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Rumanischer Kriegsschauplatz1916 1917 1916 Siebenburgen Hermannstadt Kronstadt Turtucaia Dobritsch Cobadin 1 Flămanda Offensive Cobadin 2 Targu Jiu Argesch Rimnicul Sarat1917 Putna Oituz Pass 1 Mărăști Mărășești Oituz Pass 2 Rumanien trat Ende August 1916 Offizielles Bundnis mit der Entente 17 August 1916 Kriegseintritt 27 August 1916 1 wahrend der russischen Brussilow Offensive auf Seiten der Entente gegen die Mittelmachte in den Ersten Weltkrieg ein Das Kriegsziel die Besetzung Siebenburgens konnte von den Mittelmachten aber verhindert werden dagegen ging bis zum Jahresende 1916 die Walachei mit der Hauptstadt Bukarest verloren und die Rumanen wurden bis zum Jahresende auf die Grenze der Moldau zuruckgedrangt Bis zum Sommer 1917 konnte sich die rumanische Armee im Raum ostlich Focșani reorganisieren und bewies im Verband der russischen Heeresgruppe Schtscherbatschow grosse Widerstandskraft Im Dezember 1917 wurde Rumanien nach dem Ausscheiden des Verbundeten Russland zum Waffenstillstand und im Mai 1918 zum Frieden gezwungen Als sich die Niederlage des Deutschen Reiches an den anderen Fronten abzeichnete erfolgte im November 1918 der neuerliche Kriegseintritt Rumaniens Im Frieden von Trianon konnte sich Rumanien schliesslich die erstrebten Gebiete in Siebenburgen sichern Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Aufmarsch der rumanischen Armee 3 Verlauf der Kampfhandlungen 3 1 Kampfe in Siebenburgen 3 2 Kampfe in der Dobrudscha 3 3 Gegenoffensive der Mittelmachte in der Walachei 3 4 Kriegsschauplatz an der moldauischen Grenze 4 Folgen 5 Bilder 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHintergrund Bearbeiten nbsp Ferdinand von RumanienIn den politischen und militarischen Fuhrungszirkeln der kriegsfuhrenden Lander wahrend des Ersten Weltkrieges herrschte die Meinung vor dass auch der Eintritt kleinerer Staaten das Kampfgeschehen massgeblich beeinflussen konne Die Entente versuchte deshalb schon geraume Zeit das rumanische Konigreich auf ihre Seite zu ziehen Der 1877 unabhangig gewordene Nationalstaat befand sich in einem ethnischen Konflikt mit Osterreich Ungarn da die zur Donaumonarchie gehorenden Gebiete Siebenburgens der Bukowina und des Banats mehrheitlich rumanisch besiedelt waren Das Verhaltnis Rumaniens zum Russischen Kaiserreich war auch nicht spannungsfrei da das an Rumanien angrenzende ganz uberwiegend von Rumanen besiedelte Bessarabien unter russischer Herrschaft stand Bei Ausbruch des Weltkrieges im Sommer 1914 hatte der rumanische Konig Carol I im rumanischen Kronrat fur den Kriegseintritt seines Landes auf Seiten der Mittelmachte votiert war aber durch die anderen Mitglieder des Kronrates uberstimmt worden Ausschlaggebend fur den Konig war unter anderem die dynastische Verbindung zum deutschen Kaiser das rumanische Konigshaus entstammte einer Seitenlinie des Hauses Hohenzollern vor allem aber auch ein bereits 1883 erfolgter aber vage und folgenlos gebliebener Beitritt Rumaniens zum Dreibund In einer scharfen Auseinandersetzung mit den pro deutschen Konservativen setzte Ministerprasident Brătianu 1914 im Kronrat die Neutralitat Rumaniens durch Nach dem Tod Carols I im Jahr 1914 bestieg sein Neffe Ferdinand I den rumanischen Konigsthron und die Befurworter eines Kriegseintritts auf Seiten der Alliierten gewannen schliesslich die Oberhand Zu den Kriegszielen Rumaniens gehorte die Gewinnung des grossten Teils von Siebenburgen des Banats und der Bukowina