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Die Heeresgruppe Linsingen war eine deutsche Heeresgruppe des Ersten Weltkriegs die von September 1915 bis Marz 1918 an der Ostfront eingesetzt wurde Geschichte BearbeitenOberbefehlshaberGeneral der Infanterie Generaloberst Alexander von Linsingen ab 19 September 1915 Chef des StabesGeneralmajor Paulus von Stolzmann ab 9 September 1915 Oberst Emil Hell ab 17 Juli 1916 Oberstleutnant Viktor Keller ab 7 Dezember 1916 nbsp Oberkommando der Bug Armee Heeresgruppe Linsingen ca 1916 Links neben von Linsingen mit weissem Kreuz markiert Emil Hell Nach der Auflosung der bisherigen Heeresgruppe Mackensen die zuvor die Bug Offensive gefuhrt hatte und organisatorisch mit dem Oberkommando der 11 Armee verbunden war am 18 September 1915 wurde das Oberkommando der im Juli 1915 gebildeten Bugarmee unter General der Infanterie Alexander von Linsingen mit der Fuhrung der deutsch osterreichischen Truppen in Wolhynien betraut und erhielt den neuen Namen Heeresgruppe Linsingen Neben der Bugarmee gehorte ihr die k u k 4 Armee unter Erzherzog Joseph Ferdinand an Das Heeresgruppenkommando unterstand nominell dem osterreich ungarischen Armeeoberkommando es befand sich anfangs im ostpolnischen Jablon Die Bugarmee wurde mit der Bildung der Heeresgruppe in zwei Gruppen geteilt die Gruppe Gronau XXXXI Reserve Korps im Raum Pinsk und die Gruppe Gerok XXIV Reserve Korps am Styr im Raum Rafalowka Die k u k 4 Armee stand nach dem Ende des fehlgeschlagenen Feldzugs nach Rowno weiter sudlich entlang der Flusse Kormin und Putilowka Das Korps Gerok wurde im April 1916 fur die Schlacht um Verdun abgegeben zuruck blieben bei der Bugarmee das k u k Kavalleriekorps Hauer mit der Polnischen Legion und das k u k Korps Fath Anschluss fand die Heeresgruppe Linsingen nordlich an die Heeresgruppe Prinz Leopold sudlich an die k u k Heeresgruppe Bohm Ermolli Die k u k 4 Armee wurde von der am 4 Juni 1916 begonnenen Brussilow Offensive der russischen Armee besonders schwer getroffen der hier ein durchschlagender Erfolg gelang Bereits am 4 Tag der Offensive wurde von der russischen 8 Armee unter Alexei Kaledin die Stadt Luzk wiedererobert Joseph Ferdinand wurde am gleichen Tag von seinem Kommando entbunden und durch Karl Tersztyanszky ersetzt Inzwischen war die Gruppe Bernhardi mit deutschen Verstarkungen gebildet worden die ursprunglich zum Gegenangriff antreten sollte hierzu jedoch aufgrund der sich taglich verschlimmernden Lage nicht kam Die Bugarmee wurde durch Ablenkungsangriffe der russischen 3 Armee gebunden die k u k 1 Armee unter Generaloberst Paul Puhallo die seit dem 15 Juni der Heeresgruppe befehlsgebunden war sollte durch Angriffe der russischen 11 Armee an der Verlangerung ihrer Front nach Norden gehindert werden Ziel der Russen war die Ruckeroberung des wichtigen Verkehrsknotenpunktes Kowel wohin das Hauptquartier der Heeresgruppe Linsingen Mitte Juni verlegt wurde Mit Hilfe weiterer deutscher Verstarkungen Gruppe Marwitz mit dem X Armee Korps konnte die Lage vor Kowel vorerst stabilisiert werden wenngleich die erhoffte Ruckeroberung von Luzk scheiterte Anfang Juli 1916 musste sich die Bugarmee vor Angriffen der russischen 3 Armee an den Stochod zuruckziehen Im August kamen die Angriffe der Russen gegen die Front der Heeresgruppe Linsingen zum Erliegen und wurden schliesslich eingestellt Ende Juli 1916 war die Heeresgruppe Linsingen dem deutschen Oberkommando an der Ostfront unter Paul von Hindenburg im August abgelost durch Prinz Leopold von Bayern unterstellt worden Die erweiterten Armeegruppen von der Marwitz und Bernhardi wurden der Heeresgruppe Linsingen direkt unterstellt die k u k 1 Armee aufgelost Die Armeegruppe Gronau trat zur Heeresgruppe Woyrsch Das Heeresgruppenkommando wechselte Ende Oktober von Kowel nach Chelm Im April 1917 war die Heeresgruppe Linsingen von Nord nach Sud wie folgt gegliedert Korps Hauer k u k 9 Kavallerie Division deutsche 1 Landwehr Division Abschnitt Kowel Gen Kdo 55 k u k 4 Armee k u k VIII X und VI Korps Abschnitt Lipa Gen Kdo XXII R K Die Armeeabteilung Gronau Gen Kdo XXXXI R K trat spater wieder zur Heeresgruppe Linsingen wie auch der Abschnitt Slonim Gen Kdo XXXX R K Das Kriegsjahr 1917 verlief insgesamt weitgehend ruhig 1918 leitete die Heeresgruppe Linsingen wahrend der Operation Faustschlag die Operationen in der Ukraine und war an der Einnahme von Kiew und Gomel beteiligt Bis zum Abschluss der Operation wurden auch Odessa Cherson und Charkow eingenommen Generaloberst Linsingen war danach von deutscher Seite als Oberbefehlshaber der verbundeten Besatzungstruppen in der Ukraine mit Sitz in Kiew vorgesehen Er wurde aber am 28 Marz durch Generalfeldmarschall Hermann von Eichhorn abgelost nachdem die osterreich ungarische Fuhrung den ranghoheren Generalfeldmarschall Bohm Ermolli mit der Fuhrung ihrer Besatzungstruppen betraut hatte Die Heeresgruppe wurde in der Folge aufgelost und an ihrer Stelle die Heeresgruppe Eichhorn Kiew gebildet Literatur BearbeitenHermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 Reichsarchiv Hrsg Der Weltkrieg 1914 bis 1918 1925 ff Edmund Glaise von Horstenau Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1930 ff Weblinks BearbeitenDie deutschen Heeresgruppen Teil 1 Erster Weltkrieg Heeresgruppe Linsingen Memento vom 5 Dezember 2013 im Internet Archive auf den Seiten des Bundesarchivs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heeresgruppe Linsingen amp oldid 219331924