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Der Russisch Osmanische Krieg 1828 1829 wurde vom griechischen Unabhangigkeitskampf angefacht den Russland trotz dessen liberaler Ausrichtung als orthodox christliche Schutzmacht unterstutzte Ubersicht zum Kriegsschauplatz am Balkan Lage der Festung Schumen Schumla rotes Viereck an der Kuste zum Schwarzen Meer Warna und Burgas Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 2 1 Feldzug von 1828 2 2 Kriegsereignisse in Anatolien 2 3 Feldzug von 1829 2 4 Ausklang und Frieden 3 Sonstiges 4 Weblinks 5 Quellen 6 AnmerkungenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Zar Nikolaus mit seinem GeneralstabZar Nikolaus I hatte Ende 1825 nach dem Tod seines Bruders Alexander die Regierung ubernommen Er unterstutzte den Freiheitskampf der Griechen gegen die Oberhoheit des Osmanischen Reiches Verhandlungen mit dem englischen Botschafter Herzog von Wellington fuhrten am 4 April 1826 in Sankt Petersburg dazu dass sich England als Vermittler im Konflikt zwischen der Hohen Pforte und den Griechen einschalten sollte Am 17 Marz 1826 sandte der Zar eine scharfe Note an Sultan Mahmud II worin die Wiederherstellung des alten Rechtsstatus der Donaufurstentumer sowie die strikte Anerkennung der Autonomie Serbiens gefordert wurde Im Mai willigte die Pforte zu Verhandlungen in der Grenzstadt Akkerman am Dnjestr ein worauf die Verhandlungen im August begannen In der Konvention von Akkerman vom 7 Oktober 1826 gaben die Turken dem Druck nach und mussten die russischen Forderungen bestatigen In dem am 6 Juli 1827 unterzeichneten Londoner Vertrag vereinbarten das Vereinigte Konigreich Frankreich und Russland als Vorbereitung fur eine endgultige Beilegung der orientalischen Frage einen Waffenstillstand zu verlangen Als diese Forderung im August 1827 bei der Pforte einlangte und unbeantwortet blieb wurde eine alliierte Flotte ins Ionische Meer abgesandt Die Teilnahme russischer Verbande an der Schlacht von Navarino 20 Oktober 1827 erzurnte den osmanischen Sultan derart dass er den Bosporus fur die Durchfahrt russischer Schiffe sperren liess und am 30 November 1827 das Abkommen von Akkerman kundigte worauf das Russische Kaiserreich der Pforte am 26 April 1828 den Krieg erklarte 1 Verlauf BearbeitenFeldzug von 1828 Bearbeiten Als die Kampfhandlungen ausbrachen bestand die russische Armee aus 92 000 Mann und stand einer osmanischen Streitmacht von ca 150 000 Mann unter dem Kommando von Hussein Pascha gegenuber nbsp Feldmarschall Ludwig von WittgensteinEnde April 1828 versammelte sich die russische Armee in Bessarabien das IV Kavalleriekorps General Borosdin wurde aus dem Kursker Raum fur Ende Mai erwartet Zunachst besetzte der russische Feldmarschall Graf zu Sayn Wittgenstein die Walachei und Bukarest Wahrenddessen uberquerte das III Korps unter General Rudzewitsch am 27 Mai bei Satunow zwischen Reni und Ismael die Donau vor den Augen des anwesenden Zaren Nikolaus I und besetzte die gesamte nordliche Dobrudscha Das VII Infanteriekorps unter General Woinow spater unter dem Herzog von Wurttemberg nahm ohne grosse Muhe bis 7 Juni die Festung Brăila ein Zur selben Zeit wurde ein grosser Teil des VI Korps unter General Roth an die Donau verlegt um die Belagerung von Silistria zu beginnen Die ubrigen Teile des VI Korps eine schwache Division unter General Fjodor Geismar verblieben vorerst in der Walachei und sicherten den rechten Flugel durch Beobachtung der Festungen Nikopol und Widdin nbsp Michail Semjonowitsch Graf WoronzowEnde Juni vereinigten sich das III und VII Infanterie sowie das IV Kavalleriekorps im Raum Pasardschik und sandten die Avantgarde nach Kozludscha und Warna voraus Danach gingen die Russen Anfang Juli zur Belagerung der bulgarischen Schlusselfestungen Schumla Schumen und Warna uber Die