Bis zum August 1916 gelang es Brătianu den Kriegseintritt auf der Seite der Alliierten durchzusetzen Im Vertrag von Bukarest mit den Alliierten liess sich Rumanien daher diese Gebiete zusichern und erklarte Osterreich Ungarn am 27 August 1916 den Krieg Dieser Entschluss wurde massgeblich durch den Erfolg der russischen Brussilow Offensive bedingt da die Regierung in Bukarest darin das Zeichen eines nahen Zusammenbruchs der k u k Armee sah Ein massgeblicher politischer Akteur bei der Einbindung Rumaniens war Frankreich Vor allem dessen Oberbefehlshaber Joseph Joffre hatte sich fur eine Aufnahme Rumaniens in die Allianz eingesetzt Dieselbe Linie vertraten die Abgeordneten der russischen Duma In militarischen Kreisen stiess das Bemuhen einen neuen Verbundeten zu gewinnen jedoch auf ein geteiltes Echo Der Chef des Hauptquartiers Alexejew lehnte den Kriegseintritt der Regionalmacht vehement ab Er hielt die Armee des Konigreichs fur unfahig und daher eher fur eine Belastung als fur eine Unterstutzung Ausserdem war durch die Neutralitat des Staates ein Puffer zwischen Sudrussland und den Truppen der Mittelmachte gelegt worden Sollten diese einen Sieg auf dem neuen Kriegsschauplatz erringen so konnten sie weiteres russisches Gebiet bedrohen Aufmarsch der rumanischen Armee Bearbeiten nbsp Rumanischer Einmarsch in SiebenburgenDie positive Einstellung vieler Militars und Politiker bezuglich des Kriegseintritts liess sich in Anbetracht des Zustandes der Armee Ferdinands I nicht halten Zahlenmassig war das rumanische Heer fur den bereits am 3 August beschlossenen Angriff gegen Siebenburgen ausreichend stark Die Feldarmee verfugte mit 366 Bataillonen 106 Schwadronen und 325 Batterien uber 564 000 Soldaten doch gab diese Zahl keinen richtigen Aufschluss uber ihren wahren Kampfwert Rumanien konnte die Entente um 23 Infanterie und 3 Kavallerie Divisionen verstarken aber der Armee insbesondere der obersten Fuhrung fehlte ausreichende Kriegserfahrung Die Armee verfugte gerade einmal uber 1 300 Geschutze von denen nur 700 den Anforderungen der Zeit entsprachen 2 Die Logistik der Armee war desastros es gab kaum Bahnverbindungen und das Nachschubsystem versagte zu Beginn des Aufmarsches schon nach wenigen Kilometern auf feindlichem Territorium Ebenso war die Ausrustung der Armee veraltet Der Ausbildungsstand der Truppe die zu grossen Teilen aus Analphabeten bestand war schlecht Auch die geographische Lage Rumaniens verschlimmerte die strategische Situation Die Karpaten im Nordwesten und die Gebirge Siebenburgens im Westen boten zwar zur Verteidigung ein ausreichendes naturliches Hindernis waren aber fur einen Angriff eher nachteilig Ebenso lag die okonomisch reichste Provinz die Walachei direkt an der Grenze zur Donaumonarchie im Norden und Bulgarien im Suden Damit war sie fur einen Vorstoss der Mittelmachte von zwei Seiten pradestiniert Die Donau bot gegen einen Einfall feindlicher Krafte aus dem Suden durchaus den erwunschten Schutz sie wurde aber nicht ausreichend gesichert Einzig die Sudgrenze der Dobrudscha lag dem Feinde fast offen gegenuber dort blieben die Krafte der weitraumig zerstreuten rumanischen 3 Armee aber schlecht konzentriert Die Rumanen verblieben bis zur Ankunft zugesagter russischer Verstarkungen in defensiver Aufstellung Sie glaubten nach Erscheinen der russischen Krafte wurden die Bulgaren keinen Angriff wagen und uberliessen damit dem Gegner die Initiative Fur die Mittelmachte war das Krafteverhaltnis am Tag der Kriegserklarung