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Dieser Artikel behandelt die Stadt in Bulgarien Zu weiteren Bedeutungen siehe Dobritsch Begriffsklarung Dobritsch ˈdɔbritʃ bulgarisch Dobrich turkisch Pazarcik rumanisch Bazargic fruher auch Tolbuchin ist eine Stadt im Nordosten Bulgariens mit 71 947 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 2 Bis 1882 hiess die Stadt Pazarcik Pazardzhik Bazardjik Zur Zeit der Volksrepublik Bulgarien wurde sie in Tolbuchin nach dem gleichnamigen Marschall der Sowjetunion umbenannt und behielt diesen Namen bis 1990 Dobritsch Dobrich BasisdatenStaat Bulgarien BulgarienOblast DobritschEinwohner 71 947 31 Dezember 2022 1 Koordinaten 43 34 N 27 50 O 43 57 27 83 225 Koordinaten 43 34 12 N 27 49 48 OHohe 225 mPostleitzahl 9300Telefonvorwahl 359 058Kfz Kennzeichen TXVerwaltungBurgermeister Yordan YordanovSie liegt inmitten der sudlichen Dobrudscha 52 Kilometer nordlich von Warna und ist kulturelles und industrielles Zentrum in einem traditionellen Getreideanbaugebiet zwischen dem Unterlauf der Donau und der Schwarzmeerkuste Dobritsch ist das administrative Zentrum der Oblast Dobritsch und der Gemeinde Dobritsch Neben Weizen werden hier auch Mais Zuckerruben Sonnenblumen und Baumwolle und vereinzelt Wein angebaut Inhaltsverzeichnis 1 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Gegenwart 4 Namen 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Einzelnachweise 8 WeblinksNachbarorte Bearbeiten nbsp Dobritsch Bulgarien Nachbarorte Kardam Baltschik Mangalia Silistra Dulowo Kaspitschan Schumen Dewnja WarnaDie Stadt liegt 30 km vom Schwarzen Meer entfernt in der Nahe der grosseren Seeorte Albena Kranewo Goldstrand Baltschik und Rusalka Geschichte Bearbeiten nbsp Dobritsch nbsp DobrudschaDas heutige Stadtgebiet und dessen Umgebung wurden wegen der dort vorkommenden fruchtbaren Schwarzerde schon seit vorromischen Zeiten als Kornkammer genutzt was die Region in den Fokus politischer und wirtschaftlicher Interessen der Nachbarn ruckte Die ersten archaologischen Zeugnisse der Stadt reichen bis in die Antike 4 3 Jahrhundert v Chr bis 2 4 Jahrhundert u Z und das fruhe Mittelalter 7 9 Jahrhundert u Z zuruck Im Zentrum der Stadt wurden bei archaologischen Grabungen altbulgarische Graber und heidnische Graber entdeckt Die verwustenden Einfalle der Petschenegen eines Turkstammes aus den Wolgagebieten im ersten Drittel des 11 Jahrhunderts entvolkerten das Innere der Dobrudscha und das Leben in den Siedlungen kam wahrend der ganzen Periode des Zweiten Bulgarischen Reiches zum Erliegen Erst wahrend des 16 Jahrhunderts entstand am Kreuzungspunkt der Handelswege von der Donau zum Schwarzen Meer sowie von Osteuropa ins Innere der Balkanhalbinsel wieder eine Siedlung die nach dem turkischen Handler Hacioglu Pazarcik Hadzhioglu Pazardzhik benannt wurde Diesen Namen behielt die Stadt bis 1882 Um 1650 hatte sie etwa 1 000 Hauser 100 Geschafte drei Schenken drei Bader zwolf Moscheen und zwolf Schulen Vom 17 bis ins 19 Jahrhundert entwickelte sich die Stadt als Handwerks Handels und Landwirtschaftszentrum Sie war bekannt fur ihre Stoffe Lederwaren und landwirtschaftlichen Erzeugnisse Getreide Leinsamen unbearbeitete Schaffelle Wolle und Schafskase Seit 1851 boten Grosshandler aus Warna Russe Schumen und entfernteren Stadten auf der Dobritsch Messe ihre Waren an Bis Anfang des 19 Jahrhunderts wuchs die Bevolkerung auf 12 000 vorwiegend Turken Die ersten bulgarischen Siedler sind nach den russisch turkischen Kriegen 1810 1828 1845 aus den ostlichen Teilen Bulgariens zugezogen Nach dem Krimkrieg siedelte sich eine grosse Gruppe von Bulgaren aus der Kotel Region Kotlensko an Es bildete sich allmahlich das kulturelle Antlitz der Stadt heraus 1843 wurde Sweti Georgi Sveti Georgi die erste bulgarische Kirche des Ortes gebaut 1844 wurde eine bulgarische Schule gegrundet Im Laufe der Russisch turkischen Kriege 1806 12 und 1828 29 wurde Dobritsch am 22 Mai 1810 3 und am 25 Juni 1828 durch die russische Armee besetzt 4 blieb aber nach den Frieden von Bukarest und Adrianopel in turkischen Handen 1869 wurde der Stadtpark angelegt eine Poststation sowie eine Telegraphenverbindung nach Warna eingerichtet und das stadtische Krankenhaus Baubeginn 1866 fertiggestellt Am 27 Januar 1878 wurde die Fremdherrschaft durch das Osmanische Reich beendet Nach der Wiederherstellung des bulgarischen Staates auf dem Berliner Kongress am 13 Juli 1878 wurde die Zweiteilung der Dobrudscha beschlossen Der Norden ging an Rumanien der Suden an Bulgarien Am 19 Februar 1882 wurde der Name der Stadt von Hacioglu Pazarcik Hadzhioglu Pazardzhik in Dobritsch Dobrich geandert nach dem Namen eines Herrschers der Dobrudscha dem Bojaren Dobrotiza Dobrotica Die politischen Unruhen der ersten Jahrzehnte des 20 Jahrhunderts und die drei nacheinander von Bulgarien gefuhrten Kriege