www.wikidata.de-de.nina.az
Rumanischer Kriegsschauplatz1916 1917 1916 Siebenburgen Hermannstadt Kronstadt Turtucaia Dobritsch Cobadin 1 Flămanda Offensive Cobadin 2 Targu Jiu Argesch Rimnicul Sarat1917 Putna Oituz Pass 1 Mărăști Mărășești Oituz Pass 2 Die Schlacht von Mărășești umfasst eine Reihe weitraumiger aber taktisch zusammenhangender Kampfe im Raum Focșani die sich vom 6 August 24 Juli bis 3 September 21 August 1917 im Kreis Vrancea zwischen den Flussen Sereth und Putna mit Konzentration an der Linie Muncelu Mărășești ereigneten Sie wurde in der deutschen Weltkriegsgeschichtsschreibung traditionell als Durchbruchsschlacht an der Putna und Sușita bezeichnet 1 Die seit Dezember 1916 intensivsten Kampfe am rumanischen Kriegsschauplatz die eine direkte Fortsetzung der Schlacht von Mărăști 22 Juli 1 August darstellten erstreckten sich uber einen Zeitraum von 29 Tagen von denen nur an 16 Tagen grossere militarische Aktionen stattfanden Die grossen Verluste bei der Offensive zwangen die Mittelmachte ihre Angriffe an der rumanischen Front aufzugeben und dauerhaft in die Defensive uberzugehen Aus rumanischer Sicht handelt es sich um die bedeutendste Schlacht des Ersten Weltkriegs die auch als das rumanische Verdun charakterisiert wird 2 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 1 1 Angriffsplan 2 Beteiligte Streitkrafte 2 1 Mittelmachte 2 2 Entente 3 Die Schlacht 3 1 Erste Phase vom 6 bis 12 August 3 2 Zweite Phase vom 13 bis 19 August 3 3 Dritte Phase vom 28 August bis 3 September 4 Verluste und Folgen 5 Gedenken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer Plan der Mittelmachte zielte im Sommer 1917 darauf ab Rumanien vollstandig zu besetzen um die landwirtschaftlichen Ressourcen dieser Region und danach jener der westlichen Ukraine fur die eigene Kriegsfuhrung zu nutzen Durch die Niederlage der russischen Truppen wahrend der Tarnopol Offensive und den Verlust der Bukowina mussten die russische 9 Armee funf Armeekorps von der rumanischen Front abgezogen und nach Ostgalizien verlegt werden wo sie die Flanke der zuruckgehenden 8 Armee sichern sollte Der zusatzliche Erfolg des linken Flugels der rumanischen 2 Armee bei Mărăsti zwang die Mittelmachte ihre Plane Anfang August zu uberarbeiten Die rumanische 2 Armee begann am 22 Juli eine Entlastungsoffensive gegen den rechten Flugel der k u k 1 Armee Generaloberst Rohr von Denta Die betroffene Korpsgruppe Gerok XXIV Reserve Korps geriet in starke Bedrangnis Die dort eingesetzte k u k 1 Kavallerie Division FML de Ruiz sowie die deutsche 218 Infanterie Division mussten sich aus dem Soveja Becken durch das Putna und Susita Tal zuruckziehen Die deutsche 117 Infanterie Division musste als Verstarkung zugefuhrt werden Der im Hauptquartier der russischen 4 Armee geplante Angriff am Fluss Namoloasa musste ebenfalls aufgegeben werden weil auch deren Truppen zuvor abgelost werde sollten Die in der nordlichen Moldau stehende rumanische Reservearmee sollte durch eine Neugliederung der Front einbezogen werden Das Gros wurde im Raum Focșani vorgezogen wo die rumanische 2 Armee am mittleren Sereth konzentriert war Die russischen Truppen wurden nacheinander von der rumanischen 1 Armee unter General Constantin Cristescu abgelost Der grosste Teil dieser Krafte befanden sich noch im Raum Tecuci und mussten zuerst den Sereth uberqueren bevor sie die Russen im freigewordenen Raum ersetzen konnte Die rumanische 5 Infanterie Division kam zuerst am 6 August in Baltaretu an und sollte am Abend die Ablose des russischen VII Armeekorps beginnen die Stellungen waren nach den Vorkampfen von Anfang August noch nicht durchgangig gefestigt und tief genug ausgebaut Angriffsplan Bearbeiten Der Plan von