sehr ungunstig In Siebenburgen standen vorerst nur 34 000 Mann der k u k Streitkrafte rund 420 000 Rumanen gegenuber die Bildung der k u k 1 Armee war erst im Anlaufen An der Donaufront und in der Dobrudscha standen etwa 70 000 deutsch bulgarische Soldaten 142 000 Rumanen und 40 000 Russen gegenuber 3 Verlauf der Kampfhandlungen BearbeitenKampfe in Siebenburgen Bearbeiten nbsp General Constantin PrezanDie rumanische Armee unternahm bereits Ende August einen Vorstoss ins ungarische Siebenburgen von dem sich der franzosische Generalstabschef Joffre eine Wendung des Krieges erhoffte Die 1 und 2 Armee unter den Generalen Ioan Culcer und Grigore Crăiniceanu vom Suden und die 4 Armee unter General Constantin Prezan vom Osten ruckten bis zu 80 Kilometer tief in die mehrheitlich rumanisch bewohnte Grenzprovinz Ungarns vor Mit ihren 420 000 Mann konnten sie rein numerisch eine zehnfache Uberlegenheit gegen die in Aufstellung begriffene k u k 1 Armee unter Arthur Arz von Straussenburg ins Feld stellen Dieser Vorteil wurde allerdings nicht genutzt Die Versorgungsrouten uber die Gebirgspasse hinweg und durch das Feindesland waren mangelhaft und die schwache Logistik der Rumanen erwies sich als ein Hauptproblem bei der Offensive Es gelang den Angreifern zwar einige wichtige Grenzstadte einzunehmen die erste grossere Stadt Hermannstadt zeigte allerdings schon die Schwachen des rumanischen Heeres auf Hermannstadt wurde zwar nicht von k u k Truppen verteidigt doch die rumanische Armee versuchte eine Eroberung aufgrund der Nachschubprobleme gar nicht mehr Angesichts neuerlicher Versorgungsprobleme zunehmender Erschopfung der Truppen und einer deutschen Intervention stellten die beiden Befehlshaber dann jede weitere offensive Aktion ein Somit wartete die rumanische Angriffsspitze bereits Anfang September 1916 in der Peripherie einer weniger wichtigen ungarischen Provinz die weiteren Ereignisse ab und uberliess den Mittelmachten die Initiative Mitte September standen die zogerlich vorgehenden Rumanen mit der 4 Armee 50 Kilometer westlich der ostlichen Karpatenpasse mit der 2 Armee beiderseits des Gebirges nordostlich von Fogaras und mit der 1 Armee knapp sudlich von Hermannstadt und westlich von Petroseni nbsp Gegenstoss der Mittelmachte unter Erich von FalkenhaynDurch die Untatigkeit des rumanischen Heeres konnte sich die Reaktion der Mittelmachte voll entfalten Der Erste Generalquartiermeister der deutschen Obersten Heeresleitung Erich Ludendorff ubertrug dem abberufenen Vorganger Hindenburgs General der Infanterie Erich von Falkenhayn das Oberkommando der neuaufgestellten deutschen 9 Armee welche den Osterreichern zu Hilfe eilte Das osterreichische VI Korps wurde vorerst durch das deutsche I Reserve Korps verstarkt Die 9 Armee fuhrte zwischen dem 26 und 29 September ihren siegreichen Gegenangriff in der Schlacht bei Hermannstadt mit dem XXXIX Reserve Korps durch links durch die k u k 1 Armee Arz und das Kavalleriekorps Schmettow gedeckt rechts durch den Einsatz der Gruppe Krafft 4 Uber den Gebirgskamm kommend brachten die Truppen des Generals Krafft am 26 September der im Frontalangriff stehenden deutschen 187 Infanterie Division die notige Entlastung Im Rucken des Feindes vordringend wurde den Rumanen dabei der Ruckzug durch den Roten Turm Pass versperrt Danach wandte sich die Armee Falkenhayn gegen die Flanke der ostlicher vor der Front der Osterreicher stehenden rumanischen 2 Armee Am 5 Oktober wurden die bereits zuruckgehenden Nachhuten der