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Dewnja ˈdɛvnjɐ auch Devnya geschrieben bulgarisch Devnya in der griechischen Antike Marcianopolis ist eine Stadt im Nordosten Bulgariens 25 km westlich von Warna In der Nahe liegt die Stadt Prowadija 17 km westlich von Dewnja In der Oblast Warna ist Dewnja die drittgrosste Stadt nach Warna und Prowadija Dewnja Devnya Hilfe zu WappenBasisdatenStaat Bulgarien BulgarienOblast WarnaEinwohner 6526 31 Dezember 2022 1 Koordinaten 43 13 N 27 34 O 43 216666666667 27 566666666667 48 Koordinaten 43 13 0 N 27 34 0 OHohe 48 mPostleitzahl 9160Telefonvorwahl 359 0519Kfz Kennzeichen BVerwaltungBurgermeister Wasil IwanowWebsite www devnia bgDewnja Bulgarien Nachbarorte Warna Baltschik Dobritsch Kardam Kaspitschan Schumen Preslaw Karnobat Ajtos Burgas Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Antike 2 2 Mittelalter Osmanisches Reich Bulgarisches Konigreich 2 3 Jungere Geschichte 3 Wirtschaft 4 Gemeindegliederung 5 Sehenswurdigkeiten 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt am Nordostende des Dewnja Tales entlang der sudlichen Auslaufers des Dobrudscha Plateaus am Westufer des Beloslawer Sees der mit dem Warnasee und dem schwarzen Meer kunstlich verbunden ist in den die beiden Flusse Dewnja und Prowadija fliessen Das Schwarze Meer ist 25 km entfernt Die Gegend ist verkarstet Es gibt 25 Quellen aus denen insgesamt 3500 Liter Wasser in der Sekunde fliessen das fur die Trinkwasserversorgung von Dewnja und Warna genutzt wird sowie fur die ortliche Industrie Eine der grossten Quellen aus der ein grosses Becken gespeist wird ist fur Besucher offen Im Gebiet der Flussmundungen in den See gibt es ausgedehnte Feuchtgebiete die einst fischreich waren heute jedoch durch Industrieabfalle verschmutzt sind Geschichte BearbeitenAntike Bearbeiten Hauptartikel MarcianopolisIn der Antike hiess die Stadt Marcianopolis griech Markianoypolis bulg Marcianopol und war Hauptstadt der romischen Provinz Moesia inferior Niedermosien Mittelalter Osmanisches Reich Bulgarisches Konigreich Bearbeiten Die Slawen besiedelten den Balkan im 7 Jahrhundert n Chr Seit dieser Zeit ist der Name Marcianopolis aus den historischen Quellen verschwunden Er wird lediglich noch in kirchlichen Schriften verwendet siehe Titularbistum Die slawische Siedlung auf dem Gebiet der antiken Stadt Marcianopolis trug den Namen Dewina vom indogermanischen dhew i na oder dhew eina Fruhjahr Quelle Fluss Strom in die thrakische Sprache ubernommen Aber auch verwandt mit dem slawischen dewa Jungfrau Wahrend des Mittelalters gab es an dieser Stelle eine kleine bulgarische Festung die moglicherweise im 9 Jahrhundert unter Omurtag gebaut wurde und im 10 oder 11 Jahrhundert nach Norden erweitert wurde Ein grosses Massengrab der Bulgaren aus dem 9 Jahrhundert wurde ausgegraben Am 17 Juli 1279 fand hier die Schlacht um Dewnja statt die zwischen Zar Iwajlo und der byzantinischen Armee ausgetragen wurde Die byzantinischen Truppen waren ausgeschickt worden war um Iwajlos Rivalen Iwan Assen III zu unterstutzen der ebenfalls um die Anwartschaft auf die Krone kampfte Mit der Eroberung Bulgariens durch Johannes Tzimiskes 971 wurde Stadt wieder byzantinisch und blieb es bis zur erneuten Unabhangigkeit Bulgariens 1187 Nach der Eroberung des Balkans durch das Osmanische Reich wurde die Festung zerstort und aufgegeben Die Siedlung wurde etwas weiter nach Westen verlegt In einem Steuerregister Defter von 1573 wird das Dorf Dewne erwahnt Auch andere Formen des Namens sind von bulgarischen und auslandischen Reisenden aus dem 16 und 17 Jahrhundert belegt wobei mit dem Namen auch manchmal der Fluss bezeichnet