Generalfeldmarschall August von Mackensen dem Oberbefehlshaber der rumanischen Heeresgruppe sah vor dass die Offensive im Raum nordlich Focșani konzentriert werden sollte gleichzeitig sollte ein Angriff der k u k Truppen im Oituz Tal erfolgen Der Hauptschlag wurde der deutschen 9 Armee General Johannes von Eben zugewiesen deren Truppen sollte gegen das westliche Ufer des Sereth und auf der Linie Focșani Mărășești Adjud durchbrechen Nach Erreichen der Linie Mărășești Panciu sollte die links eingesetzte rumanische 2 Armee durch einen Vorstoss auf Racoasa nach Westen zum Gebirge abgedrangt und im Zusammenwirken mit der k u k 1 Armee der Heeresgruppe Erzherzog Joseph eingekesselt werden wahrend die rechts gestaffelten Divisionen zunachst den Sereth Bruckenkopf bei Tecuciu auf die Linie Movileni Negrilesci erweitern sollten Fur die Offensive wurde die deutsche 9 Armee auf 174 Bataillone 16 Eskadron 150 Batterien davon 31 schwere gebracht wobei die Verstarkungen von der Westfront und der italienischen Front herangebracht wurden Die Streitkrafte im Angriffs Abschnitt zahlten 13 Divisionen mit 102 Bataillone 10 Eskadronen 24 Pionier Kompanien 2 Panzerwagen 1 135 Maschinengewehre 356 Morser 213 Feldgeschutze und 122 schwere Kanonen General von Eben beschloss den Hauptschlag mit dem I Reserve Korps 6 Divisionen zu fuhren wahrend das XVIII Reserve Korps 3 Divisionen zu seiner Linken die ihm gegenuberliegenden Entente Truppen binden musste Der linke Flugel der 9 Armee wurde durch 2 Divisionen der Ramnic Gruppe defensiv gesichert Der Angriff wurde auf einer Breite von etwa 35 km angesetzt und begann wegen Zeitdruck obwohl die volle Konzentration aller Krafte noch nicht erreicht war Als Reserve fungierte eine deutsche und einer osterreichisch ungarische Division sobald das frisch von der Westfront kommende Alpenkorps eingetroffen war sollte der Angriff beginnen Die rumanisch russischen Streitkrafte waren bedeutend Einerseits bestand die russische 4 Armee aus 84 Bataillonen 32 Schwadronen 79 Batterien 9 schwere mit 280 Feld und 36 schwere Geschutzen und die rumanische 1 Armee aus funf Infanterie und einer Kavallerie Division drei Brigaden mit 78 Bataillonen 58 Schwadronen und 36 Batterien mit 114 Kanonen 10 Morsern und 7 Flugabwehrgeschutzen Gegenuber dem deutschen I Reservekorps lag die russische 4 Armee mit dem VIII Armeekorps 3 Divisionen rechts und dem VII Armeekorps 2 Divisionen am linken Flugel Die Reserve bestand aus einer Infanterie und einer Kavallerie Division Die in der folgenden Konfrontation defensiv bleibende russische 6 Armee hatte rechts von der neu eingeschobenen rumanischen 1 Armee ihre Front bis Liesci zu verlangern Hierdurch wurden Reservekrafte unter General Cristescu gewonnen die aus der Hauptreserve durch die 10 Infanterie Division verstarkt wurde um bei Clipicesci das zuerst abgehende russische XXX und spater das VII Armeekorps abzulosen Beteiligte Streitkrafte BearbeitenMittelmachte Bearbeiten Deutsche 9 Armee General der Infanterie Johannes von Eben nbsp Johannes von Eben als General der InfanterieI Reserve Korps General Curt von Morgen Bayerische 12 Infanterie Division Generalmajor Karl von Nagel zu Aichberg 76 Reserve Division Generalleutnant Hugo Elstermann von Elster 89 Infanterie Division Generalleutnant Richard Hermann Vogel 216 Infanterie Division Generalleutnant Detlev VettXVIII Reserve Korps Generalleutnant Karl von Wenninger 115 Infanterie Division Generalleutnant Alfred von Kleist k u k 62 Division FML Adolf Brunswik 217 Infanterie Division Generalmajor Kurt von Gallwitz gen DreylingReserve Alpenkorps Generalleutnant Leo Sontag 212 Infanterie Division Generalmajor Franz Franke k u k 13 Division FML Franz Kalser von MaasfeldEntente