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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Ajtos Begriffsklarung aufgefuhrt Ajtos ˈajtos bulgarisch Ajtos andere Schreibweisen Aitos und Aytos ist eine Stadt in Sudost Bulgarien in der Provinz Burgas und Zentrum einer gleichnamigen Gemeinde Sie ist die einzige Stadt in Sudostbulgarien mit einem Zoo Ajtos Ajtos BasisdatenStaat Bulgarien BulgarienOblast BurgasEinwohner 17 448 31 Dezember 2022 Koordinaten 42 42 N 27 15 O 42 7 27 25 95 Koordinaten 42 42 0 N 27 15 0 OHohe 95 mPostleitzahl 8500Telefonvorwahl 359 0558Kfz Kennzeichen AVerwaltungBurgermeister Ewgeni WrabtschewWebsite www aitos org Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Archaologie und Geschichte 3 Beruhmte Sohne und Tochter 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenAjtos liegt am sudlichen Fuss des ostlichen Balkangebirges Wahrend die sudlichen Stadtteile in der Burgasebene bzw in der Ajtosebene liegen befinden sich das Zentrum und die nordlichen Stadtteile in den Auslaufern des Bergmassiv Ajtoska planina der Teil des Balkangebirges ist Durch die Stadt fliesst der gleichnamige Fluss Ajtos ist an das bulgarische Schienennetz angeschlossen und liegt in der Nahe des Schwarzmeerhafens Burgas sowie der Autobahn Thrakja Archaologie und Geschichte BearbeitenAjtos war schon seit der Antike besiedelt dazu gibt es jedoch keine schriftlichen Quellen nur archaologische Spuren 1953 wurde in Ajtos ein Schatzfund von 15 Silbermunzen aus Apollonia aus der Zeit von 330 bis 320 v Chr gefunden 1933 34 ein weiterer mit 152 Bronzemunzen der 2 Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr 1 Im Stadtzentrum von Ajtos wurden 1972 Siedlungsspuren thrakischer Zeit gefunden daruber lag eine romisch kaiserzeitliche Schicht 2 Darauf wurde in fruhbyzantinischer Zeit im 5 6 Jahrhundert eine kleine rechteckige Befestigung von knapp 5500 m2 errichtet 3 Aus Ajtos kommt eine lateinische Bauinschrift des Kaisers Markian 450 457 4 Der gleiche Block wurde im 9 Jahrhundert wiederverwendet auf ihm finden sich Reste einer griechischen Bauinschrift von 870 1 5 Im Mittelalter lag Ajtos an einer strategisch wichtigen Kreuzung eine Strasse fuhrte in nordsudlicher Richtung durch den naheliegenden Ajtos Pass und das ostliche Balkangebirge und verband die Donautiefebene mit Konstantinopel die weitere fuhrte in ost westlicher Richtung und verband das thrakische Hinterland mit der Schwarzmeerkuste bei Anchialos und Develtum 6 Am Rande von Ajtos befindet sich auf einem etwa 180 m hohen Berg eine Festung deren erste Bauphase aus dem 5 6 Jahrhundert stammt eine weitere Bauphase wird ins 13 14 Jahrhundert datiert Fur diese Burg und die Siedlung ist im Mittelalter den Namen Aetos altgriechisch Ἀetos dt Adler uberliefert 7 Die Gegend von Ajtos gehorte seit dem fruhen 8 Jahrhundert zum bulgarischen Reich Der arabische Geograph al Idrisi erwahnt im 12 Jahrhundert die starke Festung und die Handelsstadt unter dem Namen Aytuqastru 8 1279 wurde die Stadt von dem General Michael Glabas Tarchaniotis fur Byzanz erobert 9 1330 ging die Stadt zu Andronikos III uber 1332 zog der bulgarische Zar Iwan Alexander von Aetos aus gegen Andronikos III 10 Im Winter 1366 67 wurde