spiegelten sich in der Entwicklung der Stadt wider Nach Beendigung des Zweiten Balkankriegs fiel Dobritsch mit der Suddobrudscha nordlich der Linie Donau westlich von Tutrakan bis zur Westkuste des Schwarzen Meeres sudlich von Ekrene Kranewo bei Baltschik durch den Vertrag von Bukarest am 10 August 1913 an Rumanien Diese Gebietsubereignung umfasste 6960 km mit 286 000 Einwohnern Darunter die Festung von Silistra sowie die Stadte Tutrakan und Baltschik Die erste Besetzung durch rumanische Truppen dauerte bis 1916 Wahrend des Ersten Weltkriegs besetzten bulgarische Truppen am 3 September 1916 die Suddobrudscha und damit auch Dobritsch verloren sie jedoch am 27 November 1919 im Frieden von Neuilly Nojskiya miren dogovor wieder an Rumanien Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Zugehorigkeit der Suddobrudscha neu geregelt Nach langen diplomatischen Bemuhungen wurde die rumanische Okkupation mit der Unterzeichnung des Vertrages von Craiova Krajovskata spogodba am 7 September 1940 beendet und die Suddobrudscha kehrte nach Bulgarien zuruck Am 25 September 1940 marschierte die bulgarische Armee in Dobritsch ein An diesem Datum wird alljahrlich die Befreiung der Stadt gefeiert Nach dem Zweiten Weltkrieg anderte die kommunistische Regierung Bulgariens den Namen der Stadt in Tolbuchin zu Ehren des Marschalls der Sowjetunion F I Tolbuchin Nach der Wende in Bulgarien erhielt die Stadt am 19 September 1990 auf Beschluss des Ministerrats und Anordnung des Prasidenten wieder ihren ursprunglichen bulgarischen Namen Dobritsch zuruck 5 Gegenwart Bearbeiten nbsp Die Kirche von St Georg im Zentrum von DobritschDie ganze Suddobrudscha ist sehr landlich und somit ist Dobritsch heute ein landliches Provinzzentrum mit Maschinenbau Markt Lebensmittel und Textilindustrie Im Zentrum der Stadt befindet sich ein ethnografisches Museum in dem man sich die Entwicklung der Stadt ansehen kann Eine weitere Sehenswurdigkeit ist der 146 Meter hohe Fernsehturm Dobritsch Heute befindet sich im Zentrum ein ethnografischer Komplex mit altertumlichen Werkstatten in denen die alten Handwerkstraditionen aus der Zeit der Wiedergeburt bewahrt werden In Dobritsch und Umgebung lebt eine starke turkische Minderheit darunter viele christlich orthodoxe Turken der Volksgruppe der Gagausen Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Warna Kardam ist aber mit 8 Zugen pro Tag davon einer nach Sofia sehr schlecht erschlossen Die Stadt ist Namensgeber fur den Dobrich Knoll einen Berg auf der Livingston Insel in der Antarktis Namen BearbeitenDobritsch hiess zu osmanischen und rumanischen Zeiten Bazargic ausgesprochen Basardschik Die Stadt wechselte oftmals den Namen wie hier zu sehen ist 16 Jahrhundert bis 1882 Hacioglu Pazarcik Hadzhioglu Pazardzhik oder Bazargic 1882 1913 bulgarisches Territorium Dobritsch 1913 1916 rumanisches Territorium Bazargic 1916 1919 bulgarisches Territorium Dobritsch 1919 1940 rumanisches Territorium Bazargic 1940 1949 bulgarisches Territorium Dobritsch 1949 bis Anfang 1990 kommunistische Zeit Tolbuchin benannt nach dem sowjetischen Kommandeur Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin 1894 1949 Marschall Tolbuchin leitete im September 1944 den Einmarsch der sowjetischen Streitkrafte in Bulgarien Seit dem 19 September 1990 tragt die Stadt auf Beschluss des Ministerrats wieder ihren alten Namen Dobritsch Sehenswurdigkeiten BearbeitenEhemalige Synagoge erbaut 1887Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenAdriana Budewska 1878 1955 Schauspielerin Peter Zwetkoff 1925 2012 bulgarisch deutscher Komponist Boris Nikolow 1929 2017 Boxer Petar Welikow 1951 Schachspieler Antonija Parwanowa 1962 Politikerin Krassimir Wassilew 1974 Radrennfahrer Wladimir Georgiew 1975 Schachspieler Miro 1976 Sanger und Komponist Preslawa 1984 Popfolk Sangerin Miroslaw Gradinarow 1985 Volleyballspieler Stojka Krastewa 1985 Boxerin Walentin Andreew 2002 HammerwerferEinzelnachweise Bearbeiten Population Demography Migration and Projections Republic of Bulgaria National Statistical Institute abgerufen am 14 Juni 2023 National Statistical Institute of the Republic of Bulgaria 2011 Population Census in the Republic of Bulgaria 2011 S 16 PDF 1 1 MB Sbornik Istoriya russkoj armii Sbornik Istoriya russkoj armii Offizielle Webseite der Stadt Dobritsch Memento des Originals vom 22 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dobrich bg Kapitel GeschichteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dobritsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Dobritsch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Stadte in der Oblast Dobritsch Baltschik Dobritsch General Toschewo Kawarna Schabla Terwel Normdaten Geografikum GND 4227922 7 lobid OGND AKS LCCN n81071981 VIAF 155949221 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dobritsch amp oldid 236522176