Bearbeiten Rumanische 1 Armee General Constantin Cristescu ab 12 August General Grigorescu nbsp Eremia GrigorescuIII Armeekorps General Constantin Iancovescu ab 12 August General Aristide Razu 14 Infanteriedivision General Grigore Bunescu 9 Infanteriedivision General Constantin ScărisoreanuVI Armeekorps General Eremia Grigorescu 10 Infanteriedivision General Henri Cihoski 5 Infanteriedivision General Aristide Razu 13 Infanteriedivision General Ioan PopescuV Armeekorps General Ioan Istrate 15 Infanteriedivision 12 Infanteriedivision russische 80 Infanterie Division Generalleutnant Michail Dmitrjewitsch KitschenkoHeeresreserve 1 Kavalleriedivision 2 Kavalleriedivision Grenzschutz Brigade und 1 Calarasi BrigadeRussische 4 Armee General der Infanterie Alexander RagosaVII Armeekorps Generalleutnant Nikolai Leontjewitsch Junakow 13 Infanterie Division Generalmajor Dmitri Dmitrjewitsch Dschenejew 34 Infanterie Division Generalleutnant Nikolai Petrowitsch StremuchowVIII Armeekorps Generalleutnant Andrei Georgjewitsch Jelchaninov 14 Infanterie Division Generalleutnant Wladimir Iwanowitsch Sokolow 15 Infanterie Division XXX Armeekorps Generalleutnant Alexander Nilowitsch Gawrilow 103 und 124 Infanterie DivisionReserve Trans Amur Kavallerie Division 71 Infanterie Division Generalmajor Pawel Grigorjewitsch KantzerowDie Schlacht BearbeitenErste Phase vom 6 bis 12 August Bearbeiten nbsp Erste Schlachtphase 6 bis 18 AugustDie Offensive der 9 Armee ging eine schlagkraftige Artillerievorbereitung voraus die am 6 August 24 Juli um 4 30 Uhr begann Um 07 30 Uhr griff das I Reserve Korps General von Morgen bei Radulesci mit der 76 und 89 Infanterie Division an in der zweiten Staffel folgten zwei weitere Divisionen Links wurde das XVIII Reserve Korps mit der 217 Infanterie Division angesetzt in der Mitte die 89 und die 76 Reserve Division am rechten Flugel die 216 Infanterie Division dahinter stand die 212 Infanterie Division als Eingriffs Reserve zur Verfugung Die gegnerische Front die von der russischen 13 und 34 Infanterie Division verteidigt wurde wurde durchbrochen und ein 10 km tiefer Einbruch erreicht Die Russen mussten sich ostlich des Sereth ungeordnet zuruckziehen und zogen als Verstarkung die in Reserve stehende 71 Division nach Mărășești nach vorne Auf Ersuchen des russischen Kommandos gab General Christescu den Befehl dass Generalmajor Eremia Grigorescu mit seinem VI Korps 5 und 9 Infanterie Division sofort intervenieren sollte um das Ostufer des Sereth Flusses halten zu konnen Die 32 Infanterie Regiment Mircea und das 8 Infanterie Regiment Buzau griffen die Truppen der Mittelmachte auf der Linie Moara Alba Doaga Furceni an und hielten deren Vorgehen auf Da die Chancen die Uberquerung des Flusses Sereth zu erzwingen am Morgen des 7 August sehr gering waren leitete das deutsche Kommando die Offensive mit vier Divisionen nach Norden um Die Angriffe konzentrierten sich gegen die rumanische 5 Infanteriedivision welche alle Angriff aber zuruckschlagen konnte Am 8 August gruppierte General von Eben den Angriff weiter nach Westen von russischen Einheiten gehaltene Front Am Abend mussten sich diese zuruckziehen ein russisches Regiment wurde dabei aufgerieben Am 9 August um 19 00 Uhr startete der nachste deutsche Angriff nach einer machtigen Artillerie Vorbereitung die der rumanischen 9 Division schwere Verluste zufugte Am 10 August folgte der Gegenangriff der Entente General Christescu und General Ragosa beschlossen jeweils mit einem Korps den am 7 August gebildeten deutschen Frontvorsprung in die Flanke zu treffen Noch am Vormittag des 10 hatte die deutsche 9 Armee den russischen Sektor angegriffen gewann dort aber nur wenig an Gelande Um 17 00 Uhr startete die