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Furst Michail Semjonowitsch Woronzow russisch Mihail Semyonovich Voroncov wiss Transliteration Michail Semenovic Voroncov 19 Maijul 30 Mai 1782greg in Sankt Petersburg 6 Novemberjul 18 November 1856greg in Odessa war ein russischer Offizier und Politiker Er war Generalgouverneur von Neurussland und Bessarabien sowie Vizekonig des Kaukasus Er verfocht liberale Ideen modernisierte Sudrussland und den Sudkaukasus Furst Michail Semjonowitsch Woronzow Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Auszeichnungen 3 1 Russische 3 2 Internationale 4 Literatur 5 Werke 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Furst Michail Semjonowitsch WoronzowMichail Semjonowitsch Woronzow entstammte dem einflussreichen russischen Adelsgeschlecht Woronzow Er war der Sohn von Semjon Romanowitsch Woronzow 1744 1832 und Jekaterina Alexejewna Senjawina 1761 1784 Woronzow verbrachte seine Kindheit und Jugend in Venedig und England wo sein Vater Russland als Diplomat vertrat Dort erhielt er eine breite Erziehung zu der Geistes und Naturwissenschaften genauso gehorten wie der Besuch des englischen Parlaments und von Fabriken Weil der Vater auch in Russland mit einer burgerlichen Revolution und Abschaffung der Adelsvorrechte rechnete musste der Sohn daruber hinaus einen Handwerksberuf erlernen 1801 kehrte Woronzow nach Russland zuruck Nach einem Jahr als Leutnant bei der Leibgarde des Preobraschenskij Regiments diente er bei der russischen Armee im Kaukasus focht in Pommern gegen die Schweden an der Donau und bei Ruschtschuk gegen die Turken 1805 wurde er Major 1807 Oberst 1810 Generalmajor Zu Beginn des Vaterlandischen Krieges von 1812 kampfte Woronzow bei der Armee des Fursten Bagration und nahm an der Schlacht um Smolensk teil Wahrend der Schlacht von Borodino befehligte er die 2 Grenadier Division und verteidigte bei Schewardino die Schanzen gegen die franzosische Armee Trotz enormer Verluste hielt seine Division die anvertrauten Stellungen bis zuletzt Graf Woronzow selbst erhielt im Nahkampf eine Bajonettwunde und musste das Schlachtfeld verlassen Er liess seine Wunde verbinden und begab sich zur Ausheilung auf sein Gut Andrjewskoje im Bezirk Pokrowski wo er sich zunachst dagegen weigerte sein Haus zu raumen um die Verwundeten aufzunehmen Kaum erholt kehrte er in den Armeedienst zuruck und wurde zur Armee Tschitschagow versetzt Wahrend des Waffenstillstands Sommer 1813 wurde er zur Nordarmee versetzt nach der Wiederaufnahme der Feindseligkeiten kampften seine Truppen in der Schlacht bei Dennewitz und zeichneten sich auch in der Volkerschlacht bei Leipzig aus In der Kampagne von 1814 standen seine Truppen zusammen mit den Korps der Generale Sacken und Langeron bei der Armee des preussischen Feldmarschall Blucher und bewahrten sich in der Schlacht bei Craonne gegen Napoleon Am 23 Februar 1814 wurde Graf Woronzow mit dem St Georgsorden 2 Klasse ausgezeichnet In den Jahren 1815 bis 1818 kommandierte Woronzow das Russische Besatzungskorps in Frankreich 1 Im Korps wurde ein bestimmtes Regelwerk eingefuhrt das von Woronzow personlich ausgearbeitet wurde und die Anwendung korperlicher Zuchtigung an Soldaten einschrankte Vor dem Abzug des Besatzungskorps sammelte Woronzow Informationen uber die Schulden der Offiziere und Soldaten und bezahlte alle in Hohe von 1 5 Millionen Rubel aus eigenen Mitteln 1818 vertrat Woronzow Russland auf dem Aachener Kongress mit 1820 zuruck in Moskau schloss sich Woronzow der liberalen