Belagerung von Warna wurde dem Grafen Woronzow ubertragen der zunachst uber 12 000 Mann und 47 Kanonen verfugte aber nach der Ankunft des Gardekorps unter Grossfurst Michael Pawlowitsch auf 32 000 Mann verstarkt wurde Fur den Entsatz von Warna sandte der Grosswesir ein 30 000 Mann starkes Korps unter Mehemed Selim und Omer Vrioni Pascha das am 20 September durch Truppen des Prinzen von Wurttemberg bei Kurtepe zuruckgeschlagen wurde Am 29 September wurde Warna von den Russen enger eingeschlossen Mit Hilfe der Schwarzmeer Flotte unter Admiral Heiden und Greigh konnte Warna am 28 Septemberjul 10 Oktober 1828greg eingenommen werden Die Belagerung von Schumla erwies sich als schwieriger da die 40 000 Mann starke osmanische Garnison in der Stadt die Russen zahlenmassig weit uberstieg Dazu konnten andere osmanische Verbande die russischen Nachschublinien erheblich storen Der daraus resultierenden Hungersnot und der Ausbreitung von Krankheiten im russischen Lager fielen bei den Russen mehr Soldaten zum Opfer als durch Kampfhandlungen wahrend des gesamten Krieges Der Graf von Wittgenstein wollte die Belagerung von Schumen aufheben aber Nikolaus I erlaubte ihm nicht sich sofort zuruckzuziehen Unter den Mauern von Silistria verliefen die Operationen ebenso ungunstig Das Korps von General Roth 9000 Mann mit 28 Geschutzen konnte die Festung nicht vollstandig einschliessen deren Besatzung von Rustschuk her standig verstarkt wurde Die erste Belagerung von Silistra musste am 27 Oktober aufgehoben werden Vor Anbruch des Winters musste sich die russische Armee auch die Mauern von Schumen verlassen und sich nach Bessarabien zuruckzuziehen Kriegsereignisse in Anatolien Bearbeiten nbsp Belagerung von AchalzicheDie an der kaukasischen Front operierende Armee des Fursten Iwan Paskewitsch konnte trotz grosser zahlenmassiger Unterlegenheit bedeutende Erfolge gegen die Turken erzielen Die russische Flotte unter Admiral Greigh eroberte am 28 Juni Anapa und landete ab Mitte Juli Verstarkungen unter Furst Menschikow Paskiewitsch drang ab 26 Juni 1828 in die asiatische Turkei ein und ersturmte am 6 Juli die Festung von Kars Seine Truppen nahmen am 3 August Achalkalaki am 22 August wurden die turkischen Truppen unter Kiossa Pascha bei Achalziche geschlagen und dieser Ort am folgenden Tag besetzt Am 28 August wurde die Festung Dogubeyazit von Truppen unter Furst Tschawtschawadse eingenommen darauf ein zweites turkisches Heer an den Quellen des Euphrat geschlagen In der russischen Armee befand sich auch der russische Nationaldichter Alexander Puschkin der spater seine Werke Paskewitsch widmete Fur die Fortsetzung des Feldzuges mussten grossere Vorrate herangebracht werden bevor 1829 die Operationen gegen den Serasker von Erzurum Salegh Pascha beginnen konnten Am 9 August zog Paskewitsch in Erzurum im nordostlichen Anatolien ein Feldzug von 1829 Bearbeiten nbsp Feldmarschall Graf von DiebitschIm Februar 1829 wurde der 60 jahrige Sayn Wittgenstein dessen Vorsicht bei militarischen Planungen von vielen als ubertrieben kritisiert wurde durch den energischeren Hans Karl von Diebitsch ersetzt wahrend der Zar nach Sankt Petersburg zuruckkehrte Am 16 Februar 1829 wurde die Hafenstadt Sosopol Schlacht von Sosopol von der russischen Flotte eingenommen Ende Mai begannen Einheiten unter Admiral Heiden mit einer Blockade der Meerengen bei Konstantinopel und unterbrachen alle Schiffslieferungen Am 7 Mai 1829 uberquerte von Diebitsch mit 60 000 Mann erneut die Donau und setzte die Belagerung von Silistria fort Der Sultan sandte eine 40 000 Mann starke Armee zur Verstarkung nach Silistria Diese Truppen wurden jedoch von Diebitsch in der Schlacht von Kulewitscha am 30 Mai vernichtet Wenige Wochen spater am 18 Juni fiel die Festung Silistria an die Russen wobei 9300 Gefangene