rumanisch russische Infanterie nach langer Artillerievorbereitung ihren Angriff Die 9 Infanteriedivision drang in die vordere deutsche Linie ein musste diese aber wegen zu hoher Verluste wieder aufgeben Verstarkt mit einem Regiment der rumanischen 13 Infanteriedivision wurde der Angriff dann fortgesetzt jedoch wieder ohne Erfolg Die 5 Infanteriedivision und ein Regiment der 14 Infanteriedivision schafften es nochmalig in die deutschen Stellungen einzudringen konnten ihre Positionen aber nicht lange halten Das rumanische 8 Infanterie und das 3 Jager Regiment konnten fur kurze Zeit das Dorf Doaga besetzen wurden dann aber zuruckgeworfen Ahnlich war die Situation im Abschnitt der russischen 4 Armee Die Gegenangriffe hatte die Kampfkraft der deutschen 76 89 und 115 Infanterie Division aber bedeutend verringert jener Verbande welche bisher die Hauptlast des Angriffs getragen hatten General von Eben bemerkte die Erschopfung beim I Reserve Korps und entschloss sich den nachsten Hauptschlag dem XVIII Reserve Korps zu ubertragen Die Divisionen des Korps Wenniger griffen am 12 August gegen die Front der rumanischen 5 Infanteriedivision an und konzentrierten ihre Krafte gegen die russische 4 Armee Als der Ort Panciu in deutsche Hand fiel wollte General Ragosa die russisch rumanische Front bereits in den Raum nordlich von Mărășești zuruckziehen gab die Idee dann aber nach Zusage rumanischer Verstarkungen wieder auf Zweite Phase vom 13 bis 19 August Bearbeiten Die am 13 August 31 Juli eingeleitete zweite Phase wurde mit einer Offensive der Deutschen in der Region nordlich von Panciu eroffnet wohin die russischen Truppen zuruckgegangen waren General Ragosa befahl die neue Ausrichtung der Truppen auf einer Linie 6 Kilometer hinter der Front was die Aufgabe der Stadt Mărășești bedeutet hatte eine Massnahme die von General Grigorescu in Frage gestellt wurde Beim Armeekommando entstand durch diesen Konflikt eine zusatzliche Krise die vom Oberkommando durch eine neue Befehlshierarchie gelost wurde Anstatt Ragosa erhielt im zentralen Abschnitt der rumanische General die oberste Fuhrung Am nachsten Tag befahl General von Eben dem I Reserve Korps den rumanischen Frontvorsprung im Bereich des Geholzes von Prisaca zu beseitigen und die Sereth Brucke bei Cozmesti zu sturmen Gleichzeitig sollte das XVIII Reserve Korps im Zabraut Tal gegen das russische VIII Armeekorps angreifen Nach starker Artillerievorbereitung begann der deutsche Angriff Brigadegeneral Cihoski der Kommandeur der rumanischen 10 Infanteriedivision schickte den Russen das 10 Jager Regiment als Verstarkung Diese Massnahme forderte beim deutschen Alpenkorps bedeutende Verluste besonders im sich entfaltendem Nahkampf Das russische VIII Korps war gezwungen sich nordlich von Iresti und Straoani zuruckzuziehen Die Soldaten des Jager Regiments konnten die Hohe 334 einnehmen mussten sich dann aber wegen heftigen Artilleriebeschuss wieder zuruckziehen Das rumanische 38 Infanterieregiment griff im Susita Tal entlastend ein fur diesen Gegenstoss erhielt Oberstleutnant Gheorghe Cornescu spater den Mihai Viteazul Orden 3 Klasse Die rumanische 5 Infanteriedivision war in den letzten Kampftagen auf ein Drittel ihrer Mannschaftsstarke reduziert worden ihre Stellungen im Wald von Prisaca lagen im wirksamen Bereich der deutschen Artillerie Um 17 00 Uhr begann der nachste deutsche Vorstoss mit zwei Divisionen Die Reserven sowie ein Regiment der 14 Infanteriedivision mussten intervenierten und stoppten den deutschen Vormarsch nordlich des Prisaca Waldes Die erschopfte 5 Infanteriedivision wurde aus der ersten Reihe gezogen die Brucke in Cozmesti wurde rechtzeitig gesprengt Am 14 August ruckten die deutschen Verbande einige