1 Armee unter General Puhallo angesetzt und sollte versuchen auf Sokal vorzugehen wo eine neu formierte russische 13 Armee aufmarschierte Wahrend die russische 3 Armee ihre Position bis zum 9 Juli gegenuber der k u k 4 Armee behauptete zwangen die Durchbruche der deutschen Truppen in der Mitte der Angriffsfront die Russen neuerlich zum Ruckzug Die im Westen stehende Armee Abteilung Woyrsch war aus ihrer alten Frontlinie zwischen der Opatowka und Radomka auf die Weichsel vor Iwangorod vorgegangen Nach der Abgabe des Garde Reserve Korps war Woyrsch am linken Flugel durch das k u k XII Korps unter General Kovess verstarkt worden Nachdem im sudlichen Vorfeld Ostpreussens die ab 13 Juli eingeleitete Narew Offensive der Armeegruppe Gallwitz schnell Erfolg zeigte liess auch Mackensens seine Truppen ab 15 Juli wieder angreifen Am 18 Juli riss die 11 Armee bei Krasnystaw ein neues Loch in die russische Front und brachte 15 000 Gefangene ein Die russische 3 Armee hatte abermals hohe Verluste zu beklagen manche Divisionen schrumpften auf 4 000 Mann zusammen Am 23 Juli erreichte der Vorstoss der Bug Armee die Linie Horodlo Annapol Teratyn Jaroslawiece Am gleichen Tag stand die 11 Armee an der Linie Uchanie Krupe in schweren Kampfen wahrend die k u k 4 Armee unterstutzt durch die deutsche 47 Reserve Division auf Lublin vorstossend die Linie Borzechow Chodel und Opole erreichte Auf Grund der schwierigen Versorgungslage kam die Bug Offensive zeitweilig nur schleppend voran doch bald anderte sich die Lage wieder Am 28 Juli griff Mackensen mit allen drei Armeen erneut an die Bug Armee wurde auf Dubienka Cholm die 11 Armee wurde auf Lenczna und die Armee Joseph Ferdinand auf Lublin Kasimierz angesetzt Am 30 Juli eroberten die Mittelmachte Lublin und am 31 Juli Cholm Die russische 3 und 4 Armee setzte sich nochmals an der Linie Opalin am Bug Lencza Nowo Alexandria an der Weichsel Am 4 August konnte die im Verband der k u k 1 Armee operierende deutsche 5 Kavallerie Division Wladimir Wolynski besetzen Am 5 August fiel derweil im Norden auch die polnische Hauptstadt Warschau in die Hand der deutschen 9 Armee was den Abbau der Frontstellungen der russischen 2 Armee zur Folge hatte Das deutsche XXV Reserve Korps das hier die Hauptlast des Angriffes fuhrte konnte erst am 9 August bei Praga den vollstandigen Ubergang auf das ostliche Weichselufer erzwingen Ebenfalls am 4 August hatte General Kovess die Ubergabe der Festung Iwangorod an der Weichsel erzwungen Der Feldzug nach Brest Litowsk Bearbeiten nbsp Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch und Zar Nikolaus II 1915Mitte August befanden sich die deutsche 11 Armee und die Bug Armee auf beiden Ufern des Bug im Vorgehen nach Norden Am 14 August nahm die Bug Armee mit der 82 Reserve Division Wlodawa und errichtete dort einen Bruckenkopf uber den Bug Vor dem linken Flugel der k u k 1 Armee erreichte die 11 Kavallerie Truppen Division den Raum ostlich von Dubienka Das deutsche Gardekorps das k u k VI Korps und das X Reserve Korps standen an der Linie Tuczna Biala De k u k 4 Armee XVII und VIII Korps uberschritt die Krzna westlich von Biala wahrend die Armee Abteilung Woyrsch zur Klukowka aufschloss Der russische Oberkommandierende Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch befahl den Truppen der Westfront sich ostlich der Linie Brest Litowsk Osowiec abzusetzen Die Masse der westlichen Armeen konnte sich ohne Verluste durch gut gefuhrte Ruckzugsgefechte aus Polen uber den Bug absetzen Auflosungserscheinungen bei den russischen Truppen konnten trotz des taktischen Zuruckweichens nicht festgestellt werden Ostlich des Bug war die neu formierte 13 Armee vollkommen kampfkraftig und konnte die k u k 1 Armee beim angestrebten Vormarsch nach Norden stoppen Die 11 Armee erreichte am 16 August das sudliche Vorfeld der Festung Brest Litowsk das Gardekorps und das k u k VI Korps standen an der Linie Koden Dobrynka Horbow Die K u k 4 Armee erreichte den Raum nordlich Biala zwischen Komarno und Nosow Die Gruppe Kosch gelangte am 17 August bei Janow an den Bug die Gruppe Falkenhayn stand auf den Hohen von Rokitno Das k u k VI Korps unter General Arz von Straussenburg wurde der Bug Armee zugeteilt und gegen die Sud und Westfront von Brest Litowsk angesetzt Nordlich der Krzna vorgehend versuchte die 11 Armee die Einschliessung im Norden einzuleiten am 17 August griffen das XXII und X Reserve Korps die neuen russischen Stellungen zwischen Krzna und Bug an Die k u k 4 Armee und die deutsche 105 Infanterie Division folgten bei Janow uber den Bug Das Landwehrkorps der Armee Abteilung Woyrsch erzwang den Ubergang und setzte sich auf den Hohen von Niemierow Mielnik fest Westlich von Janow uberschritt am 19 August auch die k u k 4 Armee mit dem XVII und VIII Korps den Bug und erreichte den Koterka Abschnitt zwischen Wolczyn und Tokary Am 20 August folgte