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Ein Sandschak osmanisch سنجاق Sancak deutsch Fahne Banner serbokroatisch Sanџak Sandzak albanisch Sanxhaku franzosisch Sandjak englisch Sanjak war im Osmanischen Reich eine Unterabteilung in der Provinzialverwaltung Der Sandschak hat seinen Namen vom Feldzeichen der Anfuhrer der turkischen Stammesverbande dem Tugh Rossschweif Der Begriff war bedeutungsgleich mit dem arabischen liwa das in den Nachfolgestaaten des Osmanischen Reiches ebenfalls eine Verwaltungseinheit bezeichnete Vom 14 bis ins 16 Jahrhundert waren Sandschaks die Untergliederungen eines Beylerbeylik dann eines Eyalet und seit 1867 eines Vilayet jeweils Begriff einer Provinz oder eines Gouvernements In der Feudalzeit stand an der Spitze jedes Sandschaks ein Bey oder Sandschakbey in der Spatzeit ein Mutesarrif Unter der Vilayetverfassung gab es auch Sandschaks die nicht zu einem Vilayet gehorten sondern aus strategischen oder religiosen Grunden direkt der Zentralregierung unterstanden man nannte sie unabhangige Sandschaks Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die bei der Turkei verbliebenen Sandschaks alle unabhangig dann als Vilayets bezeichnet bis sie die echt turkische Bezeichnung Il bekamen Die Sandschaks waren wiederum unterteilt in Kazas turk kaza arab qaḍaʾ pl aqḍiya Gerichtsbezirk was europaischen Oberamtern Kreisen oder Countys entsprach diese entsprechend Unteramtern Kommunen oder Bezirken in Nahies turk nahiye arab naḥiya pl nawaḥi diese wiederum in mehrere karye Ortschaften Dorfer oder mahalle Stadtviertel Sandschaks waren beispielsweise Sandschak Alexandrette am Mittelmeer in der heutigen Turkei Sandschak Lazistan am Schwarzen Meer im Grenzgebiet der heutigen Turkei und Georgien Sandschak Novi Pazar im Grenzgebiet zwischen dem heutigen Serbien und Montenegro Sandschak Ohrid im heutigen Makedonien und Albanien Sandschak Pljevlja in etwa heutiges Montenegro und teils angrenzende Gebiete Sandschak Serfidsche in der Region Makedonien des heutigen Griechenlands Sandschak Smederevo im heutigen Serbien Sandschak Zor in der Turkei an der Grenze zum heutigen IrakLiteratur BearbeitenJ Deny M Kunt Sandjak In Encyclopaedia of Islam Band 9 Brill Leiden 1997 S 11 13 Andreas Birken Die Provinzen des Osmanischen Reiches Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Geisteswissenschaften Nr 13 Reichert Wiesbaden 1976 ISBN 3 920153 56 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sandschak Osmanisches Reich amp oldid 231213450