Kilometer im Gebiet von Chicera vor neuerlich bestand die Gefahr dass die dortige Abwehr durchbrochen wurde Ein rumanischer Gegenangriff der sich hinter dem russischen Abschnitt entwickelte half diese gefahrliche Situation zu meistern Zur gleichen Zeit setzte General von Morgen eine Gruppe deutscher Soldaten an um die rumanischen Stellungen anzugreifen die den Schutz der Brucke von Cosmesti ubernommen hatten Am 15 August setzte das XVIII Reservekorps die Offensive fort und schaffte es an der Naht zwischen der 10 Infanteriedivision und der russischen Division zu seiner Rechten einen Durchbruch zu erzielen Das 10 Jager Regiment unterstutzt von 10 rumanischen und 3 russischen Batterien griff ein und bereinigte die bedrohliche Lage Mit seinem linken Flugel drang das XVIII Korps in Muncelu ein und zwang die Russen zum Ruckzug Damit war die Verbindung zwischen den beiden rumanischen Armeen bedroht Die rumanische 2 Armee setzte Teilen des 2 Jager Regiments zwei weitere Bataillone und 3 Batterien ein die zusammen mit einer russischen Kavalleriedivision die Kontrolle uber das Dorf zuruckerlangen sollte Am nachsten Tag besetzten deutsche Truppen den Ort Muncelu mussten sich aber nach dem Angriff der rumanischen Kampfgruppe des Obersten Alexandru Alexius wieder zuruckziehen Am 19 August nahmen die Deutschen die Offensive wieder auf und griffen mit 5 Divisionen des I Reserve Korps in Richtung Mărășești und mit dem XVIII Reservekorps in Richtung Panciu Muncelu an An diesem Tag erreichte die Schlacht von Mărășești ihren Hohepunkt die rumanische 1 Armee setzte 53 rumanische und 21 russische leichte und 19 schwere Batterien ein Der Schwerpunkt des neuen Angriffs von drei Divisionen lag im Sektor zwischen Mărășești und dem Wald von Razoare der von der 9 und 13 rumanischen Infanteriedivision verteidigt wurde Dieser Angriff fand zeitgleich mit dem Angriff der k u k 1 Armee am Oituz Abschnitt statt und versuchte neuerlich die rumanischen und russischen Streitkrafte zum Gebirge abzudrangen Der gewaltige Artilleriebeschuss begann bei Tagesanbruch nachdem zunachst Gaspatronen hauptsachlich gegen den rumanischen Abschnitt abgefeuert wurden Die Mittelmachte griffen mit 4 deutschen und 1 osterreichisch ungarischen Division gegen die rumanische 9 10 und 13 Division sowie die russische 14 und 103 Infanterie Division an Der Hauptschlag richtete sich gegen den Sektor 3 km ostlich von Mărășești Die Deutschen drangen in der Mitte 2 km tief in der rumanischen Stellung in Richtung des Sereth Tals ein Die Deutschen griffen bei Mărășești heftig an erreichten aber nur den Bahnhof am sudlichen Stadtrand die rumanische Artillerie verursachte dabei schwere Verluste Die rumanische 1 Armee erhielt die 11 Infanteriedivision als Verstarkung und konnte die deutschen Angriffe in einem konvergierenden Gegenangriff zuruckwerfen General der Infanterie von Eben entschied noch am Abend des 19 August dass die Fortsetzung der Offensive nicht mehr moglich sei da seine Armee die Ziele nicht erreichen konnte Es folgte eine Woche Kampfpause die beide Seiten zur Neuorganisation nutzten Die 9 Armee wechselte erneut den Hauptsektor des Angriffs Das XVIII Reservekorps wurde mit 3 Divisionen und der gesamten schweren Artillerie die der Armee zur Verfugung stand verstarkt Generalmajor Eremia Grigorescu formierte seine Truppen neu So bildete das russische VIII Korps jetzt den rechten Flugel der Armee im Raum Muncelu Es hatte zwei Divisionen in der ersten Zeile und zwei Reformen im Hintergrund Das rumanische V Korps 10 und 15 Infanteriedivision hielt die Front bis zum Bahnhof Mărășești wo es sich mit dem III Korps 14 Infanteriedivision verband zwischen Mărășești und dem Fluss Sereth gelegen Ostlich des Flusses