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Slonim belarussisch Slo nim polnisch Slonim russisch Slo nim litauisch Slanimas jiddisch סלא נים Slonim ist eine Stadt in der Hrodsenskaja Woblasz in Belarus Die Stadt Slonim ist das administrative Zentrum des Rajons Slonim und hatte am 1 Januar 2015 49 334 Einwohner 1 Slonim SlonimSlonim Slonim belarus russisch Wappen Wappen Flagge FlaggeStaat Belarus BelarusWoblasz HrodnaKoordinaten 53 6 N 25 19 O 53 1 25 316666666667 156 Koordinaten 53 6 N 25 19 OHohe 156 m Einwohner 49 334 1 Jan 2015 Zeitzone Moskauer Zeit UTC 3 Telefonvorwahl 375 1562Postleitzahl 231800Kfz Kennzeichen 4Slonim Belarus SlonimSlonim Markt Halle mit Paradna Strasse historische Postkarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Stadtwappen 3 Geschichte 3 1 Von den Ursprungen bis zur fruhen Neuzeit 3 2 Vom 17 Jahrhundert uber die Massaker im Zweiten Weltkrieg bis zur Nachkriegszeit 4 Religion 5 Wirtschaft und Tourismus 6 Verkehr 7 Sport 8 Sehenswurdigkeiten 9 Partnerstadte 10 Sohne und Tochter der Stadt 11 Personen die in der Stadt wirkten 12 Einzelnachweise 13 WeblinksGeographie BearbeitenSlonim liegt am Zusammenfluss des Flusses Schtschara belaruss Shchara mit der Isa belaruss Issa 143 km sudostlich von Hrodna Ostlich von Slonim bei Nowaja Strascha 53 03 53 N 25 28 31 E befindet sich ein 350 m hoher Sendemast fur UKW und Fernsehempfang der zu den hochsten Bauwerken in Belarus zahlt Stadtwappen BearbeitenDas Stadtwappen der Fuchs wurde am 4 Januar 1591 bestatigt Es zeigt die Angehorigkeit der Stadt zu Lew Sapieha da der Fuchs schon zu Beginn des 16 Jahrhunderts das Wappentier seiner Familie war Auf blauem Hintergrund ist ein auf den Hintertatzen stehender goldener Lowe belaruss leu dargestellt der in der rechten Vordertatze einen nach oben gerichteten silbernen Pfeil mit zwei Querbalken auf einem Schaft halt Der Fuchs ist eine silberne Lanze auf rotem Hintergrund die mit zwei weissen Querbalken ahnlich wie eine Streitaxt gekreuzt ist Auf dem Helm ist ein bis zur Halfte herausragender nach links gerichteter Fuchs zu sehen Auf dem heutigen Stadtwappen von Slonim ist dieses Tier nicht mehr abgebildet Es ist lediglich ein Pfeil Emblem ubrig Der Fuchs wurde durch einen Lowen ersetzt ein Reprasentant von Starke Mut und Grossherzigkeit Durch das Wappen und sein Engagement fur die Stadt spielt Lew Sapieha eine grosse Rolle in der Stadtgeschichte 2 Geschichte BearbeitenVon den Ursprungen bis zur fruhen Neuzeit Bearbeiten Die erste Erwahnung findet Slonim in der Hypatiuschronik im Jahre 1252 als Uslonim oder Waslonim vom ostslawischen Wort uslon was so viel bedeutet wie Befestigungsposten Nach archaologischen Funden sind im heutigen Stadtgebiet bereits im Jahre 1036 auf beiden Seiten der Schtschara zwei befestigte Siedlungen entstanden die vermutlich zur Namensgebung beitrugen Ab dem 12 Jahrhundert existierte am Ufer des Flusses im Bereich des heutigen Stadtzentrums offensichtlich ein holzernes Schloss Ende des 13 Jahrhunderts als die Stadt an das Grossfurstentum Litauen ging war sie bereits ein hoch entwickeltes Kultur Handwerks und Handelszentrum Im Jahre 1281 findet der Furst Wasilka in den Chroniken Erwahnung Das befestigte Zentrum Slonims war damals das obere Schloss am linken Schtschara Ufer Am 15 Juli 1410 nahm das Slonimer Regiment an der Schlacht bei Tannenberg gegen die Kreuzritter teil Ab 1413 gehorte die Stadt als eigenstandige Kreisstadt zur Woiwodschaft Trakai ab 1507 zur Woiwodschaft Nowogrodek 1490 erbaute Kasimir IV Jagiello das erste Gotteshaus in der Stadt eine katholische Kirche an deren Stelle 1775 die Andreaskirche errichtet wurde 1506 wurde die Stadt von den Tataren zerstort Das alte Schloss wurde daraufhin nicht wieder aufgebaut 1520 wurde unter dem Fursten Jan Radsiwill das neue Schloss fertiggestellt 1531 gewahrte Grossfurst Sigismund der Alte der Stadt das Recht auf Selbstverwaltung nach dem Magdeburger Recht welches 1591 von Sigismund III Wasa bestatigt