Rumanen im Geisterwald angegriffen und vom 7 bis 9 Oktober in der Schlacht bei Kronstadt in zahem Hauserkampf zum Ruckzug gezwungen Auf dem aussersten linken Flugel der 9 Armee hatte die k u k 71 Infanterie Division unter Generalmajor Goldbach den weichenden Gegner zum Oituz Pass zuruckgedrangt sudlich davon wurde darauf die Gruppe Morgen I Reserve Korps gegen das Berecker Gebirge angesetzt Zwischen 8 und 10 Oktober kam es zu schweren Gebirgskampfen um den Torzburger Pass und Predeal Am 13 Oktober ubernahm der osterreichische Thronfolger Erzherzog Karl nominell den Oberbefehl der Heeresgruppe in Siebenburgen ihr wurden zwischen Dorna Watra bis zum Roten Turm Pass von Nord nach Sudwest die k u k 7 Armee Kovess die k u k 1 Armee Arz und die deutsche 9 Armee Falkenhayn unterstellt Mitte Oktober 1916 verhinderten die Verscharfung der Versorgungslage und Schlechtwetter die energische Fortsetzung der Offensive Kampfe in der Dobrudscha Bearbeiten nbsp Donauubergang Mackensens bei Sistova nbsp General Alexandru Averescu zu Kriegsbeginn Oberbefehlshaber der rumanischen 3 Armee nbsp Lage in der Dobrudscha Ende September 1916Am 1 September erklarte Bulgarien an Rumanien den Krieg am nachsten Tag uberquerte die bulgarischen Truppen die Grenze zur Dobrudscha Schon Anfang September hatte die russische Armeefuhrung unter Michail Wassiljewitsch Alexejew Unterstutzungskrafte russisches XLVII 47 Armeekorps in die bedrohte Dobrudscha geschickt Die Hilfe der westlichen Alliierten bestand wahrend der ganzen Kampagne nur in Militarmissionen aus hoheren Offizieren Am 28 August hatte der deutsche General August von Mackensen den Oberbefehl uber die aus der bulgarischen 3 Armee deutschen und osterreichischen Einheiten sowie dem osmanischen VI Korps bestehende Heeresgruppe Mackensen ubernommen deren Feldzug in der Nacht zum 2 September begann Wahrend sich das Generalkommando 52 Robert Kosch mit der 217 Infanterie Division Gallwitz Dreyling und der kombinierten Kavallerie Division von der Goltz im Raum Sistova an der Donau fur den Hauptangriff versammelte begann umgehend der Angriff der bulgarischen 3 Armee General Stefan Toschew in der Dobrudscha Am 6 September gelang es bulgarisch deutschen Kraften nach funftagigen Kampf die Festung Tutrakan zu erobern Die bulgarische 4 Division unter Generalmajor Kiselow warf dabei die rumanische 17 Division unter General Teodorescu siegreich zuruck Die rumanische 9 Division und die Gruppe des Generals Besarabescu musste am 10 September die Festung Silistra aufgeben Die rumanische 19 Division ging nach den Kampfen bei Bazardjik 5 7 September vor der bulgarischen 6 Division zwischen Kotschmar und Karapelit zuruck und musste Dobritsch aufgeben Die rumanische Dobrudscha Gruppe musste sich nach dem Gefecht bei Cobadin 17 19 September auf Topraisar zuruckziehen gleichzeitig landeten russische Verstarkungen im Hafen von Constanza Die vollkommen uberraschte rumanische Fuhrung versuchte darauf sofort mit einer Gegenoffensive zu antworten Die russisch rumanische Dobrudscha Armee etwa 8 Divisionen unter General Sajontschkowski versuchte wahrenddessen gegen die Bulgaren eine Gegenoffensive zu starten gleichzeitig sollten etwa 5 Divisionen der rumanischen 3 Armee sudlich der Hauptstadt bei Flamanda uber die Donau ins bulgarische Hinterland einbrechen Die von General Alexandru Averescu schlecht organisierte Flămanda Offensive 29 September 3 Oktober erwies sich als Fehlschlag Obwohl den Rumanen die Uberquerung der Donau zwischen