befand sich das Kavalleriekorps 1 und 6 Rosiori Brigade 2 Kavalleriedivision und eine Brigade der 5 Infanteriedivision Die Reserve der Armee bestand aus der 9 11 und 13 Infanteriedivision und der anderen Brigade der 5 Division Dritte Phase vom 28 August bis 3 September Bearbeiten nbsp Dritte Schlachtphase 28 August bis 3 SeptemberIn Rumanien wird die dritte entscheidende Phase der Kampfe auch als Schlacht von Varniţa und Muncelu Bătălia de la Varniţa si Muncelu bezeichnet 3 4 Angesichts der hohen Verluste die aufgrund der Kriegslage an anderen Fronten auch nicht ersetzt werden konnten sollte die deutsche Offensive laut Mackensens Vorgabe vom 22 August mit der Eroberung des strategisch bedeutenden Dorfes Muncelu 5 km nordwestlich von Panciu fortgesetzt werden wahrend die bisher gescheiterten Versuche einer Eroberung von Mărășești aufgegeben wurden Die neue Offensive des XVIII Reserve Korps begann am 28 August im Bereich des russischen VIII Korps das der Kommandeur Karl von Wenninger als Schwachstelle der rumanischen Front ausgemacht hatte Um 9 00 Uhr drangen die deutschen Truppen zwischen die beiden russischen Divisionen ein und zwangen diese zu einem chaotischen Ruckzug Der Angriff des Alpenkorps und der 216 Infanterie Division an dem sich nach wenigen Stunden auch die 76 Reserve Division beteiligte konnte in hartnackigen Kampfen den Ort Muncelu und die Hohen nordwestlich davon nehmen und gegen Gegenangriffe behaupten Zwei Regimenter der rumanischen 3 Infanteriedivision der 2 Armee griffen ein und schafften es gemeinsam mit den russischen Reserven den deutschen Vormarsch zu stoppen nbsp Ecaterina TeodoroiuAm nachsten Tag bereitete General Grigorescu einen Gegenangriff in der Gegend von Muncelu vor um die von den Deutschen verursachte Ausbuchtung zu beseitigen Er stellte dafur die russische 80 Division die rumanische 9 Infanteriedivision ein Regiment der 13 und ein weiteres der 15 Division zur Verfugung Der Angriff begann um 08 00 Uhr von Norden und Westen fand aber die Deutschen zu einem eigenen Angriff bereit und wurde zuruckgeschlagen Der zweite um 17 00 Uhr gestartete Angriff wurde ebenfalls abgewiesen Die deutschen Truppen zwangen den rechten Flugel der russischen 124 Division zum Ruckzug Zwei Bataillone der 2 Armee griffen darauf ein und stellten die Lage bis zum Einbruch der Nacht wieder her Die rumanische 11 und 13 Infanteriedivision marschierten zusatzlich als starker Ruckhalt hinter dem bedrohten Abschnitt auf Teile der 5 Division gingen auf das westliche Sereth Ufer uber Am 30 August setzte das deutsche XVIII Reservekorps den Angriff fort und konnten zwischen dem 18 Infanterie Regiment Gori und dem 2 Jager Regiment der rumanischen 2 Armee eindringen Das 34 Infanterie Regiment Constanţa das zur 9 Division der rumanischen 1 Armee gehorte ging zum Gegenangriff uber und fullte diese Lucke Das russische VIII Korps wurde am 31 August mit der rumanischen 13 Infanteriedivision verstarkt witterungsbedingt kam es aber zu keinen Kampfen General Eremia Grigorescu unterstellte die 9 Infanteriedivision und eine russische Division fur einen neuen Angriff dem Kommando der 13 Division Diese Gruppe unter Fuhrung von General Popescu griff am 1 September an die Artillerie eroffnete um 06 00 Uhr die Schlacht Die gesamte schwere Artillerie der Armee stand der Gruppe zur Verfugung ebenso die Artillerie der beiden anderen russischen Divisionen Nach einer Stunde griffen die 9 und 13 Division von Westen und aus dem Norden die 3 Infanteriedivision von der 2 Armee unter Leitung von Brigadegeneral Margineanu an Nach heftigen Kampfen ruckte die 13 Division bis auf 200 Meter an das Dorf Muncelu heran Das XVIII Reserve Korps konterte im Abschnitt der 3 Infanteriedivision