hier Antonio Visconti ein Gefolgsmann des Amadeus VI von Savoyen gefangen gehalten 11 1371 wurden Stadt und Festung von den Osmanen unter Sultan Murad I eingenommen 12 Im 17 Jahrhundert beschreibt Evliya Celebi die Stadt in seinem Reisebuch Seyahatname unter den Namen Ajdos 13 Ajdos war in der osmanische Zeit Zentrum eines Gerichtsbezirks Kaza im osmanischen Sandschak Sliwen 14 der auch die ehemaligen Mineralbader von Ajtos miteinschloss In der spatosmanische Zeit wurde Ajtos mehr und mehr zum Handelszentrum der Region In dieser Zeit war Ajtos ein multi ethnische Stadt mit judischen Grossteils aus Spanien vertriebenen sephardischen Juden armenischen bulgarischen und turkischen Vierteln Gepragt von den Ideen der bulgarischen Wiedergeburt leiteten die Bulgaren den Kampf gegen die dominierende griechische Sprache in der Schule und Kirche Die Bevolkerung von Ajtos nahm auch an die Unabhangigkeitskampfe teil Durch die Stadt verliefen wichtige Kommunikationskanale und Waffenlieferungen der bulgarischen Untergrundorganisationen Wahrend des Russisch Turkischen Kriegs 1828 1829 wurde Ajtos am 13 Juli 1829 von russischen Truppen unter der Fuhrung von General Fjodor Wassiljewitsch Ridiger besetzt 15 worauf die Stadt von General Hans Karl von Diebitsch in einen Stutzpunkt von strategischer Bedeutung verwandelt wurde Nach dem Friede von Adrianopel 1829 sammelte sich bis zu 100 000 Bulgaren aus den Regionen Burgas Stara Sagora und Sliwen in der Ebene vor Ajtos und flohen mit den abziehenden russischen Streitkrafte nach Russland wo sie sich vornehmlich in Bessarabien niederliessen 16 Im Zuge des Russisch Osmanischen Krieges von 1877 78 endete 1878 formal die osmanisch turkische Herrschaft uber der Stadt Nach dem Berliner Kongress wurde Ajtos als Zentrum einer Okoljia im Department Burgas jedoch erneut Teil des Osmanischen Reiches und in die autonome Provinz Ostrumelien bis zu derer Vereinigung 1885 mit dem Furstentum Bulgarien eingegliedert Nach dem Ersten Balkankrieg 1912 1913 wurde Ajtos von Fluchtlingen Thrakische Bulgaren aus Ost und Westthrakien uberflutet Aus den Fluchtlingslagern dieser Zeit entstanden die heutigen Stadtviertel Chisarja und Strandscha Ein Teil der turkisch moslemischen Bevolkerung wanderte Ende der 1980er Jahre im Zuge der Bulgarisierungskampagne in die Turkei aus Beruhmte Sohne und Tochter BearbeitenIvana 1969 Popfolk Sangerin Filip Kutew 1903 1982 Komponist und DirigentLiteratur BearbeitenPeter Soustal Thrakien Thrake Rhodope und Haimimontos Tabula Imperii Byzantini Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1991 ISBN 3 7001 1898 8 S 167 168 s v Aetos 1 Adolf M Hakkert Hrsg Lexicon of Greek and Roman cities and place names in antiquity ca 1500 B C ca A D 500 Fascicule 2 Hakkert Amsterdam 1993 S 254 Weblinks BearbeitenHomepage der Stadt bulgarisch Krasimira Dimitrova Gagova Aetos In Wissensdatenbank zum Werden Europas im Mittelalter der Universitat Leipzig PDF 63 kB 8rakikos Hlektronikos 8hsayros Aetos neugriechisch Einzelnachweise Bearbeiten Margaret Thompson Otto Morkholm Colin M Kraay An Inventory of Greek Coin Hoards American Numismatic Society New York 1973 S 104 Nr 765 S 111 Nr 842 Iwan Karajotow In Arkheologiceski otkritija i razkopki