Rustschuk und Tutrakan gelang und zwei rumanische Divisionen einen sudlichen Bruckenkopf bei Orjachowo errichten konnten musste das Unternehmen nach Unterbrechung der Brucke durch die k u k Donau Monitore abgebrochen werden Die Bulgaren konnten den Bruckenkopf schnell eindrucken und bis zum 5 Oktober vollstandig beseitigen Die russisch rumanischen Krafte in der Dobrudscha Armata Dobrogea wurden zwar uber die Schwarzmeerhafen weiter verstarkt konnten aber bis Mitte Oktober durch die bulgarische 3 Armee mehr als 100 Kilometer zuruckgeworfen werden Die Stadte Constanza und Cernavodă gingen verloren und Bukarest war nun an seiner linken Flanke bedroht Die ab 20 Oktober aufmarschierende russische Donauarmee unter General Sacharow versuchte sofort die Lage wiederherzustellen Die Armee zahlte nach der Vereinigung mit den Truppen Sajontschkowskis vorerst nur etwa 40 000 Mann wurde aber laufend verstarkt Sacharow beschwerte sich mehrmals bei Alexejew dass er zu geringe Krafte zur Verfugung habe um seine Aufgabe zu erfullen Derweil hatten deutsche und osterreichische Truppen die Einfallstore nach Siebenburgen ausreichend gesichert und bereiteten von Norden her den eigenen Vorstoss in Richtung auf die feindliche Hauptstadt vor nbsp Grobe Ubersicht des Vormarsches der 9 Armee und der Heeresgruppe Mackensen 1916Gegenoffensive der Mittelmachte in der Walachei Bearbeiten Falkenhayn hatte schon Ende Oktober die Gruppe Kneussl bayerische 11 und 12 Division beauftragt den Durchbruch durch das Vulkan Gebirge nach Suden auszufuhren Ende Oktober ubernahm dort das neu herangefuhrte Generalkommando 54 die Gruppe Kuhne mit neuen Verbanden die Fuhrung Die gegenuberliegende rumanische Korpsgruppe Coandă der 1 Armee die seit 11 Oktober von General Ioan Dragalina kommandiert wurde konnte noch bis Mitte November dem feindlichen Druck standhalten Nach der Ankunft der 41 109 und 301 Infanterie Division wurde der Austritt der Armee Falkenhayn aus den Transsilvanischen Gebirgskamm moglich Die am rechten Flugel am Szurduk Pass angesetzte Gruppe Kuhne erreichte im Zusammenwirken mit dem neu zusammengesetzten Kavalleriekorps Schmettow jetzt 6 und 7 Kavallerie Division den Durchbruch uber das Gebirge und nach dem Sieg in der Schlacht von Targu Jiu 15 bis 17 November den Eintritt in die Ebene der Kleinen Walachei Die Gruppe Krafft jetzt am anderen Flugel der 9 Armee eingesetzt konnte den Austritt aus dem Gebirge in Richtung auf Curtea de Argeș erreichen 5 Nachdem die Kavallerie Schmettows am 21 November Craiova besetzen konnte sicherte sie drei Tage darauf einen Ubergang uber den Alt Abschnitt Ende November waren alle Verbande der Mittelmachte zur Verfolgung auf Bukarest angesetzt wohin sich auch die geschlagenen rumanischen Krafte zuruckzogen Bevor die deutsche 9 Armee von Norden her weiter vorgehen sollte hatte ein gemischter Verband aus deutschen bulgarischen und osterreichisch ungarischen Truppen unter Generalfeldmarschall von Mackensen die Donau zu uberschreiten und von dort aus gegen die Hauptstadt Bukarest vorzugehen Dieser strategische Stoss sollte die Operationen gegen Bukarest einleiten und wurde durch eine Ablenkungsattacke der 3 bulgarischen Armee unter General Stefan Toschew entlang der Kuste des Schwarzen Meeres in die Dobrudscha begleitet nbsp Stefan Toschew Oberbefehlshaber der bulgarischen 3 ArmeeAm 23 Oktober begann Mackensen seine Zentraloffensive und uberquerte mit deutsch bulgarischen Verbanden Generalkommando 52 die Donau im Raum Swischtow Das schwierige