wurde aber aufgehalten Am folgenden Tag ertrug die rumanische 3 Division neuerlich die Hauptlast der Angriffe der deutschen 9 Armee Das Hauptziel der deutschen Truppen war die Hohe von Porcului die vom rumanischen 30 Infanterie Regiment Muscel verteidigt wurde Dieses verlor zunachst seine Positionen wurde aber durch einen Gegenangriff der Reserve eines russischen Regiments rechtzeitig gestutzt um den deutschen Angriff letztlich abzuschlagen Dieser Angriff war die letzte grossere Operation der deutschen 9 Armee im Abschnitt Mărășești Die grossen Verluste der Offensive zwangen die Mittelmachte ihre Angriffe an der rumanischen Front aufzugeben und in die Defensive uberzugehen Generalfeldmarschall von Mackensen befahl die immer verlustreicheren Angriffe zu beenden Am 3 September befahl General von Eben dem I und dem XVIII Reservekorps dementsprechend die Angriffe einzustellen und die eroberten Linien zum dauerhaften Halten auszubauen Die Kampfe gingen in den folgenden Tagen mit geringerer Intensitat weiter mit lokalen Angriffen und Gegenangriffen Insbesondere die Rumanen fuhrten ihre Ruckeroberungsversuche noch bis zum 8 September erfolglos weiter Bei einem dieser Zusammenstosse wurde am 5 September auf rumanischer Seite die spater zur Nationalheldin verklarte Freiwillige Leutnant Ecaterina Teodoroiu 1894 1917 beim Abstieg von der Secului Hohe Dealul Secului durch deutsches Maschinengewehrfeuer getotet In unmittelbarer Nahe starb auf deutscher Seite am 8 September Generalleutnant Karl von Wenninger wahrend der Inspektion einer Vorpostenstellung bei der Detonation einer rumanischen Artillerie Granate Der Tod Wenningers der die fur die Deutschen teilweise erfolgreichen Angriffe der letzten Schlachtphase massgeblich geplant und geleitet hatte beraubte die deutsche Seite ihres wichtigsten taktischen Befehlshabers 5 Verluste und Folgen Bearbeiten nbsp Karl von WenningerDie eigentliche Schlacht von Mărășești dauerte 29 Tage von denen nur an 16 Tagen gekampft wurde und 13 relativ ruhig verliefen Die deutschen Truppen waren 6 7 km tief vorwartsgekommen aber zu einem hohen Preis und ohne ein taktisches Ziel zu erreichen Die Rumanen konnten nach dem Abwehrerfolg ihre Linien verstarken Die deutschen Opfer beliefen sich auf rund 60 000 Mann getotet verwundet und vermisst Die rumanische 1 Armee verlor 27 410 Soldaten 16 von ursprunglich 170 000 Soldaten 5 125 Tote 125 Offiziere 5000 Soldaten 9818 Vermisste 118 Offiziere 9700 Soldaten und 12 467 Verwundete 367 Offiziere 12 100 Soldaten Die russische 4 Armee verlor 25 620 Soldaten 7083 Tote 83 Offiziere 7000 Soldaten 8167 Vermisste 167 Offiziere 8000 Soldaten und 10 500 Verwundete 400 Offiziere 10 100 Soldaten Mărășești war die bis dahin wichtigste Schlacht die von der rumanischen Armee geschlagen wurde Es war gelungen die beabsichtigte deutsche Invasion in den russischen Teil Moldawiens zu verhindern Nach dem Krieg schrieb General Kurt von Morgen in seinen Memoiren Der Widerstand des Feindes insbesondere der Rumanen war ungewohnlich gewagt und manifestierte sich in den 14 Tagen des Kampfes durch 61 Gegenangriffe sie fuhrten diese hauptsachlich im Bajonettkampf Gedenken BearbeitenIm nationalen Bewusstsein der Rumanen blieb die Schlacht von Mărăsesti ein Sieg des rumanischen Heldentums wobei General Eremia Grigorescu sowie die Kriegsheldin Ecaterina Teodoroiu besonders hervorgehoben werden Auf dem Schlachtfeld erinnert unmittelbar bei Mărășești auf einem 1921 von dem Grossgrundbesitzer und Burgermeister Gheorghe Ulisses Negropontes 1945 6 gestifteten Grundstuck das ab 1923 errichtete und 1938 eingeweihte Helden Mausoleum Mausoleul Eroilor an die Schlacht In 154 Einzelgrabern und 9 Sammelgrabern sind darin die