wurde Ab 1560 herrschte Marschall R Walowitsch in der Stadt ab 1586 der litauische Furst Lew Sapieha nach dessen Initiative und unter dessen Redaktion das Statut des Grossfurstentums Litauen verfasst wurde als Prokanzler und spater als Kanzler Die Machthaber danach war Kasimir Leu Sapeha sowie das Adelsgeschlecht der Oginskis Im 16 Jahrhundert erlangte die Vorstadt Zamosze Bekanntheit Nach der Lubliner Union 1569 und der Brester Union 1596 entstanden hier katholische Monchsorden Bernhardiner Bernhardinerinnen Benediktiner Franziskaner Dominikaner Jesuiten die ersten Kloster wurden gebaut Infolge des Krieges Russlands mit Polen 1654 1667 wurde die Stadt vollkommen zerstort Vom 17 Jahrhundert uber die Massaker im Zweiten Weltkrieg bis zur Nachkriegszeit Bearbeiten Eine neue kulturelle und wirtschaftliche Blutezeit erreichte Slonim im 18 Jahrhundert mit der Tatigkeit von Starost Michael Kasimir Oginski In der zweiten Halfte des Jahrhunderts errichtete er eine Residenz eroffnete eine Druckerei grundete eine Kapelle und eine Theatergruppe mit der eine Musik und eine Ballettschule verbunden waren Es folgte die Grundung eines Hoftheaters im Jahre 1770 Unter den Zeitgenossen erhielt Slonim den Spitznamen Nordliches Athen Es entfaltete sich die Textilindustrie dazu wurden Fabriken zur Herstellung von Baumwollerzeugnissen und Teppichen gebaut Ein Hafen entstand Ende des 18 Jahrhunderts bestand die Stadt aus dem Schlossplatz Leu Sapeha Platz und strahlenformig auseinanderlaufenden Strassen in Richtung Minsk Vilnius Moutschadski trakt und Hrodna Diese ab dem 15 Jahrhundert als Zamkavy trakt danach als Dsjaretschynski trakt bezeichnete Verkehrsanbindung verband das Stadtzentrum uber Brucken mit den Stadtteilen auf der linken Flussseite und mit dem Dorf Panassouka vor den Toren der Stadt Um 1796 existierten bereits offiziell in den Stadtbau aufgenommene Plane einer Aginski Palastanlage 1795 fiel die Stadt im Zuge der Zweiten Teilung Polens an Russland und wurde kurzzeitig zum Verwaltungszentrum eines Gouvernements Gouvernement Slonim 1801 wurde es als Kreisstadt Teil des Gouvernements Grodno Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Baranawitschy Bialystok im Jahr 1886 wurden die Schlossanhohe am rechten Schtschara Ufer sowie der judische Friedhof der alteste in der Stadt niedergerissen Seit dem 16 Jahrhundert bis zum Holocaust entwickelte sich Slonim zu einem wichtigen judischen Zentrum Um 1900 betrug der judische Bevolkerungsanteil 78 3 Von Oktober 1915 bis Januar 1919 befand sich Slonim unter deutscher Besatzung und wurde grosstenteils zerstort Am 18 Marz 1921 fiel sie im Zuge des Friedens von Riga unter polnische Herrschaft und wurde Kreisstadt Im Gefolge des Hitler Stalin Pakts trafen nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen die Truppen der Roten Armee am 18 September 1939 in Slonim ein und die Stadt wurde der BSSR eingegliedert Nach dem Einmarsch deutscher Trippen in der Sowjetunion wurde Slonim von Juni 1941 bis 10 Juli 1944 von der Wehrmacht besetzt Am 5 Juli 1941 wurde in der Stadt der Sitz der Fuhrung der SS Einsatzgruppe B danach von deren Einsatzkommando 9 eingerichtet 4 Auf einer Anhohe einen Kilometer ausserhalb der Stadt auf der Petralewizkaja Hara wurden mehr als 10 000 Menschen erschossen auf den Tschpjaleuskija Pali 30 000 auf dem Feld Morhi 2000 Bei den Massakern von Slonim zwischen Sommer 1941 bis Herbst 1943 wurden insgesamt 45 000 judische Menschen ermordet zum grossten Teil erschossen Eine wesentliche Mitverantwortung fur diese Verbrechen trug der Gebietskommissar von Slonim Gerhard Erren 5 1954 wurde Slonim Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons und Teil der Hrodsenskaja Woblasz nbsp Synagoge 2006 Religion BearbeitenVor der Okkupation der deutschen Wehrmacht und dem Holocaust bzw der Shoa wahrend des Zweiten Weltkriegs existierte in Slonim ein judisches Schtetl Bekannt sind die Slonimer Juden als chassidische Rabbiner Dynastie Die Synagoge