Unternehmen wurde durch die Artillerie der osterreichischen Donaumonitore gedeckt und unter Fuhrung der k u k Pioniertruppen unter General Gaugl gelost Mackensens Heeresgruppe hatte nach der Errichtung eines Bruckenkopfes bei Zimnicea freien Zugang zur gegnerischen Hauptstadt da die Rumanen gegen die beiden anderen Angriffe der Mittelmachte vollstandig beansprucht waren General Constantin Prezan gab Ende Oktober die Nord Armee an Armeegeneral Cristescu ab und ubernahm den Oberbefehl der Verteidigung der jetzt unmittelbar bedrohten Hauptstadt Am 29 November begann der Angriff der deutsch bulgarischen Donau Armee auf Bukarest zwischen 1 und 3 Dezember rangen die Gegner in der Schlacht am Argesch Die letzte Episode des Kampfs um Bukarest war ein Flankenangriff der vom Leiter der franzosischen Militardelegation General Henri Mathias Berthelot initiiert wurde und die deutsche 217 Infanterie Division eine Zeitlang in arge Bedrangnis brachte In der Marneschlacht 1914 hatte ein vergleichbares Manover Paris gerettet Der durch das unerwartete Eingreifen der Gruppe Kuhne vom Westen her vereitelte Erfolg des Unternehmens verbrauchte die restlichen Reserven des rumanischen Heeres Die Soldaten der Heeresgruppe Mackensen drangen am 6 Dezember 1916 in die rumanische Hauptstadt ein Auf dem Ruckzug der rumanischen Truppen brannten diese die Ol und Getreidefelder bei Ploiești nieder Das deutsche XXXIX Reserve Korps unter General Hermann von Staabs sicherte sich die fur die Kriegswirtschaft wichtigen Olfelder das I Reserve Korps unter General von Morgen konnte gleichzeitig Targoviște besetzen nbsp Eroberung Rumaniens durch die MittelmachteKriegsschauplatz an der moldauischen Grenze Bearbeiten Die restlichen rumanischen Truppen zogen sich nach einer weiteren Niederlage bei Rimnicul Sarat am 28 Dezember an die Grenze der Moldau zuruck Auf dem Ruckzug gingen weitere acht ihrer 22 verbliebenen Divisionen verloren Angesichts dieser Katastrophe schickte der russische Stabschef Alexejew weitere Truppen um ein Vordringen der Heeresgruppe Mackensen nach Sudrussland zu verhindern Nach der Schlacht an der Putna stabilisierte sich die Front Anfang Januar 1917 an der Linie Ostkarpaten Focsani Galatz Die Gruppe Krafft wurde in Richtung zur Putna angesetzt im Zentrum der 9 Armee war jetzt das I Reserve Korps mit der 89 der bayerischen 12 und der 76 Reserve Division eingeschoben und im Vorgehen in Richtung auf Odobești Pățești die 216 und 301 Infanterie Division war auf Focsani angesetzt Die Gruppe Kuhne griff mit der 41 und 109 Infanterie Division aus den Raum Mărtinești gegen den Sereth an Der rechte Flugel mit dem Kavalleriekorps Schmettow ging mit der 6 und 7 Kavallerie Division nordlich des Buzau zum Sereth vor Die Truppen unter General Kosch konnten am 5 Januar Braila besetzen und erreichten den unteren Sereth Im Norden gelang der Gruppe Kuhne am 8 Januar die Besetzung von Focsani und das Vorverlegen der Front auf Odobești Am Sudflugel der deutschen 9 Armee hielt die sogenannte Donauarmee Generalkommando 52 unter General Kosch die Verbindung zu der am gegenuberliegenden Donau Ufer liegenden bulgarischen 3 Armee deren Oberbefehl am 25 November an General Stefan Neresow ubergegangen war Zur Verstarkung des Abschnittes am unteren Sereth wurde auch bulgarische Verbande und das osmanische VI Korps unter General Mustafa Hilmi Pascha herangezogen Nach Beginn des Stellungskrieges wurde die Gruppe Kuhne und das Korps Schmettow an die Westfront verlegt und die 9 Armee