Bewegung Russlands an Bereits als Offizier hatte er eine Denkschrift zur menschenwurdigen Behandlung der unteren Range verfasst Nun schlug er Kaiser Alexander I eine Gesellschaft zur Befreiung der Leibeigenen vor Dieser lehnte das ab nbsp Woronzows Schloss in Alupka auf der Krim1823 wurde Woronzow Generalgouverneur von Noworossia und Bessarabien nahm den Verwaltungssitz in Odessa und eine Privatresidenz bei Alupka auf der Krim Er erwarb sich grosse Verdienste bei der Entwicklung Odessas zu einer modernen Hafenstadt engagierte westeuropaische Ingenieure und Arzte und schob stadtebauliche Projekte an Er grundete ein Theater eine offentliche Bibliothek ein Lyzeum ein Institut fur orientalische Sprachen und verschiedene wissenschaftliche Gesellschaften protegierte englische und franzosische Lokalzeitungen Unter seiner Herrschaft wuchs die Bevolkerung des russischen Sudens weil es bekannt war dass er entflohene Leibeigene nicht verfolgte Fluchtlinge fanden schnell Arbeit in der expandierenden Wirtschaft der Hafenstadte am Schwarzen Meer Zwischen 1823 und 1849 verdoppelte sich die Bevolkerung Odessas Der russische Dichter Alexander Puschkin dem Woronzow wohlgesinnt war lobte die Freiheit in der Stadt in die er 1823 24 verbannt war nbsp Woronzow Denkmal in Tiflis Georgien 18901844 wurde Woronzow zum Vizekonig des Kaukasus ernannt und erhielt den Furstentitel Trotz vorangeschrittenen Alters erwarb er sich auch im Sudkaukasus Verdienste um die Entwicklung der Kultur des Handels der Industrie und des Verkehrswesens wobei er jedoch im Kampf gegen die Tschetschenen und Awaren Ruckschlage hinnehmen musste So wurde ein von ihm entsandtes Heer 1845 der Tschetschenen und Awaren um Imam Schamil abgewehrt Woronzows Feldzugkanzlei leitete sein Mitarbeiter Alexander Freiherr von Nicolay aus seiner Zeit als Generalgouverneur von Neurussland und Bessarabien Im Gegensatz zu seinen militarischen Massnahmen war jedoch die von ihm eingeleitete infrastrukturelle Weiterentwicklung der Kaukasusregion erfolgreich 1848 verpflichtete er den Italiener Giovanni Scudieri als Chefarchitekten von Tiflis Im selben Jahr grundete er in Tiflis das erste Theater in Transkaukasien 1846 die erste offentliche Bibliothek Auf ihn gehen unzahlige Bildungsinstitutionen und Gelehrtengesellschaften zuruck darunter die erste Zeitschrift in georgischer Sprache Ziskari das Ethnographische Museum und eine Filiale der Kaiserlich Russischen Geografischen Gesellschaft Sein Palast heute Jugendpalast ist bis heute ein Schmuckstuck im Zentrum der georgischen Hauptstadt Woronzows Ziel war es die von ihm verwalteten Gebiete an Europa heranzufuhren fur eine aufgeklarte Bildung zu sorgen privates Kapital zu schaffen und private Investitionen zur Ausbeutung der Bodenschatze in den Regionen anzuregen Dies trug indirekt auch zur Niederschlagung des tschetschenischen Widerstandes im Jahr 1859 bei 1855 trat Woronzow in den Ruhestand Seit 1827 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 1856 wurde er von Alexander II zum Feldmarschall ernannt Im gleichen Jahr starb er in Odessa und wurde dort beerdigt Familie BearbeitenMichail Semjonowitsch Woronzow war mit Jelisaweta Xawerjewna Woronzowa der Grossnichte des Fursten Grigori Alexandrowitsch Potjomkin verheiratet Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor darunter Semjon Michailowitsch Woronzow 1823 1882 und Sofja Michailowna Woronzowa 1825 1879 Auszeichnungen BearbeitenRussische Bearbeiten St Anna Orden 3 Klasse 27 Februar 1804 Orden des Hl Wladimir 4 