prez 1976 Sofia 1977 S 82 Manfred Oppermann Die westpontischen Poleis und ihr indigenes Umfeld in vorromischer Zeit Beier amp Beran Langenweissbach 2004 ISBN 3 930036 73 8 S 176 Iwan Karajotow In Rezjumeta na otceti za razkopani obekti prez 1972 g 18 Nacionalna Arkheologiceska konferencija Nova Zagora 1973 Sofia 1973 S 36 37 Soustal Thrakien S 167 CIL 3 12328 Veselin Besevliev Spatgriechische und spatlateinische Inschriften aus Bulgarien Akademie Verlag Berlin 1964 S 124 125 Nr 184a Abb 206 207 Heute im Archaologischen Museum in Sofia Inventarnummer 617 Veselin Besevliev Spatgriechische und spatlateinische Inschriften aus Bulgarien Akademie Verlag Berlin 1964 S 125 126 Nr 184b Abb 208 209 Felix Kanitz Donau Bulgarien und der Balkan Historisch geographisch ethnographische Reisestudien aus den Jahren 1860 1879 Band 3 Fries Leipzig 1880 S 145 149 Soustal Thrakien S 167 Pawel Deliradew Prinos kăm istoriceskata geografija na Trakija Balgarska Akademija na Naukite Sofia 1953 Band 1 S 63 65 Konstantin Jirecek Pătuvanija po Bălgarija Sofia 1974 S 814 816 Soustal Thrakien S 167 168 Wilhelm Tomaschek Zur Kunde der Hamus Halbinsel II Die Handelswege des 12 Jahrhunderts nach den Erkundigungen des Arabers Idrisi In Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien Philologisch historische Klasse 113 1886 S 318 Boris Nedkow Bulgarija i susednite i zemi prez XII vek spored Geografijata na Idrisi La Bulgarie et les terres avoisinantes au XIIe siecle selon la Geographie d al Idrissi Nauka i izkustwo Sofia 1960 S 84 85 104 105 143 Manuel Philes Carmina Bd 2 Paris 1854 S 250 Johannes Kantakuzenos ed Ludwig Schopen Band 1 Bonn 1828 S 431 460 Federico Bollatti di Saint Pierre Illustrazione della spedizione in Oriente di Amedeo VI il Conte Verde Biblioteca Storica Italiana 6 Turin 1900 S 99 Nr 386 119 Nr 446 castrum Aquile Peter F Sugar Southeastern Europe under Ottoman rule 1354 1804 University of Washington Press Seattle 1977 ISBN 0 295 95443 4 S 320 Hans Joachim Kissling Beitrage zur Kenntnis Thrakiens im 17 Jahrhundert Steiner Wiesbaden 1956 S 21 22 Andreas Birken Die Provinzen des Osmanischen Reiches In Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 13 Wiesbaden 1976 S 99 Felix Kanitz Donau Bulgarien und der Balkan Historisch geographisch ethnographische Reisestudien aus den Jahren 1860 1879 Band 3 Fries Leipzig 1880 S 146 149 Sbornik Istoriya russkoj armii Iwan Karajotow Stojan Rajtschewski Mitko Iwanow Istoriya na Burgas Ot drevnostta do sredata na HH vek dt Geschichte der Stadt Burgas Von der Antike bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Verlag Tafprint OOD Plowdiw 2011 ISBN 978 954 92689 1 1 S 98 101 Siedlungen in der Gemeinde Ajtos Stadt Ajtos Gemeindezentrum Bewohnte Dorfer Drjankowez Setjowo Karageorgiewo Karanowo Ljaskowo Malka Poljana Maglen Peschtersko Pirne Poljanowo Raklinowo Sadiewo Topoliza Tscherna Mogila Tschernograd TschukarkaGemeinden in der Oblast Burgas Bezirk Burgas Ajtos Burgas Sredez Kameno Karnobat Malko Tarnowo Nessebar Pomorie Ruen Sosopol Sungurlare Primorsko Zarewo Normdaten Geografikum GND 4508288 1 lobid OGND AKS LCCN n94077191 VIAF 129161559 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ajtos amp oldid 237151830