ging in Defensive uber Im Februar 1917 wies der Winter eine derartige Kalte auf dass weder im Norden noch im Suden grossere Kampfe stattfanden Bis zum Fruhjahr 1917 konnte sich auch die rumanische Armee unter Fuhrung von General Averescu im Raum ostlich Focșani reorganisieren Aus Westeuropa wurden von der Entente 150 000 Gewehre 2000 Maschinengewehre 355 Geschutze samt 1 3 Millionen Granaten zur Ersetzung der verlorenen Kriegsguter angeliefert Die franzosische Militarmission unter General Berthelot uberwachte die Umgliederung des rumanischen Heeres nach franzosischem Vorbild Averescus Heer zahlte wieder 400 000 Mann und wurde in funf Korps mit 15 Infanterie und zwei Kavallerie Divisionen neu organisiert Die russische 4 und 6 Armee mit neu herangefuhrten 32 Infanterie und 8 Kavallerie Divisionen wurden an beiden Flugeln des rumanischen Heeres stutzend eingeschoben und eine eigene Heeresgruppe Moldau unter General Dmitri Schtscherbatschow aufgestellt Zur Unterstutzung der Kerenski Offensive griffen die Rumanen zwischen Măraști Nămoloasa an Die Schlacht am Oituz Pass begann am 26 Juli 1917 mit dem Angriff gegen das dort haltende osterreichisch ungarische VIII Korps Am linken Flugel griff die russische 15 Division der 4 Armee General Ragosa hilfreich in die Kampfe ein Die rumanische 3 Infanterie Division unter Generalmajor Margineanu konnte bei der Gruppe Gerok in die Stellungen der 218 Infanterie Division einbrechen Am 30 Juli ging die rumanische 2 Armee in den Waldkarpaten zum Gegenangriff uber und entriss der k u k 1 Armee seit Anfang Marz unter General Rohr von Denta bis zum 10 August sogar Teile ihrer Stellungen am Oituz Pass Die deutsche 9 Armee ab 10 Juni unter General von Eben versuchte in der Schlacht von Mărășești 6 August bis 3 September vergeblich die gegnerische Front zu durchbrechen Im gesamten August und Anfang September kam es zu sehr verlustreichen Kampfen auch das bereits an die Westfront verlegte Alpenkorps wurde wieder an die Putna herangefuhrt und griff zur Susita an Links wurde das XVIII Reserve Korps mit der 217 angesetzt in der Mitte die 89 und die 76 Reserve Division am rechten Flugel die 216 Infanterie Division dahinter stand die 212 Infanterie Division als Eingreifreserve zur Verfugung Hinter der rumanischen 2 Armee IV und II Korps war die gesamte 1 Armee unter General Eremia Grigorescu VI V und III Korps zur Abwehr bereitgestellt In der letzten Phase der Schlacht ab 28 August konnte Muncelu 5 km nordwestlich von Panciu von den Deutschen eingenommen werden doch die Offensive wurde angesichts starker Gegenwehr und fehlender Reserven anschliessend abgebrochen Die ursprunglich beabsichtigte Einnahme von Mărășești war bereits Wochen zuvor aufgegeben worden Am unteren Sereth und an der Donau bei Galatz im Abschnitt der Bulgaren blieb es gegenuber der russischen 6 Armee General Zurikow bis zum Waffenstillstand von Focșani vom 9 Dezember 1917 ruhig Folgen BearbeitenWie von den russischen Kritikern vorausgesagt hatte der Kriegseintritt Rumaniens nicht die Wende fur die Entente gebracht sondern ihren russischen Verbundeten weiter geschwacht In den Feldzugen des Jahres 1916 verlor die rumanische Armee von rund 560 000 mobilisierten Soldaten circa 310 000 als Kriegstote Vermisste oder Gefangene Die verbliebenen Einheiten zogen sich an die Moldau zuruck 6 Allerdings musste die Front an der Moldau gehalten werden denn sonst wurde der Gegner nach Sudrussland einfallen Fur diese Aufgabe musste ein Drittel des russischen