das deutsche Gardekorps dem X Reserve Korps uber den Bug nach zusammen mit der Garde Kavallerie Division wurde der Pulwa Abschnitt erreicht Das deutsch osterreichische Kavallerie Korps Heydebreck nahm am 23 August den Verkehrsknoten Kowel kampflos ein Mit dem nachgezogenen Gardekorps wurde am 24 August der Pulwa Abschnitt geoffnet und der Vormarsch zur Lesna erzwungen Der Armee Joseph Ferdinand und die Armee Abteilung Woyrsch durchbrachen die russischen Stellungen ostlich von Wysoko und verfolgten auf die Linie Wierchowicze Omieleniec Die im Raum nordlich des Bug vorgehende deutsche Heeresgruppe Prinz Leopold hatte Befehl beschleunigt gegen den Bielowiezer Wald und uber Horodyszcze vorzugehen um die Ruckzugsstrassen der Russen abzuschneiden Der Angriff der Heeresgruppe Mackensen auf die Festung Brest Litowsk war nicht mehr erforderlich in der Nacht zum 25 August zogen die Russen durch die Festung nach Nordost ab Am 26 August nahmen die inneren Flugel der 11 Armee und die Bug Armee die sudwestlichen Forts und drangten nach Osten uber den Bug Trotz gelegter starker Feuersbrunste wurden grosse Mengen an Lebensmitteln und Munition erbeutet Nordlicher kampfte sich derweil die Armeeabteilung Woyrsch durch den schwer zuganglichen Bielowiezer Wald auf die Jasiolda vor Der Fall der Festung Brest Litowsk zwang die russische Heeresleitung bis Mitte September zum weiteren Ruckzug auf Pinsk das am 16 September vom XXXXI Reserve Korps besetzt wurde Die Russen wichen auch von der Jasiolda und uber den Oginski Kanal zuruck Nach der Abgabe mehrerer Truppenverbande waren auch die Krafte der neu etablierten Heeresgruppe Linsingen erschopft Ausklang BearbeitenDie hohen Verluste bekraftigten die russische Armeefuhrung unter Alexejew in der Entscheidung den notigen Grossen Ruckzug eingeleitet zu haben Der Stawka gelang es so die so verkurzte Front wieder nachhaltig zu stabilisieren Obwohl der deutsche Angriff die gesamte russische Front im ostlichen Polen weiterhin bedrohte wurde Ende August der weitere Vorstoss auf Anweisung des General von Falkenhayn angehalten Der osterreichische Generalstabschef Conrad von Hotzendorf wollte die Gunst der Stunde nutzen um auch die noch russisch besetzten Gebiete am Dnjestr und in der Bukowina zuruckzuerlangen Er pladierte daher fur die Ausweitung des Angriffes aus Galizien nach Nordosten uber die Landesgrenze nach Wolhynien Diese Operationen scheiterten jedoch am zahen Widerstand des Gegners die schwerwiegenden Versorgungsprobleme wurden vollig unterschatzt Der am 27 August durch die osterreichische 1 und 4 Armee eingeleitete Feldzug nach Rowno scheiterte vollstandig Es gelang am 31 August zwar den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Luzk Lyck zu erobern die Stadt ging aber am 22 September wieder an die Russen verloren Beim Gegenangriff der russischen 8 Arme gegen die linke Flanke der jetzt nach Wolhynien umgruppierten k u k 4 Armee dem Angriff der k u k 2 Armee im Raum Brody sowie der gleichzeitig angesetzten Offensive der k u k 7 Armee uber die Strypa gerieten bis Ende September 70 000 osterreichische Soldaten in Gefangenschaft Am 26 September gelang jedoch nach dem Eingreifen deutscher Truppen Gruppe Gerok am Styr Abschnitt die Ruckeroberung von Luzk die Front der russischen 8 Armee wurde in diesem Abschnitt hinter die Ikwa zuruckgedrangt Die deutsche Heeresleitung war froh die Front in Wolhynien stabilisiert zu haben und brauchte nach dem Einsetzen der gegnerischen Angriffe in der Champagne und im Artois dringend Verstarkungen fur die an Truppen entblosste Westfront Ein Teil der Truppen wurde fur eine Offensive gegen Serbien an die Balkanfront verlegt Quellen BearbeitenStone Norman Bug Offensive in Hirschfeld Gerhard Krumeich Gerd Renz Irina Hg Enzyklopadie Erster Weltkrieg Paderborn 2004 S 398f Weiler Thomas Bug Offensive in Tucker Spencer Roberts Priscilla Mary Hg The Encyclopedia of World War I A Political Social and Military History Santa Barbara 2006 S 386f Schlachten an der Ostfront des Ersten Weltkrieges 1914 Gefecht bei Stalluponen Schlacht bei Gumbinnen Schlacht bei Tannenberg Schlacht in Galizien Schlacht an den Masurischen Seen Belagerung von Przemysl Schlacht an der Weichsel Schlacht bei Krakau Schlacht um Lodz Schlacht bei Limanowa Lapanow Schlacht in den Karpaten 1915 Winterschlacht in Masuren Ersturmung des Zwinin Schlacht bei Humin Schlacht um Przasnysz Schlacht bei Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Belagerung von Nowogeorgiewsk Grosser Ruckzug der russischen Armee 1915 Schlacht bei Wilna Feldzug nach Rowno 1916 Schlacht am Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive Schlacht am Argesch 1917 Schlachten an der Aa Kerenski Offensive Tarnopol Offensive Schlacht um Riga Unternehmen Albion 1918 Operation Faustschlag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bug Offensive amp oldid 227755298