steht noch ist jedoch baulich in einem schlechten Zustand lediglich das Dach wurde erneuert Um die Synagoge herum findet der Markt statt Wirtschaft und Tourismus BearbeitenIn Slonim sind mehr als 20 Unternehmen aus der Maschinenbau und metallverarbeitenden Industrie aus der Mobel und Schreibwarenindustrie aus der Lebens und Leichtindustrie ansassig Daruber hinaus ist die Stadt teilweise touristisch erschlossen Hotel Schtschara Sanatorium Sonetschny und Oer der Wanderrouten Kamenny letapis Panjomannja Steinchronik der Njomanregion Na radsimu Tadewuscha Kaszjuschka In die Heimat von Tadeusz Kosciuszko Archipelag Sapehau Archipel der Sapehas Sjadsiby palazy samki Anwesen Palaste Burgen und Architekturnyja pomniki Slonima Architekturdenkmaler von Slonim Verkehr BearbeitenDer Slonimer Bahnhof ist Durchgangsbahnhof auf der Eisenbahnstrecke zwischen Baranawitschy und Waukawysk Direkte Verbindungen fur den Kraftfahrtverkehr gibt es zu den Stadten Baranawitschy Iwazewitschy Ruschany Selwa und Dsjatlawa Sport BearbeitenDer Slonimer Fussballverein Kamunalnik belaruss Kamunalnik russ Kommunalnik spielte in der Saison 2008 in der ersten belarussischen Liga der zweiten Spielklasse im belarussischen Profifussball In den Spielzeiten 1997 1998 und 2000 gehorte er zur Ersten Klasse An der regionalen Meisterschaft nimmt der FK Slonim teil an den Jugendmeisterschaften beteiligt sich der Verein Chrustal ny mjatsch der Slonimer Kinder und Jugendsportschule Daruber hinaus existiert Albertin eine weitere Mannschaft dieser Schule Um 2000 wurde in der Stadt eine Leichtathletikhalle erreicht daruber hinaus ist der Boxsport Handball und Rudern verbreitet Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp AndreaskircheKirche der unbefleckten Empfangnis der Gottesmutter Maria katholisch sowie Bernhardinerinnenkloster Rathaus Heilige Dreifaltigkeitskirche russisch orthodox ehemals katholische Kirche und Bernhardinerkloster Die spatbarocke Andreaskirche katholisch erbaut 1775 in der ul Gorkaha Slonimer Synagoge 1642 Verklarungskirche russisch orthodox Benediktinerinnenkloster 1801 Kapelle des heiligen Dominik 1745 Schloss und Parkanlage Alberziny Gebaude der Slonimer Bank Bahnhofsgebaude Wohnhauser aus dem 19 und der ersten Halfte des 20 JahrhundertsPartnerstadte BearbeitenRussland nbsp Torschok Russland Russland nbsp Sergijew Possad Russland Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenJulian Korsak 1806 oder 1807 1855 polnischer Schriftsteller und Dichter Michael Marks 1859 1907 Grunder von Marks amp Spencer Samuel Hirszhorn 1876 1942 polnischer Journalist Michel Sima eigentlich Michael Smajewski 1912 1987 Fotograf und Bildhauer Uladsimir Ramanouski 1957 2013 sowjetischer Kanute und Olympiasieger Iwan Zichan 1976 Leichtathlet Sjarhej Boryk 1977 Billardspieler Natalia Olhovik 1978 SoftwareentwicklerinPersonen die in der Stadt wirkten BearbeitenMichal Kasimir Oginski 1731 1799 polnisch litauischer Furst Starost Grosshetman Forderer der Kunst Leu Sapeha 1557 1633 KanzlerEinzelnachweise Bearbeiten http pop stat mashke org belarus cities htm Aleksandr Lakier Russkaja geral dika Moskau 1990 Magocsi P R 2002 Historical Atlas of Central Europe Seattle University of Washington Press S 109 Hans Heinrich Nolte Slonim 1941 1945 In Gerd R Ueberschar Hrsg Orte des Grauens Verbrechen im Zweiten Weltkrieg Primus Darmstadt 2003 ISBN 3 89678 232 0 S 237 247 hier S 237 Hans Heinrich Nolte Slonim 1941 1945 In Gerd R Ueberschar Hrsg Orte des Grauens Verbrechen im Zweiten Weltkrieg S 244f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slonim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtportal russisch Privates Informationsportal zu Slonim russisch Stadte in der Hrodsenskaja Woblasz Aschmjany Astrawez Bjarosauka Dsjatlawa Hrodna Iuje Lida Masty Nawahrudak Schtschutschyn Skidsel Slonim Smarhon Swislatsch Waukawysk Normdaten Geografikum GND 4333685 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slonim amp oldid 232956658