www.wikidata.de-de.nina.az
Koy dt etwa Ortschaft ist die amtliche Bezeichnung fur eine landliche Siedlung in der Turkei Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltung 2 Struktur 3 Besitzstruktur 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVerwaltung BearbeitenDie Bezeichnung Koy wird fur Siedlungen mit weniger als 2 000 Einwohnern verwendet 1 Siedlungen mit Einwohnerzahlen zwischen 2 000 und 20 000 werden als Belde Kleinstadt und mit daruber liegenden Einwohnerzahlen als Sehir Stadt bezeichnet Der Staat wird in den Dorfern durch den Dorfvorsteher Muhtar vertreten Er wird durch den sogenannten Altestenrat ihtiyarlar meclisi beraten ein gewahltes Gremium das um den Dorfimam und den Dorfschullehrer erganzt wird Die Dorfbewohner konnen zu Gemeinschaftsarbeit imece verpflichtet werden Sie dient dem Bau von Strassen Schulen oder Abwasserkanalen Auf Beschluss des Altestenrates kann ferner eine dorfliche Abgabe salma erhoben werden Verwaltungstechnisch werden sehr kleine Siedlungen auch als mahalle einem anderen Dorf angegliedert Struktur Bearbeiten Emlakkale Sarkisla ein typisches Koy in der TurkeiIm Jahre 1959 wohnten noch 65 6 Prozent der Gesamtbevolkerung in Dorfern 2 Im Jahre 2008 lag der Anteil der dorflichen Bevolkerung bei ca 29 Prozent Dorfer in der Turkei haben aufgrund des jahrhundertelangen Fehlens staatlicher Einflussnahme haufig die Form unregelmassiger Haufendorfer Mit zunehmendem Alter verdichten sich die Siedlungen Eine Ausnahme bilden die Dorfer islamischer Fluchtlinge die sogenannten Muhadschir Dorfer Sie entstanden im 19 Jahrhundert und weisen oft ein regelmassiges schachbrettartiges Muster auf Eine Besonderheit landlicher Siedlungen in der Turkei sind die periodischen Siedlungen Sie entstanden mit dem Eindringen nomadischer und halbnomadischer Lebensformen in Anatolien im Zusammenhang mit der turkischen Besiedlung Die Sommerdorfer nennt man Yayla und die naturgemass besser ausgebauten Winterdorfer Kisla Besitzstruktur BearbeitenIn Anatolien hat durch die Jahrhunderte das selbstandige Kleinbauerntum dominiert Die traditionelle Hofgrosse bezeichnete ein Landgut ciftlik das von einem Paar cift Ochsen bewirtschaftet werden konnte Die geringe Grosse der Hofe war ebenfalls bedingt durch die Subsistenzwirtschaft Je nach Bodenqualitat schwankte die Grosse eines Vollhofes entsprechend der osmanischen Verwaltungstradition zwischen 60 und 120 Donum 6 12 ha Die Erbteilung verursachte zudem eine weitere Zersplitterung der Hofe Der Anteil der landlosen Bevolkerung liegt im Durchschnitt agrarischer Gesellschaften In den kurdischen Gebieten im Osten und Sudosten der Turkei wurden haufig die Asiret Chefs als Landbesitzer in die Register eingetragen Der Anteil der landlosen Bevolkerung liegt dort zwischen 60 und 80 Prozent Literatur BearbeitenWolf Dieter Hutteroth Die Turkei Wissenschaftliche Landerkunden Band 21 Darmstadt 1982 S 289 ff Einzelnachweise Bearbeiten Art 1 des Gesetzes Nr 442 vom 18 Marz 1924 Memento des Originals vom 19 Juli 2009 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot mevzuat meb gov tr Wolf Dieter Hutteroth Die Turkei Wissenschaftliche Landerkunden Band 21 Darmstadt 1982 S 289 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koy amp oldid 223647087