wurde Erst 1829 wahrend des Russisch Turkischen Krieges 1828 1829 wurden die Ruinen von dem russischen Archaologen Iwan Pawlowitsch Blaramberg russ Ivan Pavlovich Blaramberg 1772 1831 als die bekannte antike Stadt Marcianopolis wiederentdeckt Nach der Befreiung Bulgariens von der osmanischen Herrschaft Russisch Turkischer Krieg von 1877 1878 wurde das Dorf bis 1934 Dewne genannt Danach wurde es mit dem heutigen Namen Dewnja benannt Der Unterlauf des gleichnamigen Flusses Dewnja war seit der osmanischen Zeit ein Industriezentrum mit vielen Wassermuhlen die das Korn aus der benachbarten Suddobrudscha der Kornkammer Bulgariens droschen in der es keine grosseren Flusse gab Jungere Geschichte Bearbeiten Bis in die 1950er Jahre bestand Dewnja aus drei Dorfern Dewnja Devnya Reka Dewnja Reka Devnya dt Fluss Dewnja und Markowo Markovo Dann begann der Bau von Chemiefabriken und am 27 August 1969 wurde Dewnja zur Stadt erklart Die Stadtbezirke hiessen Nanko Nedew das ehemalige Dorf Dewnja heute Stadtbezirk Dewnja 1 Isworite dt Quellen das ehemalige Dorf Reka Dewnja Poweljanowo das ehemalige Dorf Markowo Chimik dt Chemiker Plattenbau Wohnviertel fur Chemiearbeiter heute fast unbewohnt und verfallenDie Stadt ist Namensgeber fur das Devnya Valley ein Tal auf der Livingston Insel in der Antarktis Wirtschaft Bearbeiten nbsp Karte des Industriekomplex Warna Dewnja Vom Schwarzen Meer kommend haben Seeschiffe uber den Warna See und den Beloslaw See eine Verbindung bis zum sog Hafen Warna West in Dewnja Dewnja war Teil des Industriekomplexes Warna Dewnja Einige Betriebe wurden in der kommunistischen Zeit der Schwerindustrie in der Nahe angesiedelt Die Stadt ist ein Zentrum der chemischen Industrie und deshalb von landesweiter Bedeutung Die vier grossten Betriebe in der Stadt sind Agropolichim AG Agropolihim AD Produktion von Salpetersaure Ammoniak Mono und Di Calciumphosphat Natriumtripolyphosphat Ammoniumnitrat Superphosphat 40 der produzierten Dungemittel werden in europaische Lander exportiert deckt 50 des Bedarfes auf dem bulgarischen Dungemittelmarkt Teil der Acid amp Fertilizers Group Dewnja Zement AG Devnya Ciment AD Teil der HeidelbergCement Group Zuckerfabrik Zaharen zavod Zacharen zavod zeitweise Produktion von raffiniertem Zucker Polimeri AG Polimeri AD fruher Produktion von Dichlorethan Natriumhydroxid Solvay Sodi AG Solvej Sodi AD Produktion von leichtem und schwerem Soda bzw Natron die grosste Sodafabrik Europas die Privatisierung ehemals Sodi Devnya EAD war das zweitgrosste Privatisierungsgeschaft in Bulgarien nach dem Ende der sozialistischen Ara 1989 Warmekraftwerk DewnjaDewnja ist mit zwei Bahnstationen auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt fur den Hafen Warna West Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Dewnja umfasst auch die beiden Dorfer Kipra und Padina Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn der Nahe der Stadt ostlich liegt die Gegend Pobiti Kameni Pobiti kamni dt zerschlagene Steine einem geologischen Phanomen bei dem auf einer Flache von 70 km zahlreiche Steinsaulen stehen die 5 bis 7 m hoch sind und einen Durchmesser von 0 3 bis 3 m haben Eine weitere Sehenswurdigkeit sind die Reste der antiken Stadt Marcianopolis einschliesslich eines Amphitheaters und dem angeschlossenen Mosaik Museum siehe Marcianopolis Mosaikenmuseum Einzelnachweise Bearbeiten Population Demography Migration and Projections Republic of Bulgaria National Statistical Institute abgerufen am 14 Juni 2023 Normdaten Geografikum GND 7606883 3 lobid OGND AKS LCCN n80160144 VIAF 126673491 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dewnja amp oldid 234737802