Klasse mit Bogen 1804 St Georgs orden 4 Klasse 28 August 1804 Orden des Hl Wladimir 3 Klasse 18 September 1810 St Anna Orden 1 Klasse 14 November 1810 Goldenes Schwert Fur Tapferkeit mit Diamanten 24 September 1811 Orden des Hl Wladimir 2 Klasse 16 Februar 1812 Diamantzeichen des St Anna Ordens 26 August 1812 St Georgsorden 3 Klasse 10 Marz 1812 Orden des Hl Alexander Newski 8 Oktober 1813 St Georgsorden 2 Klasse 23 Februar 1814 Orden des Hl Wladimir 1 Klasse 13 Oktober 1818 Medaille Fur die Einnahme von Paris 1826 Medaille Fur den Turkenkrieg 1 Januar 1829 Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen 22 September 1829 Diamantzeichen fur den Orden des Heiligen Andreas des Ersberufenem 30 August 1834 Goldmedaille Fur das Ende der Pest in Odessa 1838 Ehrenzeichen fur Jahre tadellosen Dienst 22 August 1839 Portrat von Kaiser Nicolaus I zum Tragen 6 Dezember 1848 Internationale Bearbeiten Preussischer Orden vom Roten Adler 1813 Schwedischer Schwertorden Grosskreuz 1813 Osterreichischer Militar Maria Theresia Orden Ritterkommandant 1814 Hessen Kassel Orden fur Militarische Verdienste 1814 Osterreichischer Koniglich Ungarischer St Stephans Orden Ritterkommandant 1816 Franzosischer Orden von St Louis 1 Klasse 1818 Order of the Bath Grosskreuzritter 1818 Hannoveraner Koniglicher Welfenorden Grosskreuz 1820 Sardischer Orden des Heiligen Mauritius und Lazarus Grosskreuz 1834 Preussischer Orden des Schwarzen Adler 1838 Osterreichischer Koniglich Ungarischer St Stephans Orden Grosskreuz 1840 Schwedischer Orden der Seraphim 5 August 1842 Griechischer Erloserorden Grosskreuz 1 Juli 1843 Osmanischer Ruhmesorden mit Diamanten 1845 Literatur BearbeitenA M Dondukow Korsakow Knjas Michail Worontsow In Starina i Novizna 1902 S 298 Jaromir Hirtenfeld Der Militar Maria Theresien Orden und seine Mitglieder Wien 1857 S 1310 Anthony L H Rhinelander Prince Mikhail Vorontsov Viceroy to the Tsar McGill Queen s University Press Montreal 1990 M P Schtscherbinin Biografija general feldmarschala knjasja M S Woronzowa Tipografija Eduarda Weimara St Petersburg 1858Werke BearbeitenMichail Sergeevic Voroncov Vypiski iz dnevnika svetlejsago knjazja M S Voroncova s 1845 po 1854 g Sankt Petersburg 1902Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michail Semjonowitsch Woronzow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 1 2 Vorlage Toter Link eng kavkaz memo ru Biografie Michail Woronzows Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2021 Suche in Webarchiven englisch Museum der Familie Woronzow Memento vom 16 Juli 2011 im Internet Archive englisch russisch Bilder des Woronzow Palastes auf der Krim englisch Woronzows Verdienste um Georgiens Kultur englisch PDF 207 kB Artikel Michail Semjonowitsch Woronzow in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D006679 2a 3D 2b 3DMichail 20Semjonowitsch 20Woronzow Michail Semjonowitsch Woronzow auf www people suEinzelnachweise Bearbeiten Michail Semjonowitsch Woronzow russ Normdaten Person GND 117424617 lobid OGND AKS LCCN n91053369 VIAF 305119742 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Woronzow Michail SemjonowitschALTERNATIVNAMEN Voroncov Mihail Semyonovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Feldmarschall Generalgouverneur VizekonigGEBURTSDATUM 30 Mai 1782GEBURTSORT Sankt Petersburg Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 18 November 1856STERBEORT Odessa Russisches Kaiserreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Semjonowitsch Woronzow amp oldid 233485012