und 253 Geschutze eingebracht wurden nbsp Schlacht von Kulewitscha 30 Mai 1829 russische Soldaten in Erwartung des turkischen AngriffsAm 2 Juli 1829 begann Diebitsch eine uberraschende Offensive uber das Balkangebirge der ersten in der russischen Militargeschichte seit der letzten Intervention von Swjatoslaw I im 10 Jahrhundert Ein Kontingent aus 35 000 Russen und bulgarischen Freiwilligen uberquerte die bulgarischen Berge und marschierte direkt auf Konstantinopel zu Die Armee wurde fur den Vormarsch in zwei Kolonnen geteilt am rechten Flugel stand das VII Korps unter General Fjodor Rudiger die Linke bildete das VI Korps unter General der Infanterie Roth dahinter folgte als Reserve das II Korps unter Graf Pahlen zusammen mit dem Oberbefehlshaber Am 12 Juli fiel Burgas und am 31 Juli wurde ein weiteres osmanisches Korps in der Nahe von Sliwen geschlagen Am 28 August standen die Russen bereits in Adrianopel 60 km vor Konstantinopel Auf den Strassen der osmanischen Hauptstadt brach Panik aus Ausklang und Frieden Bearbeiten nbsp Das Triumphtor von Sankt Petersburg 1836 wurde als Andenken an den Sieg im Krieg gegen die Turken von 1828 bis 1829 erbautSultan Mahmud II hatte keine andere Wahl als um Frieden zu ersuchen Der Friedensvertrag wurde in Adrianopel am 14 September 1829 unterzeichnet Mit dem Vertrag von Adrianopel wurde Russland der Grossteil der Ostkuste des Schwarzen Meeres sowie das Donaudelta zugesprochen Das Osmanische Reich erkannte die russische Oberherrschaft uber Georgien und das heutige Armenien an Serbien erreichte eine Autonomie und Russland durfte Moldawien und die Walachei bis zur Zahlung einer hohen Kriegsreparation durch die Turken besetzen Die Frage der Durchfahrt durch die Dardanellen wurde vier Jahre spater im Vertrag von Hunkar Iskelesi geregelt Diebitsch wurde fur seinen Erfolg am 11 August 1829 in den Grafenstand erhoben und mit dem Namenszusatz Sabalkanski deutsch Uberschreiter des Balkans geehrt Mit dem Abzug der russischen Truppen vom Golf von Burgas fluchteten auch mehrere tausend Bulgaren Schatzungen gehen von bis zu 100 000 Bulgaren aus die sich in den dem Russischen Reich mit dem Vertrag von Adrianopel zugesprochenen Gebieten wie in Bessarabien niederliessen Sonstiges BearbeitenHelmuth von Moltke 1836 bis 1839 auf Einladung des osmanischen Kriegsministers Husrev Mehmed Pascha als Instrukteur der osmanischen Truppen abkommandiert und ab 1871 Generalfeldmarschall bereiste im Fruhjahr 1837 die Donaufurstentumer und veroffentlichte spater ein Buch uber den russisch turkischen Krieg 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Russisch Turkischer Krieg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen BearbeitenOsmanskaya imperiya problemy vneshnej politiki i otnoshenij s Rossiej M 1996 Das Osmanische Reich Probleme in der Aussenpolitik und in den Beziehungen zu Russland Moskau 1996 Shishov A V Russkie general feldmarshaly Dibich Zabalkanskij Paskevich Erivanskij M 2001 Schischow A B Die russischen Feldmarschalle Dibitsch Zabalkanskij und Paskewitsch Erewanskij Moskau 2001 Sheremet V I U vrat Cargrada Kampaniya 1829 goda i Adrianopolskij mirnyj dogovor Russko tureckaya vojna 1828 1829 gg voennye dejstviya i geopoliticheskie posledstviya Voenno istoricheskij zhurnal 2002 2 Scheremet W I Vor den Toren Konstantinopels Die Kampagne von 1829 und der Friede von Adrianopel Russisch Turkischer Krieg von 1828 1829 Kriegshandlungen und geopolitische Folgen Militar historisches Journal 2002 Nr 2 Anmerkungen Bearbeiten Helmuth von Moltke nannte S 61 den 28 April 1828 Helmuth Graf von Moltke Der russisch turkische Feldzug in der europaischen Turkei 1828 und 1829 Berlin Verlag Reimer 1845 Abrufbar hier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russisch Turkischer Krieg 1828 1829 amp oldid 236926584