Gebeine von 5073 Gefallenen bestattet Zu der auch als Kirche des rumanischen Volkes bezeichneten Anlage in deren Zentrum sich das Grab von Eremia Grigorescu befindet gehort auch ein benachbartes Kriegsmuseum in dem auch Erinnerungsstucke an Ecaterina Teodoroiu gezeigt werden 1 Literatur BearbeitenHans Garcke Siebenter Abschnitt Der Krieg im Osten 1917 18 In Max Schwarte Hrsg Der Weltkampf um Ehre und Recht Der deutsche Landkrieg Dritter Teil Johann Ambrosius Barth Leipzig 1925 Unterabschnitt 5 Die Kampfe in der Moldau im Juli und August 1917 S 311 315 Das Kriegsjahr 1917 In Edmund Glaise Horstenau Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Band 6 Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1936 Unterkapitel Die Schlacht bei Focsani und Weitere Kampfe um die Zugange in die westliche Moldau S 366 f 383 f honsi org Ion Cupsa Mărăști Mărășești Oituz Editura Militară Bukarest 1969 rumanisch Gheorghe Dabija Armata romană in răsboiul mondial 1916 1918 Band IV Tipografia Lupta N Stroilă Bukarest 1932 1936 Alexandru Ioanițiu Războiul Romaniei 1916 1918 Band I Tipografia Geniului Bukarest 1929 Constantin Kiriţescu Istoria războiului pentru intregirea Romaniei Band II Editura Științifică și Enciclopedică Bukarest 1989 S 80 135 165 177 Radu R Rosetti Mărturisiri 3 Bde Editura Modelism Bukarest 1997 1999 7 Weblinks BearbeitenVictor Nitu Battle of Marasesti August September 1917 Constantin Kiriţescu Bătălia de la Varniţa si Muncelu grob ins Englische ubertragen 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Luminița Elena Vasiliu The Battle of Mărășești The Story of a Mausoleum PDF 700 kB In Daniel Ghiba Lucian Popescu Cosmin Olariu Adi Mustață Hrsg Proceedings of the 17th International Scientific Conference Strategies XXI Strategic Changes in Security and International Relations 15 16 April 2021 Zeitschrift der Fakultat fur Sicherheits und Verteidigungswissenschaften der Nationalen Verteidigungsuniversitat Karl I Band 17 Bukarest 2021 ISSN 2668 1994 S 202 207 hier S 206 Luminița Elena Vasiliu The Battle of Mărășești The Story of a Mausoleum In Daniel Ghiba u a Hrsg Proceedings of the 17th International Scientific Conference Strategies XXI Bukarest 2021 S 202 Vartan Arachelian Duminică după infern Evocare istorică Editura Eminescu Bukarest 1983 S 237 a b Constantin Kiriţescu Istoria războiului pentru intregirea Romaniei 1916 1919 Band 2 Editura Științifică si Enciclopedică Bukarest 1989 S 165 177 Constantin Kiriţescu Istoria războiului pentru intregirea Romaniei 1916 1919 Band 2 Bukarest 1989 S 174 Marius Rotar History of Modern Cremation in Romania Cambridge Scholars Publishing Newcastle upon Tyne 2013 ISBN 978 1 4438 4222 8 S 250 Alesandru Duţu Alte vremuri de cumpănă 1917 epidemia de tifos exantematic pe frontul din Moldova In Revista Art Emis Academy 15 April 2020 Schlachten an der Ostfront des Ersten Weltkrieges 1914 Gefecht bei Stalluponen Schlacht bei Gumbinnen Schlacht bei Tannenberg Schlacht in Galizien Schlacht an den Masurischen Seen Belagerung von Przemysl Schlacht an der Weichsel Schlacht bei Krakau Schlacht um Lodz Schlacht bei Limanowa Lapanow Schlacht in den Karpaten 1915 Winterschlacht in Masuren Ersturmung des Zwinin Schlacht bei Humin Schlacht um Przasnysz Schlacht bei Gorlice Tarnow Bug Offensive Narew Offensive Belagerung von Nowogeorgiewsk Grosser Ruckzug der russischen Armee 1915 Schlacht bei Wilna Feldzug nach Rowno 1916 Schlacht am Naratsch See Brussilow Offensive Baranowitschi Offensive Schlacht am Argesch 1917 Schlachten an der Aa Kerenski Offensive Tarnopol Offensive Schlacht um Riga Unternehmen Albion 1918 Operation Faustschlag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Mărășești amp oldid 233085508