Heeres bereitgestellt werden Dies machte die eigentliche zahlenmassige Uberlegenheit der Russen an der Ostfront seit 1916 zunichte Fur die Mittelmachte erwies sich die Kampagne als ein Glucksfall Nicht nur wurde das russische Militar in seiner Ganze geschwacht die Mittelmachte zogen auch einen grossen wirtschaftlichen Gewinn aus den besetzten Gebieten Das Besatzungsregime unter Leitung der Deutschen konnte grosse Mengen an Nahrungsmitteln und Bauholz aus dem Land in das Deutsche Reich schaffen zudem profitierte es von rumanischen Olfeldern bei Ploiești Das Engagement des jungen rumanischen Nationalstaates endete zunachst in einer militarischen Katastrophe und der Besetzung des Landes Nach dem Verlust von Bukarest hatte sich Konig Ferdinand I und seine Regierung im Dezember 1916 nach Iași zuruckgezogen General Coandă wurde mit der Koordination der verbliebenen rumanischen Armee mit der zaristischen Armee beauftragt Infolge des Ausscheidens Russlands aus dem Krieg musste sich auch Rumanien zum Ausgleich bequemen und am 9 Dezember 1917 einen Waffenstillstand abschliessen Es war gezwungen mit den Mittelmachten am 5 Marz 1918 in Buftea einen vorlaufigen Friedensvertrag zu vereinbaren in dem die sudliche Dobrudscha an Bulgarien abgetreten wurde Dieser vorlaufige Friedensvertrag wurde zwei Monate spater am 7 Mai 1918 durch den Frieden von Bukarest bekraftigt Als sich die deutsche Niederlage in Frankreich abzeichnete wurde der fur die Neutralitat eintretende Premier Alexandru Marghiloman zum Rucktritt gezwungen Von 24 Oktober bis 29 November 1918 amtierte Coandă als neuer Ministerprasident und Aussenminister Er erklarte den bisher vom rumanischen Parlament nicht ratifizierten Friedensvertrag mit den Mittelmachten fur ungultig leitete eine allgemeine Mobilisierung und den Wiedereintritt Rumaniens in den Krieg auf Seiten der Entente ein Das Hauptziel seiner Regierung war die Eroberung von Siebenburgen zur Errichtung eines Grossrumaniens Als Ergebnis des Ersten Weltkrieges und des Ungarisch Rumanischen Krieges von 1919 ergaben sich fur Rumanien schliesslich grosse Gebietsgewinne die im Vertrag von Trianon bestatigt wurden Bilder Bearbeiten nbsp Britisches Propagandaplakat zum Kriegseintritt Rumaniens nbsp Rumanische Infanterie wahrend der Ausbildung nbsp Roter Turm Pass Deutsches Alpenkorps 26 29 September 1916 nbsp Rumanische Truppen bei Mărășești 1917 nbsp Einmarsch der Mittelmachte in Bukarest am 6 Dezember 1916 nbsp Rumanische Kriegsgefangene passieren ein osterreichisches 30 5 cm MorsergeschutzLiteratur BearbeitenJohn Keegan Der Erste Weltkrieg Eine europaische Tragodie Rowohlt Taschenbuchverlag Reinbek bei Hamburg 2001 ISBN 3 499 61194 5 Manfried Rauchensteiner Der Tod des Doppeladlers Osterreich Ungarn und der Erste Weltkrieg Styria Graz Wien Koln 1993 ISBN 3 222 12116 8 Norman Stone The Eastern Front 1914 1917 Hodder and Stoughton London 1985 ISBN 0 340 36035 6 Glenn E Torrey The Romanian Battlefront in World War I University Press of Kansas 2012 ISBN 0 7006 1839 2 Einzelnachweise Bearbeiten s LEMO Anton Wagner Der erste Weltkrieg Ueberreuter Wien 1981 S 209 Anton Wagner Der erste Weltkrieg Wien 1981 S 208 Anton Wagner Der Erste Weltkrieg Wien 1981 S 211 und 212 Anton Wagner Der Erste Weltkrieg Wien 1981 S 214 216 Wlodzimierz Borodziej Maciej Gorny Forgotten Wars Central and Eastern Europe 1912 1916 Cambridge 2021 S 152 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rumanischer Kriegsschauplatz Erster Weltkrieg amp oldid 237252998